OK, njet...falsch interpretiert.
60bpm 8tel funzt. 16tel nicht mehr.
Mit der Technik die bei mir etwas besser funktioniert, sinds 8tel bei 130 bpm.
Jeweils auf eine Hand bezogen.
OK, njet...falsch interpretiert.
60bpm 8tel funzt. 16tel nicht mehr.
Mit der Technik die bei mir etwas besser funktioniert, sinds 8tel bei 130 bpm.
Jeweils auf eine Hand bezogen.
Um für mich mal das "es geht nicht voran Gefühl" in Zahlen zu be- oder wiederlegen, werde ich ich nur speziell am Single Stroke Roll täglich dokumentieren, wie der so gelaufen ist. Dan hats mans schwarz auf weiß.
Vorab; ich arbeite seit ca. 18 Monaten mit Benny Grebs Buch "The Language of Drumming."
Ich habe also die Übungen, wie in dem Buch beschrieben, mit rechts, mit links und beide Hände synchron (Flams vermeiden) geübt.
Vobei ich mit links und synchron immer länger geübt habe, als mit rechts
Das hatte schonmal einen positiveb Effekt auf meine linke Hand.
Mit den Dynamic Letters einhändig gespielt, hatte ich jedoch grosse Probleme. Vorallem mit links. Maximal bis 70bpm und das nur unter Krämpfen und Schmerzen.
Ein Freund von empfahl mir folgendes.
"Wärend du die Dynamic Letters mit links übst, spielst du Achtel mit rechts, undzwar schön nach vorne durchgedroschen. Natürlich auch umgekehrt, also Übung mit rechts und Achtel mit links."
Das hat mir sehr geholfen. Nach 6-7 Monaten des übens, mach ich das mit Links ganz locker mit 100bpm. Ich hab das natürlich in mein Spiel integriert, zb Dead Notes mit links auf der Snare.
Auch umgekehrt, Dead Notes mit recht auf der Snare und Achtel auf den Hi Hat, also Open Handed das Ganze. Dazu jeweils noch ein Bass Drum Pattern und es macht richtig Spass.
Ich spiele zwar sehr selten Open Handed, aber je mehr ich das tue, umso besser wird meine linke Hand.
Probiers doch mal aus. Mir hat es sehr geholfen und schaden kann es nicht.
Guten Morgen,
man kann das lange und breit diskutieren, aber die Quintessenz wurde schon gesagt:
1. üben hilft
2. ja, wenn man schwächere Glieder trainieren will, dauert es halt länger.
Grüße
Jürgen
Da hab ich eine gute Lösung gefunden:
Gyros in die Pfanne und mit dem Kochlöffel in der linken Hand Paradiddles üben. Geht auch bei Pfannkuchen, aber erst wenn der hart ist.
Der Rebound beim Pfannkuchen ist etwas besser, alleinige Gefahr von Herdsauerei nur, wenn Teig noch flüssig. Bei Gyros besteht akute Katapultgefahr, da im Rohstadium noch klebrig. Mir ist das egal, der Weg ist das Ziel. Rebound gleich Null, also Vorsicht!
Gemüsereis geht auch.
Viel Spaß beim Kochdrummen.
Mit links die Zähne putzen, im Auto schalten, am PC die Maus bedienen, die EC Karte einstecken und die PIN eingeben, Brötchen schneiden, tausend Sachen, die man mit links machen kann und die die Verbindung zwischen Hirn und Arm verbessern.
Bewusst den ganzen Tag über die linke Pfote einsetzen und nicht nur die eine Stunde am Set. Bringt meiner Meinung nach am Meisten. Jeder/Jede nach seiner/ihrer Fasson.
Das Problem mit einer unwilligen linken Hand kenne ich nur zu gut, ich schlage mich momentan selbst genau damit herum. Da ich mittlerweile gute Fortschritte verzeichnen kann, dachte ich mir, schreibe ich die Erfahrungen doch mal zusammen, eventuell kann ja jemand was damit anfangen. Kein Anspruch auf Vollständigkeit oder dass es auch nur ansatzweise "die Wahrheit" wäre.
Es soll hier nur um die Entwicklung der linken Hand gehen, nicht aber um bspw. Hirnspacks, dass links durch eine "unterentwickelte Befehlskette" hinterher hinkt (holperige Paradiddles o.ä.).
Vorgeschichte
Ich bin ursprünglich Linkshänder, wurde aber von meinen Eltern in frühester Kindheit auf Rechtshänder umerzogen (jaja, die 70er..). Seither ist rechts aber auch tatsächlich meine "starke Hand".
Ich habe mit 8 oder 9 mit einer Ausbildung an der kleinen Trommel angefangen, Rudiments waren mir also ein Begriff. Die habe ich aber auch nie irgendwie perfektioniert oder großartig geübt, waren halt langweilig. Spielmanns-/Fanfarenzug, dann Drum&Buglecorps bis 19/20, selbst "Ausbilder" und Komponist/Arrangeur in dem Verein gewesen. Seit 12 spiele ich Schlagzeug, meist in einer Band, definitiv Rock-orientiert, mit Einschlägen in Richtung Reggae, Pop, Funk&Soul, Ska, Punk. Die letzten 6-7 Jahre habe ich aber aus Gründen wirklich absolut nichts mehr am Schlagzeug oder einem anderen Instrument gemacht.
Durch private Umstände, die dringend nach einer positiven Konnotation bzw. Aufarbeitung verlangten, gleichzeitig aber auch gewisse finanzielle Bescherungen mit sich bringen, steht in etwa 3 Monaten die Lieferung meiner neuen Traumbude aus amerikanischer Fertigung mit einer Granatensnare aus Bad Berleburgischer Herstellung an. Das Ding hat es nun aber nicht verdient, weiterhin so verdroschen zu werden, wie ich es bislang angegangen bin, weshalb ich mir also vor über 2 Monaten ein paar Sticks und ein Practice-Pad geordert habe, was ich seitdem bearbeite.
Mein aktuelles Material:
Übungszeit ist seitdem mindestens eine Stunde am Tag, eher zwei. manchmal auch mal 6, wenn meine Holde über's Wochenende ausfliegt.
Die ersten paar Male waren ernsthaft skurril. Rechts fluppte ja noch relativ problemlos, aber links? Eine gefühllose, unkontrollierte Katastrophe mit Verletzungsgefahr durch kreiselnde Stockspitzen. Fühlte sich an, wie eingeschlafen, ohne jedoch aufzuwachen. Seitdem konzentriere ich mich also ausschließlich auf die linke Hand. Rechts kriegt bei dem Pensum und der Herangehensweise aber auch so noch genug mit ab.
In der Retrospektive habe ich mich eigentlich die meiste Zeit über eher rückwärts bewegt, angefangen mit Paradiddles (lautmalerisch allerdings eher so Pamalara...was?..maradippelbibbelers) und Doublerolls (besser: presswurstiges Gestolpere), über einzelne Schlagkombinationen, dann Einzelschläge/Doubles danach generelle Stickhaltung und zuguterletzt, auf dem Tiefpunkt meiner aktuellen Entwicklung, dann "rundes Holz fühlen". Mit jedem Schritt wurde mir bewusster, was ich alles noch nicht kann, merke oder mitschneide. Die Zeit der Rückschritte war bislang mehr als die Hälfte meines Probierens, seit etwa drei/vier Wochen geht es aber nun deutlich bergauf, und das mit - nach dem Wiedereinstieg - unerwartet großen Schritten.
Erkenntnisse
Wie gesagt: meine persönlichen Erkenntnisse, ohne Anspruch auf Verallgemeinerung.
Ich denke, man kann die Voraussetzungen für einen kontrollierten, bewussten und präzisen Umgang mit einem Stick strukturell in zwei Themenbereiche einteilen: Sensorik und Motorik.
Sensorik
Die Wahrnehmung, also im Prinzip die unterschiedlichen Sinne, benötige ich einerseits für das Spielen selbst, andererseits zur Kontrolle und dem Erlernen der richtigen Haltung und Spielweise. Dafür konzentriere ich mich auf drei Sinne, den Tastsinn, die optische- und die akustische Wahrnehmung.
Tastsinn
Der Tastsinn ist für mich die absolute Grundlage. Was ich nicht merke, kann ich nicht kontrollieren.
Rechte Hand
Wie gesagt, anfangs hatte ich absolut keine Wahrnehmung in der linken Hand, es war wirklich wie abgestorben. Dementsprechend machte der Stick auch, was er wollte. Meines Erachtens nach war die für jeden weiteren Erfolg ausschlaggebende Maßnahme, mich zunächst auf die Impressionen in der rechten Hand zu konzentrieren (die ihren Job ja zur Zufriedenheit erledigt), um überhaupt eine Grundlage zu haben, was ich denn in der linken spüren müsste, wenn es läuft. Ich meine dabei Dinge, wie:
Die Liste ist deutlich unvollständig, gibt aber einen Eindruck, worauf ich mich so fokussiert habe.
Ich halte dabei die Augen geschlossen und spiele mit der rechten Hand für geraume Zeit dieselben Pattern (bspw. Doublestrokes oder Triples) mit einigen Sekunden Abstand, um der Gewöhnung entgegen zu wirken und um andere Sinne weitgehend auszuschließen.
Netter Nebeneffekt: Alleine die Konzentration auf die Eindrücke und Bewegungsabläufe in der rechten Hand befähigten diese, die bisher schon ordentliche Kontrolle und auch Geschwindigkeit noch einmal deutlich zu verbessern. Ganz ohne weiteres Üben.
Linke Hand
Die Eindrücke, die ich mit rechts gesammelt hatte, versuchte ich dann nach und nach auf die linke Hand zu adaptieren. Es ging mir dabei nicht um korrekte Bewegungsabläufe, Geschwindigkeit oder Kraft, sondern ausdrücklich nur um die Impression. Es klang fürchterlich und sah noch viel schlimmer aus, brachte aber schlussendlich den Durchbruch und die Umkehrung der Richtung in der Fortschrittskurve. Ich machte grundsätzlich so lange weiter, bis ich das Gefühl in der linken Hand reproduzieren konnte. Mit jedem Tag wurde so die Wahrnehmung in der Linken intensiver, so dass ich mich langsam an immer feinere Impressionen wagen konnte. War es Anfangs tatsächlich auf die statische Haltung des Holzes und das entsprechende Gefühl in allen Fingern gleichzeitig reduziert, kamen nach und nach Feinheiten durch, jeden Tag eine weitere kleine Diversifizierung ("ach DA ist der Druckpunkt am Daumengelenk bei Downstrokes"), die sich mittlerweile in optisch nicht-wahrnehmbaren Winkeländerungen des Daumengelenks für den richtigen Druck beim Doublestroke in dem-und-dem Tempo niederschlagen, einfach nur, weil ich den Gegendruck des Sticks bei dieser Lautstärke und diesem Tempo endlich wirklich spüren kann.
Dazu eine Anmerkung: Den Tipp mit "mach alles mit Links" habe ich beherzigt. Ausgiebig. Abgesehen von reichlichen Verzögerungen ("Wann bist Du endlich im Bad fertig? WIR MÜSSEN LOS!!") und auch kleineren Verletzungen ("Markus, ernsthaft. Wie kann man sich denn bitte mit einem Kreuzschlitz den rechten Daumen anbohren?!") hat es mir aber tatsächlich absolut nichts gebracht. Die Erkenntnis kam mir, als ich meine elektrische Zahnbürste nach dem Putzen wie sonst, durch das Rein-Raus-Spiel während sie unter fließendem Wasser läuft, reinigen wollte und dafür den Kopf dieses Mal mit der rechten anstatt der linken Hand wiederholt abzog und drauf steckte. Man sollte ja meinen, dass die gefühlvollere und besser trainierte rechte Hand diese Bewegung problemlos ausführen können müsste - konnte sie auch am dritten Tag nicht wirklich. Da ich ja nun eh sehr auf solche Eindrücke konzentriert war, wurde mir klar, dass mir alltägliche Bewegungen und Wahrnehmungen keinerlei bis nicht-wahrnehmbare Verbesserung bringen - es geht wirklich darum, spezifische Abläufe explizit zu ertasten und zu proben. Klinken drücken, Kühlschrank öffnen oder Handy bedienen hilft zumindest mir absolut nicht bei dem Erlernen der Kontrolle über einen Stick. Alles andere hier beschriebene brachte mir Größenordnungen mehr.
Noch einmal (nur zur Sicherheit): all das hat bestimmt keine Allgemeingültigkeit, sondern sind nur meine persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse.
Mittlerweile ist die Intensität der Eindrücke in der linken Hand nahezu auf Niveau der rechten. MEn die Folge von sehr hoher, lang anhaltender Konzentration auf die Dinge, die ich anhand der rechten Hand eigentlich empfinden müsste.
Optische Wahrnehmung
Parallel zur Entwicklung meines Tastsinns zog ich auch meine Augen für die Vergleiche zwischen beiden Händen hinzu. Auch dieser war zum großen Teil mitverantwortlich für die grundlegenden Erkenntnisse, was denn eigentlich alles falsch läuft. Zunächst nahm ich einfach die Sticks in die Hand und machte je einen Stroke, um danach beide Hände, ohne dabei die Haltung zu verändern, von allen Seiten zu betrachten. Dabei fielen mir so gravierende Unterschiede auf, dass klar war - so wird das absolut nix.
Zeigefinger
Der erste und auch offensichtlichste Unterschied war die Haltung meines Zeigefingers. Der ZF der rechten Hand "wickelt" sich förmlich um den Stick, wobei er sich deutlich vor den Mittelfinger schiebt, also am Knöchel in Richtung der anderen Finger weg gebogen wird. Das erste Gelenk des ZF liegt dann fast schon auf dem Rücken des ersten Gliedes meines Mittelfingers, das zweite Gelenk des ZF berührt dabei das erste Gelenk des MF. Links lagen alle Gelenke zunächst mehr oder weniger auf einer Linie und umfassten den Stick viel gleichmäßiger. Somit fehlte mir der für meine persönliche Haltung wichtigste Hebel am Stick.
Die Haltung ist anfangs natürlich gefühlt vollkommen unnatürlich. Ich musste mich da erst dran gewöhnen, die Sehnen dehnen, die Muskulatur entwickeln etc., dieser Fehler in meiner Haltung war aber wirklich essentiell.
Daumen
Nachdem der Zeigefinger seine (vorläufig) korrekte Position eingenommen hatte, fiel mir anhand dessen auf, dass nun der Daumen deutlich weiter hinten am Stick an lag, als der der rechten Hand. Ich hatte also im Prinzip nur den ZF vor den MF gelegt und umfasste mit ersterem den Stick. Der Daumen, der bisher eigentlich optisch korrekt einen Zentimeter über das erste Gelenk des ZF nach vorne hinaus ragte, fiel nun aber um bestimmt 2 Zentimeter zurück. Das war also die nächste große Baustelle. Für diese Korrektur brauchte ich recht lange, da dieses die Gesamthaltung meiner Hand, vornehmlich aber des ersten Daumengelenks, drastisch ändert. Mit dieser Änderung an allen möglichen Winkeln hatte ich nun aber zunächst die Kontrolle über den Stick, jegliche Kraft und jegliche Geschwindigkeit vollständig verloren. Ich war nicht in der Lage, einen sinnvollen Stroke, egal welcher Art, auszuführen, meine Hand ein einziger Krampf.
Mittel- und Ringfinger
Die Änderung an Daumen- und Zeigefingerhaltung brachte auch extreme Veränderung an MF und RF mit sich. Auch deren Positionierung ordnete ich zunächst optisch als falsch ein, sie lagen rechts deutlich gestreckter am Stick, als ihn (ähnlich dem ZF) zu "umwickeln", wie es anfangs links noch der Fall war. Sprich: das erste Fingergelenk von MF/RF ist rechts jeweils abgeknickt, das zweite eher gerade. Diese gestreckte Haltung bedeutet einen weitaus größeren Hebel (Drehpunkt ist ja der Zeigefinger) und somit einen deutlich geringeren Kraftaufwand bei weniger Weg (und somit mehr Geschwindigkeit/Kontrolle/Lautstärke). Diese Haltung fixierte dann allerdings den Stick zunächst völlig in meiner Handfläche und nahm mir das letzte Bisschen Kontrolle und Bewegungsfreiheit.
Handgelenk
Hier nutze ich den optischen Eindruck vor Allem für den Bewegungsablauf, nachdem die grundlegende Haltung korrigiert war. Als Beispiel: in der rechten Hand kann ich ziemlich schnelle und präzise Singleupstrokes ohne jegliche Bewegung des Handgelenkes machen (abgesehen von der forcierten Bewegung durch die Masse des Sticks), links fühlte es sich zwar irgendwann schon ziemlich richtig an, bei der optischen Kontrolle sah ich aber noch deutlich mehr Auslenkung des Gelenks.
Fortschritte in der Haltung
Anfangs musste ich die Finger regelrecht nach jedem Schlag manuell mit der rechten Hand in die richtige Position zwingen. Nach einigen Tagen/der ersten Woche konnten sie sich dann aus eigener Kraft, aber dennoch nach nahezu jedem Schlag, mit kurzer Pause korrekt selbst sortieren.
Jetzt, etwa vier Wochen später, hat sich die linke Hand weitestgehend an diese völlig neue Haltung gewöhnt und sie als "natürlich" angenommen. In wenigen Fällen muss ich noch nach korrigieren, aber auch das klappt im "laufenden Betrieb" ohne Absetzen und Unterbrechen. Nehme ich den Stick zum Proben das erste Mal in die Hand, hält die Linke ihn fast automatisch korrekt.
Die optische Kontrolle ist mittlerweile nur noch verantwortlich für die Präzision der Schläge und der Bewegungsabläufe wie viele Quadratzentimeter brauche ich für 1 Minute Doublestrokerolls o.ä.
Akustische Wahrnehmung
Das Thema bedarf vermutlich keiner großen Erklärung. Ich habe mich mittlerweile so an den Sound des Pads gewöhnt, dass ich alleine vom Ton des Stocks, des Pads und des Attacksounds bestimmen kann, ob ein Schlag gewollt oder eher zufällig ausgeführt wurde und auch, wo genau er nieder gegangen ist. Das hilft jetzt am Anfang erst einmal nicht wirklich weiter, gibt mir aber langsam einen Eindruck, bei welchen Tempi, Figuren oder Rudiments ich noch Nachholbedarf habe.
Anfangs war es wirklich ein Kampf mit der richtigen Bewegung und der richtigen Sensorik in den Händen, jetzt kann ich mich anhand der akustischen Wahrnehmung endlich auf Sauberkeit, Geschwindigkeit und Präzision konzentrieren.
Übungsansätze für die Sensorik
Auch nichts neues, was ich so mache. Allerdings einige Erkenntnisse, die ich für mich erarbeitet habe:
Absetzen
Für den Anfang meine wichtigste Erkenntnis: Das Hirn braucht eine gewisse Zeit, um von der rechten auf die linke Hälfte umzuschalten. Mache ich also einige Schläge oder Figuren mit rechts, um die Impressionen wirken zu lassen, lasse ich mir danach ein paar Sekunden Zeit, bevor ich versuche, diese Eindrücke mit links zu spüren. Je schneller ich wieder angesetzt habe, umso flüchtiger waren die Eindrücke.
Gleichzeitig
hatte ich in einem Video gesehen, den Tipp: Schläge beidseitig ausführen, um die Eindrücke im direkten Vergleich zu haben. Das funktionierte bei mir erst ab einem gewissen Wahrnehmungslevel und einer gewissen Kontrolle, und auch dann nur bei bestimmten Schlägen/Schlagfolgen. Nicht in generell jedem Fall. Es ist eine ziemliche Reizüberflutung, wenn man das nicht nur so runterdaddelt, sondern ernsthaft fokussiert, während die Unterschiede noch überwiegen.
Bei einer besseren akustischen Wahrnehmung und ausreichender Feinfühligkeit kann man aber vor Allem akustisch schon Defizite der linken Hand wahrnehmen, die im separierten Spiel gar nicht sofort auffallen. Als Beispiel ein Swing-Pattern für das Becken. Rechts problemlos, kontrolliert bis in hohe Geschwindigkeiten. Links geht so. Der Shuffle ist prinzipbedingt eine relative Angelegenheit, man kann also wenig oder stark shuffeln, beides klingt angenehm. Mit der rechten Hand parallel hört man aber umgehend, wie sich der Shuffle über Zeit oder auch von Mal zu Mal ändert und somit unrund wird.
Optisch kann man bei parallelem Spiel gut die Bewegungsabläufe studieren, aber auch das geht erst mit einer gewissen Kontrolle über die linke Hand. Ansonsten sucht man mehr nach Gemeinsamkeiten als nach Unterschieden
Alles in Allem also eine willkommene Herangehensweise, aber eben kein Patentrezept.
Motorik
Nachdem ich also merke, sehe und auch höre, was alles nicht funktioniert, kann ich mich an die Verbesserung der Ausführung machen. Dieses Thema splittet sich mEn. in die Unterbereiche "Kraft", "Beweglichkeit", "Feinmotorik" und "Geschwindigkeit".
Kraft
Letztes Jahr war es, ich stehe im Bad und Schnippe mit rechts einen Song, als ich die Zahnbürste in die Hand nehmen will. Der Song läuft in der Rübe weiter und ich will auf die linke Hand wechseln - was höre ich? Nichts. Rechts ein knackiges "Schnick Schnack Schnick", links ein zartes "Flip Flip Flip". Da fiel mir das erste Mal auf, wie wenig Kraft ich offenbar in der linken Hand nur noch habe.
Als ich dann mit dem Verdreschen meines RealFeel begann und sah, wie der linke Stick völlig unkontrolliert in der Gegend herum sprang, nahm ich ihn so fest ich konnte zwischen Daumen und Zeigefinger, bis er annähernd gerade aus lief. Das hielt ich keine 20 Sekunden durch, danach gab's die Quittung im Unterarm über zwei Tage.
Mir war also schnell klar, dass ich mich dringend auf die Entwicklung der Muskulatur konzentrieren muss.
Hilfsmittel
Ich habe mir dafür von meiner Holden so Gummiringe geben lassen, die die Aufdrucke 15, 20 und 25kG tragen. Im Prinzip sowas hier. Ich wollte mir erst was völlig anderes auf Amazon bestellen, aber die waren nun gerade mal da. Im Nachhinein stellte ich dann fest, dass die optimal für meine Zwecke sind, da ich genau die Muskeln trainieren kann, die ich brauche. Sprich: ich kann bspw. den Zeigefinger um den Ring wickeln, an der gegenüberliegenden Seite den Daumen anlegen und dann exakt die Hebelwirkung trainieren, die ich auch am Stick brauche. Oder auch die gestreckten Finger gegenüber dem gestreckten Daumen, um die Hebelwirkung ausschließlich der Knöchel zu verbessern.
Was genau ich damit trainieren muss, stellte sich nach und nach durch immer neue Empfindungen und Erkenntnisse ein, einfaches, zielloses Zusammendrücken von den Dingern hilft hier glaube ich nur bedingt weiter. Auf jeden Fall kann man das beim Telefonieren, Fernsehen oder wann auch immer ganz nebenbei machen - extend your training.
Am Gerät
Eine andere Möglichkeit, um die nötige Kraft für eine bestimmte Bewegung zu entwickeln, die ich sonst nicht irgendwie anders abbilden kann, ist das völlige Übertreiben in Kraft und Geschwindigkeit. Als Beispiel: Nachdem ich die für mich korrekte Haltung des ZF gefunden hatte ("umwickelt" den Stick) und auch spürte, was das eigentlich alles soll (erstes Fingerglied ist der Drehpunkt des Hebels beim kontrollierten Rebound, letztes Fingerglied - also bis zur Fingerspitze - ist eine der elementaren Kräfte, um diesen Rebound zu kontrollieren), brauchte ich noch die Muskelkraft, um dem Rebound gezielt entgegen zu wirken. Zudem ist die Kraft im Daumen wichtig, der einerseits ein horizontales Springen verhindern soll, andererseits auch an der Krafteinwirkung entgegen dem Rebound beteiligt ist. Das kann ich nur bedingt mit Hilfsmitteln trainieren.
Also mache ich dafür die Bewegung mit übertriebenem Einsatz von Handgelenk, ganzem Arm und allen beteiligten Muskeln in der Hand (bzw. Unterarm) in völlig überzogener Geschwindigkeit und unverhältnismäßigem Kraftaufwand. Das sind dann natürlich keine Doubles mehr oder eine überhaupt irgendwie kontrollierte Bewegung, sondern reines "Dreschen" oder "Pressen" ohne weite Wege. Mache ich das für einige Dutzend Sekunden bis Minuten, merke ich deutlich die Überlastung der beteiligten Muskeln. Nächsten Tag nach "Einführung" dieser Übung hatte ich schon deutlich mehr Kontrolle und Kraft in meinen Doubles. Seitdem habe ich das noch ein paar Male mit Eingebaut, jedes Mal mit messbarem Erfolg in Kraft, Präzision und Geschwindigkeit.
Auf jeden Fall ist die forcierte Entwicklung der geforderten Muskulatur unter Zuhilfenahme von solchen Dingen und Methoden für meine Entwicklung elementar und hat die Sache wirklich deutlich beschleunigt. Mittlerweile sind die Muskeln aber wohl annähernd entwickelt, so dass mir solcher Art Übungen keine mächtig großen Fortschritte mehr bereiten.
Beweglichkeit
Ekliges Thema, hat mir richtiggehend in der Rübe weh getan. Durch die vollkommen veränderte Stickhaltung und damit einhergehenden Bewegungsabläufe war ja meine Hand zunächst einmal wie völlig verkrampft, ohne jegliche Kontrolle über irgendetwas. Da musste ja nun überhaupt erst einmal Bewegung rein. Meine Finger haben sich geweigert, eine der Bewegungen, die die rechte Hand in der Haltung im Schlaf ausführt, überhaupt zu vollziehen. Damit meine ich zunächst vornehmlich Abläufe, um einen einzelnen Schlag auszuführen, also das Schließen der Hand in einer gleichmäßigen Bewegung. Das dauerte anfangs Tage (wie oben schon beschrieben), um überhaupt ohne manuelle Korrektur die richtige Ausgangsposition *nach* einer Bewegung zu haben, so langsam ich sie auch machte.
Der Ablauf der Bewegung selbst war dann ebenfalls zunächst ein einziges Geeiere. Beispielsweise wollten sich ZF und RF/MF überhaupt nicht miteinander "verbinden". Mache ich mit rechts "einhändiges Klatschen" aus den Fingerknöcheln heraus mit den Fingern als eine Einheit, war das links anfangs ein einziges Gewusel - kein Finger blieb an dem anderen kleben, alles tanzte wild umeinander. Das ist jetzt schon deutlich besser (bis annähernd gleich) geworden, bspw. dadurch, dass ich das auch immer zwischendurch mal trainiere (und dabei meiner Holden bei Sonntagsspaziergängen damit gehörig auf die Nerven gehen ^^).
Nach der Kontrolle über die Bewegung zur Ausführung eines Schlages merkte ich dann überhaupt erst meine deutlichen Defizite bzgl. der Beweglichkeit zur Vorbereitung eines Schlages - das kontrollierte Schließen der Hand für die Ausführung ist ja nur die halbe Wahrheit. Kriegt man die nicht schnell und kontrolliert genug wieder auf, leidet vor Allem die Geschwindigkeit. Das verhagelt mir auch heute noch vor Allem schnelle Triolen im Muster LLR. Die laufen links bei Achteltriolen > 200bpm noch unrunder, weil der erste L nach dem R nicht schnell genug da ist, das Öffnen der Hand und das Anheben des Sticks (bei gleichzeitiger Kontrolle über die Stabilität mittels Daumen und ZF) sind da also noch zu langsam (Zum Vergleich: RRL geht rund bei fast 280 bpm Achteltriolen). Da arbeite ich aktuell dran.
Feinmotorik
Jeder Fortschritt ließ mich die Details in meinen Bewegungen immer genauer fühlen, mittlerweile nehme ich die Unterschiede in der Hand- und Fingerhaltung nicht mehr optisch (zu gering), sondern nur noch sensorisch wahr. Da geht es dann tatsächlich um einen Millimeter, den die Fingerkuppe des ZF links weiter vorne als rechts liegt, und damit weniger Moment für einen Doublstroke bereit stellt.
Im Laufe meiner Fortschritte nahm ich aber auch noch optisch Unterschiede wahr, die mit fokussierter Übung zur Verbesserung meiner Feinmotorik beigetragen haben. So stellte ich vor Kurzem mal fest, dass zwar die Haltung des ZF links jetzt optimal ist, die Bewegung bei Singlestrokes aber noch deutlich von der rechten Hand abweicht. Rechts kam die Bewegung eher aus dem Knöchelgelenk heraus, so dass sich der gesamte Finger in statischer Haltung für den Schlag an den Stick presst, links kam die Bewegung vornehmlich aus dem ersten und zweiten Fingergelenk. Das nahm mir vor Allem Geschwindigkeit, da alle anderen Finger auch eher im Knöchelgelenk einklappen, der ZF also immer "dagegen" und für sich allein arbeitete. Also übte ich eine Stunde lang, den Zeigefinger im Moment kurz vor dem Auftreffen am Daumen "vorbei zu schieben" und eben nicht einzurollen.
Wie schon angemerkt, lernt die rechte Hand gerade vollkommen automatisch mit. Mittlerweile mache ich damit ungebremste, nicht-abgewürgte, reichlich schnelle Doubles, Triplets und andere bouncy Hits, ohne, dass einer der Finger jemals den Kontakt zum Stick verliert oder die Stockspitze weiter als ein paar Millimeter neben dem avisierten Ziel einschlägt. Links nähere ich mich diesem Ideal gerade an. Dort merke ich vor Allem bei höheren Geschwindigkeiten noch, wie die Finger mal weiter als nötig aufgehen, wenn ich dem Rebound freien Lauf lasse, oder dass sie nicht schnell genug öffnen und dabei einen Rebound teilweise abwürgen.
Je mehr ich mich in die Abläufe in der linken Hand einfühle, um so besser funktionieren so Mikrobewegungen, wie eine leichte Erhöhung des Drucks gegen den Rebound auf den ZF, damit der zweite Schlag des Doubles bei jedem Tempo genau so laut wie der erste wird. Das passiert natürlich mit enormer Geschwindigkeit und ist optisch nicht mehr wahrnehmbar, ist aber trotzdem für mich eine rein erfühlte Notwendigkeit für Präzision.
Geschwindigkeit
Die letzte große Bastion in meinen Bemühungen. Bisher hängt die nicht einmal zum großen Teil am Üben derselben, sondern nach wie vor an ausreichender Kraft, der richtigen Feinmotorik oder der Kontrolle über Finger/Stick. Jedes Mal, wenn ich einen Fortschritt in der Wahrnehmung von Druckpunkten, Vibrationen oder Positionen mache, ich etwas mehr Kraft in den relevanten Muskeln erziele oder Bewegungsabläufe durch Beobachtung und Einfühlung perfektioniere, kommt die Geschwindigkeit ganz automatisch, zunächst sogar ohne gezieltes Üben.
Bester Beweis für mich ist die rechte Hand, die sich ganz ohne jegliche Übung bei gleicher (oder sogar verbesserter) Kontrolle/Sauberkeit um etwa das Doppelte in der Geschwindigkeit gesteigert hat.
Der aktuell größte Show-Stopper beim Erreichen hoher Geschwindigkeiten ist aktuell die Bewegungsfreiheit in allen Richtungen. Geht das Schließen der Finger noch locker von der Hand (haha), ist das Öffnen oftmals zu langsam, blockt den Rebound oder behindert sonst irgendwie den Bewegungsablauf.
Fazit
Die ersten wirklichen Erfolge in der linken Hand stellten sich ein, nachdem ich mich zu den absoluten Wurzeln zurück bewegt hatte, das Fühlen des Stocks. Erst ab dem Zeitpunkt war eine sinnvolle Entwicklung der Sensorik, Muskulatur, Haltung, dann Bewegungsabläufe und schließlich der Schläge und Schlagkombinationen möglich. Nach wie vor muss ich die linke Hand zu jedem Proben warm spielen, das motorische Gedächtnis der letzten Jahrzehnte sitzt einfach noch zu tief, Überschreiben dauert dann trotz der Erkenntnisse und Erfahrungen länger. Nach etwa 5 Minuten bin ich dann aber wieder auf dem Stand des Vortages. Rechts nagelt immer direkt ohne Umwege los.
Und auch am Schluss nochmal: All das sind meine persönlichen Erkenntnisse ohne Anspruch auf Verallgemeinerung. Vielleicht kann aber ja trotzdem jemand die eine oder andere Idee darin adaptieren.
tl;dr
Gibt es diesmal nicht "Üben!" hilft zwar irgendwie irgendwann, dauert aber mitunter Jahrzehnte. Die habe ich nicht mehr, ich will in 3 Monaten fit für mein Baby sein
Toller Beitrag!
Ich musste schmunzel als es um das Fühlen geht, weil so ziemlich das Gleiche hatte ich nach meinem "Techniktief" auch zu meinem Lehrer gesagt. "Ich fühle den Stock links überhaupt nicht. Ich merke eigentlich gar nicht was der macht und kann somit natürlich auch nicht das Richtige mit dem Stock tun.
Ich versuche es nun ziemlich ähnlich wie Du...vielleicht nicht ganz so detailiert. Ich versuche Rechts so gut wie möglich auf Links zu kopieren und mich darauf zu konzentrieren dass ich den Stock usw. fühle.
Nunja...es ja ja seit dem wieder gut 4 Wochen vergangen...Fortschritte sind zu vermelden...in ganz geringem Maße. Die gleichen Bewegungen wie rechts bekomme ich mit Links trotzdem nicht gebacken.
Hallöle,
ich musste jetzt lange mit meiner linken Hand scrollen, bis ich unten war.
Grüße
Jürgen
PS
Gyros in die Pfanne und mit dem Kochlöffel in der linken Hand Paradiddles üben. Geht auch bei Pfannkuchen, aber erst wenn der hart ist.
Jetzt weiß ich, was ich noch auf den Einkaufszettel schreibe. Danke!
Jürgen
Ich hatte letztes Jahr einen Unfall und mein rechter Arm war für 2 Monate mit Gips und Orthese außer Gefecht gesetzt. In dieser Zeit MUSSTE ich ALLES mit Links erledigen. Gebracht hat es Null. Ich konnte nach den 2 Monaten genauso bescheiden das Brötchen schmieren oder mir nach dem K den H. abwischen. Der These viel mit Links zu machen und dadurch besser zu werden, stehe ich seit dem eher kritisch gegenüber.
Nach nun über einem Jahr schreibe ich mal wieder etwas hier rein, weil mich meine linke Hand immer noch sowas von frustriert.
Ich habe quasi alles an Tipps und Tricks ausprobiert, verschiedenste Techniken, Open Handed spiele ich weiterhin, schnell, langsam, hab täglich geübt...aber die Fortschritte sind weiterhin so minimal, dass ich in dem Jahr quasi kaum messbare Ergebnisse habe. Was vor einem Jahr ging, geht heute ggfls. etwas lockerer, aber mehr auch nicht?
Und auch wie vor einem Jahr habe ich bei den Füssen (DoubleBass) viel deutlichere Fortschritte in dem jetzt letzten Jahr verzeichnen können als bei den Händen.
Mein Lehrer weiß sich da mittlerweile auch keinen Rat mehr, hat auch keine Ansätze oder Ideen mehr.
Gibts noch irgendwelche Ideen was ich noch tun könnte? Mittlerweile bin ich echt sowas von gefrustet...wenn man monatelang jeden Tag auf dem Pad und am Drumset übt und richtig merkt, dass überhaupt nix passiert. Jeden Tag wenn ich zum Pad gehe und hoffe, dass es doch nun heute vielleicht mal lockerer oder schneller funktionieren sollte, ist es so als fange ich jeden Tag mit dem gleichen "schlechten" Level wieder von an.
Ich würde ja gerne mal sehen, wie sich das bei dir äußert. Manchmal macht man sich ja wegen vermeintlicher Unzulänglichkeiten verrückt und jammert, ohne es zu merken, schon auf beachtlichem Niveau, erstickt aber jeglichen Spaß am Tun damit schon im Ansatz.
Es kommt für einen Hobbyisten doch erst mal darauf an, Spaß am Spiel zu haben. Da zählt nicht die herausragende Technik, und schon gar nicht die erreichten BPM, sondern die Fähigkeit, gemeinsam mit anderen Musik zu machen und dabei tolle Momente zu kreieren. Klar, man möchte vorankommen, aber kann man das nicht auch, indem man sein musikalisches Repertoire erweitert, seine musikalische Kommunikation verbessert, seine dynamische Bandbreite besser zu nutzen lernt? Wer hat eigentlich die doofe Idee gehabt, als guter Drummer müsse man vor allem so viele Schläge wie möglich in einem Takt unterbringen?
Find's schon merkwürdig, dass manche Drummer heute nicht mehr üben, sondern trainieren gehen.
Wenn die linke Hand nicht mitkommen will, dann ist das vielleicht einfach nicht zu ändern, schon gar nicht wenn du es erzwingen willst. Vielleicht müsstest du einfach jeden Tag 4 Stunden konzentriert üben, um diese Hürde zu überwinden. Ob das realisierbar ist, kannst nur du beurteilen. Meist ist es aber doch so, dass die Zeit einfach nicht reicht, um alle Ziele zu erreichen. Damit sollte man auch mal Frieden schließen und sich freuen, dass man überhaupt so ein tolles Hobby ausüben kann.
Ich spiele jetzt ca seit 40 Jahren und ärgere mich oft drüber, dass manches nicht so läuft wie ich das gerne hätte, z.B. sind meine Füße nicht besonders gut. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass ich mich über die Jahre konstant verbessert habe und immer genauer weiß, was ich wann zu spielen habe. Vor allem, was ich nicht spielen darf, weil ich es nicht gescheit kann Unterm Strich würde ich mein Spiel als musikalischer und reifer bezeichnen, und das bringt mir und meinen Mitmusikern mehr als Single Strokes in Lichtgeschwindigkeit oder 9 gegen 5 mit den Füßen. Und mit solchen Erkenntnissen motiviere ich mich halt dann, statt mich weiter drüber zu ärgern, was nicht klappt.
Ein praktischer Tipp fällt mir noch ein, den du nicht genannt hattest. Ich habe den Eindruck, dass meine Hände deutlich davon profitieren, mit ganz unterschiedlichen Sticks zu üben, statt mich auf ein Modell einzuschießen. Das können 7a oder 5a, aber auch mal 5b oder dicker sein, hab hier viele Modelle rumliegen. Scheint die Feinmotorik zu fördern, meine Kontrolle hat sich jedenfalls spürbar verbessert, seit ich das mache.
Vielleicht gibt es ja wirklich eine körperliche Einschränkung, durch die Du links an die Grenzen Deiner Möglichkeiten kommst? Ich würde mal den Fokus beim Üben weg von der Technik und hin zu anderen Aspekten verschieben (Timing, Musikalität, Kreativität,...). Es muss ja nicht alles schnell sein. Aaron Solowoniuk drummt seit vielen Jahren trotz MS, und so mancher gealterte Drummer kann kaum noch seine Stöcke halten. Trotzdem machen die tolle Musik!
EDIT: What trommla says, auch posten muss ja nicht schnell sein
Ich würde dir auch empfehlen das mit einer Band zu ermitteln, wie schnell du spielen können musst. Erst da merkst du unmittelbar welche Power du in welche Extremitäten leiten musst um eine schleppende oder treibende Band zu Zügeln.
Und wenn du dann noch Kapazität frei hast kannst du immer noch versuchen schnelle fills unter zu bringen, dann ist das Üben m.E. auch viel effektiver. Und manches klappt auch mit Band nach Jahrzehnten nicht, bei mir jedenfalls.
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Du bist nachvollziehbar gefrustet. Da der eine Ansatz (Üben) nicht in dem Maße funktioniert, wie du es gerne hättest, wäre ein anderer Ansatz, den Frust zu mindern: Mindset ändern und Akzeptanz. Und sich klarmachen, dass es jedem so geht. Selbst von Vinnie ist der öffentliche Frustfluch "MY LEFT HAND SUCKS!!!" überliefert. Von Vinnie! Mir geht´s übrigens auch so.
Ich hab mir vor ein paar Jahren ein Set komplett auf links gestellt und übe da auch regelmäßig dran. Das ist anfangs zum einen sehr lustig, seinem Hirn zuzusehen, wie die eine Hälfte der anderen beim Stolpern zusieht, andererseits bringt es meine ich tatsächlich auch einiges für die schwache Hand.
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Guten Morgen zusammen!
Ich würde ja gerne mal sehen, wie sich das bei dir äußert. Manchmal macht man sich ja wegen vermeintlicher Unzulänglichkeiten verrückt und jammert, ohne es zu merken, schon auf beachtlichem Niveau, erstickt aber jeglichen Spaß am Tun damit schon im Ansatz.
Ich könnte ja mal versuchen ein Video von einem Single Stroke aufzunehmen. Vielleicht zeigt es das. Auf einem hohen Niveau ist mein "Gejammer" wirklich nicht. Sorry wenn ich jetzt wieder die BPM raushole, aber das ist für mich sowas wie ein Anhalts- und Messpunkt.
Es geht gerade noch so locker bei 100 bpm 8tel zu spielen, ab da wirds schon schwierig.
Es kommt für einen Hobbyisten doch erst mal darauf an, Spaß am Spiel zu haben. Da zählt nicht die herausragende Technik, und schon gar nicht die erreichten BPM, sondern die Fähigkeit, gemeinsam mit anderen Musik zu machen und dabei tolle Momente zu kreieren.
Ich würde dir auch empfehlen das mit einer Band zu ermitteln, wie schnell du spielen können musst. Erst da merkst du unmittelbar welche Power du in welche Extremitäten leiten musst um eine schleppende oder treibende Band zu Zügeln.
Genau das ist das eigentliche Problem. Ich mache mit "den Jungs" seit über 20 Jahren Musik zusammen. Vor ca. 4 Jahren löste sich die Band auf (ich habe bis dahin Gitarre gespielt) und ich habe vor 2 Jahren entschlossen wieder Schlagzeug zu spielen, damit wir wieder Mucke machen können und für mich das Schlagzeug eigentlich DAS Instrumment ist.
Auch wenn ich mir mit dem "nehmen eines Lehrers" zum Ziel gesetzt habe klassisch Schlagzeug zu erlernen, schlägt mein Herz schlägt für Metal, Punkt. Bei der Musik die wir machen ist der Blastbeat (ja bitte nicht schlagen) ein Schlüsselbeat in quasi alles Songs. Ich versuche mich derzeit an den Songs aus der Anfangszeit der Band, wo es noch nicht so schnell zur Sache geht. Aber schon allein daran scheitert es. D.h. wir kommen insgesamt eben so gar nicht vortwärts. Mein Ziel war es innerhalb von 2 Jahren durch harte Arbeit diesen Stand zu erreichen. Bei den Füßen habe ich das Ziel sogar "übererfüllt", mit Rechts wäre es auch NullProblemo, die linke Hand blockiert quasi alles....
Ein praktischer Tipp fällt mir noch ein, den du nicht genannt hattest. Ich habe den Eindruck, dass meine Hände deutlich davon profitieren, mit ganz unterschiedlichen Sticks zu üben, statt mich auf ein Modell einzuschießen. Das können 7a oder 5a, aber auch mal 5b oder dicker sein, hab hier viele Modelle rumliegen. Scheint die Feinmotorik zu fördern, meine Kontrolle hat sich jedenfalls spürbar verbessert, seit ich das mache.
Habe ich auch schon alles probiert. Von ganz schwer (VV Metal N) bis 5A. Der rechten Hand ist es völlig Wurscht was da für ein Holzteil oder sonstwas in der Hand ist, die kann dann spielen. Der linken Hand ist es ebenso Wurscht...nur anders herum.
Ich wäre da vermutlich ganz pragmatisch: Wenn die Fortschritte tatsächlich so klein sind, lasse ich es eben.
Für fast alles, das du mangels Geschwindigkeit / Technik / Kontrolle der linken Hand nicht spielen kannst, gibt es Workarounds.
Stell dir mal vor wie gut du bei anderen Baustellen wärst, wenn du die viele Übezeit in Probleme stecken würdest, bei denen du wirklich Fortschritte erzielen kannst? Wen interessiert es, dass du bei Single Stroke Rolls unglaublich langsam bist, weil deine linke Hand nicht hinterher kommt, wenn deine rechte Hand so gut ist, dass du es mit ihr auch problemlos alleine spielen kannst? Und du hast zusätzlich die Linke frei für Jamblock-Einwürfe, das Bier oder Posergesten.
Ich würde das ganz entspannt sehen. Wenn man auf die letzten 20% nicht angewiesen ist, würde ich immer erst versuchen, mich in möglichst vielen Bereichen mit den schnellen 80% gut aufzustellen, bevor ich mich in Details verbeisse. Davon profitiert das Spiel sicher mehr.
Es sei denn, man hat einfach Spaß daran, etwas "perfekt" zu machen.
Edit: Während meines Posts kam deiner. Wenn deine Rechte Hand doch schnell genug für Blastbeats ist, reicht das doch erstmal. Spiel damit halt auf der Snare und mit der linken auf der Hi-Hat, dem Ride oder was auch immer eben nur jeden zweiten Schalg, oder du lässt jeden 4. weg oder vereinfachst es dir wie auch immer es nötig ist. Das stört doch niemanden.
Viele Tipps wurden ja schon gegeben. Was soll man da noch Sagen.
Aber ein altes Sprichwort sagt "Steter Tropfen, höhlt den Stein"
Ein Jahr ist jetzt nicht gerade viel, im Vergleich zu den anderen Zeitspannen, ich Glaub 9 Monate vor den Tipps kann man zumindest auch noch dazu addieren, zumindest teilweise.
"Alle guten Dinge, sind Drei", klingt komisch kann Zufall sein, aber so ums Dritte Jahr kommen bei schwierigen oder schwerfallenden Dingen, allgemein irgendwie meist ein gewisser Durchbruch oder Erfolg, der einen irgend wie befriedigt oder dann zumindest taugt oder, spürbar einen Durchbruch bringt.
Also das kann, dann auch ziemlich "plötzlich", alles sehr Schnell gehen.
Nur so aus eigener Erfahrung um Zeitspannen evtl. einschätzen zu können, welche natürlich persönlich individuell variieren können.
Zum Üben, besser mehrmals Am Tage oder so oft wie möglich, als länger andauernd, was nicht selten überfordert.
Logisch oder, locker bleiben ist wichtig.
Es geht gerade noch so locker bei 100 bpm 8tel zu spielen
Das kommt dann wohl davon, wenn Drummer nur noch sportliche Trommelei betreiben, statt einfach mal Musik zu machen
Schließe mich Korki an, mit 100 Anschlägen pro Minute kann man schon ganz ordentlich Uptempo spielen, auch wenn's halt kein Blast Beat ist. Da ist Kreativität gefragt. Und Akzeptanz deiner Mitmusiker, dich und dein Spiel zu integrieren, stellenweise wohl auch mit der Bereitschaft zu neuen Interpretationen.
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