Der Schritt zum PROFIDRUMMER / MUSIKER - Wann?? Wie??

  • Hallo in die Runde,


    wir haben im Moment den aktuellen Fred: meinen Respekt an die Profis...


    Wollte jedoch den nicht mit einer Fragestellung "versauen", welche zwar ein wenig passt - es jedoch nicht ganz trifft.


    Es sind ähnliche Ansätze angesprochen worden ( finanzielle Absicherung, Spaßfaktor, Passion usw. ) - wann würdet Ihr den Schritt tun zum Profi?


    Meine Definition von PROFI: Rein von den Erträgen aus dem Musikbiz leben können.


    Wer hat Erfahrungen gemacht - evtl. den Schritt wieder zurück ins "normale Leben"?
    Probleme die daraus resultierten?
    Was war ausschlaggebend für Euch Profi zu werden / und wieder retour?
    Wo sollten müssten die Prioritäten für Euch sitzen?
    Risiko?


    Macht es Sinn das ganze mit "Genre ähnlichen" Berufszweigen zu verknüpfen - Stichwort 2tes Standbein?


    Würde mich über eine rege Teilnahme freuen.


    C YA Marc

  • Nach der Definition müssten ja alle Musiklehrer, Musikladen-Angestellte / Chefs, Instrumentenbauer, PA-Verleiher / Techniker, Manager, Organisatoren, Nightliner-Fahrer etc. pp. Profis sein ...


    Es gibt ja auch Covermusiker, die von ihren Gagen leben können. Ein reiner Covermusiker (im "altbekannten" Sinne) ist in meinen Augen aber kein Profi ...


    Profis sind für mich in erster Linie Musiker, die von ihrer eigenen Musik leben können und diese im Studio einspielen, auf Gigs präsentieren und von Labels bezahlt kriegen. Sowas kann man aber nicht eben mal so als einen Schritt planen .. das passiert, oder eben auch nicht.

  • Hallo Marc,


    nun ich habe meine Erfahrungen hinsichtlich in Richtung Profi-drummer sammeln dürfen.


    Ich habe 1 Jahr "freizeit" genießen dürfen da sie mich beim Bund abgelehnt haben.
    Ich hatte ganz gute Connections ins professionelle Business und konnte mich darin 1 Jahr lang ausprobieren.
    (siehe auch näheres in meinem unten aufgeführten link, infos zu mir)


    Ich war in der Zeit nicht nur in Europa sondern auch Weltweit unterwegs.
    Wobei sich das eigentlich auf die Studios beschränkte. Ich war der inoffizielle Notnagel wenn mal wieder ein Projekt vom Zeitplan verrutschte und man es wieder in der Hälfte der Zeit schaffen sollte.
    Das hieß allerdings auch, das man entsprechende Verträge unterzeichnete die zwar hoch honieriert wurden, allerdings auch mit einer entsprechenden "Strafe" versehen waren wenn man das Projekt nicht in der vorgegebenen Zeit realisieren kann. Ich habe in der Zeit entweder im Studio übernachtet (im Schlafsack) oder in einer WG. DIe Zeit war zieeeemlich anstrengend und nervenaufreibend. Es gab die ein oder anderen "WG -Musik-mitbewohner" die ich morgends auf der Studiotoilette mit einem SChlauch am arm und leicht "schlafend" antraf. Die konnten mit dem Druck nicht wirklich umgehen. Ich habe kein Diplom und nichts studiert, wirklich viel verlangen, hinsichtlich geregelter arbeitszeit o.ä. konnte ich da nicht. Die Liveauftritte die ich in der Zeit hatte, waren meine persönlichen Lottogewinne. 200 - 20.000 war eigentlich alles dabei. Das waren die schönen Momente an die ich gerne zurück denke.


    Meine Entscheidung diesen Weg nicht mehr weiter gehen zu wollen, wurde auch etwas von meiner Familie mitgetragen. Diese sah mich in der Zeit nur 2 mal und machten mich darauf aufmerksam, das ich ringe unter den augen hätte, mindestens 20 kilo abgenommen hätte und nicht wirklich Fit aussehen würde.
    Nunja, nach ca. 1 Jahr habe ich mich gegen diesen Weg entschieden. Es viel mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich schwer.
    In den ersten 3 Tagen zuhause habe ich ca 50-60 Stunden geschlafen.
    Das war mein Weg und meine Erfahrung die ich damit gemacht habe, wenn Du nicht studiert hast, hat man es schon von beginn an schwer an gute jobs zu kommen.


    Dieses Bild von einem Drummer der morgends um 11 Uhr aufsteht, 2 mal in der Woche auftritte spielt und den rest vom Tag sein Star Dasein genießt existiert nicht.
    Man muss SEHR SEHR vielseitig sein, umsomehr jobs kann man annehmen. Man muss offen sein, man muss flexibel in der Zeitgestaltung sein!
    Familienplanung und ein geregeltes Familienleben ist auch nicht wirklich möglich.
    Nunja, ich habe eine Industriekaufmann ausbildung gemacht und arbeite sehr gerne in meinem Beruf.
    Das Schlagzeugspielen macht mir Spass denn es ist mein Hobby. Wenn ich lust habe suche ich mir eine Band mit der ich auftreten kann, dann habe ich mal wieder ein bissel kribbeln im Bauch.


    Ich ziehe vor jedem Berufsmusiker den Hut. In meinem Umfeld gibt es einige die das seit Jahren machen. Einige davon sind auch etwas bekannter, allerdings heißt das noch lange nicht, das Sie nicht auch unterrichten müssen, und Studiojobs machen müssen um überleben zu können.


    Ein Phil Rudd oder Steve Gadd haben finanziell ausgesorgt und brauchen nicht mehr zu arbeiten, das sind halt Ausnahmen.


    Wenn Du mehr wissen möchtest kannst mich gerne anschreiben. Ich denke das artet hier sonst noch aus....


    schöne Grüße


    Knüppelfreak

    Bin vor kurzem besoffen auf die Bühne gefallen und hab mit schrecken festgestellt, dass ich Superstar bin...
    (üben wird total überbewertet)


    Hier mehr zu mir und zu meinem Kit.... klick mich

  • Die meisten Fragen hast Du ja schon selbst beantwortet.


    Profis, die von ihrer Musik leben können, sind m.E. die, die man (dauerhaft) im Radio oder TV hört oder solche, die in subventionierten Einrichtungen (Theater, Oper) arbeiten können.


    Als ich in jungen Jahren vor der Frage stand, habe ich mich gefühlsmäßig dagegen entschieden - mir war die finanzielle Sicherheit wichtig.
    Ich habe viel mit Leuten zu tun gehabt, die als sog. Profis ihren Unterhalt mit dem bestreiten mussten, was ich für mein Hobby bekam.
    Unterrichten mussten ALLE, um über die Runden zu kommen, die meisten hatten zusätzlich Nebenjobs (Kritiken schreiben für Zeitung usw.).


    Viele führen dieses Leben immer noch (nach 40 Jahren!).


    Wie ich damals schon vermutet habe, ist das kein leichter Broterwerb... und mein Ding wär es auch nicht gewesen, aber möglich ist es.


    Ich musste nie etwas missen - weder finanziell noch musikalisch und hatte ca. 10-12 Jahre lang ein fürstliches Auskommen (mit Job und Musik).
    Musik mache ich immer noch relativ viel, aber nicht mehr in der Intensivität wie damals; das könnte ich körperlich auch nicht mehr leisten, denn anstrengend war es schon, morgens um 8.00 Uhr am Schreibtisch zu hocken, während die "Profis" noch in der Falle lagen.... 8)


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • der "Hinweg" hat sich einfach ergeben. Irgendwann war die damalige Band ausreichend gebucht, daß ich für mich alleine gut über die Runden gekommen bin, obwohl mich besagte Band garnicht Vollzeit gebunden hat. Drum konnte ich parallel für den Ernstfall "was vernünftiges" lernen und als die Familie vollständig war habe ich nach etwa 10 Jahren von Profi auf Semi Profi abgerüstet und bin in einen "normalen" aber glücklicherweise Branchen nahen Job gewechselt. Auch ein bisschen Glück gehabt natürlich (aber nicht nur). Und wie Luddie mal so schön sinngemäß meinte: Der Unterschied zwischen Amateur und Profi ist, daß der Amateur macht was ihm Spaß macht. Etwas überspitzt aber nicht so weit hergeholt. Wieder Amateur zu sein ist sehr angenehm

  • Es gibt ja auch Covermusiker, die von ihren Gagen leben können. Ein reiner Covermusiker (im "altbekannten" Sinne) ist in meinen Augen aber kein Profi ...


    Das ist gelinde gesagt aber falsch. Lassen wir die Rock/Pop-Musik aussen vor, schauen uns ein grosses bekanntes Orchester an und greifen uns davon einen x-beliebigen Geiger, Cellist oder was weiss ich.


    Die covern 99,9% während ihrer Laufbahn die alten Meister, und sind Profis.
    Und rein nach Definition ist ein (technisch) guter covermusiker, der sein Ding so überzeugend macht, das er davon leben kann, eben auch ein Profi.

  • finde den einwurf, hinsichtlich Musiker im klassischen Bereich garnicht schlecht.
    Ein Kumpel von mir hat den klassischen Werdegang eingeschlagen.
    Er lebt in Australien und spielt Geige in einem Orchester.


    Der kann seine Familie mehr als gut über die Runden bringen.
    Hat das perfekte gehör und hat mit 6 jahren angefangen.
    Dann ein komplettes Studium mit Auszeichnung durchgezogen.
    Danach musste er trotzdem an verschiedenen Stellen "betteln" um mitspielen zu dürfen.

    Bin vor kurzem besoffen auf die Bühne gefallen und hab mit schrecken festgestellt, dass ich Superstar bin...
    (üben wird total überbewertet)


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  • Das ist gelinde gesagt aber falsch. Lassen wir die Rock/Pop-Musik aussen vor, schauen uns ein grosses bekanntes Orchester an und greifen uns davon einen x-beliebigen Geiger, Cellist oder was weiss ich.


    Warum drehst du mir das Wort im Mund um? Zuerst einmal hab ich was von "altbekannt" gesagt. Schlecht gewähltes Wort, aber ich redete genau von dem Rock/Pop Cover, was du hier außen vor lässt. Außerdem schrieb ich "in meinen Augen" .. und das kann nicht falsch sein, weil es meine eigene Meinung ist.

  • Der Schritt wird - denke ich - meistens deutlich weniger bewusst durchgeführt wie die Entscheidung, eine Ausbildung zu beginnen oder sich für ein Studium einzuschreiben. Es ist ja eben nicht so, dass man vom einen auf den anderen Tag auf einmal "richtig" Geld verdient und vorher keinen Cent für die "Kunst" an der Trommel erhält. Und genau da liegt - meiner bescheidenen Meinung nach - auch die große Gefahr. Mit Gedanken wie "das wird auch wieder besser" und "irgendwann hab ich auch mal Zeit für mich, Frau und Kinder" oder "für das Alter kann ich immer noch was zurücklegen wenn es mal rund läuft" KÖNNEN (müssen aber nicht) große Gefahren entstehen. Das es oft wenig Möglichkeiten gibt das "Ganze" zu planen oder zu steuern bedeutet nicht, dass man dies nicht unbedingt versuchen sollte zu tun. Letzten Endes ist man irgendwo selbstständig und oft mehr für sich selbst und sein (primär finanzielles) Auskommen verantwortlich als ein Arbeiter oder Angestellter.


    Short: Man braucht für kurz-, mittel und langfristig einen Plan und individuelle Ziele. Sollte man diese Ziele jeweils nicht erreichen sollte man möglichst Alternativen haben oder entwickeln auf jeden Fall aber gegensteuern, wenn das Ganze in eine falsche Richtung oder gar aus dem Ruder läuft.

  • Mit Ausbildung und/oder Studium sprichst Du etwas an, was zu meiner Zeit, als ich anfing Musik zu machen (1969), im Popbereich noch gar nicht gab.
    Ich muss noch mal in meinen Tagebüchern suchen, ob es 1973, 74, oder 75 war, dass es im Bremer Konservatorium erste Versuche gab, Bigband zu unterrichten. Das war so etwas wie Revolution für die Klassikleute.
    Mit Serge Weber http://www.sergeweber.de/ , Rainer Neumann http://www.staatsphilharmonie.de/kontakt/ansprechpartner/ , die dort selber zu der Zeit Studenten waren, und einigen Kollegen habe ich jedenfalls das erste Jazzrock-Konzert in den heiligen Hallen des Konservatoriums gegeben.
    Die Altdozenten haben dabei ziemlich sauertöpfisch dreingeschaut.... :D


    Aber was mich eigentlich mal interessieren würde, wie (um mal bei den Drummern zu bleiben) so einer wie z.B. der Drummer von Tokio-Hotel für Entscheidungen treffen musste, als er von einem auf den anderen Tag im Rampenlicht stand. Viel Zeit zum Überlegen kann er ja nicht gehabt haben. Ich denke, da wird man einfach mitgerissen, oder?


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • ich hätte vor jahren (ich bin bj '64,also auch schon ein alter sack hier im forum) ebenfalls bei mehreren bands spielen können die "verträge" hatten, eine kam aus italien und is im bus getourt, das wollte ich nun wirklich nicht.
    Wer sich dafür entscheidet - ok... aber für mich war das nie eine frage, ich hatte nie bock zu touren und weiss gerne wo ich morgen schlafe und was ich esse.
    Für mich reicht es wie es im moment ist, ich bin zu hause bei meiner famillie, meiner freundin, meinem sohn - habe ein geregeltes einkommen + ich spiele regelmässig mit unserer combo für anständiges geld


    joerch

    alles granatenquatsch

  • WOW - jetzt bin ich ja platt!!! :thumbup:


    Ich hab schon mit Beiträger alla: Hatten wir schon - gabs so ähnlich - schau mal in die Suche.... gerechnet!!
    Vielen herzlichen Dank für die fundierten Aussagen!!


    THÄNXXXXX :thumbup:


    Mir ist anhand der unterschiedlichen Posts aufgefallen, dass es sehr unterschiedliche Ansichten zur Definition " PROFI " gibt.
    Hinsichtlich Cover bzw. eigenes Songmaterial. Wie schon beschrieben sehe ich es so, dass ein Profi es professionell macht und vom Ertrag der
    Musik leben kann - egal ob Cover oder Eigenkomposition.


    @ Pesky: Du hast genau meine Sichtweise der Dinge erkannt.


    @ Seven: Genau dies seh ich auch als große Gefahr an und die Bedenken sind voll und ganz berechtigt. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass es schwerer geworden ist an gut bezahlte Shows zu kommen ( die Leute haben weniger Geld, Nichtrauchergesetz usw. ). Ebenso sehe ich eine Ausbildung und einen "normalen" Beruf als unerlässlich an!


    Euch nen schönen Tag


    C YA Marc

  • Nunja, ich habe eine Industriekaufmann ausbildung gemacht und arbeite sehr gerne in meinem Beruf.


    Wie sich so manche Dinge doch gleichen - aber nur fast =) - mir ist nämlich nach zig Jahren als Kaufmann und Industriemechaniker der Spaß vergangen!
    Bin jetzt 39, arbeite seit 23 Jahren, hab mein Haus gebaut und langsam aber sicher geht mir diese Tretmühle auf den Sack :cursing:


    C YA

  • Nach der Definition müssten ja alle Musiklehrer, Musikladen-Angestellte / Chefs, Instrumentenbauer, PA-Verleiher / Techniker, Manager, Organisatoren, Nightliner-Fahrer etc. pp. Profis sein ...


    Es gibt ja auch Covermusiker, die von ihren Gagen leben können. Ein reiner Covermusiker (im "altbekannten" Sinne) ist in meinen Augen aber kein Profi ...


    Profis sind für mich in erster Linie Musiker, die von ihrer eigenen Musik leben können und diese im Studio einspielen, auf Gigs präsentieren und von Labels bezahlt kriegen. Sowas kann man aber nicht eben mal so als einen Schritt planen .. das passiert, oder eben auch nicht.



    Natürlich sind das alle Profis, weil sie ihre Tätigkeit ja professionell ausüben... Und ob ich Covers mache oder eigene Stücke spiele, wenn ich davon leben kann, verdiene ich meine Kohle also mit Musizieren... dann mach ich es doch auch professionell und nicht amateur- oder hobbymässig... Oder kriegt der Covermucker für 500,-, die er mit Musik verdient hat, weniger, als einer, der für nen Gig mit eigener Mucke 500,- verdient?


    Is dann ein Filmregisseur kein Profi, weil er ein Buch verfilmt (also auch keine eigene Idee hat) weniger Profi, als einer, der einen Film ohne Vorlage dreht? ;)


    Sind Apocalyptica also keine Profis? Wie siehts mit STS aus? Die nehmen teils Beatles-Songs und verpassen denen ne deutschen Text, aber irgendwo auch Cover. Keine Profis? Wie sieht´s mit Adoro aus? Die singen auch keine eigenen Stücke sondern bekannte Sachen... Hm...


    Also, ICH denke, dass "Profi" nix anderes ist, als jemand, der irgendetwas tut, um damit sein Geld zu verdienen... Etwas eben "professionell" betreiben... das kann doch ein Covermucker auch... ;)


    *OT aus*


    Ich kann zum Thema nix aus Erfahrung beitragen, aber vielleicht doch paar Ansätze anbieten:


    Wann den Schritt machen? Dafür gibts sicher keinerlei "Rezept"... Ich denke, wie bei allem im Leben, musst Du jedenfalls wirklich 100% bereit dafür sein, DANN isses soweit ;)


    Denke dennoch nen Plan B in de Tasche zu haben, das schadet nie, man weiß ja nie was kommt...


    So, den Rest überlass ich denen, die was davon wissen :D

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

    Einmal editiert, zuletzt von kride20 ()

  • Ich denke, wie bei allem im Leben, musst Du jedenfalls wirklich 100% bereit dafür sein, DANN isses soweit


    Denke dennoch nen Plan B in de Tasche zu haben, das schadet nie, man weiß ja nie was kommt...


    Da dürfte der Haken an der Sache liegen - man kann noch so sehr bereit sein wie man will - wenn dann das Leben einem was in die Knochen haut wirds verdammt schwierig :S !!
    Ebenfalls sehe ich es als sehr problematisch an, dass man sich in eine gewisse Abhängigkeit von anderen Personen ( Mitmusiker, Booker usw. ) begibt.
    Hat einer keine Lust mehr und steigt aus, oder ein Booker tut nichts - dann ist man persönlich stark betroffen wenn Shows weg fallen, abgesagt werden müssen oder erst gar nicht buchbar sind!!


    C YA Marc

  • Ich mag den Begriff "Profi" nicht, zum einen wegen der schon beschriebenen Unschärfe, hinzu kommt oft eine gewisse ideologische Verbrämung. Wie oft wird von uns Hobbymuckern dem "Profi" ehrfurchtsvoller Respekt erbracht oder der Angeber ironisch als "Superprofi" tituliert? Klarer und neutraler finde ich die Bezeichnung Berufsmusiker, klingt natürlich etwas profaner.


    Zur Frage:
    Die Unsicherheiten und Zukunftsängste des Musikers sind glaube ich keine anderen als bei jedem anderen Freiberufler. Wenn dir ein bis zwei wichtige Kunden wegbrechen, bedeutet das oft schon eine existentielle Schieflage. Wenn man das Risiko nicht fürchtet und keine Familie zu ernähren hat, kann man in jungen Jahren natürlich alles stehen und liegen lassen und sein Glück versuchen. Sollte es dann nicht klappen, kann man immer noch was anständiges lernen.


    Mein Traum wäre (bis heute) eine Festanstellung in Teilzeit, am besten noch mit flexiblen Arbeitszeiten, und die restliche Zeit mit der Musik Geld verdienen, so dass jedes Standbein einen Teil der materiellen Sicherheit übernimmt. Wenn die Musik "scheitert", hat man den Fuß noch in der Türe und stockt eben wieder auf Vollzeit auf.
    Derek Roddy z.B. arbeitet(e?) noch fest in einem Drumstore, während er trotzdem ein international gefragter Drummer ist. Aber ist er nun ein Profi, wenn er nicht ausschliesslich von der Musik lebt? ?(


    Grüße
    Jan

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