Hallo Musikerkollegen,
Ich bin neu hier und möchte zum folgendem Thema um eure Einschätzung bitten.
Meine Frage hier bezieht sich darauf, dass ich mich seit einigen Wochen ernsthaft mit Fragen und Zweifel herumschlage, ob ich mit meinen 46 Jahren nicht doch schon "zu alt" bin um das Schlagzeug spielen richtig und vernünftig zu erlernen.
Hier ein paar Hintergrundinformationen und Eckdaten, die euch vielleicht helfen meine Situation besser einschätzen zu können:
PS: (Möchte hier nicht angeben, sondern es soll nur Einblicke in meine musikalischen Fähigkeiten erschaffen.)
1. Ich Spiele seit ich 8 Jahre alt bin E- und A-Gitarren und auch E-Bassgitarre
(in fast allen modernen Musikrichtungen).
2. Bin Gitarrist und Leadvocalist in diversen Bands seit ich 14 bin und das bis zum Heutigen Tage fast ununterbrochen.
3. Von 1991 bis 2003 spiele und singe ich in diversen Profi-Coverbands im In- und Ausland für den Lebensunterhalt (Also Vollzeitmusiker wenn man so möchte).
Bin während dieser gesamten Zeit meist als Bandleader unterwegs und auch als Komponist/Produzent tätig in vielen Studios. Schwerpunkte und Vorzüge sind die 80er und 90er Old School Funk/Soul/Latin/Dance/Reggae aber auch Rock und Pop.
4. Offenbar habe ich ein ausgeprägtes Rhytmusgefühl. Zumindest sagen mir das viele Schlagzeuger und Percussionisten wenn wir im Studio oder Live zusammenarbeiten.
(Ich habe u.A. auch viel mit Jung-Schlagzeugern gearbeitet die einen bestimmten groove oder Muster nicht ganz drauf hatten oder diesen nicht nachvollziehen konnten.
Kann zwar keine Drums spielen aber war meistens fähig solche patterns und groooves u.s.w.. auf ein Pad oder sogar einen blöden Küchentisch vorzutrommeln und es dan zu vermitteln). Ich dies spricht dafür das ich mich mit Schlagzeugbezogenen Sachen etwas auskenne).
5. Ab 1993 habe ich ein eigenes Studio und produziere dort -nebst eigene Songs und Songs für die Band- auch komplette Songs und Alben für andere Bands und Artisten in Auftragsarbeit. Das heißt, ich arrangiere und produziere Songs oftmals von A-Z (also auch die gesamten Drumsparts ). Diese spiele ich meist per Midi-Keyboard, per Software, oder andere Hilfsmittel wie Drumcomputer ein.
Und genau da möchte ich bald einen anderen Weg gehen!
Denn nach so vielen Jahren von Drumparts die zwar "im Kopf swingend sind", per Finger einzeln "eintippen" und dann versuchen in viel Nacharbeit einen Live Feel hinzubekommen, bin ich es leid. Um so mehr die 80er und 90er Style Songs und Beats gefragt sind komme ich zu der Meinung, dass nur ein live eingespielter Drumtrack auch wirklich Live klingt und vom Feel und Groove her authentisch sein kann.
Am meisten spüre ich dass, wenn ich z.B, an einem Tag einen echten Schlagzeuger aufnehme und dann später bei einer anderen Produktion auf elektronischem Wege eingespielten Drumstracks bearbeiten möchte. Da ich mich ja hauptsächlich mit den obengenannten Musikrichtungen beschäftige, ist groove und feel so ´ne Sache und ich denke, dass können viele von Euch echten Drummer bestätigen oder?
Nun zum Punkt (sorry für das längere ausholen aber ihr seht ich nehme es sehr ernst -:)
Ich kam also auf den Gedanken, , dass sogar ein (gutes) E-Drumset -worauf man immerhin live mit Drumsticks einspielt- dann doch einen besseren groove und feel ermöglichen müssten als ein Midi-Masterkeyboard. Also kam mir auch der Gedanke das ich lernen möchte wie man Basic Patterns spielt. Von meinem musikalischen Verständnis her und vom Rhythmusgefühl her, dürfte es doch keine große Probleme geben, aber, Drummer sind wie ich meine, echte Multitalente denn Sie können immerhin mindestens 4 rhythmische Bewegungen gleichzeitig machen (Bewundernswert !! ) wirklich ich beneide euch denn ich kann es (noch) nicht!
Im Ernst, ich denke ich bin doch schon zu alt um das zu lernen oder was meint ihr dazu? Ich kann natürlich einen Profidrummer anmieten die mir -was ich für eine Aufnahme brauche- einspiele, aber wenn ich neue Songs komponiere und den groove erst mal suchen oder "erfinden" muss, dauert es meist viel zu lange und wird es zu teuer einen pro im Studio herumsitzen zu haben.
Ist auch keine Dauerhafte Lösung denke ich denn ich möchte meine Ideen umsetzen und experimentieren können so wie ich es auch mit Gitarre oder Vocals mache aber dabei stets einen life Drumtrack als Grundlage für einen Song zur Hand haben.
Was ich nun erreichen möchte ist folgendes:
In absehbarer Zeit (max. ca.2 Jahre mit 30-45min. am Tag üben ? ) erlernen, wie man Basis Grooves und gängige Patterns für meine Musikrichtungen spielen kann auf ein E-Drumset, und zwar so, dass es einigermaßen Studiotauglich ist. Mein Spiel soll nicht als Drumtrack für eine Endproduktion eines Songs dienen, sondern nur um meine Drumtracks genügend "Leben" einzuhauchen sodass die nachfolgende Aufnahmen -wie E-Bass und Gitarre und Keys- nicht länger mehr auf einen "leblosen" Drumcomputer-track eingespielt müssen.
Wie gesagt, ich möchte "nur" den Feel einer echt gespielten Drums-Aufnahme zur Verfügung haben um den Song darauf aufzubauen. Einige würden evtl. sagen: Geht auch an der Tastatur. Ich sage jedoch NEIN weil ich das seit Jahren vergleichen kann und immer wieder merke das etwas fehlt. Sogar die besten Drum-Maschienen und Software können keinen realen Menschen am Schlagzeug (ob Akustisch oder an E-Drums) ersetzen. Ich denke u.A. Bassgitarristen können dieses bestätigen wenn sie auf einen per MIDI generierten Drumtrack einspielen sollen.
Eure Einschätzung als Drummer ?
Wäre mein hier definiertes Ziel unter den hier beschriebenen Umständen und meinen musikalischen Hintergründen als realistisch anzusehen? Oder eher als Wunschdenken eines möchte-gern drummer?
Mal ganz Ehrlich Leute,... euer Feedback als Drummer und Musiker ist mir wichtig, da ich ja selber kein Drummer bin und auch nicht weis, worauf ich mich da einlasse.
Denn bevor ich mir ein Studiotaugliches Roland E-Set kaufe, möchte ich meine realen Chancen auf Erfolg einigermaßen einschätzen können.
Frage nebenbei:
Besser E-Drum mit Mesch-Fellen oder klassiche Gummipads?
Empfehlung E-Drumset ?
Ich wäre für eure sachkundige Einschätzung sehr dankbar. Bitte erlöst mich aus meinen Zweifeln?
Vielen Dank schomal für Eure Hilfe!
Mit musikalischen Grüßen
Antony