Drum Tuning Bible (Wie Stimm ich meine Trommeln richtig)

  • Aber es gibt auch genug Prominente Drummer die das wahrscheinlich anders sehen...

    Man muss nicht prominent sein, um das anders zu sehen.


    Ich zitiere mich mal selbst (aus "Drum Tuning - Der Weg zum Traumsound" PPVMedien 2007):

    "14.2 Der Kesseleigenton

    Der Kesseleigenton, auch Kesselnote genannt, ist die Eigenschwingung des

    Kessels. Trommeln haben abhängig von ihrer Masse, Dichte, Wandstärke und

    Konstruktion eine Frequenz, mit der sie schwingen, wenn sie einmalig angeregt

    werden, wie z. B. durch einen weichen Schlag auf die Kesselwand. Das ist die

    sogenannte Fundamentalnote bzw. Eigenschwingung des Kessels. Schlägt man

    den nackten Kessel ohne Hardware an, so hört man dessen Eigenschwingung.

    Interessanter ist allerdings die Eigenschwingung des Kessels mit Hardware und

    Fellen.

    Einige Hersteller, wie z. B. DW ® oder Sonor ® bei einigen Serien, stempeln den

    Kesseleigenton auf die Innenwand oder vermerken ihn auf dem Typenschild. Ist

    das bei der eigenen Trommel nicht der Fall, hat man drei Verfahren zur Auswahl,

    um den Kesselton mit dem Gehör zu ermitteln. Drei Verfahren bedeutet in diesem

    Zusammenhang drei verschiedene Eigenschwingungen des Kessels, die bestimmt

    werden können*. Welche der Verfahren vom jeweiligen Hersteller eingesetzt wurde,

    muss man selbst herausfinden. Die Veröffentlichung von Eric J. Macaulay „Properties

    of Drum Shells and Bearing Edges“ (Department of Physics, University of

    Illinois at Urbana-Champaign August 8, 2003) zeigt, dass die Eigenresonanz des

    nackten Kessels nur bedingt Aussagen über die Resonanzfrequenz des „Gesamtsystems

    schwingende Trommel“ zulässt. Demnach liegt der „sweet spot“ einer

    Trommel mit Hardware und Fellen bei einer höheren Frequenz als die Eigenresonanz

    des nackten Kessels. Ich bevorzuge das zunächst am wenigsten exakt

    erscheinende Verfahren „Trommel mit Fell“, weil es die Trommel im tatsächlichen

    Montagezustand berücksichtigt, den Einsatzbedingungen am nächsten kommt

    und deshalb das praxisrelevanteste Ergebnis liefert.

    Doch warum ist der Kesseleigenton mit gespannten Fellen höher als ohne? Das

    lässt sich leicht anhand eines Beispiels deutlich machen. Stell dir vor, du hast

    einen nackten Trommelkessel, der auf dem Boden liegt. Könntest du dich auf ihn

    stellen, ohne dass er zerbricht? Natürlich nicht, der Kessel würde unter dem seitlichen

    Druck sofort nachgeben. Anders ist es, wenn der Trommelkessel komplett

    befellt ist. Durch die Fellspannung wird der Trommelkessel in sich stabilisiert und

    damit für seitlichen Druck unempfindlicher. Das ist vom Prinzip wie bei einer Konservendose,

    die man an der geöffneten Seite leicht zerdrücken kann, aber nicht an

    der Seite mit Deckel. Die Felle machen den Kessel bei fast unveränderter Masse

    wesentlich starrer, deshalb ist auch der Ton höher."


    * : nackter Kessel, Kessel mit Hardware, Kessel mit Hardware und Fellen

  • Guten Nachmittag,


    wer glaubt, entzieht sich der Wissenschaft.

    Kein Kessel ergibt einen exakten Ton, jedenfalls in den seltensten Fällen einer, der nicht irgendwo irgendwie so knapp daneben liegt wie ein verstimmtes Instrument.

    Und der Kesselton ohne Beschlagteile und ohne Felle ist ein anderer wie der mit. Von daher ist dieser Unfug Unfug. Da kann Johnny B. Goode so viel klopfen wie er will.


    Eine Trommel wird gestimmt. Das macht man, weil sie von Natur aus eben gerade nicht stimmt.

    Und das kann man in einem gewissen Rahmen (von kurz vorm Schlabbern bis kurz vorm Ende (des Fells oder der Mechanik) mehr oder weniger schön auskosten.


    Grüße

    Jürgen

  • Ich stimme jede Trommel auf ihren Grundton, das hat bei mir bisher immer prima funktioniert.

    Du meinst den Grundton des Kessels, wenn man ihn direkt anschlägt? Dieser ist fürs Stimmen eigentlich irrevelant.

    Ja, den meine ich.

    Ich muss mich nun selbst korrigieren, denn ich hatte das falsch verstanden.

    Diesen Ton meine ich nicht.


    Ich habe das Prozedere jetzt nicht mehr auswendig im Kopf, das ich eigentlich meine, denn ich habe seit ein paar jahren nicht mehr die Möglichkeit zu trommeln und habe in dieser Zeit natürlich auch nicht mehr gestimmt.

    Zunächst zentriere ich das Fell, indem ich es schön mittig auflege und anschließend die Stimmschrauben gleichmäßig anziehe. Ich meine mich zu erinnern, dass jede Schraube am Ende drei volle Umdrehungen macht. Dann ist das Fell sehr gespannt. In diesem Zustand kann man es dann entweder einen Tag lang belassen, oder man kürzt ab, indem man mit einem Fön ein paar Runden an der Gratung dreht, das Fell abkühlen lässt und es dann mit Viertelumdrehungen gleichmäßig wieder entspannt. Und zwar so weit, bis das Fell nicht mehr klingt. Von hier aus spannt man dann wieder, bis das Fell beginnt wieder zu klingen. Und an diesem Punkt belasse ich es dann, dies ist für mich der vorher genannte "Grundton", den die Trommel hat.


    Vielleicht habe ich es nicht 100%ig korrekt wiedergegeben, ich müsste hierfür nochmal nachlesen, und ich weiß auch nicht ob man das dann den "Grundton" nennt, aber so meinte ich es oben.


    Hoffe nun, geholfen zu haben. :)

  • Hoffe nun, geholfen zu haben. :)

    Habe eher aus Interesse gefragt. ;)


    Mir ist das gesamte Prozedere inkl. Aufziehen und Zentrieren geläufig. Hatte mich in den letzten Jahren auch viel mit Stimmen und Schlagzeugaufnahmen beschäftigt.

    Und zwar so weit, bis das Fell nicht mehr klingt. Von hier aus spannt man dann wieder, bis das Fell beginnt wieder zu klingen. Und an diesem Punkt belasse ich es dann, dies ist für mich der vorher genannte "Grundton", den die Trommel hat.

    Dann sprichst du einfach nur vom tiefst möglichen Grundton, den die Trommel hergibt. Damit schöpfst du eigentlich nicht mal ansatzweise das Potenzial einer Trommel aus. Zumindest das Resonanzfell kann man gut etwas anziehen. Besonders bei der Snare, aber auch bei der Bassdrum ist das m.E. fast schon essenziell für einen guten Sound. Aber auch bei Toms. Oldschool sind eher hohe Stimmungen, auch z.B. bei Bonham (nicht nur im Jazz). Sehr tiefe Stimmungen kamen erst später in Mode.


    Der Grundton bezieht sich grundsätzlich nur auf die tiefste Frequenz des "Geräuschs", das die Trommel erzeugt. Stimmt man die Trommel höher, ist auch der Grundton höher. Das geht sogar, wenn man nur das Reso anzieht.


    Hier mal das Spektrum eines 16" Toms (eigentlich laut Drumtune Pro 2.0 auf D2 gestimmt, aber der Analyzer ortet das immer etwas höher):



    Wo hier der Grundton ist, sollte klar sein. ;)

  • Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

    Zumindest das Resonanzfell kann man gut etwas anziehen. Besonders bei der Snare, aber auch bei der Bassdrum ist das m.E. fast schon essenziell für einen guten Sound. Aber auch bei Toms.

    Klar, von den Resofellen habe ich jetzt nichts geschrieben, da hast Du Recht.

    Wo hier der Grundton ist, sollte klar sein. ;)

    Ist mir nicht klar, ich habe solche Bilder bisher nie gesehen oder mich damit beschäftigt.

    Ich tippe mal auf den höchsten, sauberen Verlauf der Kurve ganz links.

  • Ist mir nicht klar, ich habe solche Bilder bisher nie gesehen oder mich damit beschäftigt.

    Ich tippe mal auf den höchsten, sauberen Verlauf der Kurve ganz links.

    Genau. Die wird auch als Grundfrequenz bezeichnet: https://de.wikipedia.org/wiki/Grundfrequenz

    Bei anderen Instrumenten mit tonalem Bezug ist die Grundfrequenz immer der Ton, der gespielt wird. Und vor allem die Obertöne darüber sind dann dafür verantwortlich, wie das Instrument klingt.

    Ist etwas verwirrend insofern, weil Grundtöne auch der erste Ton einer Tonleiter, eines Akkords usw. sind.

  • Ist etwas verwirrend insofern, weil Grundtöne auch der erste Ton einer Tonleiter, eines Akkords usw. sind.

    In dem Spektrum eines schwingenden Fells gibt es die Grundschwingung / Grundfrequenz und einen bunten Strauß Obertöne - bei einem typischen Fell ist die Obertonreihe nicht harmonisch, wie z.B. bei einer Gitarre. Die Obertöne einer Gitarrensaite sind alle ganzzahlige Vielfache der Grundschwingung. Die Obertöne einer Kreismembran sind wie im Bild unten angeordnet, oberhalb jeder Darstellung ist der Multiplikationsfaktor der Schwingung zur Grundschwingung:

  • Spielt man nun ein Tom und das übernächste gleichzeitig, bekommt man einen Zweiklang aus einer Quinte (Frequenzverhältnis 3:2). Der dabei entstehende Differenzton ist genau eine Oktave unter dem tieferen der beiden Grundtöne.


    Stimmt man also ein 16er Floortom auf 80 Hz und das 12er auf 120, bekommt man einen Differenzton von 40 Hz dazu geschenkt. Dieser entsteht durch die Hüllkurvenmodulation bei der Überlagerung der zwei Grundfrequenzen (genau wie bei einer Schwebung).

    nils

    Hierzu hätte ich nochmal eine Frage zum Verständnis:


    Ist das beschriebene Phänomen rein psychoakustisch (d.h. es klingt einfach nur "fetter"), oder zeigt sich der Differenzton dann auch im Frequenzspektrum (in einem Analyzer z.B. in Audacity) mit einem Peak bei 40 Hz?




    EDIT: Den verlinkten Artikel habe ich gerade nochmal durchgelesen, scheint wohl eher rein psychoakustisch zu sein?

    Secondly is a rather interesting acoustics phenomena about a ‘phantom sub harmonic’. It’s not anything to get too engrained in, but if we have a frequency and another frequency at 1.5 times the first, then our brain anticipates that these are related by an even lower frequency at 0.5 times the first frequency, which gives the sense of a low frequency power to the sound. This lower frequency isn’t actually there, it’s an illusion on our hearing, but sounds great all the same and makes us perceive the drums as having a bit of extra bottom end power

  • Das beschriebene Phänomen spielt bei der Mikrofonierung und der Produktions des Sounds keine Rolle.
    Wahrnehmbar ist es zumindest für mich nur über die Ohren direkt am Set.

    In der Produktion möchte man zb. im Rock eher den Grundton und den Attack, unerwünschte Frequenzen werden unterdrückt.

    Da ist dieser Effekt eher nicht erwünscht.

    don´t panic

  • Ich habe das gerade mal in der DAW mit zwei parallelen Sinustönen getestet. Die habe ich etwas höher (im besser hörbaren Bereich) angesetzt - 1 / 1,5 kHz und dann noch 500 / 750 Hz. Ein Analyzer auf der Summe hat zweifellos ergeben, dass das Phänomen rein psychoakustisch sein muss.

    Dann habe ich mit einem Kopfhörer und einer sachten Änderung (+/-) des jeweils oberen Tons gehört, wie es bei exakt 3:2 klingt. Nach meinem Empfinden schon ein bisschen anders (irgendwie leicht "drückend"), aber einen zusätzlichen tieferen Ton höre ich da nicht. Auch nicht bei verschiedenen Lautstärkeverhältnissen der Töne.

  • Also, ihr kennt doch alle das Phänomen der Schwebung, wenn Gitarre oder Bass gestimmt werden und die zu stimmende Saite noch nicht ganz drauf ist. Da haben wir zwei Töne, die ein geringe Differenz zwischen ihren Frequenzen haben. Dadurch ändert sich die Phase zwischen beiden Tönen langsam, wodurch die Amplitude der überlagerten Töne stark schwankt, weil beide Töne sich kurzzeitig fast auslöschen und wenig später gegenseitig verstärken. Die Frequenz der Schwebung entspricht der Differenz der beiden beteiligten Töne.

    Nun tritt dieses Phänomen bei jedem beliebigen Zweiklang auf, nur dass bei größerer Differenz der Frequenzen eben keine Schwebung auftritt, da die an- und abschwellende Amplitude so schnell oszilliert, dass dies als zusätzlicher Ton wahrgenommen wird.

    Darüber hinaus gibt es auch noch Summentöne und eir haben hier nur die Grundschwingungen betrachtet. Dieselben Phänomene treten auch für alle Obertöne auf.


    Wikipedia schreibt hier über Kombinationstöne:

    Kombinationston – Wikipedia


    In dem Artikel wird beschrieben, dass es sich wohl um ein Wahrnehmungsphänomen handelt, dass am Ohr entsteht.


    Gitarristen benutzen die Differenztöne sehr gerne, dann nennt man das Powerchord. Qintenstapel unter Vermeidung der Terzen. Klingt einfach fetter.

  • In dem Artikel wird beschrieben, dass es sich wohl um ein Wahrnehmungsphänomen handelt, dass am Ohr entsteht.

    In dem von dir verlinkten Wikipediaartikel in dem Beispiel mit den Sinustönen (im Abschnitt „Differenztöne“) kann ich ab einer gewissen Lautstärke tatsächlich den tiefen Differenzton (Kombinationston) hören …das ist ja cool 8)


    Ein Analyzer auf der Summe hat zweifellos ergeben, dass das Phänomen rein psychoakustisch sein muss.

    OK, das war meine Frage. Danke fürs Testen :)

  • Bisher habe ich meine Trommeln eigentlich immer mehr aus dem Bauch heraus gestimmt und da ich sowieso nur für mich Schlagzeug spiele und somit der Sound auch nur mir und keinem Tontechniker / Zuhörer oder sonst wem gefallen muss, bin ich damit bis dato auch ganz gut gefahren. Meine aktuellen 10"/12"/13"/16"-Toms in harmonische Intervalle zu bringen, dürfte wahrscheinlich tendenziell eh eher schwierig sein...


    Da ich mir allerdings in naher Zukunft ein neues Schlagwerk zulegen möchte, habe ich mich in letzter Zeit etwas intensiver mit diesem Thema und dadurch zwangsläufig auch mit der DTB befasst, damit ich meine Erfahrungen dann gleich ins neue Set einbringen kann. Hierfür bin ich gerade etwas am Herumexperimentieren mit meinen alten Toms und habe die Vorgehensweise wie im Kapitel "Stimmen und Zentrieren" beschrieben befolgt.


    Allerdings stellen sich für mich grade in einem wichtigen Punkt des Zentrier- und Stimmvorgangs (nämlich Punkt 12 auf Seite 17) gleich mehrere Fragen...

    ("12. Nach dem Zentrieren und Abkühlen, mit der Trommel auf dem Teppich liegend, lösen Sie mit zwei Stimmschlüsseln mit 1/4 Umdrehungen die Schrauben bis zu dem Punkt, am dem das Fell nicht mehr klingt.")


    - Woran erkenne ich denn genau diesen Punkt? Denn mein Reso-Fell gibt eigentlich bis kurz bevor die Schrauben komplett locker sind immer noch eine Art "Klang" von sich... kann das evtl. jemand näher beschreiben?


    - Die Trommel bleibt bei den Schlägen auf das Fell ja sehr wahrscheinlich auf dem Teppich liegen, wird nicht angehoben und das Fell wird mittig angeschlagen?


    - Ist dieser Vorgang evtl. im Drum-Tuning-Buch von Nils Schröder ausführlicher beschrieben? (bereits bestellt... ;))


    Vielen Dank schonmal an alle, die sich die Mühe machen, mir etwas mehr Klarheit in diesem Punkt zu verschaffen... :*

  • Woran erkenne ich denn genau diesen Punkt? Denn mein Reso-Fell gibt eigentlich bis kurz bevor die Schrauben komplett locker sind immer noch eine Art "Klang" von sich... kann das evtl. jemand näher beschreiben?

    Mit höherer Spannung erzeugt das Fell beim Anschlagen einen Ton. Ein komplett ungespanntes Fell macht hingegen einfach nur "Platsch" beim Anschlagen. Vergleichbar damit, wie wenn du ein nicht aufgezogenes Fell anschlägst.


    Für den gesamten Stimmvorgang ist dieser Bereich aber gar nicht so wichtig. Es sei denn, du willst die Trommeln so tief wie möglich stimmen.


    Beim Zentrieren geht's nur darum, das Fell an die Gratung anzupassen und fürs Stimmen vorzubereiten.


    - Die Trommel bleibt bei den Schlägen auf das Fell ja sehr wahrscheinlich auf dem Teppich liegen, wird nicht angehoben und das Fell wird mittig angeschlagen?

    Auch das spielt fürs Ermitteln des stimmbaren Bereichs kaum eine Rolle. Wichtig ist das vor allem dann, wenn die Trommel beidseitig befellt ist und man nur ein Fell stimmen möchte, ohne dass das andere mit im Spiel ist. Dann muss man das gegenüberliegende Fell logischerweise abdämpfen - die Trommel also auf eine weiche Unterlage (z.B. Kissen) legen.

  • Für den gesamten Stimmvorgang ist dieser Bereich aber gar nicht so wichtig. Es sei denn, du willst die Trommeln so tief wie möglich stimmen.


    Beim Zentrieren geht's nur darum, das Fell an die Gratung anzupassen und fürs Stimmen vorzubereiten.

    Ok, vielen Dank... ich glaube, jetzt hab ichs kapiert... :D

    Es geht also nach dem Zentrieren gar nicht darum, das Fell auf einen bestimmten Punkt herunter zu stimmen... ich könnte im Prinzip auch alle Schrauben gleichmäßig soweit herausdrehen, bis sie ganz locker sind, um dann wieder von ganz vorne mit dem Stimmen zu beginnen. Und die 1/4-Umdrehungen werden in der DTB nur deshalb vorgeschlagen, um das Fell nach dem Zentrieren wieder gleichmäßig zu entspannen... ;):thumbup:

  • Woran erkenne ich denn genau diesen Punkt? Denn mein Reso-Fell gibt eigentlich bis kurz bevor die Schrauben komplett locker sind immer noch eine Art "Klang" von sich... kann das evtl. jemand näher beschreiben?

    Bei mir ist das genauso.

    Erst kurz vor "schlapp" klingt es nicht mehr.

    Da wundere ich mich selbst jedes Mal, wie lange das Fell noch klingt, obwohl kaum mehr Spannung drauf ist.

    Aber egal, genau ab diesem "schlappen" Punkt beginne ich dann, das Fell wieder zu spannen.


    Bei mir hat es bisher immer prima geklappt.

    Ist auch eine Art Routine geworen.

    :)

  • Es geht also nach dem Zentrieren gar nicht darum, das Fell auf einen bestimmten Punkt herunter zu stimmen... ich könnte im Prinzip auch alle Schrauben gleichmäßig soweit herausdrehen, bis sie ganz locker sind, um dann wieder von ganz vorne mit dem Stimmen zu beginnen. Und die 1/4-Umdrehungen werden in der DTB nur deshalb vorgeschlagen, um das Fell nach dem Zentrieren wieder gleichmäßig zu entspannen... ;) :thumbup:

    Das komplette Entspannen des Fells nach dem Zentrieren hat nur den Hintergrund, dass man laut DTB immer nur "nach oben" stimmen sollte. D.h., im Stimmprozess immer nur nach rechts drehen, nie nach links. Mit einem entspannten Fell mit dem Hochstimmen zu beginnen hat also den Vorteil, dass man den vollen Stimmumfang der Trommel hat. Weiß man aber von vorn herein, dass man sowieso eher hoch stimmt, kann man sich das sparen.


    Bei hoch gestimmten Trommeln wie der Snare und gutem "Harmonieren" des jeweiligen Fells mit der Gratung kann man sich das Zentrieren in dem Umfang auch komplett sparen. Es reicht dann, fürs Zentrieren ein paar mal in die Mitte des gleichmäßig gespannten Fells zu drücken. Bei tiefer gestimmten Trommeln bzw. geringerer Fellspannung (Bassdrum und Toms) ist das Zentrieren wichtiger.


    Sehr wichtig ist generell, und besonders beim ersten Aufziehen / Anspannen / Zentrieren, gleichmäßig anzuziehen. Ich empfehle daher, dafür zwei Stimmschlüssel gegenüberliegend zu nutzen. Nur das Finetuning mit einem Stimmschlüssel machen. Fürs Finetuning bzw. und Abklopfen an den Spannschrauben empfehle ich übrigens einen Filzschlägel (weniger Attack / Anschlag, mehr Ton).


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