Fell zentrieren?

  • Was macht ihr, wenn ihr das erste mal ein Fell aufzieht?
    Die DrumTuning Bible meint, dass man das Fell stark spannen sollte (ca.3 Umdrehungen) und dann 12std. stehen lassen oder 3 Runden mit dem Föhn über das Fell gehen soll.
    Mein Lehrer macht das immer so, dass er das Fell so halbwegs festzieht und dann einfach auf das Fell an einigen Stellen eindrückt, damit sich der Kleber löst.
    Was meint ihr dazu, bzw. wie macht ihr es ? ;)

  • Mit einem Streifen Pappe oder ähnlichem den abstand zwischen Spannreif und Böckchen messen.
    Das können auch Leute die Schwierigkeiten haben die Tonhöhen beim Stimmen zu erkennen.
    Das einzige Problem was es damit gibt ist, das es nicht sonderlich hilft, wenn die Trommel nicht in Ordnung ist.
    Mit einem Föhn kann man da aber ein bissel was ins Lot bringen.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • So:
    1. Fell mittig drauflegen
    2. Spannreifen drauf
    3. Spannreifen mit den Schrauben handfest anziehen (immer gegenüber...)
    4. Mit Finger genau in die Mitte drücken (ruhig etwas kräftiger)
    5. Spannreifen mit Stimmschlüssel festziehen (auch immer gegenüber)
    (6. Ein wenig "Herz-Druck-Massage" auf die Mitte des Fells wenn man will; bei größeren Kesseln; dann nachstimmen)
    Fertig! (sofern man mit der Tonlage zufrieden ist)


    Dämpfen? Nä, wozu, soll ja klingen.


    Zu 12 oder mehr Stunden stehen lassen und fönen: Was nützt's wenn das Fell schräg drauf hängt?

  • Hmmm...darüber habe ich mir nun wirklich noch nie Gedanken gemacht. Habe das auch noch nirgendwo gelesen.


    Ich habe mir von meinem Schlagzeuglehrer sagen lassen, dass er früher immer das Fell erst normal draufgespannt hat und sich dann auf die Trommel draufgestellt hat, damit sich das ganze einmal richtig spannt.
    Er macht das allerdings nicht mehr, weil es halt nicht unbedingt so gut ist für den Kessel.
    Daher ziehe ich nun immer das Fell auf und spanne es gleichmäßig immer strammer. Also schon fast ein bisschen übertrieben stramm. Dabei knarzt und knackt das ganze richtig schön.
    Danach lockere ich alles wieder und stimme ganz normal.

  • Das mit dem Pappstreifen habe ich hier ja schon öfter gesehen.


    Aber was bewirkt er nun:


    Ist das Fell dann automatisch in sich gestimmt?

    Nicht automatisch, aber ich erreiche damit, dass ich das Fell nicht ausversehen schief aufziehe und mich dann wundere, warum ich das Teil nicht gestimmt bekomme.
    Ist wirklich ein klasse Tip besonders für Anfänger, oder wenn das Fell nicht richtig aufliegen will und rumzickt.


    Funktioniert natürlich nur, wenn die Gratung plan und parallel zu den Böckchen ist, wovon man zunächst ausgehen sollte.


    Ansonsten zentriere ich eigentlich nie, da mir meist die Geduld dazu fehlt. Ich drück nur meistens beherzt mit den Handballen rein (bitte nicht beim Snare-Reso!) bis ich merke, die Stimmung wandert nicht mehr nach unten.


    Grüße Moigus

  • Was macht ihr, wenn ihr das erste mal ein Fell aufzieht?


    Hallo,


    ich ebne zunächst mal die Gratung mit Stahlwolle000eversharp.
    Dann lege ich das Fell für drei Tage bei 75° C in den Backofen, damit der Weichmacher verfliegt.
    Anschließend mit dem Bügeleisen bei Stufe I über die Gratung und bei Stufe II über das Fell damit eventuelle Unebenheiten geglättet werden.
    Dann lege ich es auf und gebe das Ganze bei 250 ° C für 23 Minuten in den Backofen, dann passt sich das optimal an.
    Schließlich kommen die Schrauben dran und ich nehme die Trommel für eine Nacht mit unter die Bettdecke, das macht die Stimmung dann schön harmonisch.
    Wenn das alles fertig ist, habe ich das perfekte Fell auf dem perfekten Kessel.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Bei Auftritten und im Proberaum, wenn ein Fell reißt, muss man leider auf den ein oder anderen Schritt verzichten. Dann stimme ich nach Gefühl und Gehör.

  • Jürgen, Deine Ausführungen erinnern mich an eine Begebenheit vor -zig Jahren.
    Ein befreundeter Basser wurde gefragt, wie er denn einen soooo transparenten Sound hinbekommt.


    Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken erklärte er: "Das ist ganz eysy - Du musst nur an der Membrane Deiner Lautsprecher mit einer Stecknadel so viele Löcher pieksen, bis es passt."


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Wenn Jürgen schreibt "...bei 250 ° C für 23 Minuten..." dann würde ich mal davon ausgehen, dass zum Zeitpunkt der Einführung der Backofen zumindest schon aufgetaut ist.


    Wer aber nicht so viel Zeit hat, das schrieb der gute ja auch, kann aber auch den einen oder anderen Schritt überspringen, und Vorheizen könnte da durchaus drunter fallen, muß ja manchmal schnell gehen wenn man vor der Arbeit noch schnell das eigene Set befellen muß ?!


    Zitat

    Ein befreundeter Basser wurde gefragt, wie er denn einen soooo transparenten Sound hinbekommt.


    Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken erklärte er: "Das ist ganz eysy - Du musst nur an der Membrane Deiner Lautsprecher mit einer Stecknadel so viele Löcher pieksen, bis es passt."

    Das erscheint mir legitim, das macht ja auch der eine oder andere Trommler mit seinen Fellen oder Becken, z.B. Herr Schmied mit seinem heiligen Chinabecken.

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

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