Audition

  • Schreibt doch mal bitte hier rein, wie Ihr eine Audition angeht, wenn Ihr 2 Stunden Audiomaterial (eigenes Zeugs) einer Band habt, bei der Ihr spielen wollt.


    Nachsatz (Beitrag 4):
    Die Musikrichtung habe ich jetzt mal bewusst weg gelassen.
    Es handelt sich ja um die Band, bei der Ihr spielen wollt, also die Richtung, die Euch betreffen würde.


    Und die Vorbereitungszeit ist nicht erheblich, weil es um eine Audition geht, bei der Protagonist (und die Band) abgecheckt werden soll.


    Mir ist egal, ob jetzt einer 1, 2, oder 3 Stücke vorbereitet.
    Das ganze Programm zieht man sich ja wohl nur rein, wenn man schon eine Zusage hat.




    Eine Bitte:
    Versucht mal, Eure Beiträge nicht gegenseitig zu kommentieren, sondern schreibt einfach, wie Ihr es machen würdet.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

    2 Mal editiert, zuletzt von HOHK ()

  • Vorher wäre zu klären, wieviel Zeit für die Vorbereitung bleibt. Bei 2 Stunden Material ist das finde ich recht relevant.
    Dann wäre noch interessant, um welche Art von Musik es sich handelt. Ist dasZeug eher komplex (Jazz, Fusion, Progressive) oder recht gradlinig?

  • Die Musikrichtung habe ich jetzt mal bewusst weg gelassen.
    Es handelt sich ja um die Band, bei der Ihr spielen wollt, also die Richtung, die Euch betreffen würde.


    Und die Vorbereitungszeit ist nicht erheblich, weil es um eine Audition geht, bei der Protagonist (und die Band) abgecheckt werden soll.


    Mir ist egal, ob jetzt einer 1, 2, oder 3 Stücke vorbereitet.
    Das ganze Programm zieht man sich ja wohl nur rein, wenn man schon eine Zusage hat.



    Mir geht es einfach darum, wie Ihr eine Audition angeht.


    P.S.: es gibt nur Audiomaterial
    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Wenn es sich jetzt nicht gerade um eine hochprofessionelles Unternehmen handelt, würde ich die Sachen eben so gut vorbereiten wie ICH es eben kann. Das heißt, nicht jede Note und jeder Ton entsprechen dem Vorbild.


    Im "echten" Jazz würde ich mir lediglich die Grundstruktur anschauen. Ein wahrer Jazzer braucht keine Noten, er improvisiert einfach passend in den gebotenen Rahmen hineien.



    Prost,
    panikstajan

  • ... der Vergleich hinkt ein wenig ... aber ich musste mir als Ersatzdrummer das "Material" einer fremden Band reintun ... ich hab' die Audios fast rum um die Uhr gehört und jeden Tag (2 Wochen Zeit) ca. 2 Stunden dazu getrommelt ... Noten gab es nicht ... Songsheets hab' ich mir dann selbst erstellt ...

  • Wenn ich mir Songs draufschaffen muss erstelle ich meist schon beim ersten oder zweiten Mal anhören ein Leadsheet dazu. Soll das Sheet sehr detailreich sein, bzw. erfordert der Song das Vorhandensein von vielen Kicks und Unisono-Stellen wird alles natürlich bei mehrmaligem durchhören noch verfeinert. Danach die Songs oft durchhören. Was ich aber noch wichtiger finde als oftmaliges hören ist die Songs auch bewusst anzuhören, auch mit Grundlage des Sheets. Das ist für mich schon mentales Üben und Vorbereiten. Anschließend heißts nur noch dazu trommeln, und trommeln und trommeln... :)

    [url='http://www.drummerforum.de/forum/56092-mr-chilli-stellt-sich-nach-langer-zeit-vor.html']Meine Trommeln

  • ich denk mal es kommt darauf an was man und/oder was die band will- etwas eigenständigkeit oder abkupfern...
    anhören und nachtrommeln ist sicher der einfachste weg...

  • Viel Hören, rauf und runter... das "unbewusste" lernen, das ist am besten, da bleiben die Strukturen am ehesten hängen...
    Dann so oft wie möglich dazu trommeln und unterschiedliche Songs raussuchen. Ne Ballade, eine MidTempo Nummer, und ein Song wo es zur Sache geht, sei es Geschwindigkeit, Komplexität oder was auch immer.... einfach das ganze Spektrum der band abdecken...


    Songsheets...?? schwierig... handelt es sich um nen Aushilfsjob, ok... aber würde ich als Rockband, Punkband, Heavyband nen festen Trommler suchen, und der packt Noten aus, also in meiner Band würde der die Audition nicht mal mehr spielen... Vielleicht net etwas krasse Ansicht, geb ich ja gerne zu, aber das hat auch was mit Attitude zu tun... kommt aber auch ganz klar extrem auf die Musikrichtung an....

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Viel Hören, rauf und runter... das "unbewusste" lernen, das ist am besten, da bleiben die Strukturen am ehesten hängen...

    Glaub ich eher nicht. Wenn ich mir ein Stück mal genau anhöre und ein paar mal zurückspule, schreib ich mir einen chart in ein paar Minuten. Man müsste da wohl mindestens im künstlichen Koma unbewusst lernen, um an diese Geschwindigkeit ranzukommen...


    Natürlich guckt die ein oder andere Kapelle etwas skeptisch, wenn sie zum ersten Mal nen Notenständer im Proberaum sehen, das legt sich dann aber schnell, wenn man den "boa, nach so kurzer Zeit schon jeden Scheiss mitspielen können, goil." - Effekt erreicht.
    Und das man die Zettel nach einer gewissen Einarbeitungsphase nicht mehr braucht, ist ja auch fix erklärt. War zumindest früher so.
    Bei einer Band, die da prinzipiell was gegen hat, würde ich gar nicht erst auspacken - egal welche Musikrichtung.

  • das ist ähnlich wie beim Beckenkauf ^^
    man kann das nicht immer so strukturiert vorhersagen, kommt auf die Leute und die Mucke an
    letztes Jahr wurde ich z.B. mal eingeladen auf einem Betriebsfest bei der Betriebsband beim Sommerbetriebsfest den Drummer zu machen, weil der Betrieb gerade keinen Drummer beschäftigte.
    3 Std. Cover-Progamm für 600 Leute, 1 gemeinsame Probe vorweg. ich habe mir dann mit Youtubevideos und dem edrum zu Haus die grundbeats und den Ablauf 2 Wochen jeden Tag ne halbe Std. reingeschaufelt Da ich nie cover, war das alles neu für mich. dazu gehörte z.B. Jump, was ich pers. im solo für sowas von unspielbar finde... manche Stücke brauchen halt mehr Aufmerksamkeit, andere hört man nur ein zwei, mal und es reicht


    ne andere Gelegenheit war ne Hardrockband mit ner Sängerin, wegen der man das allein schon will 8)
    auch da ne halbe stunde pro tag. habe mir ein paar beats zurechtgelegt aber v.a. auf den Ablauf der Stücke geachtet. die probe hat gegrooved wie sau (und war so dermassen laut...) , sie haben mich aber nicht genommen, weil ich der einzige Nichtraucher in der Band gewesen wäre...


    am ende kommt es für mich weniger auf den perfekten beat an, als viel mehr darauf, dass man alles durch spielt, die breaks richtig mitmacht und grooved


    nix nervt mehr, wenn man dauert aufhört und fragt, wo man gerade ist....

    2 Mal editiert, zuletzt von Psycho ()

  • Für gewöhnlich fordere ich Clicktracks an. Wenns keine gibt mach ich selber welche.


    Da labere ich dann rein mit nem Mikro "jetzt gleich Fill" "4 Takte bis Part soundso" etc. Und speicher mir den ab und hab den idealerweise bei der Audition mit und spiel dann einfach das was der mir erzählt.


    Ist zwar gepfuscht (ich weiss), aber das funktioniert extrem gut. In unserer Band hört jeder den Clicktrack und wir können neue Songs meist beim ersten mal direkt zuende spielen...


    Dann spielt man so weiter und irgendwann kann man den Clicktrack dann einfach weglassen.



    Die Methode habe ich übrigens von Gavin Harrison :)



    edith: Wenns striktes Clickverbot gibt, mach ich mir Leadsheets und hör den Kram einfach rauf und runter und versuch bei jedem Durchlauf mental eine Notiz zu machen und prüfe ob mir einfällt was auf dem Leadsheet steht (ohne drauf zu gucken logischerweise). Was meiner Erfahrung nach auch hilft ist Abends als LETZTE TÄTIGKEIT bevor man ins Bett geht bzw. einschläft, die Songs nochmal durchzuhören. Gerne auch mit Mp3 Player im Bett, alles einmal hören, Player aus, Augen zu. Oft wache ich dann mit irgendnem Song im Kopf wieder auf und hab den im Schlaf vertieft. Ich glaube dadran :D

    sieg natur.

    Einmal editiert, zuletzt von slo77y ()

  • Also ich hab ja eines Tages mal bei der "Ursprungsversion" meiner aktuellen Band mal vorgespielt. Die Songs waren durchaus umfangreich, also nicht ganz das übliche "Schema F". Wie ich das gemacht habe? Ich hatte eine Woche Zeit für 3 Nummern, und ich gehe IMMER nach einem Schema vor:


    1. Oft anhören
    2. Die Struktur rausschreiben


    (Man merkt sich Dinge besser, wenn man sie mit mehreren Sinnen erfasst, in dem Fall also mit dem Gehör (1.) und den Augen (2.) )


    3. Dazuspielen, erst mit dem "Spickzettel" (2.) und dann frei.



    Funktioniert bei mir ganz gut, und wie ja jeder weiß: Irgendwann hat man nen Song dann im Blut.

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Da labere ich dann rein mit nem Mikro "jetzt gleich Fill" "4 Takte bis Part soundso" etc. Und speicher mir den ab und hab den idealerweise bei der Audition mit und spiel dann einfach das was der mir erzählt.


    [...]


    Die Methode habe ich übrigens von Gavin Harrison :)

    Ach siehe mal einer an: macht das außer mir also noch wer so :D


    Edit: 3 (mir unbekannte Top40-Pop/Rock-) Songs pro Woche haben wir uns (in meinen alten Coverbands) für gewöhnlich vorgenommen. Das war ohne große Mühe gut zu schaffen... mehr würde ich als band, wenns nur darum geht, zu sehen, ob der Musiker zu einem passt, auch nicht verlangen.

    3 Mal editiert, zuletzt von openwater ()

  • moin,


    erstens würde ich versuchen, mal mit dem ansprechpartner der kapelle ein kurzes telefonat zu führen / sich auf nen kaffee (oder nen bierchen) zu treffen, und bissi über die band und mich zu reden

    zweitens würde ich versuchen, die kapelle für diese audition von "zwei stunden programm" auf drei oder vier songs plus jamsession runterzuhandeln (zwei stunden programm lerne ich nur, wenn es vom start weg
    ein fester gig ist, oder wenn ich aushelfen muss)


    drittens gleicht dem vorgehen vieler: songs anhören, leadsheet erstellen und üben ... wenn möglich mal im vorfeld auf nen gig der truppe gehen, oder sich ein livevideo ankucken


    viertens versuche ich, bei der audition spass zu haben, nen guten eindruck zu machen und mir einen eindruck von der band zu verschaffen


    grüssle

  • Problem bei mir ist, ich muss es im Kopf können. Das umsetzen von Kopf auf Hände und Füße ist nachher kein Problem mehr und klappt meist nach 2-3 Anläufen.
    Daher höre ich die Songs einfach vorher gefühlte 1000 Mal, übe es im Kopf und mache mir Notizen


    Sieht dann so aus:
    -> 4, 4, 4, 4
    5, 4, 5, 7 Break


    bedeuted beim ersten 4x 4/4
    beim zweiten 5/4, 4/4, 5/4, und 7/4 dann Break

  • Hey, da kommt ja teilweise Zeug zusammen, das ich mir auch schon überlegt hab, aber für den "Click-track" hab ich leider nicht die technischen Mittel.
    Nun zu meinen Erfahrungen :
    1. Wenn ich für nen Gig aushelfen soll, dann lern ich in kürzester Zeit das volle Programm, egal wie lang-aber in Reihenfolge der setlist, so original wie möglich, denn änderungen sollten mit der Band dazu abgesprochen werden, und wenn man das Zeug identisch spielt hat man eine gemeinsame Basis. Vorbereitungen sind rauf und runter hören, was meist reicht, wenn´s standard-Material is, also viel 4/4 und so, für komplizierteres lass ich mir gern Noten geben oder schreib die nach möglichkeit selbst auf, oder andere Hilfszeichen um den Fluß behalten zu können. Metal-Bands schaun da immer sehr doof :)
    2. Wenn ich bei ner Band bin, wo es nur ein oder 2 Songs auf CD gibt, verfahr ich ähnlich, versuch mir dann aber auch Songs aus ähnlicher Musikrichtungen anzuhören, damit ich da entsprechend improvisieren kann... ( DB-Fills kommen bei Pop nicht immer gut an )
    3. Wenn es keine CDs oder ähnliches gibt, versuch ich mir den Stil beschreiben zu lassen,evtl Beispiele für ähnliches zukommen zu lassen, und dann heißt´s bei der Audition : Jammen bis Hände und Füße glühen, einfühlen, auf die Griffbretter schauen, und immer locker bleiben, als ob man nie was anderes gemacht hat...


    Punkte 2 und 3 hab ich in den letzten 4 Wochen neu dazugenommen-hat wunderbar funktioniert, braucht man halt ein wenig einfühlungsvermögen..

    Viel Feind´ - viel Ehr´ !

  • In meine aktuelle Band bin ich auch durch eine Audition gekommen. Ich kannte alle Songs schon gut von den CDs und sollte sechs Stück vorbereiten.
    Ich habe einfach die Stücke auf meinen Mp3-Player getan und losgejamt. Wenn es Probleme gab, habe ich mir die Abläufe notiert mit einem kurzen Hinweis auf die Art des Beats.
    Dann habe ich drei Wochen jeden Tag 3 Stunden die selben Songs gespielt und wurde genommen, weil ich unglaublich Bock auf die Band hatte und das dadurch zeigen konnte.


    Signifikante Fills habe ich übernommen, wenn mir etwas unpassend vor kam hab ich es geändert. Nachdem ich genommen worden bin, habe ich noch hier und da nachgefragt, ob das so in Ordnung sei.


    VG André



    PS: Seitdem setze ich mich oft einfach mit dem Mp3-Player ans Set und spiele, worauf ich gerade so Lust habe. Das macht Spaß und bringt vorwärts.


    (Edit: Rechtschreibung)

    Ich bin ein Smiley :D

    2 Mal editiert, zuletzt von rumo0 ()

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