snare tuning intervall?

  • Scheinbar war es tatsächlich etwas provokant.


    Nach meiner Beobachtung hat jede Trommel jedenfalls einen bestimmten/bestimmbaren/stimmbaren Grundton. Egal, ob der jetzt F ist oder Fis oder dazwischen.
    Nimmt man eine andere Trommel dazu, kommt ein anderer Grundton hinzu, und schon hat man ein Intervall. Egal, ob eine große Sekunde, eine kleine Terz oder dazwischen. ;)
    So ist das nunmal.


    Als ich als völlig unwissender Klavieranfänger hier viele gefragt habe, welches Intervall wohl so ganz ungefähr zwischen bei meinem Set zwischen den Toms liegen sollten, bekam ich viele Antworten, die sich in zwei Kategorien aufteilen lassen:


    Die einen sagten:
    "Du musst einfach ausprobieren und dann so stimmen, dass es sich gut anhört. Trommeln haben keine Töne. "Wir sind keine Xylophon-Spieler" :rollyes: "


    Die andere Kategorie:
    "Versuch's mal circa mit einer reinen Quarte zwischen FT und TT2 und einer großen Terz zwischen TT2 und TT1. Das dürfte bei deinen Größen ungefähr klappen. Mit der Zeit wirst du dann deine persönlichen, abweichenden Vorlieben erkennen".


    Außerhalb des Forums sagte Terry Bozzio:
    "Stell' dir dazu ein halbes Dutzend Drumtecs ein." ;)


    Für mich war nicht sonderlich schwierig, mich für ein Vorgehen nach einem dieser Ratschläge zu entscheiden:
    Ein Set grundsätzlich in eine bestimmte Tonart zu zwingen, die den natürlichen Grundtönen der Trommeln nicht entspricht, wäre Unsinn und würde nicht klingen.
    Beim Stimmen eine gewisse Idee von Intervallen im Kopf zu haben, ist dagegen äußerst hilfreich.


    Manche haben es wohl im Gefühl, ohne es in Intervallen ausdrücken zu können - dieses Gefühl anderen in Worten zu vermitteln, ist allerdings nicht möglich.
    Die Antworten "Lass die Floortoms orientierungsweise so klingen wie bei Also sprach Zarathustra oder drei Toms wie Bonanza" lassen dagegen auch ohne Fachtermini zu, beim Stimmen ein konkretes Ziel zu verfolgen, anstatt ein abstraktes, beim Anfänger nicht vorhandenes Gefühl walten zu lassen.


    Danach liegt es an der Vorliebe des Einzelnen, die einzelnen Intervalle so zu manipulieren, dass sie den persönlichen Geschmack treffen oder bei der konkreten Anwendung nicht mit den sonstigen Instrumenten disharmonieren.


    Wenn Gatzen versucht, einen in einem Intervall ausgedrückten Richtwert zwischen Batter und Reso vorzugeben, kann man damit u.a. mehr anfangen, als mit "Reso volle stramm und Batter so mittel".


    ;)

    -
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  • pbu: volle Zustimmung :thumbup:
    Wenn jeder Fragesteller hier nur als Antwort bekommt: Stimm dir das so wie es dir gefällt, nützt ihm das genau genommen: 0 (ausgeschrieben: null)
    Wenn er aber einen gut gemeinten Orientierungswert bekommt, in dessen Bereich er suchen soll, hilft ihm das ungemein. Der Zusatz, dass er ausgehend von diesem Ansatz auch ruhig herumexperimentieren kann, ist dann nur eine Ermunterung für spätere Versuche.
    Allerdings fällt es mir extrem schwer, beim Snare-Reso überhaupt einen Ton zu erahnen. Da es ja meist so straff angezogen ist, dass man eher unterscheiden müsste, wieviel "Ton" da noch herauskommt.


    Grüße Moigus

  • Zitat

    Ich stimme das Snarereso knallhart. Es fungiert als Oberfläche für den Snareteppich, es soll wenig schwingen.


    Zitat

    Ich persönlich spanne aber das Reso (der Snare!) sehr stark um eine gute Teppichansprache zu bekommen.


    klingt das jetzt eigentlich widersprüchlich oder nicht? ?/


    warum alle auf gatzen herumhacken, verstehe ich nicht. ist es nicht hilfreich, wenn einer vernünftig erklären kann, was mit "höher gestimmten reso" gemeint ist?
    wenn man die aussagen von leuten wie ward, craviotto, good, ocheltree oder ähnlichen filtert, kommt man mitunter auf andere ergebnisse wie der geneigte drummerforumsdurchschnitt. ;)

  • Wenn Gatzen versucht, einen in einem Intervall ausgedrückten Richtwert zwischen Batter und Reso vorzugeben, kann man damit u.a. mehr anfangen, als mit "Reso volle stramm und Batter so mittel".


    :thumbup: Als ich das gerade mit der Brille eines Anfängers las, musste ich lachen - Du hast Recht. So was bedenkt man als - nunja: mittelalter Hase oft nicht.


    Und Deine provokante Hypothese bzgl. der Ton-Intervalle etc. traf bei mir ebenfalls ins Schwarze, das alles war mir schon immer ein undurchdringlicher Dschungel; folglich kam und kommt die Beschäftigung damit kürzer, als es manchmal im Bandkontext (oder eben bei Stimm-Tipps) förderlich ist.


    Andererseits kann man ein Set auch ohne Notenlesen und sonstige Musiktheorie gut klingend stimmen, indem man sich im Internet möglichst nur die Anregungen holt, dann aber viel selbst ausprobiert und auf das eigene Ohr hört: Was klingt denn für mich "gut"? Mit welchen Fellen und unter welchen Spannungen klingt mein Set für mich am besten? "Lasch"/"tief"/"mittel"/"hoch" heißt bei meinem Set bzw. Fell xy...? So bekommt man auch raus, dass ein "hart gespanntes Reso-Fell" nur noch einen hohen "Pick"-Sound von sich gibt und dass damit die Snare erst so richtig Wucht bekommt. Ist vielleicht ein bisschen umständlicher, macht aber nichtsdestoweniger Spaß. Wer's trockener und theoretischer mag: Bitte... :D


    Gruß
    André

  • Mich wundert auch gerade, dass ein hart gespanntes Fell wenig schwingen soll...


    .

  • Ich muss da noch ein paar Sächelchen sagen. Neben vielen hilfreichen Ansätzen sind diese Videos in erster Linie Promotionvideos der Firma D'addario. Das Planet Waves Ding ist ein D'addario Produkt, genauso wie die Evans Felle. Da dieses Gerät verkauft werden soll, muss es beworben werden.


    Der "Ton", den der Kollege Gatzen da ins Reso stimmt, hat mit dem Ursprungston des Gerätes nicht mehr viel zu tun, schonmal aufgefallen? Aus Erfahrung weiß ich, dass viele unsichere Stimmer das Problem haben, dass sie nicht wissen, wie eigentlich die Trommel klingen soll, wenn sie "fertig" ist. Die Geschichte mit dem Pitch ist eine fortgeschrittene Angelegenheit, denn viele Trommler hören zwar Tonunterschiede an den Stimmschrauben, wissen aber nicht, was höher und was tiefer ist. Da nützt auch kein Referenzton. Der nützt nur dann, wenn der Drummer oder Produzent exakt wissen, was sie tun.


    Ich habe übrigens mit dem einen oder anderen Trommelbauer schon fleissig über Snarestimmerei philosophiert, bzw. tue das immer noch regelmässig. Das sehr hart gespannte Resofell wird bei allen dieser Leute als Grundlage für einen guten Sound betrachtet. Was nicht heisst, dass ein lasches Resofell schlecht ist. Wer das mag soll es so machen. Aber es gibt eben tatsächlich Tendenzen für Parameter wie Ansprache, Tonalität, Druck usw.


    Und was der Forumsdurchschnitt so schreibt wird spätestens dann irrelevant, wenn real Musik gemacht oder produziert wird. Dann liegt auch mal ein Handtuch auf der Snare. Wenn ich neue Snares teste, nehme ich sie in mindestens drei verschiedene Räume mit: meinen eigenen, das Studio gegenüber und die Drumschule, an der ich unterrichte. Und natürlich Gigs. Ich versuche dann herauszufinden, wo die Trommel ihre Stärken hat und ob diese Stärken dort liegen, wo ich sie hören möchte. Dabei wäre ein Referenzton völlig kontraproduktiv, denn eine Trommel klingt in unterschiedlichen Räumen auch unterschiedlich. Das bedeutet, dass einen so ein Referenzton in völlig falsche Richtungen lenken kann.


    Und jetzt nochmal zum Stimm-Unerfahrenen: 90% Prozent aller Trommler, die mit Soundproblemen zu tun haben, hören zwar tonale Unterschiede, können sie aber nicht einordnen, geschweige denn eine Snare-Reso-Seite (welche durch das Snarebed zudem eine massiv "beschädigte" Gratung besitzt) dann danach stimmen. Wie man übrigens auch im Gatzen Video sieht.


    Wie gesagt, geht es mir nicht um falsch oder richtig. Wer ein gutes tonales Gehör hat, seine Trommeln kennt und weiß, was er im Einzelfall möchte, kann sicherlich gute Ergebnisse erzielen. Aber einen Anfänger leitet so ein Gerät in die Irre, da geh ich jede Wette ein, bzw. ich weiß es.


    lg
    max

  • Hat sich schon wieder gelohnt, hier mitzulesen. Dann ziehe ich die Pelle auch mal richtig an. Bin gespannt...


    .

  • also der video ist quatsch. erst stimmt er auf C oder was das sein soll und dann schlägt er einmal drauf und stimmt auf Cis. :wacko: ?( :whistling: kann er ja gleich auf Cis stimmen.

    Zitat

    Aus Erfahrung weiß ich, dass viele unsichere Stimmer das Problem haben, dass sie nicht wissen, wie eigentlich die Trommel klingen soll, wenn sie "fertig" ist. Die Geschichte mit dem Pitch ist eine fortgeschrittene Angelegenheit, denn viele Trommler hören zwar Tonunterschiede an den Stimmschrauben, wissen aber nicht, was höher und was tiefer ist. Da nützt auch kein Referenzton. Der nützt nur dann, wenn der Drummer oder Produzent exakt wissen, was sie tun.

    das verstehe ich jetzt nicht. wie meinst du das?

  • erst stimmt er auf C oder was das sein soll und dann schlägt er einmal drauf und stimmt auf Cis. kann er ja gleich auf Cis stimmen.


    Er sagt vorher doch extra: "Just for the fun of it". Ich find' seine Videos lustig ("Woh, it's HAD a C."), sympathisch und zum größten Teil hilfreich. "Seine" OTT-Methode hat mir schon so manches Mal bei meinen Toms geholfen.

  • Silversurfer, bei altklugen Kommentaren empfiehlt es sich, mal kurz aufs Profil des Kommentators zu gehen und nach dem Geburtsjahr zu gucken. Oft erkennt man dann, dass die Äußerungen aus (post)pubertärer kommunikativer Hilflosigkeit resultieren.


    .

  • Ich stimme auch nicht so, sondern eher orientiert an einem Video von dir, Luddie.
    Natürlich wäre es Quatsch, sich zum Zwecke der Kammertonergründung erst ein teures Gerät zu kaufen, weil das Snare-Reso auf 443 Hz gestimmt sein muss, ist doch klar.


    Aber mal zu sehen, wie eine Stimmungsmöglichkeit mit solchen Richtwerten in etwa funktioniert, kann doch sehr hilfreich sein.
    Der Umstand, dass Gatzen weder das A, noch das Cis trifft, zeigt doch gerade, dass es auf die exakte Tonhöhe und das bestimmte Intervall weniger ankommt.


    Übrigens bin ich als totaler Anfänger mal auf die Ermutigung "ruhig mal richtig stramm ziehen" insofern reingefallen, dass das neue Fell sich vom Ring löste.
    Das entscheidende Gefühl und Gehör sind eben kaum vermittelbar, man kann es auch nicht in Form von Messgeräten kaufen, sondern muss es sich aneignen.

    -
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  • Hallo,


    ich habe mal ein E-Saite einer Elektrogitarre beim Stimmen vernichtet.
    Trotz Stimmgerät.
    Eine Oktave höher ist halt schon eine Herausforderung, die nicht jeder Draht besteht.


    Grüße
    Jürgen

  • Wenn Dir das mit dem "Opposite Tuning" nicht schon selber klar geworden ist, würde ich sagen, Du hast noch einiges in Sachen Stimmen zu lernen marabu.

    na sag ich doch, ist keine revolutionäre neue OTT-Technik von Herrn Gatzen sondern normales stimmen. Und ich bin immer bereit dazuzulernen von guten Lehrern.

    Einmal editiert, zuletzt von marabu ()

  • Wenn Dir das mit dem "Opposite Tuning" nicht schon selber klar geworden ist, würde ich sagen, Du hast noch einiges in Sachen Stimmen zu lernen marabu.




    na sag ich doch, ist keine revolutionäre neue OTT-Technik von Herrn Gatzen sondern normales stimmen. Und ich bin immer bereit dazuzulernen von guten Lehrern.

    Wusste ich bisher auch nicht, diesen "Kniff". Widerstrebt zunächst ja auch jeder Logik, und wird im Gegensatz zu anderen Dingen seltsamerweise kaum kommuniziert.
    Bin zumindest nicht der einzige.


    oppositionelle Grüße Moigus

  • Quark! Das ist total logisch.

    Ich habe zwei Gegenüberliegende Stimmschrauben. Schraube 1(S1) klingt tiefer als Schraube 2(S2). Normalerweise würde ich jetzt S1 anziehen. Nach dieser OT-Technik muss ich aber Schraube 2 anziehen. Was ist daran logisch?


    Bitte um Aufklärung. Vielleicht hab ich's auch noch nicht gerafft.


    Grüße Moigus

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