Doublebassdrumming: Kann das so richtig sein?

  • So, dann noch was:
    Ich kann einfüßig problemlos Achtel bei so 180bpm spielen, sowohl mit rechts als auch mit links. Das dann zusammenzuführen, um eben 16tel zu spielen, fällt mir aber unglaublich schwer.

    Balance ist da vllt. das Problem. Mit 1 Fuß gespielt kannst du deinen Körper stabilisieren in dem du dich mit dem anderen Fuß abstützt. Das funktioniert bei 2 Füßen dann nicht mehr so richtig.


    Da gibts doch von dem Schlangenzüchter Derek Roddy so eine Übung indem man einfach nur versucht die Beine in der Luft zu halten. Erst ein paar Sekunden, dann länger und länger.


    Edit: übst du deine 8tel bei 180bmp dann auch versetzt auf der 16tel oder immer nur stumpf auf die 1?

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Achte mal genau drauf bei welchem Tempo das Problem auftritt.. stell dann das Metronom mal ein paar BPM schneller, danach langsamer und guck genau auf deinen Bewegungsablauf. Es könnte daran liegen das du ab einem bestimmten Tempo deine Fusstechnik änderst, z.B. bis 170 bpm spielst du aus dem ganzen Bein, alles dadrüber spielst du aus dem Fussgelenk.

    Meist sind es diese "Übergangstempi" die einem Probleme bereiten weil sie zu schnell sind um sie mit dem ganzen Bein zu spielen aber zu langsam um sauber aus dem Fussgelenk zu kommen. Da hilft wirklich nur üben..diese Grenze verschiebt sich oft..auch je nach Tagesform. Dranbleiben und auf keinen Fall überehrgeizig sein und sich quälen!

    @Crudpats: Oh. Meinst du das? Ich habe das nur als Beispiel und nicht als Verallgemeinerung verstanden. Ist das so? Ich versuche schon lange möglichst viel aus dem Fußgelenk zu machen, aber es ist Tagesform-abhängig. Meist klappt es nicht so gut. Besser klappt es dagegen, wenn ich einfach aus dem Bein spiele und es einfach passieren lasse. Ich denke dann aber immer, dass ich wohlmöglich nicht lerne mein Fußgelenk bei steigenden Tempi immer mehr einzusetzen.


    Kommt das einfach automatisch?

  • Wie schnell willst Du denn überhaupt spielen? Meines Erachtens (ich bin aber nur ein technisch wenig beschlagener Amateur) braucht man dieses Fußgelenk-Gezappel erst für 16tel jenseits der 200bpm. Wenn man das alles ganz toll lernen will und genug Zeit zum Üben hat (frag mal Bodo, wie viele Stunden für seine Fußarbeit draufgegangen sind), muss man natürlich alle technischen Feinheiten und Abstufungen beherrschen. Wenn man einfach nur ne fette Doublebass durchholzen will, muss man üben, relaxt, kraftvoll und präzise zu spielen. Das ist wie joggen. Dabei sukzessive die Tempogrenze nach oben schrauben, und voilà, irgendwann donnert es anständig im Proberaum. Das ist tatsächlich weniger Technik als Sport. Ich würde mich am Anfang gar nicht um Fußgelenke, Heel-Toe oder sonstige gern bemühte Begriffe kümmern, sondern Bleigewichte an die Füße schnallen, das Metronom anschmeißen und losbrettern - vor allem aber Spaß haben! Nichts erzwingen! Nicht verkrampfen!


    Das geht mit sehr viel Training so etwa bis 210 oder maximal 220bpm. Wenn Du da mal angekommen bist, hast Du aber eine gute Grundlage, um feinere Techniken zu lernen.


    .

  • Okay. Ich war mir da nicht immer so sicher. Habe zwar immer wieder geschaut wie das Donati, Lang oder Mangini machen, weil ich die für sehr versiert halte, aber das allein hilft einem ja nicht, wenn man nicht weiß wie es sich "richtig" anfühlt.



    Also mir würde es völlig reichen von 100 bis 170 bpm einfach solide 16tel spielen zu können, die ich dann in Fills oder ab und an in Grooves einstreuen kann. Auch so interessante Patterns wie Flams und so wären danach (erstmal will ich die Basis haben also Singles) wären echt cool.


    Ich merke aber, dass es nicht ganz richtig sein kann, was ich da mache, weil ich sonst schon da sein müsste. Aber das unregelmäßige Üben das letzte halbe Jahr war nicht gut. Genauso wenig, wie immer wieder was zu ändern. So fängt man immer wieder bei null an.


    Ich habe ja diesen Videothread aufgemacht. Da spiele ich auf fast nur aus dem Bein, habe aber das Gefühl, dass mir vor allem im linken Fuß die Sensibiltät fehlt. Also ich neige dazu, die Ferse da zu schnell fallen zu lassen. Dann schlage ich fast nur aus dem Bein und es wird unrund.
    Wahrscheinlich habe ich zu lange darauf geachtet, bloß das Fußgelenk einzusetzen und mich einfach zu sehr darauf verkrampft.


    Wenn du schon sagst, das man das erst später braucht, verfeuere ich einfach meine Energie in die falsche Richtung. Merke halt einfach, dass es schnell anstrengend wird aus dem Bein zu spielen. Ich spüre die Bewegung dann im Hüftbeuger und finde es dann schwer entspannt zu bleiben. Aber vielleicht ist genau das der Knackpunkt. Da entspannt zu bleiben und nicht auf irgendwelche Ausweichmanöver (Fußgelenkzucken ohne Beineinsatz) zu setzen.

  • Ein Kommentar dazu von jemandem, dem man in Bezug auf Füße ruhig vertrauen kann (großartig seine Analyse der Situation ab 1:20!):


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    Und etwas detaillierter:


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    Einmal editiert, zuletzt von crudpats ()

  • Ja. Auf jeden Fall ein guter Füssler. Ich dachte nur diese Technik wäre einfach dafür, wenn man weit über 180 bpm spielen können will und würde auch eher mit einer sehr hohen Federspannung gehen. Jetzt bin ich fast noch verwirrter. Kann natürlich sein, dass es das einfach ist.


    Wie machst du es denn? Wie bist du zu deinem Niveau gekommen? Hast du da je genauer auf den Bewegungsablauf geachtet oder einfach nur so lange probiert bis es irgendwie ging? Ich denke immer, man müsste doch eine Kombination von Bein und Sprunggelenk bis etwa 180 16tel haben und diese Feinabstimmung geht bei mir nicht immer so klasse.

  • Hey, hast Du überhaupt zugehört, was Roddy sagt? Ich wiederhole es gerne für Dich auf Deutsch: Scheiß auf die verfickte Technik und spiel, Junge!


    Hättest Du mich zu der Zeit, als ich locker 16tel auf 180bpm spielen konnte (bin momentan etwas eingerostet) gefragt, wie meine Füße dabei aussehen, dann hätte ich es Dir nicht einmal sagen können, wenn es dabei um mein Leben gegangen wäre. Ich wollte einfach den Klang einer Thrash-Metal-Doublebass haben und bin so lange mit voller Power auf die Pedale gelatscht, bis ich das erreicht hatte. Da gab es aber auch noch kein Internet.


    .

  • Ich bin auch der Meinung, dass sich eine vernünftige Technik mit der Zeit auch ein wenig einschleicht. Wenn man sich einfach mal anguckt wie gute Leute das machen und man übt es dann zumindest so ähnlich, hinterfragt immer wieder und bleibt am ball, dann stellt sich automatisch sowas wie eine gute Technik ein. Derek Roddy sagt das, Mike Johnston sagt das und andere Drummer auch. Das wichtigste ist, seine Zeit am Set oder am Practice Pad zu verbringen, statt nach einem "Magic Trick" im Netz zu recherchieren. Von nix kommt nix. Das war so und das wird so bleiben.

  • Genau! Man sollte natürlich schon drauf achten, dass man keinen Blödsinn macht. Also immer möglichst locker bleiben und sich selber zuhören. Fühlt sich das rund und gleichmäßig an? So wie entspanntes Laufen? Klingt es vor allem so? Schön laut und symmetrisch? Man kann zum Beispiel einen Beat mit Doublebass-16teln durchspielen und dann am Ende jeder Phrase einen eintaktigen 16tel-Fill über die Toms drüber kloppen. Dabei darf nichts flammen, und die Bass darf ihre Dynamik nicht verändern, wenn die Hände dazu kommen. Zusätzlich kann man das Ganze auch wunderbar mit Triolen statt 16teln spielen - das macht richtig Spaß!


    Also: Notebook zuklappen und Gas geben. Doublebass ist keine Technik, sondern Einstellungssache. Und man muss sich von der Illusion befreien, dass man nur die richtigen Tricks bräuchte, um mühelos jenseits der 200bpm spielen zu können. Wenn man die Fußhupe auch hören will, muss man dafür eine gewisse Energie aufwenden, und die wird dabei von einigen der größten Muskeln im Körper verbraucht - es ist also anstrengend, und gutes Spiel damit eben auch eine Frage der Kondition.


    .

    Einmal editiert, zuletzt von crudpats ()

  • Grundsätzlich gibt es kein richtig oder falsch.. und kein Allheilmittel.. das einzige was hilft ist ÜBEN!


    Lass dich nicht von irgendwelchen Technik Videos im Netz verrückt machen! Das ist eine sehr individuelle Geschichte da nunmal jede(r) anders ist. Gäbe es da ein Spezialrezept würden wir ja alle die gleiche Fussmaschine mit den gleichen Einstellungen spielen.
    Viele von den Jungs im Netz sagen: Federspannung knallhart, Fell was straffer, am besten noch Trigger... tja.. meine Federspannung ist sehr locker, mein Fell nur so straff das es keine Wellen wirft und Trigger benutz ich auch nicht...


    Du siehst also, nur DU SELBST kannst den richtigen Weg finden..und das geht nunmal nicht von heute auf morgen. Dranbleiben, arbeiten, nicht entmutigen lassen!

  • Tut mir leid. Ich scheine wirklich nach dem Allheilmittel zu suchen, obwohl ich eigentlich weiß, dass es so etwas nicht gibt.


    Vermutlich wäre ich schon weiter, wenn ich einfach nur üben würde, ohne zu wissen, wie es vielleicht noch gehen könnte.


    Das war so meine Verwirrung. Es gibt ja auch viele Videos, wo manche Leute erzählen, wie sie es machen. Ob sie dann auch wirklich so spielen ist dann was anderes.


    Jeder ist anders. Da stimme ich zu, nur habe ich gehofft, dass es einen gemeinsamen Nenner gibt. Eine Basis. Nur bin ich wahrscheinlich schon drüber gestolpert beim Üben und einfach nicht eingesehen, dass ich einfach weiter üben muss statt was anderes zu probieren.


    Jedenfalls vielen Dank für eure geduldigen Ratschläge.


    Ich werde heute das Fell niedrig spannen (weil ich den Sound auch so schöner finde), Feder vermutlich etwas fester, weil ich ein wenig Spannung brauche (Bohrung von der Federspannschraube etwa 2,5 bei dem DW Pedal) und die Schlegel auf Filz, damit ich mich nicht mehr so verrückt machen muss wegen eventuellem Nachrattern. Das will ich eh hauptsächlich durch ein sauberes Spielen erreichen. Es geistert dann nur nicht mehr in meine Kopf rum.


    Und dann ist Beständigkeit dran. Danke. Crudpats hat ja im Thread "Beurteilung meiner Fußtechnik" schon gesagt, dass das was ich da jetzt mache in dir richtige Richtung geht. Also Schluss mit heulen meinerseits und nochmal danke.

  • Ich weiß, dass dieser Thread alt ist. Aber ich wollte mich noch einmal bei euch bedanken. Nachdem ihr mir mal ein paar Takte dazu gesagt hab, wollte ich mir einen Lehrer suchen, habe aber erstmal beständig weitergeübt und bin einfach dran geblieben. Vor allem habe ich erstmal bewusst alles vergessen, was ich mir in Videos abgeschaut habe. Viel mehr habe ich mich drauf konzentriert, was bei mir funktioniert und einfach furchtlos meine Füße machen lassen, was sie machen wollen. Nämlich einfach im Hinblick auf schwungvoll und hart die Hufe schwingen. Irgendetwas hat sich als Bewegungsablauf rausgestellt, der sich einfach gut anfühlt und vor allem hört.
    Das Metronom ist mein bester Freund geworden wäre übertrieben zu sagen. Aber definitiv habe ich einen besseren Draht dazu und kann endlich effektiv üben. Und vor allem habe ich auch wenn ich mal 2 Tage nicht spielen konnte einen Stand, bei dem ich ohne Aufwärmen und drauf achten einfach so 120 bpm 16tel schaffe. Ist immer noch lahm, aber besser als alles andere, zu dem ich vorher in der Lage war.


    Ich schreibe diese Zeilen, weil ich auch allen, die immer wieder neue Posts aufmachen oder sich die Augen in Foren blutig lesen, um nach dem einen Tipp zu suchen, der ihre Füße schneller werden lässt oder die eine Bewegung, durch die alles leichter fällt, sagen will:
    Setzt die Zeit vernünftiger ein. Im Internet kann jeder jeden Mumpitz so schreiben, dass man meint es würde stimmen. Und auch Videos von Profis helfen nur eine Idee von dem zu bekommen, was nötig ist. Hört auf die Erfahrenen im Forum und lest erstmal die Stickies. Das Rad muss nicht neu erfunden werden. Wenn alle Stricke reissen, müsst ihr sowieso einen Lehrer aufsuchen. Ist wahrscheinlich auch das beste.


    Üben heißt für mich nicht einfach immer wieder gegen die Wand zu rennen, sondern so lange langsam zu üben, bis der Körper verstanden hat, wie er es machen muss. Und das geht anscheinend unbewusster als ich dachte.


    Nochmal danke Leute. Ich traue mir sogar langsam zu eine Band zu suchen, weil ich mich für mein Doublebass net mehr schämen muss! :thumbup: Außer vielleicht in der Fraktion über 160 bpm.

  • So, bevor ich auch noch einen neuen Thread aufmache, möchte ich mein Problem hier auch einmal schnell vorstellen:


    Ich habe mir diesen Thread komplett sowie das DB FAQ durchgelesen, habe trotzdem noch 1-2 Fragen. Mein Problem ist ähnlich wie das, des TE's.
    Ich übe jetzt seit ca. 6-8Monaten Doublebass (allerdings imemr mal wieder ein paar Wochen Pause, was wohl der größte Fehler dadran ist), jeden Tag, ca. 1 bis 1 1/2 Stunden (natürlich nicht durchgängig nur DB, aber der Großteil fokussiert sich schon drauf). Ich spiele schon etwas länger Schlagzeug, bin also mit dem rechten Fuß relativ fit. Das ich den linken wohl trainieren muss, steht außer Frage, trotzdem habe ich ein Problem, welches ich mir selber auch nicht so erklären kann:
    Ganz einfaches, gestern&heute vorgefallenes Beispiel: Mein "training" sieht idR so aus - ich wärme mich ca. auf 80-100 BPM 10 Minuten lang auf, das klappt auch alles ganz easy und tight und natürlich auf Klick. Dann spiele ich nach Klick einfach ein paar verschiedene Grooves, mit durchgängier DB unterlegt an meiner Tempogrenze (welche momenta bei ca. 110-120 BPM liegt), bis ich nichtmehr kann, bzw. merke das meine Muskeln nichtmehr können (wenn der Zeitpunkt da ist, dann kriege ich maximal 100BPM noch sicher und tight hin).
    Gestern war es z.B. so ich habe ca. 30Minuten am Stück 110BPM Doublebass gespielt (natürlich alles 16tel Angaben), das lief auch alles zufriedenstellend, als ich dann gemerkt habe es wird unsicher und wackelig, bin ich 10 BPM runter und hab noch 5-10 Minuten gespielt und dann aufgehört.
    Heute gleiche Prozedere wie immer, 10 Minuten Aufwärmen, dann wieder mit 110 BPM versucht, möglichst lange zu spielen. Ich habe allerdings direkt gemerkt, dass das nicht lange gutgeht und musste schon nach 2-3 Minuten das Tempo drosseln, bin auf 105 runter und auch da gings nicht wirklich länger als 5 Minuten am Stück. Habe dann noch ohne Klick 5-10 Minuten vor mich hingespielt, auf einem Tempo, das mir noch als relaxed und sicher erschien (genaues Tempo weiß ich nicht, aber ich schätze es waren so 95BPM).
    Jetzt ist die Frage, woran das liegt?! Weil dieses Szenario kommt eigentlich immer so vor und ich werde irgendwie nicht schneller. Mache ich irgendwas in den Übungen gravierend falsch? Sollte ich erstmal nur den Linken Fuß trainieren?
    Achja, am Rande noch: vor 2-3 Wochen konnte ich z.B. 120BPM relativ problemlos über 5-10 Minuten spielen, habe seitdem nichts verändert, ganz normal jeden Tag geübt aber bin trotzdem merklich langsamer geworden, und mich frustriert das Ganze schon ziemlich. :-/
    Hoffe auf irgendeine Hilfe!


    Danke im Vorraus
    Gruß!

  • Ich habe mir diesen Thread komplett sowie das DB FAQ durchgelesen


    So frech lügen, tsts.


    Üb.

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • Da du im Prinzip nichts als Belastungstests machst (bis zur Ermüdung) kenne ich sogar den Hintergrund dieses Phänomens:
    Du trainierst deine Beine quasi immer so lange, bis "nichts mehr geht" (das ist so gesehen schon der erste Fehler). Bei Belastungen (allgemein körperlicher Anstrengung, wie auch im Sport) sinkt die Leistungskurve ab (ist ja logisch - keiner kann das Tempo eines 100m-Sprints für 1000m aufrecht erhalten) - sie sinkt sogar noch unter den "Normalwert" ab und erholt sich langsam wieder. Tritt die Belastung also zu früh ein, befindet sich die Leistungsfähigkeit in einer kontinuierlichen Abwärtsspirale - Endergebnis: Die Leistung, die man vor einiger Zeit noch erbringen konnte, ist nicht mehr möglich; man hat sich "k.o"-trainiert.
    Erwischt man allerdings den richtigen Zeitpunkt in der Erholungsphase, ist eine Steigerung möglich - dieser Zeitpunkt ist aber bei jedem etwas anders. Heißt also kurz: Du musst unbedingt deine Übungen ändern!


    "Langsam beginnen"... weißt du ja schon. Statt lange ein durchgehendes Tempo halten zu wollen, probiere Rhythmen aus - erst dadurch kommt so richtig Koordination und Routine rein. Spiele die Rhythmen auch mal "spiegelverkehrt" (also das linke Bein spielt das vom rechten und umgekehrt). Um an Tempo zu gewinnen, spiele einen Rhythmus mit hoher Frequenz zuerst nur kurz und achte darauf, dass es im Timing ist (z.B. einen kurzen 4/32-DB-Part vor dem Schlag auf der Snare - 2 Sechzehntel bekommst du wahrscheinlich schon mit einem Fuß hin, oder?). Verlängere das dann nach einiger Zeit (ich meine hier auf Übungstage verteilt) auf z.B. das doppelte usw...

  • Danke für die schnelle & gute Antwort.
    Dachte ich mir schon, das meine Übungen einfach falsch sind. Bringen diese "Belastungstest"übungen auch garnix, wenn man diese einfach 10-15 BPM unter seiner Grenze spielt, sprich, man die Belastung an sich nie bis ans K.O. strapaziert ?


    Zu deiner Übung - du meinst einfach, mal stark vereinfacht, z.B. einfach einen Rhythmus in dem ein halber Takt DB ist, ein halber Takt "Bumm-Zack". Und nach und nach einfach immer mehr mit der DB ausfüllen?

  • So könnte man das beispielsweise machen, jap. Von solchen Belastungstests halte ich an sich nichts - höchstens um hin und wieder mal auszutesten, wie weit man überhaupt gehen kann (in Richtung: "Bekomme ich den Song XY von Brutal Geknüppel Psycho-Death überhaupt hin?").
    Ich möchte allerdings gleich noch sagen, dass ich mich nicht als "allwissenden professionellen DB-Spieler" bezeichnen würde. ;)


    Sowas hier ist u.a. vielleicht recht hilfreich:
    http://www.georgekollias.com
    (Education --> 16 week speed & control workout)

  • Das klingt für mich so als ob du eine Technik nutzt, die auf Muskelkraft baut anstatt auf Schwung und Entspannung. Vor allem wenn man lange an seiner Grenze übt, kann man schnell verkrampfen. Ich hatte das auch und habe es immer wieder breche dann aber ab. Wenn 130 bpm mein Limit ist (100%) würde ich stattdessen erstmal auf 80, 90, 100 nur kurz und dann 90, 100, 95 % Tempo spielen. Ich kratze also nur an der Schwelle und versuche in ihr immer etwas länger zu bleiben. Ich renne also bewusst nicht ohne Pause gegen die Wand, um meine Muskeln nicht zu übersäuern, sondern ich schule einfach meine Koordination auch bei hohem Tempo locker zu bleiben. Also kurz vor dem Verkrampfen und dann wieder einen kleinen Schritt zurück.
    Du willst mit der Doublebassbewegung ja nicht deine Schien- und Wadenmuskeln trainieren. Darauf ist dein Übekonzept im Moment angelegt. Stattdessen immer effektiver (also mit möglichst wenig Muskeleinsatz) hohe Tempi lange halten können.
    Die Cracks hier wissen dazu bestimmt mehr.
    Versuche so zu üben, dass deine Muskeln, Gelenke und Bänder immer möglichst frisch bleiben und trotzdem immer mal wieder ein bisschen schneller zu spielen. Also mehr auf Entspannung trotz oder besser gerade wegen hohem Tempo achten.

  • Danke nochmal an euch 2.
    Schaue mir gerade vorallem die Kollias Übung an, und denke ich werde mal damit anfangen, weil ich dann vorallem auch endlich mal ein sinnvolles Konzept habe nach dem ich üben kann.
    Nur eine Frage zu der Übung: Er meint ja, in der ersten Woche 80BPM, Übung 2A hat ja direkt mal 32tel Figuren drin, was logischerweise 160BPM wären. Da ich jetzt einfach mal behaupte, das ich die (auch wenn es ja "nur" 8 Schläge sind) nicht 100% sauber und tight spielen kann - einfach trotzdem möglichst gut mitspielen oder soll ich die mir in Triolen umformen?


    Danke nochmals ;D


    E: Hab mich wohl bei der Tabelle verlesen, raffe es nun doch. Ich nehme an einfach sooft am Tag wie man lustig ist?! :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Decrepitude ()

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