Doublebassdrumming: Kann das so richtig sein?

  • Hallo zusammen,


    vorweg: Nein, das ist kein "Wie lerne ich so schnell wie möglich so schnellwie möglich zu sein"-Quark.
    Sondern ein ernsthaft merkwürdiges Ding, dass ich einfach nicht kapiere:


    Also.
    Natürlich will ich schnell spielen, das leugne ich nicht, und deswegen übe ich auch regelmäßig.
    Das Merkwürdige ist aber das, was ich hinkriege, oder auch nicht.
    Wenn ich ganz normal DB spiele, kriege ich entweder maximal sowas hin, normalerweise sowas (das spiel ich auch total gern :) ), und manchmal auch sowas, und letzteres komplett ohne Probleme, ab 2:36 kommt die Stelle, die ich meine.
    Woran es liegt, dass das so schwankt, weiß ich nicht, es liegt nicht an mangelnder Erholung, nicht an Überübung, nicht an zu langen Übepausen, ich hab absolut kein System entdecken können.


    Wenn ich jetzt hingegen übe, ist das sowieso ganz komisch.
    Ich muss mich immer zwingen, weil das eine sauanstrengende Sache ist. Mein Übeplan klingt jetzt komisch, aber er ist machbar. Ich spiele:
    5 Minuten bei 170bpm Möglichst durchgängig, zwei bis drei Minuten klappt das meistens, manchmal länger, manchmal nicht, ansonsten spiele ich Pattern mit großem Doublebassanteil und minimalem Pausenanteil sowie einfüßige Blastbeats (natürlich auch nach ner Weile mit links, ich will ja auch meine schwache Seite trainieren).
    Das gleiche Spiel folgt dann in 10er-Schritten hoch bis 200bpm, was tatsächlich auch klappt, auch das Durchhalten mit den 2-3 Minuten durchgängiger Doublebass, ich habs sogar schonmal 6 Minuten lang hingekriegt. Wie, ist mir ein Rätsel, ganz ehrlich. :D
    Danach bin ich aber dermaßen verschwitzt, dass es mir überall runterläuft, meine Boxershort z.B. rundum über dem Bund klitschnass ist, weil ich so schwitze, die Schaumstoffteile meiner Kopfhörer (keine InEar-Teile, sondern wie die VicFirth-Teile, die alle haben ;) ) Wasser gesogen haben, sodass sie erstmal trocknen müssen..
    Und mein Körper eigentlich gar nicht mehr will, vor der nächsten Übungseinheit, einen bis ein paar Tage später.
    Nach dem "Hochspielen" kann ich dann Tempi um 150-170 rum ohne Probleme spielen, drunter wirds immer wackliger, stabilisiert sich bei 120 wieder und drüber ist es meistens zu anstrengend nach dem ganzen Zeuchs.


    Ich muss, um reinzukommen (beim Üben), erstmal so ein bisschen verkrampft rumzittern, wie mans kennt, wenn man probiert, ohne es zu können, Ankle-Motion zu spielen, und dann komme ich nach etwa 1-2 Minuten rein. Dann schaffe ich es auch, richtig laut mit den Füßen zu spielen, also auch noch aus dem Bein, warum ich das zum Reinkommen brauche, weiß ich nicht. Das ganze Procedere ist nicht deshalb so anstrengend, weil ich mich zwinge, so lange zu spielen, das ist es irgendwie von Anfang an.
    Muskelkater hatte ich noch nie im Bein, Schmerzen nur, als ich mich einmal gezwungen habe, wirklich nur meine Fußgelenke zu benutzen, das fanden die nicht so geil.. :D


    Und ich spiele die Iron Cobra PowerGlide, ohne CobraCoil, mittel bis niedriger Federspannung, eher steilerem Pedalwinkel, Beater etwa eine relativ breite Handbreite vom Fell mit sehr lockerer Fellspannung.


    Ich hab das jetzt einfach mal runtergeschrieben und hoffe, es macht Sinn, bzw. ist verständlich.
    Daher jetzt meine Frage an die, die es schon geschafft haben, schnell genug zu sein oder im gleichen Stadium sind wie ich sowie an alle, die sowieso Ahnung haben:
    Ist das gesund, was ich mache? Kann das gut gehen? Sollte ich sofort damit aufhören oder weitermachen? Mault mich ruhig an, wenn ich total verantwortungslos war, aber lasst dafür unnütze, dumme Kommentare weg, so, wie es eben sein sollte und es jeder gerne hätte. ;) :)


    Danke schonmal im Voraus und Grüße :)


    David

  • Wenn Du sechs Minuten lang 16tel auf 200bpm zocken kannst, solltest Du uns Tipps geben.


    .

  • @ furio
    Nicht ganz, ich kann die niedrigeren Tempi relativ gut, und nach meinem 'Speed-Workout' aber nicht mehr.
    Mja, das wollte ich auch mal anfangen, aber dann war die Tintenpatrone alle und ich konnte die PDF's nicht drucken, dann hab ichs aus den Augen verloren. Jetzt hab ich mir aber die DVD von Hannes Grossmann bestellt, da habe ich jetzt mit den Pfingstferien zwei Wochen Zeit, zu üben, falls sie rechtzeitig kommt, dann ist David allein zuhaus mit Schlagzeug angesagt ;)


    @ Patrick ;)
    Das ist ja mein Problem, es wäre cool, wenn ihr mir sagen könntet, wie ich das mache und warum ich das kann und dann aber auch wieder nicht.. Und ob das überhaupt gut ist, dass ich das bei meinem 'normalen', kaum anstrengenden Spielverhalten nicht kann und in so einer 'ExtremübphasemitübermäßigemTranspirationsanfall' irgendwie schon.. Ob ich das überhaupt können sollte, oder einen Ansatz habe, der mich auf Dauer ruiniert..
    Das ist so komisch! :(

  • Joa die Tips könnt ich auch gebrauchen ;)


    Ne also mehr als 2min sauber durchgehend 16tel braucht man in den wenigsten Fällen.(Außer du willst wirklich extrem Death/Black/Math Metal machen)


    Das am Anfang rumzittern bis man "warm" ist bzw. reinkommt is bei mir auch(bei hohen tempi 170+). Ich denke das die Bewegungsabläufe da noch nicht so gefestigt sind wie in andern Tempi.


    Das Problem is das Gefühl für den richtigen Bewegungsablauf in der bestimmten Geschwindigkeiten, denn nach meiner Erfahrung hat man da immer diese bestimmten Etappen.
    ab 120-130 is z.b so ein etappenwechsel(da ist ja auch dein Problemfeld)
    Lösung wär gezielt unterhalb der problematische Geschwindigkeit hochzuarbeiten(besonders linke Fuß, rechte kann meistens eh schon alles xD) und dann wirklich in sehr kleinen Schritten.



    @all
    Was haltet ihr davon wenn wir mal ein kleines Double Bass Faq zusammentragen würden? Quasi mal ne Sammlung von Übungen, Techniken, Einstellungen(Vor-/Nachteile), Videos usw.


  • Das Problem is das Gefühl für den richtigen Bewegungsablauf in der bestimmten Geschwindigkeiten, denn nach meiner Erfahrung hat man da immer diese bestimmten Etappen.
    ab 120-130 is z.b so ein etappenwechsel(da ist ja auch dein Problemfeld)
    Lösung wär gezielt unterhalb der problematische Geschwindigkeit hochzuarbeiten(besonders linke Fuß, rechte kann meistens eh schon alles xD) und dann wirklich in sehr kleinen Schritten.

    Genau damit beschäftigt sich das 16 Week speed and control workout, das ich oben verlinkt habe!

  • Also ich habs mal überflogen und glaube du hast ein ähnliches Problem wie ich ;)
    Nur bist du logischerweise auf einen höheren Niveau wie ich, ganz klar.


    Bei mir wars so das ich sehr langsam anfing mit Double Bass, als Autodiktat.
    Steigerte mich allmählich und dann ab Tempi von 120 mit 16tel DB fühlte ich mich wohl und ich konnte durchgängig schön spielen.


    Jetzt wo es schneller wird, kann ich auch nicht mehr die langsamen geschichten.
    Bei schnell fühl ich mich wohl aber ich kann nicht mehr langsam, es leiert und eiert.


    Ich verkrampfe brutal und frag mich wie man das z.B. auf Dauer durchhalten soll.
    Das 16week work out wurde dir schon empfohlen.
    Ich würd aber auch empfehlen ein DB Crack als Lehrer zu nehmen, ich hab in München bei Drummers Focus den Alex Holzwarth als Lehrer und da ein 10 Monats Double Bass Doping gebucht.


    Der zeigte mir übungen für die Füsse, empfahl mir wieder das Tempo zurück zu nehmen und wirklich drauf zu achten entspannt zu spielen.
    Und wenn du mal echt in deinen Körper reinhörst und versuchst echt mal loszulassen wirst du evtl merken das du extrem verspannst.


    Ich hoff mein Gewäsch hat nur für a zehnerl g'holfen ;)


    Mfg
    Neph

  • Ich fände so ein Sammelthema echt gut. Nur sollten wir das eher Unterteilen in Hand- und Fußtechnik und dann verpflichten wir alle erstmal die beiden Stickies zu lesen.
    Ach und einen dritten vielleicht noch zum Timing generell.
    Macht nur viel Arbeit alles zusammen zutragen. Aber ich denke, es würde sich lohnen. Manche Themen kommen einfach immer wieder. Man sollte meinen es gibt wichtigeres als Double Bass (rein musikalisch gesehen), aber ich beiss mir da auch regelmäßig die Zähne dran aus.


    P.S.: Der Alex Holzwarth hat echt was drauf. Repekt. Ist bestimmt toll einen so erfahrenen DBler zum Lehrer zu haben. Seine Technik wäre auch, die die ich anstrebe und hoffentlich irgendwann habe.

  • Kommt mir bekannt vor. Ich habe auch so einen Bereich, wo es Probleme beim Spielen gibt und bei einem bestimmten Tempo scheint es dann wieder zu laufen.


    Genau genommen ist es aber tatsächlich wie oben schon angemerkt: Das schnelle Tempo, bei dem's angeblich wieder funktioniert, spielt man einfach komplett angespannt. Oft ist das Tempo auch schon so hoch, dass "Unsauberkeiten" schon gar nicht mehr so gut herauszuhören sind (zumindest von Nicht-Drummern).


    Der alte Spruch "Beginne langsam und steigere dich allmählich" trifft da nach wie vor zu.

  • Wenn eine Technik langsam nicht funktioniert sollte man auf keinen Fall das Tempo erhöhen, sondern
    genau in dem Tempo oder sogar noch langsamer ansetzen, da scheinbar die Technik an sich noch nicht
    richtig beherrscht wird. Immer wieder ganz langsam und bewusst technisch korrekt üben und laangsaam
    das Tempo Stück für Stück heben. Macht zwar nicht unbedingt großen Spaß so zu üben, aber langfristig
    bringt einen das auf jeden Fall weiter.

  • Genau damit beschäftigt sich das 16 Week speed and control workout, das ich oben verlinkt habe!


    Danke dafür, nachdem ich heute mal an sowas dachte aber zu faul war mir selber so einen Plan aufzustellen ist das grad genau der richtige Link!!

  • mein Körper eigentlich gar nicht mehr will,


    verkrampft rumzittern,


    Schmerzen nur, als ich mich einmal gezwungen habe, wirklich nur meine Fußgelenke zu benutzen, das fanden die nicht so geil


    Ist das gesund, was ich mache?


    Hallo,


    der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.
    Ich würde das Schicksal nicht herausfordern wollen.
    Schmerzen haben beim Üben nichts verloren.
    Herumzittern ist keine Technik, sondern mangelnde Vorbereitung.
    Aus einem Krampf kann keine Musik werden, so etwas klingt furchtbar.


    Ansonsten sind durchgenagelte 16tel bei 200 Sachen die Viertel minutenlang ein Beweis für Fleiß. Neid muss man sich halt erarbeiten.


    Grüße
    Jürgen

  • Danke für die große Resonanz allerseits :)


    Ich habe jetzt beschlossen, meinen eventuell selbstmörderischen Trip zu beenden, und bei den Tempi zu bleiben, die ich relaxt spielen kann. Und vor allem dann, wenn ich locker höhere Tempi spielen kann - auch wenn ich immer noch nicht weiß, wann das der Fall ist, ich muss das einfach ausprobieren - dann üb ich vor allem eben dann mit dem Metronom, anstatt wahllos Songs zu spielen und den 'Zufallsschnelligkeitseffekt' damit in den Sand zu setzen. Außerdem hoffe ich, dass möglichst anfang der Woche die Hannes Grossman-DVD kommt, der werde mich mich dann in den nächsten zwei Wochen ausführlich widmen, dann kann ich hier auch gerne Bericht erstatten. :)


    Und von so einem Sammelthema würde ich auch viel halten :thumbup:


    Liebe Grüße :)


    David

  • Achte mal genau drauf bei welchem Tempo das Problem auftritt.. stell dann das Metronom mal ein paar BPM schneller, danach langsamer und guck genau auf deinen Bewegungsablauf. Es könnte daran liegen das du ab einem bestimmten Tempo deine Fusstechnik änderst, z.B. bis 170 bpm spielst du aus dem ganzen Bein, alles dadrüber spielst du aus dem Fussgelenk.


    Meist sind es diese "Übergangstempi" die einem Probleme bereiten weil sie zu schnell sind um sie mit dem ganzen Bein zu spielen aber zu langsam um sauber aus dem Fussgelenk zu kommen. Da hilft wirklich nur üben..diese Grenze verschiebt sich oft..auch je nach Tagesform. Dranbleiben und auf keinen Fall überehrgeizig sein und sich quälen!

  • Dr. Doublekick:


    Diese Grenze von der du sprichst. Bis wann kann man deiner Erfahrung nach aus Bein und Fußgelenk zusammen spielen? Ich habe immer noch das Problem, dass auch schon bei niedrigen Geschwindigkeiten meine Beine nur aus den Fußgelenken arbeiten wollen. Aber dann gibt es nur ein unkontrollierbares Zucken.


    Kann es außerdem sein, dass wenn man bewusst versucht vor allem aus dem Sprunggelenk zu spielen die Technik eher leidet, weil man den Körper nicht von alleine seine Technik finden lässt? Es gibt bei mir nämlich Tage, wo ich ohne groß nachzudenken sehr locker spielen kann und es kommt einfach so.
    Dafür hänge ich schon seit Jahren, was auch an unbeständigem Üben liegt und jetzt anders wird, bei max. 110 bpm 16tel fest und genau dort weiß ich nicht, ob mehr mit Bein oder Fußgelenk spielen soll. Ich würde jetzt mal schätzen, dass man eigentlich bis 160 oder so aus Bein UND Fußgelenk spielen können sollte. Du merkst schon. Ich war noch nie so weit. Sonst würde ich diese Frage sicher nicht stellen.

  • 16tel auf 110bpm sollte man locker aus dem Fußgelenk spielen können - mit einem Fuß! :P


    .

  • Nö, aber Bodo hat doch schon geschrieben, wie man sich dem Problem nähert.


    .

  • So, dann noch was:
    Ich kann einfüßig problemlos Achtel bei so 180bpm spielen, sowohl mit rechts als auch mit links. Das dann zusammenzuführen, um eben 16tel zu spielen, fällt mir aber unglaublich schwer.
    Mir ist aufgefallen, dass ich, um die Achtel gut spielen zu können, meinen anderen Fuß als Stütze benutze, um in einer relaxten Position zu bleiben. Also habe ich mal angefangen, den Fuß, der nicht spielt, hochzuheben, knapp übers Pedal, und da kamen dann auch schon Schwierigkeiten, die Achtel schön sauber zu spielen, weil eben die Stütze fehlt.
    Ist insofern keine schlechte Übung, denke ich, aber:
    Kennt jemand von euch eine gute Übung, um die Fußarbeit in höheren Tempi suaber zu kriegen, damit die Füße voneinander unabhängig werden? Langsamer geht da schlecht, weil sich dann die Technik ändert, das bei 180bpm ist dann nämlich schon mit relativ hohem Fußgelenksanteil. Wenn ich langsamer machen würde, kriege ich das mit dem Fußgelenk nicht mehr wirklich hin, also wäre das nicht so effeizient für das Ziel, das ich erreichen will. Nämlich Unabhängigkeit der Beine/Füße bei Schlägen aus dem Fußgelenk.
    Weiß da jemand von euch was? Sicher, ihr seid doch klasse :)

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