Schlagzeuger bei der Aufnahme

  • ich glaube auch das ich da eher in Richtung der Schweinespur gehe :) anders ist des mir zu langweilig ;)
    ich glaube jeder macht das anders...
    aber danke für die viele Ratschläge^^

  • Es sollte niemand behauptet haben, dass man sich normalerweise aussuchen könnte, welche Methode man verwendet.


    Oder redest du jetzt von einem konkreten Vorhaben?

  • du meinst das entscheidet das Studio?


    Nein! Liest Du nicht mit? Es kommt drauf an, welche Möglichkeiten es gibt (Geld, Technik und Kompetenz).
    Daher kann man das nicht so lapidar beantworten. Saubere Studioarbeit braucht viel Erfahrung, von allen Seiten, entsprechende Möglichkeiten vorausgesetzt, und kostet n'bißchen Geld.


    Wenn ich mit Deine Statements so anhöre und das mit Deinen Einträgen im Profil abgleiche, würde ich sagen, Ihr seid gerade dabei, ordentlich Kohle zu verheizen.
    Warum fangt ihr nicht einfach mal im Proberaum an, was aufzunehmen, z.B. n'einfachen Probe-Mitschnitt. Dann die Steigerung, mit Drumset-Mikrofonierung.
    Und so weiter! Irgendeiner von euch wird doch wohl einen etwas erfahreneren Musiker kennen, der euch dabei unterstützen kann, oder?


    Beste Grüße, S.

  • das hab ich schon verstanden mit Geld Technik und Kompetenz...
    haben wir auch schon gemacht..aber das ist nicht sonderlich gut geworden...(also finde ich)..is auch schon en Jahr her..und nun haben wir gut Musiker kennen gelernt die uns nun im Bereich Studio helfen..und nun wollte ich eben bissl noch von euch was hören :)
    Ja ich kenne einen sehr erfahrenen Musiker...Drummer von Band PUR. :) Aber naja der wohnt etwas weiter weg... :)

  • Mir fehlt hier noch die Möglichkeit eines Drum-Charts. Oder habe ich das etwa überlesen?
    Man muss nicht den Song auswendig können um nur mit Click einzuspielen. Ein Blatt Papier, ein Stift und die Fähigkeit Takte zu zählen bzw. Grooves, Fills oder Kicks zu notieren reichen dann auch.


    Wie man schöne Drum-Charts erstellt, lernt man denke ich mal mit der Zeit, wenn man sich damit befasst. Wenn man "mal so gar keinen Plan" davon hat und lernen will wies geht, dem kann ich z.B. bedenkenlos das System von Mark Schulman empfehlen, welches er auf seiner aktuellen DVD "A Day In The Recording Studio" vorstellt.
    Schulman besitzt ein eigenes kleines aber feines Studio, wo er lediglich für diverse Künstler oder Produzenten Drumtracks aufnimmt. Aus Zeit- und letztlich auch Kostengründen ist es seine Attitüde möglichst alles im ersten Take aufzunehmen. Deswegen nimmt er sich die Zeit und schreibt sich vorher einen schönen Schlachtplan, den er dann runterackert. Das System ist meiner Meinung nach idiotensicher.

  • Na denkst du ich kann ihn belagern!?!?! :D Ich war einmal mit ihm unterwegs und er hat mir bissel Unterricht gegeben...super Lehrer und Mensch übrigens...aber ich wollte eben verschiedene Meinungen hören.^^


    Habe mir mal ein bisschen von Mark Schulman angeschaut auch ganz schön was er macht :)

  • Hallo Threadstarter!


    Solange Ihr nicht bloss ein schnelles und räudiges live eingespieltes Demo machen möchtet, kommt Ihr an der Methode "Click+Schmutzspuren für die Drums" und nachträglichem neu-Einspielen sämtlicher anderen Instrumente nicht vorbei (sog. Overdub Verfahren). Nur zum Click ist garantiert völlig öde, und ausserdem hat man ja keinen Anhaltspunkt wo man im Song gerade ist, wenn etwas gepuncht werden soll. Totaler Blödsinn so zu arbeiten.


    Wobei es heute absolut nicht mehr notwendig ist, einen Song am Stück einzutrommeln, seit die analoge Tape-Aufnahmetechnik durch digitale Workstations ersetzt wurde. Also keine Sorge: man kann in der Tat jeden einzelnen Fill punchen, und zwar OHNE das man das hört - DAS IST KEIN PROBLEM!


    Wenn alles fehlerfrei und amtlich werden soll, rechnet Ihr mindestens 2 Studiotage pro Titel. Schmutzspuren kann wirklich jede Band die auch nur einfachstes Homerecording betreibt (wer macht das heute nicht) vor dem Studioaufenthalt selbst erstellen. Ein beliebiger PC samt Freeware Software reicht allemale aus. So spart Ihr Zeit und ausserdem kann der Drummer sich vorab bereits an das später im Studio anliegende Playback gewöhnen. "Klangqualität" etc. ist bei Schmutzspuren Nebensache, *nicht aber das Timing*. Alles sollte supertight zum Click laufen, damit der Drummer nicht durch Schlampereien im Playback "rausgebracht" wird.


    Es sollten so viele Spuren wie möglich einzeln aufgenommen werden, quasi eine richtige Vorproduktion. So kann man bereits im Proberaum checken, ob der eine oder andere evtl. Scheisse spielt... Soetwas kommt bei unerfahrenen Bands wirklich andauernd vor, und im Studio heisst es dann regelmässig "das hab ich doch immer so gespielt"... aber niemand hat das Problem im allgemeinen Müllsound des Proberaumes bisher wahrgenommen.


    Im Studio ist es sehr nützlich, wenn man alle Schmutzspuren als Einzeltracks für Verfügung hat: Ideal und mengenmässig überschaubar sind 1 monotrack Bass, 1 monotrack lead vocals, 1 stereomix sämtlicher Gitarren, ggf. eine Audiospur mit programmierten Hilfs-Drums (zu denen die Herren Git+Bs ihre Schmutzspuren tighter einspielen können als nur zum reinen Click). Ebenfalls hilfreich ist eine als mono Audiospur recordete Clickspur Eures Programmes, nicht nur aus soundlichen Gründen, sondern auch zur Kontrolle der Positionierung Eurer files, später im Studio (vor allem zur Sicherheit).


    Genaue Angaben über BPM und ein Ablaufplan jedes einzelnen Titels sind ebenfalls sehr hilfreich, um gleich am Anfang der recordings innerhalb der DAW einen sogenannten Markertrack zu erstellen. So weiss man immer wo man ist, und sucht nicht dauernd herum wo z.B. der nächste Ref beginnt.


    In meinen Referenzen findest Du btw auch Bands die Du (aus dem D-Punkbereich) kennst.



    Gruß Moschus

  • Super Beitrag moschus,
    So werden wir es machen denn laut deiner Internetseiten hast du ein ganze Menge Ahnung :)


    Übrigens super zusammenschnitt der Lieder die du da gemacht hast...respekt :)

  • "OffTopic an" moschus is ja lustig :) , musste im Januar auf einen Geburtstag ins "Auffelder Bauerncafe" und mein Navi hat mich in eure Einfahrt geschickt wo ich dann wendete.... (habs an den Bildern erkannt). Sollten wir Hobbymusiker mal was in der Richtung brauchen................. :!: "OffTopic aus"

  • "OffTopic an" moschus is ja lustig , musste im Januar auf einen Geburtstag ins "Auffelder Bauerncafe" und mein Navi hat mich in eure Einfahrt geschickt wo ich dann wendete.... (habs an den Bildern erkannt). Sollten wir Hobbymusiker mal was in der Richtung brauchen................. "OffTopic aus"

    Ich habe sehr oft reine Hobbymusiker hier, und strenggenommen sind das ja quasi alle Bands, wo die Mitglieder einem normalen Dayjob nachgehen. Zudem bin ich ja auch nicht besonders teuer

  • Ich wollte nur mal schnell los werden wie wir an die Sache rangehen. Um Zeit zu sparen, nehmen wir, statt einer Schweine-Gitarrenspur gleich eine richtige Gitarrenspur auf. Danach kommt darauf eine Schweine-Gesangsspur.
    Auf die zwei Spuren spiele ich dann das Schlagzeug ein. Klappt prima!!!
    Alles weitere baut dann auf den zwei "finalen" Spuren (Gitarre und Schlagzeug) auf.

  • Ich wollte nur mal schnell los werden wie wir an die Sache rangehen. Um Zeit zu sparen, nehmen wir, statt einer Schweine-Gitarrenspur gleich eine richtige Gitarrenspur auf. Danach kommt darauf eine Schweine-Gesangsspur.
    Auf die zwei Spuren spiele ich dann das Schlagzeug ein. Klappt prima!!!
    Alles weitere baut dann auf den zwei "finalen" Spuren (Gitarre und Schlagzeug) auf.

    Klar, reicht auch. Man *muss* ja schliesslich nicht alles haben zum trommeln. Ist halt schöner wenn alles da ist, neben dem erwähnten Kontroll-Faktor. Finale Git Spuren bedeuten natürlich daß das Timing des Trommlers kritisch ist. Üblicherweise spielt man halt alles übers fertige Drumkit. Ich gehe auch bei Schlumpf davon aus, daß alles zum click gespielt wird.

  • Finale Git Spuren bedeuten natürlich daß das Timing des Trommlers kritisch ist.


    Nein, denn natürlich läuft parallel zur Gitarrenspur, welche auch auf Klick eingespielt wurde, noch ein Klick auf dem Kopfhörer. Von dem her ist auch das Timing für mich bzw. den Trommler kein Problem! Man kann die Gitarrenspur ja vorher timingmäßig final editieren. Somit hat der Trommler einen Guidetrack von sehr guter Qualität. Der Gesang muss ja nicht final sein - da reichen sogar nur einzelne Wörter an bestimmten wichtigen Stellen zur Orientierung.

  • moschus:
    Sehr guter Beitrag, aber ein Teil stimmt nicht.
    Es gibt profibands bsp. Rolling Stones, die live in mehreren Räumen aufnehmen.
    Es gibt auch Live-aufnahmen, die besser als manche Studioproduktion klingen.
    Ein Click ist genausowenig unbedingt notwendig wie eine Schmutzspur. Das ist allerdings eher was für Leute, die genau wissen was sie tun.
    Es gibt auch Bands, die gut zusammenspielen aber es einfach nicht in deren konzept passt im kverdubverfahren zu arbeiten. Diese kann man auch komplett aufnehmen und das resultat ist dann vielleicht etwas schlechter nachzubearbeiten aber die tranaportierte Energie ist wesentlich besser. Das muss man mal azsprobiert haben um einen Sinn für diesen Unterschied zu entwickeln.
    Auch die Anzahl der Studiotage ist schwierig vorherzusagen. Einige Bands schaffen es nie eine gute Aufnahme durch selber spielen hinzubekommen andere bands bestehen aus 5 leuten, die nur 2 takes brauchen. Die welt ist bunt.
    Nichtsdestotrotz ist die von dir beschriebene Methode eine sehr häufig verwendete.

  • Es gibt profibands bsp. Rolling Stones, die live in mehreren Räumen aufnehmen.

    Ja klar gibt es die, das sind oft alte Hasen, die Musik spielen, welche sich teilweise nicht zum Click spielen lässt. Oder deren Timing ist so gut daß sie es nicht mehr nötig haben. Oder... Wie auch immer, solche Aufnahmen sind gerne teurer als Overdub Verfahren, weil das Studio mehrere akustisch getrennte Räume haben muss, und eine wesentlich größere Anzahl an guten Mics, Preamps etc. Beim Overdub Verfahren hingegen benötigt man nur wenig gutes Equipment (was man dafür permanent einsetzt), und es genügen sagen wir ein guter Recordingroom und 1-2 Booths. Und solche Bands recorden auch nicht in einem Mittelklasse-Studio, das haben die nicht nötig. Die verkaufen sogar noch physikalische Tonträger, anstatt ihren Kram bloss für nöppes zum Download anzubieten:)


    BTW "Profibands" kenne ich persönlich nicht. Mit solchen hat man im normalen Studioalltag nicht zu tun, das sind IMMER Leute die einem Dayjob nachgehen, und Musik als Hobby machen. Manche davon (Delain) sind zwar auf dem Weg nach oben... Ich kenne lediglich ein paar Studio Mukker, die 100% davon leben, andere geben vielleicht noch Unterricht. Covertruppen oder Galabands (die leben tatsächlich gut von Gigs) produzieren aber in der Regel keine Tonträger.


    Liveaufnahmen... werden ab einem gewissen Level der Band-Bekanntheit einer exzessiven Post Production unterzogen, im Zuge derer garantiert ALLE Parts/Instrumente neu eingespielt werden, die "live" verkackt haben. Auf dem Level von Sting oder PG findet derartiger fake aufgrund der Fähigkeiten der einzelnen Top-Musiker allerdings kaum statt. Hier ist alles recht, was die Produktion "besser" macht, und es gibt gelinge gesagt kaum einen Unterschied zu einer Studioproduktion, ausser daß man ein paar zusätzliche Tracks mit dem Publikum hat.


    Es hängt sehr von der Musik ab, ob man die zum Click produziert oder nicht. Wie will man Zeit sparen im Studio, wenn nicht alles zum Click recorded wird, und man deshalb leicht und schnell Parts im Timing korrigieren kann. Oder wie sollten die 4-stimmigen Backing vocals aus Chorus 1 in Chorus 2+3 kopiert werden, wenn dort das Timing ein anderes wäre - stimmt, geht nicht. Darum geschehen die absolut meisten recordings 1) zum Click und 2) im Overdub Verfahren.


    Ich hab in 1992 und 1994 im Woodhouse unsere ersten beiden Everon Alben komplett analog + ohne click eingespielt. Auch in 1 Stück, ohne punchen - geht alles wenn man sein Zeug drauf hat. Man benötigt jedoch eine hervorragend eingespielte Truppe. Wir probten 5x die Woche, und hatten "mal eben" 8-10 Wochen Studiozeit zur Verfügung, dann braucht man auch nix zu kopieren:) Mal eben nen ganzen Tag Zeit bloss für die Basics von 1 Titel... Nen Kumpel von mir war mit seiner damaligen Band mal 13 Monate (kein Witz) in Dänemark im Studio (Blind Guardian). Alles kein Problem, wenn man genügend Zeit und Geld hat. War eine schöne analoge Zeit, aber die ist lange vorbei. Seinerzeit hätte man sich geschämt so zu arbeiten, wie es heute die absolute Regel ist....


    Heutzutage soll JEDE Albumproduktion in 3, maximal 3 1/2 Wochen komplett eingespielt und gemixt sein, *weil es sich sonst nicht rechnet*. Brauchbares Budget von Label findet im Indiebereich kaum mehr statt, weil nicht genug CD´s oder Downloads verkauft werden. Schaff das mal ohne Click und Overdub Möglichkeiten inclusive kopieren was die DAW hergibt. Das geht doch gar nicht bei halbwegs komplexer und moderner Musik. Spätestens im Metal ist das eh vorbei - weil den aktuellen brutalo-Sound kein A-Set hergibt, darum wird mit Samples angedickt was das Zeug hält. Jeder der was anderes erzählt - sorry, da kommen wir meinungsmässig nicht zusammen. Also hilft nur so viel wie möglich zu Hause vorproduzieren: alle Keys final fertig machen, bs+git als astreine DI Spuren recorden, danach für die Vocals, A-Drums, zum reampen der DI Spuren und zum final Mix noch ins Studio gehen. Genau so entstehen ein Grossteil der aktuellen Produktionen, nicht mehr nur aus dem Hause Massacre, Roadrunner oder Nuclear Blast.


    btw Schlumpf: Mit "timingmässig kritisch" meinte ich, daß der Drummer eben perfekt zur "finalen" Gitarre spielen muss - wehe die eine oder andere Stelle ist keine "100" im Timing. Üblicherweise spielt man ja den ganzen Rest "neu" über die Drums, und kann dann kleinere Schlampereien kompensieren... Oder man rückt vorher die Drums ein wenig, damit alles schön zum Click passt. Letzteres würde ich empfehlen, um späteren Problemen aus dem Weg zu gehen. Drums rücken mag hier bei manchen verpönt sein - ich glaube daß heute bei beinahe jeder Produktion irgendwo etwas herum gerückt wird, und niemanden stört es. In Zeiten, wo die Drums überall programmiert werden (bloss mal das Radio anmachen...) ist man ja schon froh, wenn überhaupt noch einer seine Bude in ECHT recorded.


    Gruß Moschus

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