Snarefelle absichtlich verstimmen

  • Also ich bin mit meiner Methode derzeit bei Stimmen der Snare zufrieden. : grob beschrieben:


    Schlagfell auf auf "Grundspannung" bringen, ggf. etwas mehr und dann die Schrauben auf 3+9 Uhr loser drehen. Bringt mehr "Bauch"


    Resonanzfell auch auf Grundspannung und dann die 4 Schrauben die am Snarebettliegen 1-2 ganze Umdrehungen anstannen. Den Rest dann etwas loser machen, um mehr "Bauch" wieder hinzubekommen. So kontrolliere ich das Mitrascheln. Teppichansprache ist dennoch super. Obwohl viele genau das Gegenteil machen, sprich die 4 Schrauben am Snarebett werden loser gemacht.


    Wo ich drauf hinaus will.... :)


    Mir scheint dass beim Stimmen der Snare die akribische gleiche Fellspannung der einzelnen Felle relativ egal zu sein scheint. Bei Toms+Bass achte ich schon auf gleiche Spannung der Stimmschrauben. Damit die Trommel "in sich gestimmt ist".


    Wieso ist das bei der Snare relativ egal? Verfremdet der Teppich den Sound so stark dass es egal zu sein scheint?


    Ich finde meine Methode relativ abenteuerlich aber entspricht meinen Soundvorstellungen...

  • Ich habe jetzt auch ein bisschen damit experimentiert und finde das ganz sinnvoll. Es sagen zwar alle, dass eine gleichmäßige Stimmung das A und O sei, aber wenn es anders besser klingt.


    Ich glaube mal, dass nachbearbeitete Sounds auf CDs den Trend einfach in Richtung einer Snare getrieben haben, die mehr haut, als sauber klingt.

  • Die Gratung ist ja beim Snarebed tiefer, sprich, komplett gleich angezogene Stimmschrauben klingen am Reso nicht gleich.
    Ich kann mir daher vorstellen, dass das "Verstimmen" ums Snarebed sich positiv auf die Teppichansprache und das gesamte Klangbild auswirkt.

  • Nix abenteuerlich. Das mit mehr Bauch ist schon OK so, ich nehme allerdings meistens 6 Uhr zum verstimmen. Das ist der Snare wirklich egal, wenn's ums Schlagfell geht. Beim Reso bist Du mE auf dem richtigen Weg (was man daran erkennt, daß der Sound gefällt).


    Was das akribisch angeht: wir sind hier nicht beim Steuerberater! Das verwendete Material, die Foliendicke und die Härte der Spannung stellen soviele verschiedene Einflußgrößen dar, daß es gar nicht um "Anzahl Schraubendrehung" oder "Tonhöhe neben Spannschraube XY" gehen kann, sondern immer um die Gesamtwürdigung. Ach ja, nicht zu vergessen: der Raum, in dem Du dich befindest sowie die Temparatur und Luftfeuchtigkeit. Und die Position des Drumsets in diesem Raum. Und, und, und ...


    Bei der Snare macht das eben mehr aus aufgrund der höheren Stimmung, würde ich sagen.


    Also: mach Dir kein Kopf, das passt schon so.

  • Ich finde meine Methode relativ abenteuerlich aber entspricht meinen Soundvorstellungen...

    eine Art, wie ich es auch seit 20 Jahren mache (nur ich bin einer von denen, die die Schrauben am Teppich lockern) und vollstens Zufrieden mit bin! Wurde in einem anderen Thread zwar dafür belächelt...aber egal.

  • erlaubt ist, was gefällt...wenn du mit deiner Methode klarkommst, was soll dann dagegen sprechen?

    Ist das Resofell gerissen,
    kling die Snare meist recht beschissen
    Ist das Teil dann wieder heil,
    klingt die Karre wieder geil :P

  • auf der myspace.com/chickpeas könnt ihr mal reinhören. Gerade die neue Aufnahme von "Defences" z.B. ist mein Snaresound wie ich ihn mag. Da ist auch relativ wenig nachbearbeitet worden, ausser Kompressor etc.


    Aber der Raum, Fellwahl etc. spielen schon ne grosse Rolle. Wohl wahr

  • Absichtliches "Verstimmen" der Snare ist wirklich nicht ungewöhnlich. Es gibt ja auch die Methode, daß man (ausgehend von einer gleichmäßigen Grundstimmung) die Spannschrauben auf der Nordhalbkugel (also die, die weiter von einem Weg sind) weiter anzieht, die genau entgegengesetzten aber um die entsprechenden Umdrehungen lockert. Es soll die Snare trockener machen, aber wie sehr das auf's Material geht, is ne andere Sache... ?(
    Wenn dir das Ergebnis gefällt, isses auf jeden Fall legitim!

  • Ich zieh immer die Schrauben auf der Südhalbkugel recht stark an und lockere dafür den Norden. Macht das Ganze etwas trockener. Im Idealfall kann man so die Obertöne rein- oder rausdrehen, je nach Bedarf.


    Manchmal dreh ich auch ziemlich wild und ohne jedes Konzept an den Schrauben rum, bis das Ding für meinen Geschmack gut klingt. Funktioniert eigentlich immer...


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  • Ich zieh immer die Schrauben auf der Südhalbkugel recht stark an und lockere dafür den Norden. Macht das Ganze etwas trockener. Im Idealfall kann man so die Obertöne rein- oder rausdrehen, je nach Bedarf.


    Manchmal dreh ich auch ziemlich wild und ohne jedes Konzept an den Schrauben rum, bis das Ding für meinen Geschmack gut klingt. Funktioniert eigentlich immer...


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    naja "wildes Drandrumgedrehe" entlarvt sich aber meist wenn man mit beiden Händen auf der Snare spielt. Schön RLRL RLRL nebeneinander. Der Unterschied ist deutlich hörbar und klingt in meinen Ohren grausig! Egal, jeder hat nen anderen Geschmack. Die meisten Leute haben nach der 28. Umdrehung pro Stimmschraube auf ihrer Snare noch nicht genug und philosophieren über Bauch, währrend beim Tonmeister bereits die Ohren bluten. Absichtliches Verstimmen geht übel ins Material. Deshalb Vorsicht!

  • Ich halte von diesem "absichtlich Verstimmen" nichts.


    Warum tut man seiner Trommel so etwas an?
    Es ist doch nir eine Frage der Zeit, bis sich die Trommel mit einem Ei dafür bedankt.

  • Aus meiner Sicht geht es beim Stimmen darum, den gewünschten Klang zu erzielen. Welche Form die Trommel dabei annimmt, ist mir persönlich total schnurz. Die muss das halt abkönnen. Wenn sie sich beschwert, gibt's Schläge. Wenn nicht, auch.


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  • Also wenn das die Trommeln nicht aushalten, dann hätten sie keine Trommeln werden dürfen.


    Auch aus eigener Erfahrung heraus hatte ich weder bei meinen alten Snares noch bei den aktuellen jemals irgendeine Verformung festgestellt. Was heisst eigentlich "absichtlich" verstimmen? Wenn´s geil klingt, dann ist es für mich "richtig" gestimmt. Nur weil das ein oder andere Handbuch anders vorgehen (auch hier sicherlich super Ergebnisse möglich) muss man ja nicht gleich alles genau so machen.


    Tune on! :)

  • Lt. Udo Masshoff stammt diese Methode von Studiotrommlern aus den 30ern.


    Ob die Kessel damals stabiler waren als heutige, weiss ich nicht.


    Achja, und nach seiner Nomenklatur wird die Suedpolspannschraube "Sackschraube" genannt ;)



    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • hey, es steht sogar in diesem trommel stimm buch von nils irgendwas, dass man ruhig mal ne schraube locker haben darf oder so ;)
    ich muss das auch mal ausprobieren - meine snare ist insgesamt relativ tief gestimmt, hat aber für mein empfinden nicht immer so richtig bauch (das schwankt gefühlsmäßig auch innerhalb einer session, kann das sein oder gewöhn ich mich nur dran und finds dann besser...?)

    Meine Band (chaotic blackened Hardcore oder so) https://molepunx.bandcamp.com/




    Suche

    Amun 17'' Powerful Crash, (günstiges) A-Custom Ride


    Biete

    Masterworks Iris 21'' Heavy Ride.

  • Es kann durchaus auch bei einer Session schwanken


    Grade bei niedrigen Stimmungen kanns passiern, dass sich mal eine Stimmschraube löst - besonders wenns immer Rimshots für die Snare gibt. (bei durchgehenden Böckchen kanns sogar passiern, das sich die betreffende Reso Schraube mit löst!)


    Ich persönlich bevorzuge ja ein in sich gestimmtes Fell - aber wie schon gesagt, erlaubt ist, was gefällt

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