Overheadmikrofone - Montage auf Rack

  • Hallo,
    ich habe vor, die Overhead-Stative ins Rack zu integrieren. Nun stellt sich mir folgende Frage:


    Wird der Sound davon (für den Normalverbraucher hörbar) beeinflusst? Wenn ja, wieviel darf sich ein Mikrofon bewegen?


    Am Bild sieht man, wie ich es eventuell ausführen würde. Beim Mikrofon ist noch ein "Shockwave" von Gilbraltar montiert, welcher mir aber zu unstabil erscheint. Eventuell würde ich diese durch Mikrofonspinnen ersetzen. Das Problem ist, dass sich das Mikrofon ca. 1-2cm hin- und herbewegt. Andererseits ist es auch bei normalen Mikrofonständer auf Drumpodesten so, dass diese Bewegungen vorhanden sind.



    mfg frenkie

    Einmal editiert, zuletzt von frenkie ()

  • Also mein Rack vibriert zum Teil ganz schön, wenn ich bissl härter spiele...


    Ich muss zugeben, ich kenn mich nicht wirklich aus, aber ich glaub, das würde den Klang arg negativ beeinflussen.
    Auch wenn du dir mal Videos von Profidrummern mit Rack anguckst: Die ham alle für die Overhead-Mikros nen extra Stativ, das nicht mit dem Rack verbunden ist.


    Aber auch ich lass mich von den Profis hier im Forum gerne eines Besseren beleheren ;)


    Liebe Grüße
    Daniel


    Einmal editiert, zuletzt von Saturio ()

  • Ich muss zugeben, ich kenn mich nicht wirklich aus


    Dann sag lieber nix ;)


    Auch wenn du dir mal Videos von Profidrummern mit Rack anguckst: Die ham alle für die Mikros nen extra Stativ, das nicht mit dem Rack verbunden ist.


    Falsch.
    Gavin Harrison z.B. hat alle seine Tom Mikros am Rack hängen.


    Grüße
    Jan


    /edit: Aber hier gehts ja um Overhead Mikros... Schon spät :pinch:

  • Eine Spinne würde ich anwenden, auch wenn dadurch die eigentliche Bewegung der Mikrofone nicht wirklich eingeschränkt wird.


    Ja, es gibt so einige, welche die Mikrofone direkt am Rack befestigen, unter anderem auch Christian Eigner(Depeche Mode). Bei einem Interview erwähnte er, dass beim Testen nicht wirklich hörbare Unterschiede zu erkennen waren. Soweit ich mich aber erinnere, galt die Rackmontage nicht bei den Overhead-Mikrofonen.
    Hier hab ich wirkliche Rackmontagen nur bei Direktabnahmen der einzelnen Becken gesehen, dabei ist aber kein langer Hebel, wie an meinem Beispiel, vorhanden.


    mfg frenkie

  • Ohne Spinne würde ich es auch nicht machen, dafür ist das Risiko dass Trittschall (bzw. "Schlagschall") aufs Mic übertragen einfach zu groß. Wegen den Bewegungen würde ich mir zumindest für eine Live-Situation keine Sorgen machen. Im Studio würde ich es nicht machen, zumindest nicht wenn ich ein stabiles Stereobild des Drumkits erreichen möchte, live wird das keiner mitkriegen.

    "I've got a fever, and the only prescription is more cowbell!" - Bruce Dickinson

  • Du wirst es wahrscheinlich erst merken, wenn Du es ausprobierst. Wenn Du Mikrofonspinnen Zur Verfügung hast, würde ich diese auf jeden Fall verwenden, da sich ungute Schwingungen über ein Rack natürlich aehr gut übertragen können.


    Sogar bei Soundfetischist Simon Phillips habe ich schon am Rack montierte Mikrofonarme gesehen, sogar ohne Spinne. Wenn der es macht... :)


    Das Gewackel ist denke ich zu vernachlässigen...


    Gruß,


    Bernold

  • JoergS: Is das der Gustke? schaut auf jeden Fall sehr ansprechend aus. Warum er die HH - Abnahme auf normalen Mikrofonständern durchführt, ist mir aber rätselhaft.
    Deine Galeriefotos hab i mir angeschaut, ist aber nicht wirklich mit meiner Version zu vergleichen.


    Es ist ein großer Unterschied bei der Stabilität, ob ich eine kurze Ausladung hab, oder ob ich, wie in meinem Beispiel ca einen Meter weg bin. Das Foto zeigt ein Hex-Rack, welches um einiges stabiler ist als mein verwendetes (Gilbraltar), da kann man sich sicher noch auf das Overhead-Mikro stellen :D aber der Profi hat sicherlich wen zum schleppen, ich nicht...


    Ich hatte gehofft, im Vorfeld zu klären, ob es Eigenerfahrungen bzw. Kenntnisse von Problemen durch die extremen Schwingungen der Mikros gibt. Wär eigentlich ein schöne Frage, gibt ja auch einige Tontechniker im Forum.


    mfg frenkie

  • Hi


    ich würds halt einfachmal probieren, die Mikroarme benötigen weniger Platz als ein Stativ beim Transport, denke wohl das du in zwei Mikrofonspinnen investieren solltest.


    Im übrigen habe ich auf flickr.com vom Ralf Gustke Livefotos mit Hexrack gesehen und da kamen wieder normale Stative zum Einsatz. Vielleicht ist´s auf dem geposteten Foto nur um zu zeigen was alles mit dem Rack möglich ist.

  • Auch ich habe das jahrelang gemacht. Mit Pearl Icon Racks... Gibraltar, Dixon, Millenium, MP etc. Racks. Immer wieder ... in den aberwitzigsten Aufbauten. :D


    Wie bereits erwähnt mit Spinne(n) kein Problem.
    Die Entkopplung (durch die Spinne) ist fast immer wirklich wichtig.


    Ich hatte es mehrfach über Jahre immer mal wieder ohne versucht. Da übertrug sich aber stets insbesondere bei Vierteln, Achteln whatever ausgehend vom Ride eine fiese "Metallvibration" (Schwingungen vom Ride ausgehend... über den Ride-Galgen zum Rackrohr von dort bis hoch zum Mikroarm) die auch im Mix beim Abhören der Overhead-Spuren SOFORT identifizierbar (da deutlich hörbar) war. Es war hochinteressant bis erschreckend festzustellen über wie weite "Weg-"Strecken diese Schwingungen sich übertrugen... ohne spürbare Abschwächung.


    Man kann die Entkopplung übrigens ganz simpel! testen. Ride oder sonstiges mit einer Hand spielen und die andere Hand am Mikrokorpus anlegen. Wenn man nun am Mikro ein deutliches Vibrieren in den Fingern spürt... das von jedem Schlag "getriggert" wird... ist eigentlich schon alles entschieden!


    edit: only one misspelling corrected

  • Ich hab genau das gleiche vor....


    Gavin Harrison von Porcupine Tree hat ja auch fast alle Mikros am Rack montiert - BIS AUF - die Overheads und das Snare Mikro... Da hab ich ihn gefragt, warum er dass denn macht, und er sagt die OHs müssen auf Ständer wegen Vibrationsproblemen... Ich denke mal, der Herr weiss was er da tut, auf den Fotos seh ich aber auch nie Spinnen an den OHs... Ich glaube das hat viel mit der Stabilität und Aufbau des Racks zutun,weil zu grobe Schwinger macht eine Spinne dann auch nicht mehr weg... Da kann ich mal wieder auf den von mir oft zitierten Analyzer verweisen, mit dem man solche Schwingungen (20hz und weniger) ziemlich leicht identifiziert bekommt, da die wenigstens wohl über eine Abhörsituation verfügen, die das erkennen von solchen Frequenzen zulässt...

    sieg natur.

  • Hallo,


    ich habe am Übegerüst zwei Ride-Becken hängen.
    Das Linke schwingt mehr oder weniger alleine, beim Rechten vibriert das Polster von meinem Hocker (das ganze Zeug steht auf einem Podest).
    So viel zu Ja, Nein oder eben entschiedenem Vielleicht.


    Wenn ich auf Nummer Sicher gehen will, frage ich nicht weiter, sondern schlage den Verkaufskatalog auf und suche mir die passende Gummikonstruktion zusammen.


    Ansonsten hilft nur probieren.


    Bei der dargestellten Variante kann schon durch unterschiedliches Drehen der Schrauben mal mehr und mal weniger Schwingung entstehen. Wer ordentlich zudreht, bekommt prima Schallbrücken und braucht nicht länger nachzudenken, wer zu sachte schraubt, dem verrutscht die ganze Chose. Und es hängt auch immer von den vorhandenen Dämpfungsgliedern (Mikrofonklemme, Mikrofonhalter etc.) ab, da gibt es mehr und weniger Gummi.


    Das Gewackel selbst oben herum dürfte aufgrund der Entfernung zu vernachlässigen sein. Es ist konstruktionsbedingt ohnehin nicht zu vermeiden.


    Grüße
    Jürgen

  • Trittschall/Körperschall ist ein Faktor - mit Spinne oder gedämpfter aufhängung lässt sich da sicher was machen.


    Ich würde aber mal behaupten, dass bedingt durch die dünnen Mikrophonstative/-Arme und die große Auszugshöhe auch das Wackeln der Stative dazu führen kann, dass die Mikrophonposition im Verhältnis zu Schallquelle sich um einige cm verändern kann. Bei einer Stereo-Abnahme insbesondere hoher Beckenfrequenzen verbieten sich dann aber nach meiner Theorie bestimmte Aufbau-Methoden (X/Y oder Blümlein) während andere unkritischer sein dürften (wohl A/B ), weil die dynamische Veränderung der Abstände der Mikrophone (auch zueinander) auch zu Phasenschweinereien führen könnte.


    Aber das ist nur meine Theorie.....

  • Mikrogalgen ans Rack geht!
    Mit Spinne oder Shock-Mount ist geiler, keine Frage!
    Aber ich technikere für ne Band, die haben an dem einen Set auch das BD Mic vom Rackfuß aus in die BD gegalgt.
    Und am anderen Set HiHat und Overhead am Rack!
    Und alles ohne Spinne bzw Shock-Mount!
    funzt super...hatten wir noch nie Probleme mit, im Live-Einsatz wohlgemerkt!

  • Danke für die durchaus interessanten Rückmeldungen. Da es anscheinend doch schon von dem ein oder anderen angewendet wird, werde ich dieses Vorhaben weiterverfolgen. Zwei Mikroständer schleppen oder nicht schleppen wär ja schon wieder ein Fortschritt :D


    Mfg Frenkie

  • Ich sage nun mal Trittschall, und gerade bei den Overheads würde ich im idealfall ein eigenes Stativ und eine Spinne nehmen; vor allem im Studio! Live funktioniert das auch ohne spinnte m.E. bestens.


    Grüße max

    Still dreaming of,......


    ordentliche Kessel und ein gutes " left side ride"

  • Letztendlich hab ich diese Version mit den Overheads sowie dem HiHat-Mikro am Rack ausprobiert, meine Erfahrungen nach einem halben Jahr im Einsatz:


    Für meine Bedürfnisse absolut ausreichend und unproblematisch, es wurden mehrere Tontechniker damit konfrontiert, und keiner hat sich beschwert. Auch nach gezieltem Nachfragen hat keiner ein Problem damit gehabt.
    Die vorhandenen Schwingungen haben auch keine Probleme ergeben, und letztendlich bleibt die Ersparnis von 3 Mikrofonstativen :D


    Mfg frenkie

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!