Jazz Pattern wie spielen

  • Moin!
    Und zwar stellt sich mir folgendes Problem:
    Wenn ich folgendes Pattern spielen will, rechte Hand Jazz Pattern und linke hand auf jeder viertel Note die 2. und 3. Triole,
    R--R-RR--R-R
    -LL-LL-LL-LL


    dann geht das bei langsamen Geschwindigkeiten noch ganz gut, nur sobal es recht schnell wird, dann haperts mit Zählzeiten 2 und 4, da ich dann ja die 3. Triole mit beiden Händen spielen muss.
    Ich habe auch schon manchmal gehört, wie dann mancheiner nur:
    R--R--R--R--
    -LL-LL-LL-LL


    spielt.
    Habt ihr Tips dazu, wie ich das am effektivsten Üben kann, also Variante 1?
    Die Schwierigkeit ist bei mir, da es im schnellen mit Beiden Händen Double Strokes sind, und es mir nicht einfach fällt, beide wie geschrieben zu koordiniern.


    Grüße, Christian

  • Hi, es sind ja letztlich nur zwei verschiedene Figuren, wenn man diesen Pattern "viertelweise" betrachtet.


    R-- R-- R-- R--
    -LL-LL-LL-LL


    Das wäre die Figur für das 1. bzw. das 3. Viertel.


    R-R R-R R-R R-R
    -LL -LL -LL -LL


    Das wäre die Figur des 2. und 4. Viertels.


    Übe diese beiden mal getrennt und verbinde sie dann, wenn es getrennt klappt ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • sugarball: Ja!


    Versuche zu vermeiden, dass du die Schlagabfolge der beiden Hände gemeinsam "auswendig" lernst. Besser ist es, wenn beide Hände für sich stehen und du sie dann kombinierst.
    Wenn du dir die Zeit nimmst, das anständig zu üben, solltest du auch nicht nur diese eine Snarefigur üben, sondern auch weitere Variationen, während die Ridefigur immer gleich bleibt. Dieses typische Swing-Pattern wirst du irgendwann so drinne haben, dass die rechte Hand automatisch durchläuft und du mit der linken die Snare frei spielen kannst.


    @kride: Das ist auch eine Möglichkeit! Ich PERSÖNLICH würde diese Herangehensweise vermeiden, weil mich das zu sehr an Baukasten erinnert. Man setzt aus vier seperaten Vierteln einen Takt zusammen. Das klassische Swing-Pattern sollte meiner Meinung nach aber immer als Ganzes gesehen werden und auch so geübt werden, damit man ein Gefühl dafür entwickelt. Aber wie gesagt, jeder nach seinem Gespür.

    Einmal editiert, zuletzt von R_S_W ()

  • Hi!
    Danke schonmal für die Antworten.
    Einzeln klappt ja alles, Ride Pattern kriege ich ohne Probleme hin, nur sobald eben diese Triolen reinkommen nicht mehr so ganz, da hilft wohl nix, ich werde weiter üben.
    Bis denn!

  • Irgendwie muss ich grad ein gutes blaues und mich zum Rande des Wahnsinns treibendes Buch denken:


    Das blaue Buch


    Also wenn du das nicht kennst, solltest du dir das mal zulegen da is genau so unabhängigkeits Zeug drin.

    Die akustische Verständlichkeit der Lyrics sinkt direkt proportional mit der Leserlichkeit der Bandlogos.

  • Zitat

    @kride: Das ist auch eine Möglichkeit! Ich PERSÖNLICH würde diese Herangehensweise vermeiden, weil mich das zu sehr an Baukasten erinnert. Man setzt aus vier seperaten Vierteln einen Takt zusammen. Das klassische Swing-Pattern sollte meiner Meinung nach aber immer als Ganzes gesehen werden und auch so geübt werden, damit man ein Gefühl dafür entwickelt. Aber wie gesagt, jeder nach seinem Gespür.


    Ich sage ja nicht, dass man den Pattern als eine Zusammensetzung von vier Einzelteilen verstehen soll, ich denke, wenn man diese Teile zusammensetzt, "verschmelzen" die Patterns mit der Zeit schon miteinander ;) Klar, das wird am Anfang schon "holzig" klingen, aber das gibt sich. Ich glaube nicht, dass einem das im Weg steht auf lange Frist. Denke so ein "Zerlegen" fördert auch das Verständnis wie sich sowas aufbaut. Nein, ich glaube nicht, dass das im Weg steht zudem man sich beim Üben einfach leichter tut, wenn die Patterns kürzer sind.


    Aber gut, wir können diesen Pattern auch gerne halbieren:


    R--R-R R
    -LL-LL


    Mehr passiert da ja nicht. Das rote "R" als Abschlag sehen und von vorne anfangen. Später dann diesen "halben" Pattern (der ja eigentlich schon komplett ist, weil sich ie Figur ja alle zwei Viertel wiederholt) später aneinandersetzen. Dann sollte es auch kein Problem mit dem "Verschmelzen" geben, weil man das ja eh schon übt.


    Oder: Erst meinen ersten Vorschlag üben, dann als Steigerung den "Halbierten" Pattern... dann haste die Figur eh komplett durch ;)


    christian:


    Ich meinte nicht, dass Du die Hände einzeln üben sollst (wobei... schaden tut das auch nicht ;-)))), sondern die Figur zerlegen, aber schon beides spielen sollst, also rechts UND links.

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Mit sowas habe ich mich vor kurzem auch rumgeschlagen. Das hat ne ganze Weile (Tage, Wochen...) gedauert bis es einigemassen lief. An der Geschindigkeit trainiere ich noch heute. Ich habe mich auch zuerst auf den gemeinsamen Schlag im 3. Triolenteil konzentriert. Irgendwann ging das dann, aber es war für ein variables Swing Comping nicht besonders hilfreich, weil ich damit die rechte und linke Hand "gekoppelt" habe und das Ride Pattern daduch etwas verkrampfter wird. Ausserdem habe ich an der Stelle das Ride immer ein bisschen fester geschlagen und... weg war der Swing.
    Ich habe es dann mit mit den Comping-Übungen aus J.Rileys "The Art of Bop Drumming" versucht. Da gibt es u.a auch solche "Doppelschläge". Die Compingphrasen sind aber vielfältiger und eher auf unabhängigkeit ausgelegt. Das hat mir besser geholfen eine Swing-Begleitung aufzubauen (und auch das hat wieder gedauert).


    Ein bisschen Ausdauer ist gefragt, aber wenn es erst mal läuft, will man gar nicht mehr aufhören.

  • Statt immer nur eine Loop zu üben, was sowieso Jazz untypisch ist, empfiehlt sich folgendes:


    1. Man spiele einen Takt nur das Swing Pattern und spiele einen Takt die zu übende Figur. Dies loopt man dann.
    2. Man spielt 2 Takte Time und 2 Takte die zu übende Figur
    3. Man nimmt sich Ted Reeds Syncopation oder irgendeine andere Seite mit variierenden Achtel-Figuren und "liest" diese als Snare Figur der linken Hand
    a) wieder nach dem oben genannten Schema
    b) durchgehend als Comping Figur.


    Dies sollte man erst mal langsam ordentlich können und dann sukzessive das Tempo steigern. Einfach mal auf Speed üben ist völlig sinnlos und führt nirgendwo hin ausser zu einem miesen Swing Feel mit gefuschter Spieltechnik.


    Im ersten Schritt macht man dies in einer Dynamikstufe, am besten tendenziell leise
    Im zweiten Schritt beginnt man mit Artikulationen auf der Snare.


    All dies ist zudem mit folgenden Variaten des Ride Patterns zu üben:


    a) alle Ride Schläge gleich "laut" (wobei laut bei Jazz eben eher leise heisst)
    b) 2 + 4 im ride Pattern betonen
    c) 2& + 4& im Ride Pattern betonen


    Nächste Stufe:


    Den selben Kram mit der Bassdrum


    Nächste Stufe:


    Kombinationen aus Snare/Bassdrum


    Und schon hat man die Grundfähigkeiten für Swing Spiel und dann geht das eigentliche Üben, nämlich damit Musik machen, los :D

  • ...und wenn Du damit durch bist, spiel doch mal nur die erste und die dritte Triolenachtel, dann die erste und die zweite, dann mal alle drei, dann nur die zweite usw.
    Und dann das Ganze mit der BD.
    Und dann abwechselnd. Da, wo die BD Pause hat die Snare und umgekehrt. Huch, das geht ja einfacher....
    Und dann mal die Triolenachtel abwechselnd mit SD und BD.


    Damit habe ich das letzte Halbjahr 2010 zugebracht. War aber sehr effektiv.
    Viel Glück dabei.

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