Gussreifen vs. Flanged an der Snare

  • Ich habe neulich durch Zufall einen normalen geflanschten Spannreifen für meine Snare ersteigert und wollte jetzt mal den Unterschied zum Gussreifen testen - das Ergebnis ist hier in diesem Video dolumentiert:


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    Ich bin erstaunt gewesen, wie wenig sich der Spannreifenwechsel auf den Sound ausgewirkt hat - und - tendenziell gefällt mir der geflanschte Stahlreifen besser, obwohl es sich dabei um eine eher einfache Ausführung in nur 1,6mm Stärke handelt. Was meint ihr dazu bzw. hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

  • Der Sound mit geflanschten Rims ist in der Regel etwas offener.
    Der größte Unterschied macht sich beim Rimclick bemerkbar - der ist beim Gussreifen prägnanter und lauter (wenn man es denn so haben will).


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Und dort ist sehr wohl ein Unterschied hörbar.



    Also wenn das nun nicht nur der berühmte Placebo-Effekt ist, höre ich auch bei Olivers Video einen deutlichen Unterschied, und zwar sogar hier auf meinen kleinen Laptop-Quäken.
    Im Bandkontext "verspielt" sich zwar wieder einiges, aber gerade bei leiser, akustischer Musik kann man mit diesen Unterschieden gut arbeiten. Z.B werden auf Concert-Snares häufig auch Gußreifen eingesetzt, vermutlich eben wegen des präziseren Attacks. Was hübscher ist, finde ich relativ, zumindest achte ich eigentlich nicht auf die Spannreifen, sondern auf den Trommler (na ja bei manchen Sets vielleicht noch aufs tolle Holzfinish). Ich spiele meist lieber Stahlreifen, weil ich eh schon viele Snareschläge an der Grenze zum Rim Shot spiele, und dann noch Gußreifen würde die Snare für meinen Geschmack zu dominant werden lassen. Abgesehen davon, dass wie oben schon beschrieben der Sound etwas weicher und m.e. auch modulierbarer ist.

  • Oliver: hältst du die Reifen am Anfang des Videos unterschiedlich? Im Vergleich zum Bob Gatzen Video klingen beide Arten im Vergleich genau umgekehrt zueinander. Bei dir klingt der Gussreifen viel mehr, bei ihm der geflanschte... Wieso??

  • Oliver: hältst du die Reifen am Anfang des Videos unterschiedlich? Im Vergleich zum Bob Gatzen Video klingen beide Arten im Vergleich genau umgekehrt zueinander. Bei dir klingt der Gussreifen viel mehr, bei ihm der geflanschte... Wieso??

    höre ich anders....

  • Der Unterschied ist in der Tat wirklich marginal - zumindestens so wie ich es höre.


    Die Takes mit dem Stahlring sind imo etwas heller und die Snare "singt" ein wenig mehr, oder bilde ich mir das ein?
    Das kann u.U. daran liegen, dass der Stahlring "nur" 1,6 mm dicke ist - bei einem Ring mit 2,3 mm (Powerhoop) würde man wahrscheinlich gar keinen Unterschied hören.


    Und ich denke, dass der u.U. mögliche Klangunterschied von Stahl zu Gussreifen auch in starker Weise von der Bauweise und dem Material des Snarekessels abhängt.
    Ich habe mal auf eine Peace 14" x 6,5" Phosphor Bronze Snare (die, trotz "Billigfirma" erwiesenermaßen wirklich gut klingt) auf Gussreifen (alter SONOR Gussreifen, also kein Billigfimsch!!) umgerüstet und war sehr entäuscht über den viel zu trockenen, abgewürgten Klangcharakter.


    Fazit: Eigentlich lohnt eine Umstieg auf Gussreifen (oder umgekehrt) nicht wirklich.


    Danke für das schöne Video, was diese These schön hörbar macht.

  • Prima Video, Danke Oliver!
    Die Unterschiede sind für mich vernachlässigbar, außer bei Rimshots.
    Da sind mir die Gußreifen oft zu brutal, zumindest bei einer meiner
    Snares. Ganz viele unterschiedliche Sounds aus einer Snare bekomme
    ich sowohl mit Guß- als auch mit geflanschten Reifen.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Hallo,


    vielen Dank!


    Man sieht mal wieder: Bob ist eine Sache, Oliver eine andere.
    Nebenbei: auf die Stimmung kommt es ja auch ein bisschen an und: Guss ist nicht gleich Guss und Stahl nicht gleich Stahl.
    Im Falle von Guss habe ich zwei Reifen, die klingen mit Sicherheit nicht gleich. Und bei den Blechdrähten ist es ähnlich (unterschiedlich).
    Nebenbei klingt ja der Reifen auf der Trommel nur noch bedingt, weil er von Metall oder Kunststoff ja mehr oder weniger im Klang abgewürgt wird. Technisch unvermeidlich.


    Tatsächlich kann man aber wohl erneut feststellen: Guss: komprimierter, trockener, dunkler, etwas kräftiger; normal: offener, heller, klingender.


    Ich persönlich habe gerne noch Reserven und komme mit Guss besser klar. So unterschiedlich - und das ist gut so - sind die Geschmäcker.


    Grüße
    Jürgen

  • Oli, du verdienst meinen Respekt, da du augenscheinlich beides mal die Snare identisch gestimmt bekommen hast. Hut ab. Ich hab das bei meinen beiden Snares nicht hinbekommen. Die klingen beide vom Charakter identisch, bei ja identischen Maßen und Material, jedoch bekomm ich nie die gleiche "Tonhöhe" hin. Dafür gibt's nen Daumen.
    Ansonsten sind die Unterschiede marginal. Da wurde wohl mal wieder ne heilige Kuh geschlachtet :D
    Wir Schlagzeuger sind echt ein komisches Volk. Musikalische Atheisten. :D


    Grüße Moigus

  • ...ohh - Bobs Video kannte ich nicht - eine gewisse Ähnlichkeit ist wohl nicht zu leugnen :) Aber mir ging es eigentlich in erster Linie darum, bei meiner Sonor Artist zu testen, ob ein normaler Stahlreifen sie etwas offener machen kann - mit dem Gussreifen ist sie mir ein wenig zu trocken und auch zu laut. Ich werde das gleiche wohl noch mal mit einem Ambassador als Schlagfell machen - ich denke, das Genera Dry hat ziemlich viel von dem Unterschied bei den normalen Schlägen mit der Vordämpfung kaschiert.


    Bei dem Anschlagen der Spannreifen in der Luft muss man auch beachten, dass ich teilweise in der Ausklingphase näher an das Mikro gegangen bin, um den Ton besser hören zu können - das verfälscht die Sache natürlich etwas.


    Eins ist mir noch aufgefallen - der Stahlreifen ließ sich viel leichter stimmen - da dreht man an einer Schraube und es passiert auch sofort dort etwas (wahrscheinlich weil das Ding so viel weniger steif ist als der Gussreifen). Bei dem Sonor-Gussreifen kann man an einer Schraube runterstimmen und es tut sich fast nichts - erst wenn man die anderen drumherum auch entlastet, dann wird es tiefer dort, aber gleich auf großer Fläche. Der Sonor-Gussreifen ist übrigens ein Stock-Killer - der hat ein recht schmale Kante oben, die in meinen Maple Sticks immer sofort tiefe Eindrücke hinterlässt bei Rimshots.


    Das mit der gleichen Stimmung war einfacher als ich dachte - irgendwie ist diese Tonhöhe so der Standard, wo ich immer lande. Ich hatte aber auch von der ersten Stimmung mit dem Gussreifen eine Aufnahme der Tonhöhe am Fellrand gemacht und dann beim Nachstimmen mit dem Flanged-Hoop nochmal gegengehört, ob es passt.


    Jetzt, wo der Gussreifen gerade von der Sonor runter ist, werde ich den wohl auch noch mal auf meiner FreeFloating ausprobieren - ich denke, ich werde den Vergleich dort (ist dann ein 2,3mm Superhoop als Flanged-Variante) auch in einem Video dokumentieren.

  • Das mit dem "anderthalb-lagigen" Evans-Fell hatte ich gar nicht gewußt.
    Ich denke auch, dass es nun noch 'mal spannend wird, wenn Du das einlagige Amba aufziehst und dann
    nochmals Aufnahmen machst.


    Das mit dem schwieriger zu stimmenden Gußreifen ist auch meine Erfahrung. Es geht bei mir so weit,
    dass die neben der gerade angezogenen Schraube liegenden Schrauben beim Nachziehen anfangs fast noch
    frei beweglich sind, bevor sie dann "fassen".


    Gruß - R.

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