Wie komme ich aus meiner "laid back" Comfort-Zone raus?

  • Hi,
    momentan komme ich bei einer Sache nicht weiter:
    Ich nehme seit einiger Zeit für verschiedenste Stile und Projekte auf, schneide auch mal Übungssessions mit etc. - dabei ist mir aufgefallen, dass ich eine starke Tendenz zum "laid back" spielen habe.
    Hat also nichts mit der wirklichen Geschwindigkeit zutun, eher mit dem Feel. Ich will in der hinsicht einfach etwas flexibler werden.
    Am Set sitzend, bzw. aufnehmend fühlt sich das teilweise für mich aber nicht so an, wie beim anhören der Aufnahmen (was natürlich ansich klar ist - die Erkenntnis ist also schon da).


    Jetzt die Frage: Was kann ich üben oder trainieren, um dem entgegen zu wirken? Vielleicht hat jemand 'nen Tipp. :huh:

  • das ist so allgemein gestellt eine schwere frage.
    die drummer bei denen ich das beim zuhören beobachte stzen alle sehr locker fast in trance hinter dem set.
    ich glaube das da eine "wachere" position helfen kann. die schaut meistens etwas vorgebeugter aus.
    dadurch ist es leichter die schläge möglichst kurz zu nehmen. ich denke dass es das ausmscht.
    ich persönlich hab eher probleme in die gegenrichtung.

  • Was hilft ist das Üben mit Click. Spiele so dass du dich nicht an den Click hängst, sondern dass du den Click "vorantreibst". Warte nicht auf ihn, geh voran.


    Nach einigen Übungseinheiten sollte sich ein erster Erfolg einstellen. Mach den click immer leiser, so dass du die Chance hast ihn mit der kick und snare zu übertönen. Wenn du beim Spiel den Click nicht mehr hörst, weißt du, dass du genau auf der Zählzeit bist. --> Das wird sich dann auch beim Spielen mit der Band bemerkbar machen, auch ohne Click.


    viel Spaß

    wohoo c ya!

  • Ganz intuitiv benutzt du ja bereits den Begriff des "Feel".
    Das ganze ist eben ne Gefühlssache. Wenn du dich entspannt zurücklehnst wirst du vermutlich immer auch zurückgelehnt spielen ;)
    Wenn du nach vorne willst, dann musst du das wollen. Dafür musst du dein gesamtes Laid-Back Gefühl überwinden. Du musst dich plötzlich aus deinem gewohnten Schema rausbewegen und das wird sich erst mal sehr komisch anfühlen. Deine Bewegungen müssen sich seltsam gepresst anfühlen. Alles irgendwie unnatürlich und übertrieben nach vorne.
    Dein Ziel ist es, dieses ungewöhnliche Gefühl so genau kennen zu lernen, dass du dich darauf einlassen kannst.


    VG Andre

    Ich bin ein Smiley :D

  • Habe das selbe Problem, vor allem häufig bei Proberaumaufnahmen mit Band.
    Witzigerweise tritt das Problem aber nur bei einer Band auf, bei der anderen passt timingtechnisch dann wieder meistens alles.
    Vielleicht liegt es ja daran.


    Zudem ist mir aufgefallen, dass ich mich vom Feeling ein wenig nach hinten fallen lasse, wenn ich eine mittel/tief und offen gestimmte Snare spiele.
    Mit einer hochgestimmten Sidesnare bin ich dann hingegen wieder voll drauf.


    Das sind zwar höchst individuelle Gründe, aber vielleicht bin ich damit ja doch nicht ganz allein.


    Edit: Du kannst ja mal deine Snare ein wenig hochstimmen und zum aufwärmen zu ein paar HipHop-Tracks spielen.
    Da gibt es viele Tracks, bei denen man schön auf den Punkt oder nach vorne spielen muss. (Es sei denn, sie sind von madlib produziert ;))

    Einmal editiert, zuletzt von Nille ()

  • Dann besser auch keine Roots-Sachen spielen. Und: Stewart hat unrecht - Laid back ist cool.

    Passt nur leider nicht immer :)

  • Hallo,


    dieses, wie es manche hier bezeichnen, "Problem" bezieht sich auf was? Ist dein HH Hand in Time und nur die Snarehand laid back? Mehr Informationen sind hier notwendig.
    Übungstip: Versuch mit beiden Handen Snare "gleichzeitig" anzuschlagen, so das du einen Anschlag hörst. Das ist nicht so einfach. Versuch dies auch mit HH und Snare, also von den Übungen wieder zurück auf grundlegende Sachen.
    Trainiere allgemein mehr die Snarehand um ein besseres Körpergefühl in dieser zu bekommen, dies war zumindest bei mir ein wichtiger Punkt um die Snare konsistent schlagen zu können.
    Versuche mal open handed zu spielen, das übt auch den schwachen Huf, und hat noch andere nette Effekte.
    Spiele zu Musik von Drummern die "auf dem Klick oder davor" trommeln. Z.B. Dave Matthews Band oder Mucke mit Tony Williams. Williams hat von seinem Feel sehr stark getrieben.
    Schlussendlich ist das erlernen eines neuen Feels nicht leicht, sehr zeitintensiv. Achte darauf, das dein Puls der HH gleich bleibt und das setzen der Snareschläge am Klick variiert wird, sonst hört sich dein Spiel gezwungen an.


    Gruß


    Fit

    Wenn bei Stiftung Wahrentest ein Dildo mit Befriedigend bewertet wird, ist das dann Sehr Gut?



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    Einmal editiert, zuletzt von Fit ()

  • Hiho,
    danke schonmal für die Anregungen.
    Ein großes Problem ist eben das "Empfinden", wenn ich am Set sitze und Trommel, könnte ich teilweise schwören, dass ich jetzt ordentlich nach vorne treibe.
    Beim späteren Hören werde ich dann enttäuscht.
    Die Theorie mit der hoch gestimmten Snare ist auf jedenfall witzig, muss ich mal testen.
    Eine Eselsbrücke zwischen Spielempfinden und Bewegunsablauf hört sich auch ganz sinnvoll an.


    Ich kann euch ja auf dem laufenden halten, ob ich vorran komme. ^^

  • Was mir persönlich einiges gebracht hat, die Musik abschalten und nur nach Klick auf dem Ohr spielen, und dabei sich voll auf das Timingverhältnis aller Gliedmaßen untereinander konzentrieren. Stell dir einfach vor, das was du spielst steht auf einem Notenblatt geschrieben, welches man einfach wie eine Anleitung auf einem Raster herunterspielt. Auch nicht schaden kann es mal einen Beat in einem Drumcomputer einzugeben und versuchen das Timing möglichst nachzuahmen, denn der spielt schließlich auch nicht laid back und man hört direkt wie es klingen soll. Hat jeder so seine eigenen Methoden glaub ich :D

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