Alles anzeigenIch werfe mal Folgendes in die Runde:
Ich habe nie Unterricht gehabt, bin auch nicht der supertalentierte Überflieger, werde nie in einer Supa-Dupa-Elite-Profiband spielen, aber habe immer meinen Spass am Schlagzeugspielen gehabtund habe ihn immer noch.
Ich habe mit 16 Jahren angefangen und spiele heute mit einigem Erfolg in drei Hobby-Coverbands - ohne Leistungsdruck (ausser dem Selbstgemachten ), aber mit viel Spass.
Natürlich wäre ich mit Unterricht heute viel weiter, aber wenn mir damals einer mit nem Übungspad angekommen wäre, hätte ich wahrscheinlich ganz schnell aufgehört - ich wollte doch den angesagten Rockdrummern der Zeit nacheifern (und das ist heute auch immer noch der Auslöser Numero 1, wenn ein Kind ein Instrument erlernen will).
Also habe ich einfach immer zu den Songs meiner musikalischen Heroes mitgespielt (Stereoanlage aufgedreht), solange, bis alles passte.
Ich hatte allerdings auch Glück, dass ich relativ schnell Mitmusiker fand, die wie ich, gerade erst anfingen, ihr Instrument zu spielen - das hat mir imo viel mehr gebracht, als öder Unterricht am Brett/Snare.
Später habe ich dann von ganz alleine angefangen, mich mit Timing/Paradiddles etc. zu beschäftigen und dies zu üben, aber aus eigener Motivation heraus und daher viel intensiver.
Nicht jedes Kind, was heute evtl. ein Instrument lernen möchte, wird (oder will) später ein Profi werden - aber heute ist der Anspruch der Eltern, besonders natürlich in Anbetracht der recht hohen Kosten eines Instrumentes, leider immer gleich riesig und der Spass kommt erst an zweiter/dritter Stelle.
Musik sollte imo eher ein Ausgleich zur, nunmal nötigen Schulausbildung sein und nicht deren Erweiterung in der Freizeit!!
Ich habe meinen Söhnen auch nie Unterricht gegeben (das funktioniert interfamiliär sowieso nicht , naja vllt die Sitzhaltung/Stockhaltung und den Tipp, ein Metronom mitlaufen zu lassen), sondern ihnen nur alles Nötige zur Verfügung gestellt.
Unterricht wollte der Drumbegeisterte auch nicht (der Bassist hatte nur so ein 08/15 Gitarrengrundkurs und hat sich die Umstellung auf Bass auch selbst erarbeitet) und siehe da, der Eine spielt heute recht gut Bass und der Andere gut Schlagzeug - und beide haben noch Spass daran!
Ich würde als Unterricht bei Grundschülern vllt einfach eine Lerngruppe bilden, so mit Bongos, Congas, Drumset, Räppelchen, Tamburin, etc. und zwanglos irgendwelche Rhythmen mit der Gruppe erarbeiten - und jeder muß/darf dann beim nächsten mal ein anderes Schlaginstrument spielen - das schult das Hinhören und auch das Timing.
das Dir die Arbeit am "Brett" bzw an der Snare nichts gebracht hätte kannst du nicht wissen, denn du hast es nicht getan. Da musst du viel differenzierter denken. Nun setzt du dich heute mit Paradiddles und Co hin. Hättest du das damals gemacht, hättest du deine Möglichkeiten damals schon "multipliziert" und wärst heute 4x weiter.... aber mit dem Satz" nicht jeder will ein Profi werden" hast du auch sehr recht. Aber wenn du mal auf etwas andere Musikinstrumente gehst, läuft es SEHR rudimentär ab...Querflöte, Gitarre...usw ohne Rudiments wie zb Noten lernen geht da garnix! Oder Grifftechnik, oder Haltung. Und auch das langweilige Wiederholen der Tonleitern beim Singen...... so ist vernünftiger Unterricht nun mal. Nur für bummpack-Sessions bin ich mir auf Dauer zu schade, die Zeit stecke ich lieber in mein eigenes Spiel.