• Es gibt Leute, die nach diesem Ansatz verfahren. Dabei sollte man aber wissen, dass man eine Trommel nicht wirklich auf einen Ton stimmen kann. Außerdem klingen die meisten Trommeln nicht in jeder Stimmung gut. Wenn Du damit bisher keine Erfahrung hast, würde ich an Deiner Stelle nicht kurz vor dem Studioaufenthalt damit anfangen. Stimm die Kiste so, dass sie gut klingt, und fertig.


    .

  • Das wäre ja sehr umständlich, zumal ja jede Trommel irgendwo seine eigene Kesselresonanz hat und dann nicht immer in jeder Tonlage optimal klingt. Versuch das Ausschwingverhalten der Trommeln möglichst kurz zu halten. Das Signal lässt sich dann später besser bearbeiten und gaten.

  • Es ist schon so, dass darauf geachtet wird, dass die Trommeln zur Tonart des Songs passen sollten, wobei der Kreativität im Sound ja grundsätzlich keine Grenzen gesetzt sind.


    Klar ist dieses ein gewisser Aufwand, aber der lohnt sich klanglich am Ende. Der Aspekt Kesselmaterial und Aufbau plus Felle ist ein riesiger Faktor.


    Sofern das Tonstudio nicht eine ganze Batterie an Trommeln vorhält, solltest Du zumindest einige Snares mitnehmen.

  • By the way gaten:


    Alles was vorher in der Quelle gut gemacht ist muss man nachher nicht nachbearbeiten. Das ist auch Studiozeit die $ € kostet und ob es dann DAS Ergebnis ist, weiß man dann erst am Ende und nicht schon während der Einspielung.

  • Vielen Dank für die Antworten.
    Um ehrlich zu sein hab ich damit überhaupt keine Erfahrung.
    Mich interessiert eher wie man sowas macht.Und ob sowas üblich ist das man so arbeitet.
    Mir ist auch klar das es ziemlich Zeit intensiv ist.


    Ich meine z.B das Dream Theater Octavarium ist in 7 Molltonarten, soweit ich weiß und ich glaube nicht das der Herr Portnoy da
    jedesmal seine Kiste umstimmt bzw umstimmen läßt.

  • Dabei sollte man aber wissen, dass man eine Trommel nicht wirklich auf einen Ton stimmen kann.


    Käse! Warum soll denn das nicht gehen? ^^
    Ich hab das mal aus Spaß und mal aus musikalischen Gründen gemacht. Ich hab mich dazu ans Klavier gesetzt und erstmal das Fell grundsätzlich auf den Ton, den ich haben wollte gebracht. Im feintuning dann sogar Schraube für Schraube. Ist je nach Trommel ein Drahtseilakt, aber es geht. Klar, auf den Cent genau ist das wohl kaum möglich, aber einen sauberen Ton kriegt man schon. Folgende Konstellation habe ich probiert: Die tiefste Tom habe ich auf den Ton D gestimmt, die zweithöchste auf A und die höchste Tom wiederum auf D. Die Snare hatte ich dazu einmal auf A und einmal auf G. Um das Sustain bei bei der tiefen Tom und bei der Snare zu verkürzen habe ich das Resonanzfell jeweils eine kleine Terz tiefer gestimmt.
    Auf D - egal ob in einer Dur- oder Moll-Skala stehend - als Grundton bezogen, habe ich satte Simultan-Klänge erzielt. Das zu trommelnde Stück war natürlich auch in D.
    In Funktionen gesehen hatte ich dann Tonika (tiefe & hohe Tom), Dominante (mittlere Tom & Snare) und wahlweise noch (wenn die Snare auf G war) die Subdominante.
    Man kann es sicher nicht so sagen, aber was dabei rauskommt sind im Prinzip Powerchords. Die klingen natürlich fett und in der Tonart eingebettet schön harmonisch. Die Gefahr ist jedoch, das man zusätzliche Überlappungen in den Frequenzen zu den anderen Instrumenten bekommt... war bei mir aber nicht weiter schlimm.



    Zitat


    Außerdem klingen die meisten Trommeln nicht in jeder Stimmung gut. Wenn Du damit bisher keine Erfahrung hast, würde ich an Deiner Stelle nicht kurz vor dem Studioaufenthalt damit anfangen. Stimm die Kiste so, dass sie gut klingt, und fertig.


    dem kann ich nur zustimmen. ;)

  • Physikalisch gesehen geht das nicht. Manchmal ist eine Obertonreihe dominanter, das man denkt es wäre eindeutig.
    Nicht?


    Okay, dann revidiere ich sanft:
    Ich habe die Trommeln so gestimmt, dass Obertonreihen entstanden sind, die mir die genannten Grundtöne suggeriert haben.
    Ginge das?

  • Trommeln auf "Töne" stimmen ist bei der täglichen Studioarbeit absolut unüblich. Mag sein daß es den einen oder anderen Drummer gibt, der so etwas tun möchte, aber das sind Ausnahmen. So etwas ist mir in über 12 Jahren als hauptberuflicher Studio-Tonkutscher noch nicht untergekommen, und für mich als Drummer macht es ebenfalls keinen Sinn. Wer versucht schon ernsthafterweise auf den Toms Melodien zu spielen? 99% aller Drummer wohl eher nicht:) Natürlich greift immer das Motto "geht nicht gibts nicht", aber das ist in diesem Falle nicht mehr meine Diskussion.


    Stimme anfangs Reso und Schlagfell auf den gleichen Ton, und verstimme das Reso danach leicht - ob rauf oder runter, ist Geschmacksache. Ist das Reso z.B. etwas höher gestimmt, so erzielt man ein etwas aggressiveres "Pow-Pow" im Attack, und das tonale Sustain wird praktischerweise verkürzt. Die Tonhöhe sollte immer zur Tomgröße passen. Die Felle dürfen keine Falten werfen, und müssen darum überall gleichmässig gespannt sein. Die verwendeten Felle sind mindestens genau so wichtig, und da stellt sich dann auch gleiche die Frage nach der Stilrichtung. Modern klingen G2 oder Emperors transparent auf den Toms, Standard weiss aufgerauht auf der Snare, und ein transparentes Powerstroke 3 für die Kick. Alles wenig bis überhaupt nicht dämpfen, wenn nötig, dann maximal mit kleinen Moongel Pads. Lediglich die Kick bei Bedarf *leicht* mit einer weichen Decke dämmen, aber den Grundton dabei nicht abwürgen.


    Generell gilt: NIEMALS bereits während der Aufnahme irgendwelche Gates/Limiter etc. verwenden. Tomspuren werden im Studio z.B. grundsätzlich von Hand bereinigt. EQ während der Aufnahme nur wenn man weiss was man tut, und bitte *vor allem* perfekt stimmen, passende Felle verwenden, und qualitativ "ausreichende" Mikrofone. Entgegen der Aussage einiger selbst ernannter Recording Profis tut ein gut klingender grosser Aufnahmeraum mit hoher Decke ein Übriges. Ansonsten sollte man gerade als Recording Neuling nicht auf irgendwelche Leute hören, die "professionelles Recording" nur zu Hause oder nach Feierabend machen, dabei ungenügende Referenzen haben, und sowieso von vorn herein vor haben, die halbe Schiessbude am Ende per "Sound Replacement" zu ersetzen ("das machen doch heute alle so"). In diesem Fall braucht man sich nämlich am Anfang nicht so viel Mühe geben, vielleicht erst einmal den natürlichen Sound bestmöglich einzufangen (sofern man das denn möchte)>:->


    Gruß Moschus

  • ... das unterschreibe ich sofort!

  • Mir ist gerade doch noch jemand eingefallen, der seine Toms nach Tönen stimmt: [video]

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    [/video]

  • Es ist hier von einigen schon viel hilfreiches geschrieben worden. Ich hatte bei Studiojobs für andere Drummer schon einige Male das Problem, aus suboptimalem Material das Maximum herausholen zu müssen.=> Ein gut vorbereitetes Set spart hier viel teure Studiozeit.


    Was heisst das?


    1. neue Felle, einige Tage vorher aufgezogen und zentriert, dann am besten leicht eingespielt => weniger Nachstimmbedarf.
    1. b) Alle Felle dabei ordentlich in Stimmung mit sich selbst bringen !!!
    2. Tom-Resos von den Intervallen her so abstimmen, dass es leicht wird, insgesamt ein kompaktes Tom-Ensemble hinzustimmen. Das heisst hier schon grobe** Terzen, Quarten oder Quinten hinstimmen.
    3. Bass und Snare für sich zum Optimum stimmen, tonaler Bezug zu den Toms ist zumeist nicht relevant.
    4. Wenig bis keine Dämpfung (wie moschus schon schrieb)


    Der Rest passiert vor Ort, denn das Set muss an die räumlichen Gegebenheiten im Aufnahmeraum angepasst werden. Das geht aber schnell, wenn man vorher gut gearbeitet hat.


    **: meint keine exaken Noten, wie in vorigen Posts schon ausführlich begründet.Ja, eine Trommel kann auch mit zwei Fellen einen dominanten Grundton produzieren, nein es ist fast nie snnvoll diesen als musikalische Note einsetzen zu wollen.


    Viele Grüße,
    Nils

  • Ja, eine Trommel kann auch mit zwei Fellen einen dominanten Grundton produzieren, nein es ist fast nie snnvoll diesen als musikalische Note einsetzen zu wollen.


    Das seh' ich anders. Natürlich ist nicht gemeint, dass man live jedes Stück umstimmen soll. Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass das Set für sich einfach stimmig und gut klingen soll, Stichwort Intervallabstand zwischen den Toms. Allerdings finde ich, dass, wenn man schon im Studio ist und die Zeit zur Vorbereitung des Sets hat, man sich schon mit den tonalen Verhältnissen beschäftigen kann.
    Angenommen man spielt zu einem Song in dem sich ein Tom-lastiger Groove eignet: Wenn dann die Toms alle in ungünstigen Verähltnissen zum Grundton oder zu den Akkorden stehen, nervt das. Häufig hat man in der Popmusik Strophenteile, die nur auf ein- oder zwei Akkorden beruhen. Darüber der besagte Tom-Groove mit Toms, die zum Song dann einen Tritonus, Septim- oder Sekund-Anstände haben, empfinde ich persönlich als störend.
    Warum also nicht darauf achten, dass der Sound des Sets sich musikalisch-harmonisch in den Song einfügt?

  • Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass das Set für sich einfach stimmig und gut klingen soll, Stichwort Intervallabstand zwischen den Toms. Allerdings finde ich, dass, wenn man schon im Studio ist und die Zeit zur Vorbereitung des Sets hat, man sich schon mit den tonalen Verhältnissen beschäftigen kann.

    Was das angeht, so liegen wir natürlich 100% auf einer Wellenlänge. Ein gutes Drumtuning erledigt der erfahrene Profi ausserdem mit wenigen Handgriffen, quasi im Vorbeigehen, und ich selbst würde beispielsweise niemals eine Schiessbude recorden, die klingt wie eine Karre Mist. Weitergehendes Feintuning in Richtung echte Tonalität (am besten noch mit Stimmgerät *lol*) halte ich allerdings eher bei Kesselpauken für relevant, weniger bei einem "normalen" Rockschlagzeug.
    :whistling:

  • Stimme mit Moschus überein, wobei ich auf ein rockiges Drumset feintunen würde.


    Aber selbst wenn das schönste Set da steht, ist die Wahl der passenden Mikrofone und deren Positionen sehr entscheidend. Natürlich könnten wir jetzt noch über PreAmps und Kabel reden, aber das würde jetzt hier zu weit gehen.


    Ich war im Januar 2011 in LA und konnte mich bei Al Schmitt bei Capitol Records umsehen. Eines sei gesagt:


    Mit Minimalistaufwand einen gnadenlosen Sound. So einige dort zu sehende Mikros, sind so kaum noch erhältlich. Sind zumeist Mikros aus den 80er.


    Nachfolgenden Link zur Kenntnis. Wer nicht weiß, wer Al Schmitt ist, sollte sich mal ganz schnell auf Google umsehen.


    http://www.facebook.com/al.schmitt?ref=ts

  • Käse! Warum soll denn das nicht gehen? ^^

    Heieiei, sowas darfst Du unter meine Kommentare einfach nicht drunter schreiben. Geht mit hoher Wahrscheinlichkeit peinlich aus. Q.E.D. ;)


    Auf ein passendes "Intervall" zwischen den Toms achte aber sogar ich. Das jault sonst arg grauenhaft und wummst gar nicht.


    .

  • In diesem Fall ging es ja dann noch glimpflich aus. ;)


    Also um der ganzen Sache einen Schlussstrich zu verleihen:
    Toms im angenehmen Intervallabstand zueinander. Man kann noch mehr ins Detail gehen, muss man aber nicht und tun ja scheinbar auch die wenigsten.
    Tuning ist nicht alles - klar.
    Bums.

  • Mich würde interessieren, inwieweit diese Thematik von fachkundigen Mitmusikern bzw. sonstigen Personen überhaupt bemerkt wird. In den vielen Jahren, in denen ich mein Hobby nun ausübe, bin ich noch kein einziges Mal darauf angesprochen worden, wie, warum, nach welchen Überlegungen ich mein Schlagzeug stimme. Hingegen könnt ich nicht aufzählen, wie oft ich gesagt hab: Wär mal wieder Zeit, den Bass bzw. die Gitarre zu stimmen... :D
    Gibts da im Professionellem Bereich sehr wohl Reaktionen?


    Die mir bekannten Trommler, welche nach Tönen stimmen, sind endweder welche mit Solo-Shows, z.b. Bozzio, bei dem das sicherlich Sinn macht, oder eben welche, die die Töne als Referenz hernehmen, um, nach Fellwechsel,.. wieder den, für sie optimalen Sound zu bekommen.

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