Ich denke der Hauptunterschied ist, dass ich oft mit vel schlechteren Bands als du arbeitest arbeite, und da muss halt oft tiefer in die Trickkiste als gesund ist gegriffen werden...
Von wegen! Ich musste schon Ende der 90er Kick und Snare im Atari rücken, weil der Drummer eine Hupe war. Manchmal habe ich was das angeht fast den Punkt erreicht, daß ich die Brocken hin schmeissen wollte. Gewisse Alben kommen nicht durch gute Musiker zustande, sondern durch "aussergewöhnliche Virtuosität beim editieren". Allerdings ist das so eine Sache - wenn man z.B. ausschliesslich Geknüppel produziert, kommen auch ausschliesslich Knüppelbands, und man kann sich als Tonkutscher nicht weiterentwickeln. Die wirklich guten Musiker spielen nämlich dummerweise andere Stilrichtungen als Geknüppel oder Klötzchenschiebe-Kinder-Metal, und möchten auch keinen BeatDetective/BFD/DFH watt auch immer-Drumsound. Und selbst wenn man derartige Mittel zur Hilfe nimmt, um einen modernen Sound zu erreichen (mache ich täglich), so gibt es auch hier zum Glück noch genügend Leute, für die spätestens beim mastern "laut" nicht "= besser" bedeutet. Apropos: Ich erwarte eine Rückkehr von mehr Dynamik in die Musikproduktion innerhalb der nächsten Jahre. Die Zeit des Loudness War ist hoffentlich bald vorbei, weil der öffentlich rechtliche Rundfunk gerade beginnt, seine Sendelevels von Peak- auf Loudness Durchschnitt Messung umzustellen (R128). Der NDR hat bereits umgestellt: keine Pegelsprünge mehr zwischen Filmen, Beiträgen und jeglicher Werbung! *jubel* Und auch jeder hyperkomprimierte Musikmix klingt nach R128 plötzlich platt, klein, und scheisse, wenn er beim Sender auf die empfundene Lautheit eines dynamischen Mix abgeregelt wird. Wenn sich das erst mal rum gesprochen hat...