Latenzproblematik

  • Hi,


    in einigen Texten aus dem Netz las ich, dass beim Thema "E-Drums" das Wort Latenz der große Dorn im Auge eines Schlagzeugers ist. Verständlich. Nur wie darf man das verstehen? Gilt das für Soundmodule gleichermaßen, wie für Plugins, die man zur Soundproduktion heranzieht? Derzeit spiele ich Addictive Drums über eine Keyboardtastatur (Roland Cakewalk) und kann keine wahrnehmbare Latenz feststellen. Unter welchen Umständen wird diese zum Problem?

  • Latenz spielt allgemein ein Wort im Homerecording/Recording Bereich. Aber wenn du AD über Keyboard ohne Latenz spielst, dann geht das bei E-Drums auch. Ob Keyboard oder E-drum ist dem Computer egal, ist beides in Verbindung mit dem PC nur ein Controller der MidiDaten weitergibt. Wie schnell diese verarbeitet werden liegt an deiner Soundkarte, hängt irgendwie auch mit CPU geringfügig zusammen. Aber du scheinst ja eigentlich eh ne gute Soundkarte zu haben, oder? Wenn du Addictive Drums ohne Verzögerung spielen kannst...
    Welche SD hast du denn?
    Willst du dir E-Drums kaufen?

  • Zitat

    Aber wenn du AD über Keyboard ohne Latenz spielst, dann geht das bei E-Drums auch


    das kannst Du aber überhaupt nicht vergleichen, weil das Auslöseereignis bei einem Keyboard viel unschärfer ist als ein Stroke mit einem Drumstick. Bei einem Keyboard hast Du ein geringeres subjektives Latenzempfinden aufgrund der vergleichsweise langen Dauer zwischen "Drücke Taste runter" über "Taste ist unten" bis "Taste ist wieder oben.

  • Kannst Du von mir aus so bewerten. Ich kann Dir aber auch sagen, daß ich trotz schnellster Interfaces beim Trommeln eine Latenz "spüre", wenn ich statt über Megadrum aber das Masterkeyboard nehme spielt die Latenz subjektiv keine Rolle bzw. ist nicht wahrnehmbar aus den von mir angegebenen Gründen. Hast Du überhaupt einen Vergleich oder stellst Du eine Vermutung auf?

  • Warum soll ich durch die Gegend vermuten, wenn ich einen Thread eröffne um nach Erfahrungswerten zu fragen? Welche Lösung hast Du denn da oder willst bzw. musst Du die Latenz hinnehmen? Stört diese nicht massiv beim Spielen mit Band in Echtzeit?


    Bei einer Aufnahme ist es ja uninteressant und kann korrigiert werden.

  • Im Studiobereich finde ich in meinem technischen Verbund (Megadrum/Fireface) die Latenz hinnehmbar. Für einen Live Betrieb sehe ich das Ergebnis kritisch. Ich käme allerdings auch nicht auf die Idee Software E-Drums einzusetzen, da kommt das A-Set zum Einsatz. Daß ich im Studio Libraries verwende ist eine Frage der Sound Vielfalt. Ich habe schlicht keinen flexibel klingenden Raum, keine 20 Sets und 100 Mikrofone, um mal eben einen bestimmten Sound zu erreichen. Da nehme ich natürlich die paar Millisekunden gerne in Kauf. Allerdings verwende ich auch meistens zum Recording eine Klaviatur und die Pads "für'n Spaß" weit jenseits "christlicher" Uhrzeiten

  • Im Studiobereich finde ich in meinem technischen Verbund (Megadrum/Fireface) die Latenz hinnehmbar. Für einen Live Betrieb sehe ich das Ergebnis kritisch. Ich käme allerdings auch nicht auf die Idee Software E-Drums einzusetzen, da kommt das A-Set zum Einsatz. Daß ich im Studio Libraries verwende ist eine Frage der Sound Vielfalt. Ich habe schlicht keinen flexibel klingenden Raum, keine 20 Sets und 100 Mikrofone, um mal eben einen bestimmten Sound zu erreichen. Da nehme ich natürlich die paar Millisekunden gerne in Kauf. Allerdings verwende ich auch meistens zum Recording eine Klaviatur und die Pads "für'n Spaß" weit jenseits "christlicher" Uhrzeiten


    Eben ähnlich wie bei mir. Die Bandbreite der realistischen Libraries lassen einen das Latenz-Auge zudrücken. Ein A-Drumset ist in meiner Wohnumgebung unmöglich zu halten. Also denkst Du auch, dass bei einer Recordingsession ein paar ms problemlos bleiben müssten... ich denke auch.

  • Im Studiobereich finde ich in meinem technischen Verbund (Megadrum/Fireface) die Latenz hinnehmbar. Für einen Live Betrieb sehe ich das Ergebnis kritisch.


    Interessant! Ich habe hier mittlerweile eine ähnliche Konfiguration am laufen. (MegaDrum/RME Babyface USB, 17" Laptop Core i5 520M (2,40 GHz) 4GB Ram, 80GB SSD Platte) Ich verspüre so gut wie gar keine Latenz mehr und bin dabei aber durchaus sehr zeitkritisch aufgestellt. Dank gewissenhafter Konfiguration ist es mir nunmehr möglich mit folgenden Einstellungen befriedigend zu arbeiten:


    Latency Settings am MegaDrum Interface mit einem Value Wert von 20 das entspricht wohl etwa 2ms Latenz am Midi Out Port (Ich betreibe das MegaDrum Interface mittlerweile nicht mit dem USB Midi Ausgang sondern mit dem herkömmlichen Midi-Ausgang direkt verbunden mit der sehr guten Midi-Schnittstelle des RME Babyfaces) Auch die "MinScan Time" hat bei mir einen Wert von 20 an den Pads. Man sollte aber mit dem heruntersetzen dieser Parameter Werte sehr vorsichtig agieren, da diese Werte unmittelbar Einfluss auf das zuverlässige abtasten der Velocity Werte beim anschlagen der Pads nehmen können.


    Das hier vorhandene Babyface USB Interface betreibe ich mit den kleinstmöglichen "Buffer Size" Werten von Derzeit 48 Samples. Das Cubase 5 LE Host Programm zeigt mir dabei eine Gesamt Systemlatenz von etwa 4,5ms an. (Inklusive PCI Bussystem, ASIO Treiber und AD/DA Wandler und Ein/Ausgänge summiert) Das ergibt in etwa einen kompletten Latenzwert von ca. 6,5ms (Inklusive MegaDrum Interface) für das gesamte System. Das ist zwar immer noch nicht optimal aber einige haben ja hier mal behauptet, dass es mit einem virtuellen VST Drum System nicht möglich ist Gesamt Latenzen inklusive aller benötigten Komponenten unter 10-12ms zu erreichen. Ich behaupte aber das es mit geeigneten Equipment durchaus möglich ist die Werte von 10-12ms deutlich zu unterschreiten!


    Ich werde obige Werte demnächst noch einmal mit entsprechenden Tests überprüfen.


    Hier läuft das Ganze so gut wie ohne störende "Crackle" Störgeräusche welche durch das extreme herabsetzen der "Buffer Size" Werte im ASIO Treiber Dialog entstehen können. Einzig beim IMHO sehr schlampig programmierten Treiber der Nvidia GeForce GT 330M Grafikkarte kann es es gelegentlich zu leichten Störgeräuschen kommen. Für den reinen Audiobetrieb kann man aber diesen Treiber einfach deaktivieren. Die Auflösung ist dann zwar mit dem MS Treiber schlechter und das Bild unschärfer, aber um z.B. SD in Cubase zu bedienen reicht es allemal.


    Ich hoffe, ich bin bald soweit dieses System auch Live auf der Bühne erfolgreich einsetzen zu können.


    Gruß


    Trommeltotti


    Lesestoff für den "Wissens-durstigen"

  • Sorry, aber ich glaube nicht, dass diese Hardwarebeschleunigung bzgl. Latenzen einen nennenswerten Unterschied machen wird. Was die Latenzen begrenzt, sind die Interruptroutinen im OS, die wiederum großenteils durch die Treiber und Hardware der restlichen Peripherie verursacht werden. Und wenn dein Audioprozess durch so einen Interrupt für mehrere Millisekunden unterbrochen wird, dann muss der Puffer (und damit die Latenz) halt groß genug sein, um das zu überbrücken.

    Nix da.

  • Sorry, aber ich glaube nicht, dass diese Hardwarebeschleunigung bzgl. Latenzen einen nennenswerten Unterschied machen wird. Was die Latenzen begrenzt, sind die Interruptroutinen im OS, die wiederum großenteils durch die Treiber und Hardware der restlichen Peripherie verursacht werden. Und wenn dein Audioprozess durch so einen Interrupt für mehrere Millisekunden unterbrochen wird, dann muss der Puffer (und damit die Latenz) halt groß genug sein, um das zu überbrücken.


    Hab zwar kein Wort verstanden ;D, ich lese aber heraus das es keinen Nennens werten Unterschied machen wird, schade, aber sei drum.
    Was ich dann aber nicht verstehe ist, warum ich dann an Apple Produkten (Iphone, Ipad) ohne Problem z.B. eine Gitarre anschließen kann
    und dann verschiedene Amps Röhren simuliere das alles ohne Latenzen?
    Ich hab dazu gelesen das das IOS von Apple, Software den direkten zugriff auf die Hardware zulässt. ?(

    Ich editiere zu viellll :D

  • MAC ist dafür optimiert mit niedrigen Latenzen zu arbeiten.
    Die Hersteller von Applesoftware können zudem leichter optimierte Programme schreiben, da alle Apple-PCs innerlich nahezu gleich sind!

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • ab zwar kein Wort verstanden


    Es laufen auf einem Rechner ja immer recht viele Prozesse. Das sind Programme, die Du gestartet hast oder Systemprozesse usw.


    Ein Prozess wird nicht ständig und ohne Unterbrechung von einer CPU ausgeführt, sondern es gibt den so genannten Scheduler, der bestimmt welcher Prozess gerade CPU-Zeit zugewiesen bekommt.
    Wenn die CPU (der einfachheit halber mit einem Core) gerade Prozess A bearbeitet, sind alle anderen Prozesse am warten, bis sie wieder an der reihe sind.

  • Wobei das Prozess-Scheduling in so kleinem Zeitraster passiert, dass das zunächst kein Problem für die Audiolatenz darstellt. Typischerweise sind es die Treiber, die die CPU länger blockieren (weil sie z.B. auf die Reaktion einer Hardwarekomponente warten).


    Generell hat ein Mac die gleichen Probleme. Aber es ist so, dass Apple natürlich eine wesentlich bessere Kontrolle über die verbaute Hardware hat. Es gibt z.B. Firewire-Controller, die halt ewig lang die CPU blockieren. Da gab es mal Probleme mit Dell-Notebooks, bei denen dann keine wirklich niedrige Latenz für Audio erreicht werden konnte, weil eben solche Controller verbaut wurden (ich nenne ein solches auch mein eigen :thumbdown: ). Apple achtet wohl immer auch auf die Performance von Multimedia-Anwendungen, während PCs für verschiedenste Zwecke optimiert werden (Games, Officeanwendungen, niedrige Kosten, ...). Natürlich lässt sich ein PC auch als perfekte Audioworkstation aufbauen, aber dazu erfordert es eine ganze Menge an Fachwissen.


    iPhone und iPad sind ein ganz anderer Film, da ist die Hardware ohnehin vollkommen anders.

    Nix da.

  • Natürlich lässt sich ein PC auch als perfekte Audioworkstation aufbauen, aber dazu erfordert es eine ganze Menge an Fachwissen.


    Da gehe ich mit! Leider muss man wirklich sagen, zumal die technischen Möglichkeiten - gerade auch Preis/Leistungsmäßig im PC Bereich sehr verlockend sind. Andererseits bedarf es aber nach wie vor einiges an Fachwissen ein PC System rund zum laufen zu bringen. (Für Echtzeitbetrieb)


    Eine mögliche Lösung wäre ein gesondertes - speziell auf die Musikbranche ausgerichtetes - kleines, schnelles und sicheres Betriebssystem. Da traut sich halt nur keiner wirklich ran! Und die großen in der Branche wie etwa Yamaha hätten sicherlich die nötigen Kapazitäten und die Kompetenz dazu. ich warte sehnsüchtig auf den Tag wo gewisse kompetente Herrschaften diese längst fällige Aufgabe angehen werden.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Leider beinhaltet ein Betriebssystem auch, Treiber für alle erforderliche zukünftige Hardware zu entwickeln. Das würden die Hardwarehersteller sicher nicht für so ein Nischenprodukt machen wollen. An der Markteinführung neuer Betriebssysteme sind schon viele gescheitert, daher sind halt auch nur 3 nennenswerte übrig.


    Und es hakt halt letztlich doch mehr an der Hardware als am Betriebssystem.


    Aber um mal das Positive zu sehen: es gibt ja heute durchaus Rechner, mit denen Latenzen von 32 Samples machbar sind. Das sollte eigentlich für alle Anwendungen ausreichen. Und das solche Rechner nicht bei Aldi zu kaufen sind, muss man dann halt akzeptieren.


    So, genug des Off-Topics, sorry.

    Nix da.

  • Hallo Zusammen,



    laut meinem Reaper habe ich eine Latenz von 2,7 ms mit meinem Babyface und einem i7 Rechner mit 8 GB RAM.


    Das Midisignal kommt vom TD12 Rolandteil. Keine Ahnung was das dann insgesamt für eine Latenz ergibt. Jedenfalls kann ich behaupten,


    dass ich absolu nix merke und keine gefühlte Latenz beim Klopfen festsatellen kann. D.h. wenn ich nur mit meinem TD12 Modul spiele ohne Rechner


    und Babyface merke ich keinen Unterschied. Somit machen die 2,7 ms nichts aus. Wer natürlich beim TD12 oder TD20 schon eine Latenz merkt,


    bringt das Babyface auch nix mehr, machts halt noch schlechter.


    Ich habe mal den Vergleich angestrebt, und meinen Kopfhörer nur auf einer Seite am Ohr aufgesetzt. Jetzt höre ich den Schalg auf dem MeshHead


    und den Sound aus dem Kopfhörer. Und wie schon gesagt, ich kann keine Latenz feststellen. Da hatte ich bei meinen Aktivlautsprechern , welche


    5 Meter von mir wegstanden, das gleiche Ergebnis. Ich könnte mir sehr gut vortstellen, mit diesem Set auf einer Bühne zu spielen. Leider reicht mein


    Können dafür vielleicht net aus :)

  • Die angezeigte Latenz beinhaltet nur die durch die Buffer erzeugte Latenz, hinzu kommt eine kleine Verzögerung für die AD/DA Wandlung und eine je nach Modul doch ganz erhebliche Latenz der Midi-Ausgabe.

  • das TD 12 hat wohl selbst ca. 4 ms, dann kommt noch der Rest drauf somit sollte ich weit unter 10 ms liegen.


    Ich merke somit die rund 9 ms also nicht beim Spielen. Gibts hierfür eine Richtzahle? Ab wieviel ms merkt man


    als "normaler Mensch" eine Latenz?



    Danke

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!