Gratungen - ein Qualitätsmerkmal?

  • Na, da hat sich ja was getan in der Zwischenzeit (komme gerade vom Gig zurück)....


    Und natürlich hat das Thema wieder mal eine Wendung erfahren, aber eingedenk der Uhrzeit habt Ihr meinen Segen :D


    Guts Nächtle.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • die wurst wird nicht besser, wenn das schwein mit dem metzger vorher redet.


    nöö, aber umgekehrt!
    wenn die Sau beim Schlachten Streß hat (was in den Metzgerfabriken die Regel ist) dann hast Du die Streßhormone in gewaltiger Anzahl im ganzen Schwein, also auch im Fleisch - ist für den Verzehrer nicht unbedingt das Bekömmlichste, es gibt da empirische Untersuchungen, daß z.B. die "Zappel-Philippe" dadurch weiter gepusht werden, daß bedenkliche Kombinationen entstehen, wenn Frauen in der Meno-Pause Hormone einnehmen und einiges mehr.


    Unser Dorfmetzger hier, der holt sich seine Tiere schon am Tage vorher, hat die in eigenen "Wohlfühl-Boxen" über Nacht und holt die am nächsten morgen einzeln ab zum Schlachten, die Schweine sind ahnungslos und "glücklich" bis zuletzt - es geht also, dummerweise verdient unser Metzger nicht soviel dran wie Fleichfabriken....

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • hi zusammen,


    ich klinke mich einfach mal ein. ich habe ein altes schlagzeug aus den 60 jahren komplett neu restauriert (was ist das für ein set und würde es gerne wieder auf vorderman bringen (60er jahre)) und habe batürlich auch die gratungen des sets so gelassen wie sie original sind. es sind jeweils verstärkungsringe eingearbeitet und von einer gratung kann man nicht viel sehen, es ist eher ein leicht gebogener ring.

  • Zitat
    es gab mal einen sonortest vom sq2 (ich glaub video + cd) wo bei gleicher stimmung verschiedene hölzer getestet wurden. mit laptoplautsprechern hör ich auch keinen unterschied- mit gescheiter abhöre sehr wohl!


    Von solch einer Geschichte habe ich auch gehört. Da hatte Sonor Musiker und Fachjournalisten so einen Test mit Vorhang durchführen lassen. Die Ergebnisse sind allerdings nirgendwo zu finden. Warum nur? Es gibt Leute hier im Forum, die darüber mehr wissen. Vielleicht können die zur Präzisierung meiner halb-spekulativen Aussage beitragen.


    Zitat
    wafi
    es gab mal einen sonortest vom sq2 (ich glaub video + cd) wo bei gleicher stimmung verschiedene hölzer getestet wurden. mit laptoplautsprechern hör ich auch keinen unterschied- mit gescheiter abhöre sehr wohl!


    crudpats
    Von solch einer Geschichte habe ich auch gehört. Da hatte Sonor Musiker und Fachjournalisten so einen Test mit Vorhang durchführen lassen. Die Ergebnisse sind allerdings nirgendwo zu finden. Warum nur? Es gibt Leute hier im Forum, die darüber mehr wissen. Vielleicht können die zur Präzisierung meiner halb-spekulativen Aussage beitragen.

    Es gab einen ausführlichen Bericht über eine sehr aufwendige Aufnahmesession der verschiedenen SQ2-Soundmöglichkeiten. Der Bericht erschien in Sticks oder d&p. Leider konnte man nicht erfahren, was letztendlich daraus geworden ist. Ich hatte diesbezüglich auch mal eine Mail an Sonor geschickt...


    Dann hat mir ein Teilnehmer eines Blindtests im Hause Sonor berichtet. Getestet wurden gleich große Toms mit gleicher Befellung in gleicher Stimmung. Die Probanden waren Fachhändler. Das Ergebnis war eindeutig. Keiner konnte sagen, welches Kesselmaterial er gerade hörte. Alles war sehr, sehr ähnlich. Getestet wurde die SQ2-Range: Buche, Birke, Ahorn, Acryl.


    Gratungen
    Ein kundiger Trommelbauer namens Willy sagte sgs. hierzu (ich hab das mit meinen eigenen Ohren gehört :-))

    • Wichtig ist vor allem, daß die Gratung plan ist. Dann kann man einen guten Sound erzeugen und man erhält eine gute Stimmbarkeit der Trommel.
    • Verschiedene Gratungen klingen verschieden. Aber am wichtigsten ist Punkt 1.

    Zum Thema Holzart sagte Willy noch, daß sie nicht so wichtig wäre und daß das Thema überschätzt würde. Wichtig wäre vor allem, daß das Holz eine gute Qualität habe und daß die Trommel gut gebaut wäre.


    Nach wie vor lesenswert und bestimmt schon 10 mal im DF gepostet: das da!


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • ... Nach wie vor lesenswert und bestimmt schon 10 mal im DF gepostet: das da! ...


    DANKE!! ...kannte ich nocht nicht...


    Da stehen ja unerhörte Sachen...!! :D
    wie z.B. "...Meiner Ansicht nach ist grundsätzlich immer eine schlechte Trommel mit guten Fellen einer guten Trommel mit schlechten Fellen vorzuziehen! ... "
    Natürlich richtig, nur würde ich mich wahrscheinlich nicht mehr trauen so was noch zu schreiben, denken tue ich das aber auch noch - setze gute Stimmung voraus.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk



  • naja drum gibts ja auch keinen untershied vom aldi drumset zum sq2....


    wenn nur gratungen verantwortich sind- aldi set neu graten und schon tönt es... leute ist doch quatsch....


    klar das der unterschied geringer ausfällt als erwartet und ich habe NIE behauptet dass jemand sagen kann welches trommelholz angespielt wird...
    fakt ist das es solo angspielt differnt klingt und basta... ob das dem einen besser klingend oder zu wenig klingend entgegenkommt muss eh jeder selber wissen... wenn jemand sich jahrelang vollgas mit lauter musik zudrönnen lässt hat man eher hörtechnische proble als jemand mit geschontem gehör... und wozu braucht man verschiedene drums + drumtechs- wenn eh alles gleich klingbar hinzubringen ist???


    trommelstimmgurus wie nils oder wahan bringen das schon so hin das es fast nicht unterscheidbar klingt.... -mit einem motocrossmoped gehn auch 120 auf der strasse, da fällst du aufgrund der vibrationen halt runter, das kann jedes strassenteil besser...-
    beide können das halt irgendwie... und ich bleibe dabei- der unterschied von konstruktionen ist hörbar! dicke kessel reagieren ganz anders als dünne - das hört mann
    und gratungen bringen das in eine gewisse richtung- höher stimmumfang ect ect... klar verbiegen kann ich alles...


    by the way: wir hatten einige drumworkshops und einer blieb mier besonders im ohr: rodney holmes in kleiner lokation spielt das violette- damals neue bubinga- sc kurzum es klang hervoragend mit mikros...
    da ein lieber freund ton gemacht hat und den eq fast nicht bemüht hat waren alle begeistert... nach dem abbau ins verkaufslokal gestellt habe ich das set angespielt und es klang ohne mikros wie mikrofoniert...
    ob das gewollt ist, das hatte ich selten bei einem set so erlebt... simon p. mapleset in natura klingt nicht annähernd so gut wie über pa... ob bubinga gut gefällt und die naturstimmung des simon sets mag hängt sicherlich von einigen faktoren ab- aber wieso klingt simon immer nach simon??? kann simon ein aldiset auch so klingen lassen???


    warum entwickelt dw andere kesselkonstruktionen und versucht verschiedene gratungen wenn eh alles gleich klingt????

    Einmal editiert, zuletzt von wafi ()

  • naja drum gibts ja auch keinen untershied vom aldi drumset zum sq2....


    wenn nur gratungen verantwortich sind- aldi set neu graten und schon tönt es... leute ist doch quatsch....

    Ich habe nichts geschrieben, was diesen Schluß zuläßt. Gratungen sind wichtig, aber es gibt noch eine ganze Reihe ganz wichtiger Faktoren. Die Holzart zählt imho nicht dazu.


    und ich bleibe dabei- der unterschied von konstruktionen ist hörbar! dicke kessel reagieren ganz anders als dünne - das hört mann

    Daß unterschiedliche Konstruktionen einen gehörigen Klangunterschied ausmachen, hat doch niemand bestritten, oder?



    Wir drehen uns - wie so oft - im Kreis und ich steige nach kurzer Mitfahrt wieder aus.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • @crudpats:
    Hattest du schon Gelegenheit, trommeln gleicher Bauart in gleicher Stimmung nur mit anderem Holz ausgiebig zu testen?!? Ich meine nicht. Müssen dann diese wilden Behauptungen sein?
    Wafi kann seine Erfahrungen mit Beispielen belegen und hat diese sehr gut nachvollziehbar dargestellt. Wie er selbst schreibt, sind die Unterschiede nur minimal hörbar.
    Mal ein anderer Ansatz: Claves aus unterschiedlichen Hölzern klingen auch unterschiedlich.


    wieder OnTopic:
    Bei Gratungen habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie nicht unbedingt den Sound ändern, sondern dass bei einer sauber gearbeiteten Gratung die Stimmbarkeit und der Stimmumfang erhöht wird.
    Trotzdem würde ich bei einem Vintageset die originale Gratung erhalten und nicht ändern, wenn diese Macken hat.

  • Ich habe hier schon viel Stuss und Blödsinn geschrieben, vor ein paar Tagen hatte mein bäuerlicher Verstand einen Lichtblick, da hatte ich dieses geschrieben:



    Zum Thema Gratung:
    Beeinflusst den Grundcharakter des Sounds nur unwesentlich. Bestätigte mir auch der Custombauer aus New York, welcher bei meinem Legacy aus der runden eine 45 Grad Gratung machte. Bei meinem Sonor Acryl ist nach der Neugratung der etwas pappige Grundcharakter geblieben, lediglich etwas mehr Höhen sind dazu gekommen.


    Etwas anderes ist es, wenn die Gratung verhunzt und garnicht vorhanden ist.


    Dann kann eine Neugratung richtig viel bringen.


  • Ja, nur wird dabei der Ton auch vom Holz und nicht vom Fell erzeugt. ;)


    Auf jedenfall ein spannendes Thema.
    Sowohl die Gratungen, wie auch die Holzfrage.


    =) Klar, aber schwingen tut dann beides :D
    Aber soll ja nicht um Holzarten sondern um die Gratung gehen. Holzartendiskussionen und Mythologiethreads gibt es hier und sonstwo schon zu Hauf.


    Interessant wäre mal ein Statement von einem Trommelbauer, der verschiedene Gratungen an der selben Trommel ausprobiert hat. (Falls es so einen Verrückten mit sehr viel Zeit gibt :P )

  • ... Gratungen
    Ein kundiger Trommelbauer namens Willy sagte sgs. hierzu (ich hab das mit meinen eigenen Ohren gehört :-))

    • Wichtig ist vor allem, daß die Gratung plan ist. Dann kann man einen guten Sound erzeugen und man erhält eine gute Stimmbarkeit der Trommel.
    • Verschiedene Gratungen klingen verschieden. Aber am wichtigsten ist Punkt 1.

    Zum Thema Holzart sagte Willy noch, daß sie nicht so wichtig wäre und daß das Thema überschätzt würde. Wichtig wäre vor allem, daß das Holz eine gute Qualität habe und daß die Trommel gut gebaut wäre ...


    Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen und deckt sich witziger Weise mit meinem ersten Post!


    Ja, verschiedene Hölzer haben verschiedene Eigenschaften und für Trommeln haben sich nur ganz bestimmte etabliert. Der Grund dafür sind schlicht die genutzen vorhandenen Resourcen, wie z.B. Skandinavische/Japanische Birke, Kanadisches Ahorn oder Deutsche Buche. Wenn man aber diese Hölzer mal vergleicht stellt man aber sehr ähnliche Eigenschaften fest, Unterschiede mag es im Nuancenbereich geben, sind aber auf das Holz bezogen vernachlässigbar. Wenn es klangliche Unterschiede gibt sind diese auf die gesamte Kesselkonstruktion zurückzuführen, dazu gehören dann auch saubere Gratungen, da diese den Hauptanteil vom Schwingungsverhalten der Felle übernehmen. Ich würde behaupten, dass die Winkelung egal ist. Ob spitz oder rund macht den Unterschied. Es gab mal eine Untersuchung bei der man feststellte, dass mittig angebrachte Gratungen (wie z.B. bei Spaun) die beste Schwingungsübertragung auf den Kessel liefert, das könnte vielleicht noch den kleinen Unterschied machen ...

    Einmal editiert, zuletzt von NoStyle ()

  • HiLite-Freak sagts mal wieder überdeutlich, wobei sich Felle, Stimmung, Gratung schon bedingen, was nutzen mir beste Felle, wenn ich die nicht stimmen kann oder die Gratung nix taugt, bzw. die Gratung schon nicht mehr ausreichend gut ist, daß momentan gut gestimmte Trommel nicht stimmstabil sind.



    Der Rest, ...viele große Geheimnise, die sich mehr oder weniger alle als Werbung offenbaren - man muß nur lange genug leben und sich erinnern wollen/können... :D

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Letztenendes wird es immer 2713 Meinungen geben, bis jemand das mal wissenschaftlich nachvollziehbar untersucht. Wie also eine Gratung Einfluss hat auf die Frequenz der Schwingung, die die Reflexion der Kessel sich auswirkt und inwiefern dies die Frequenzen betragsmäßig unterscheidet.


    Und mich persönlich wundert es, dass das noch nicht gemacht worden ist...

    Gruß Frogger

  • Ich glaube das das mit den Gratungen ganz ähnlich wie mit den Holzarten ist.


    Eine unsaubere Gratung klingt schlecht. So wie auch ein schlechtes Holz (zu weich, unsauber verklebt,...) in einer Trommel verbaut schlecht klingt.
    Wenn die Gratung plan und gut ist, klingt die Trommel gut. Ob sie jetzt 45 Grad mit halbrundem Gegenschliff, sehr spitz, mittig oder außen angesetzt ist, ... macht dann nicht mehr den großen Unterschied.
    So wie mit dem Holz. Wenn die Trommel aus gutem Holz gebaut und gut verarbeitet ist, macht es kaum einen Unterschied, ob sie aus Buche, Birke, Ahorn oder Bubinga gebaut ist.


    Wafi, keiner bezweifelt, dass verschiedene Konstruktionen (dicker Kessel, dünner Kessel...) unterschiedlich klingen. Auch bezweifelt keiner, das ein SQ2 besser klingt als ein Aldiset.
    Das liegt aber nicht an der Holzart! Sondern an der Qualität des Holzes und (noch viel viel wichtiger) an der Verarbeitung der Trommeln!



    Was ich nicht verstehe, ist aber z.B. :


    Warum klingt ein 70 Gretsch Set (mit den dickeren Kesseln) trotz total verhunzter Gratungen gut?

  • Und mich persönlich wundert es, dass das noch nicht gemacht worden ist...


    Weil es fast unmöglich ist einen unanzweifelbaren Test zu machen und diese Testreihen dann auch noch sehr speziell auf ein Problem eingehen würden.


    Alleine schon dadurch, dass die Felle entweder nicht die selben sondern nur die gleichen (mit minimalen Abweichungen) sind, wenn man "gleichzeitig" testet ergibt sich ein Problem. Ausserdem kann man nicht gleichzeitig zwei Trommeln an ein und dem selben Ort haben... wenn man die Trommeln nacheinander mit einem Fell bestückt, dann hat die vorherige Belastung auch Einwirkungen auf das spätere Verhalten des Fells. Ausserdem ändern sich die Umweltbedingungen wie Tageszeit, Temperatur, Luftdruck...


    Und so wird es hier immer Einwände geben die nicht zerstreut werden können.

  • Das das einfach wird habe ich auch nicht behauptet ;) ... geschweige denn, dass man das zuhause machen kann...


    dann müsste man einem Raum mit konstanter Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit hinbekommen - möglich. Man muss vorher prüfen wie die Schwingungen sich verhalten bei Abnutzung eines Fells bzw. wie unterschiedlich die Schwingungen bei neuen Fellen untereinander ist. Wenn sie nicht allzu groß ist, kann man fortfahren, einzelne Komponenten verändert werden und so weiter und sofort und letztlich wird wohl doch Sonor kurz vor Bekanntgabe deiner Testergebnisse an der Tür klingeln und dir raten, dass lieber für dich zu behalten... :P

    Gruß Frogger

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