Schlagzeug spielen mit zukunft

  • sein hobby zum beruf machen kann toll sein, aber du musst dir eben darüber im klaren sein, dass es von diesem moment an kein hobby mehr ist, sondern lebensunterhalt.
    wenn du dich und evtl. deine familie davon versorgen musst, bist du auf jede art von jobs angewiesen ... spass oder nicht spass interessiert da keinen


    genau.
    ich bin fotograf und kenne viele, die ihr hobby zum beruf gemacht haben. der zauber ist irgendwann dahin - irgendwann wird das hobby nämlich zum job.



    den man machen muss.

  • Klavier muss man nicht überall spielen können - und wenn doch, hättest du ja noch ein Jahr. Aber in der Abiphase so viel Klavier zu üben ist ja... eigentlich nicht möglich. Was noch viel wichtiger wäre: Musiktheorie und Gehörbildung. Das bekommt man wirklich nicht geschenkt...

  • Eine fachähnliche Berufsausbildung zu machen ist nicht verkehrt. Allerdings nicht wegen der Sicherheit (die gibt es nicht - allerdings gibt es eine Menge "persönliche Berater", die mit unserer Angst Geld verdienen wollen), sondern um zu lernen wie man seinen Tagesablauf strukturiert und organisiert. Das ist schon nicht so verkehrt.


    Desweiteren: was für eine Vorstellung habt ihr von dem Beruf des "Musikers" oder "Schlagzeugers"?
    Ich frage das häufig und bin recht beeindruckt, wie wenig die meisten das reflktieren.
    Gibt es nur die beiden Optionen: Lehrer oder Tanzmusiker?
    Das ist mit Sicherheit eine Option, wenn man darin einen Sinn und Zweck sieht oder Freude daran hat.
    Aber warum investiert niemand in die Kreativität? Ist das Abfragen von handwerklichen Fähigkeiten das einzige was diese Berufsgruppe auszeichnet?


    Hat Oli Rubow sein Wissen von der Musikakademie Unterhachingen? Hat Terry Bozzio das Buch "15 Fußpedale und wie ich sie spiele. Jetzt auch ohne Knoten" gelesen?


    Meine Erfahrung: man muss rausfinden was Spaß macht, wo man eine Leidenschaft entwickeln kann und wie man seine Kreativität fördert, um motiviert und interessiert zu bleiben.
    Klingt schwulstig, ist es aber nicht....



    edit: und man muss nicht Weltmeistertrommler werden, um Geld zu verdienen und Spaß zu haben....

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus Tropp ()

  • Man kann sehr wohl gutes Geld verdienen, wenn man ein guter Lehrer ist, ein bisschen kaufmännisches Talent besitzt und eine gehörige Portion soziale Kompetenz besitzt.


    Mit diesen Eigenschaften kommt man überall klar.


    Es wurde hier ja schon einiges aufgezeigt, was zum Erfolg führen kann. Dazu gehört neben obigen Talenten auch das vom Deichgrafen erwähnte Durchhaltevermögen.


    Als damals ambitionierter Anfänger hat mir das Studium von Biografien prominenter Künstler geholfen. Da kann man sehr schön sehen, durch welchen Scheuersack viele talentierte Musiker gehen mussten, bis sie endlich ihren Durchbruch hatten - mitunter für einem hohen Preis.....
    Geschenkt wurde einem da jedenfalls nix.


    Nach über 40 Jahren intensiven Trommelns bereue ich nicht, kein Berufsmusiker geworden zu sein und mir dafür ein leidenschaftliches Hobby bewahrt zu haben, ohne in existenzielle Not (finanziell und für Leib und Leben) geraten zu sein.


    So gesehen habe ich sozusagen zwei erfüllte Leben. Das ist eigentlich unverschämt viel.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Ich kann da ja nur immer wieder das Lehramtsstudium empfehlen.


    Da gibs nen kompletten Rundumschlag in der Musik, wie der Hamburger Dekan das so schön sagte: Das Studium Generales, das beste Musikstudium überhaupt und Pädagogik noch und nöcher, außerdem noch ein Fach deiner Wahl, wenn das mal nix is.


    Die Aufnahmeprüfungen sind nich so krass wie an den Hochschulen die ihr Monopol sichern müssen und man kann an einigen Standorten auch Gitarre statt Klavier nehmen. Ohne viel Vorwissen kann man sich da intensiv innerhalb von nem halben Jahr drauf vorbereiten.


    Ich hab bisher sehr gute Kontakte gesammelt, es geht Berg auf und eher in die Richtung Musiker, mal sehen was die nächsten 2 Jahren noch so herhalten. Ich mach hier mein eigenes Ding und vorallem viel Musik! Zusätzlich gibs dann sogar noch nen Abschluss in 3 Fächern, mit denen man so einiges danach tun kann, wenns nicht mit der Musik zufriedenstellend wird, notfalls dann auch das Ref.


    Grüße

  • Ich finde es ehrlich gesagt ja immer wieder erschreckend, dass man ein Jahr vor dem Abitur noch nicht
    weiss, was man beruflich mal machen will und sich in einem Forum von einem voellig unbekannten Menschen
    entsprechende Ratschlaege einholt. Vielleicht bin ich da ein bisschen altmodisch. Ich wusste schon als
    12 oder 14 jaehriger in welche grobe Richtung es mal gehen wuerde.


    Man muss doch wissen ob einem das handwerkliche oder kaufmaennische mehr liegt. Als Moebelschreiner
    koennte man die handwerklichen Kenntnisse dann in das Hobby einfliessen lassen und seine Kessel
    bearbeiten, Trommeln in Fassbauweise herstellen, etc.. Wenn einem das kaufmaennische mehr liegt, koennte
    man sich im Musikeinzel- oder -grosshandel was suchen.


    NB: Wenn man sein Hobby zum Beruf macht, hat man meisst kein Hobby mehr. Es ist was anderes ob man als
    zu seinem eigenen Vergnuegen fotografiert oder Musik macht oder im Kundenauftrag langweilige
    Arbeiten erledigen muss.


    NB2:Talent wird IMO ueberbewertet. Wichtiger sind Fleiss, Durchhaltevermoegen und ein Konzept/Ziel vor den Augen.

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • NB2:Talent wird IMO ueberbewertet. Wichtiger sind Fleiss, Durchhaltevermoegen und ein Konzept/Ziel vor den Augen.


    Die Statis sagt Folgendes dazu:
    Menschen, die jetzt auf Berufssuche sind. Sind im Durchschnitt 3 Jahre arbeitslos und wechseln zweimal komplett ihr berufliches Betätigungsfeld. Da hilft Durchhaltevermögen wenig. Keiner kann dir sagen, wie sich die Berufsaussichten ändern. Mach was dir gefällt und halte dir ne Alternative frei. Allerdings verlangt es viel, sein Hobby zum Beruf zu machen, denn dadurch fehlt einem der Rückhalt, wenn der Beruf nicht genug Geld abwirft.
    Greetz und so.
    P.S.: Wer Fakten dazu will, kann gerne danach fragen.

    [url='http://www.drummerforum.de/forum/thread.php?postid=382638#post382638']Mein Saturn

  • Ich finde es ehrlich gesagt ja immer wieder erschreckend, dass man ein Jahr vor dem Abitur noch nicht
    weiss, was man beruflich mal machen will und sich in einem Forum von einem voellig unbekannten Menschen
    entsprechende Ratschlaege einholt. Vielleicht bin ich da ein bisschen altmodisch. Ich wusste schon als
    12 oder 14 jaehriger in welche grobe Richtung es mal gehen wuerde.

    Aus dem eigenen Bekannten-/Freundes/Familienkreis weiß ich, dass es in (ich schaetze mal) 90% aller Faelle so ist, dass man erst spaeter weiß was man moechte.
    und wieviele menschen kennst du, die noch den job ausueben, den sie mit 12 oder 14 ausueben wollten?

  • und wieviele menschen kennst du, die noch den job ausueben, den sie mit 12 oder 14 ausueben wollten?


    Gut, 12 oder 14 Jahre war jetzt auf mich bezogen. Aber mit 16, 17 oder spaetestens 18 sollte man doch ein Ziel vor Augen haben
    wenn der Schulabschluss in die Naehe rueckt.


    Das man sich spaeter nochmal umorientiert oder in seinem Berufszweig weiterbildet ist aber eine ganz andere Geschichte.
    Das habe ich auch gemacht.

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  • ich fand das Video sehr interessant, wenn mir Chris Coleman erzählt das "Business" 3x so wichtig is wie spielen glaub ich ihm das auch. Der Kollege hat übrigenes ne eigene Schlagzeugschule und sollte wohl auch "Businessman" sein.


    Ab 1:00 gehts ums Buisness.
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    Gruß B

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    Scars in the country, the summer and her

  • Beathoven ?(


    Wahre Geschichte: In Amiland hat ein Kollege mit 45 seinen Beamtenjob gekündigt und ist mit Familie an die Westküste gezogen, um ein paar Jahre als Drummer zu arbeiten.
    Klar ein bisschen Erspartes gabs auch.
    In Deutschland würde man sagen: gut, Du solltest jetzt doch wieder Deine Medikamente nehmen.
    In Amiland wurde er von seinen Leuten gefeiert, weil er sich einen Wunsch erfüllt hat bzw. seinen Traum verwirklicht hat.
    Habe eine Menge Leute kennengelernt die ähnliches gemacht haben und relativ entspannt damit umgehen.


    Wo steht geschrieben, dass man mit 18 wissen muss was man die nächsten 60 Jahre machen will?
    Und was passiert, wenn man das nicht weiß ?
    Man implodiert?

  • Wo steht geschrieben, dass man mit 18 wissen muss was man die nächsten 60 Jahre machen will?


    und wo habe ICH das geschrieben?


    Edit:

    Zitat

    Das man sich spaeter nochmal umorientiert oder in seinem Berufszweig weiterbildet ist aber eine ganz andere Geschichte.
    Das habe ich auch gemacht.

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  • Man muss mit 18 noch nich wissen was genau man machen will. Man sollte gucken was man kann, und schon so ne grobe Vorstellung haben, was man machen will in seinem Job. Wie der Job genau bezeichnet wird ist doch furzegal. Sieh dich einfach mal um, was so auf dich zukommt als Berufsschlagzeuger. Probier auf jeden fall viel aus, versuch erfahrungen zu sammeln. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, Musik in Bands zu spielen, die du sonst eher weniger hörst. So kriegst du einen Eindruck, wie es ist, Sachen zu spielen die eher nicht so dein Ding sind-Und du entdeckst bestimmt die eine oder andere neue Spielweise für dich. Versuch, möglichst verschiedene Sachen zu üben, und in jedem Stil ein bisschen was leisten zu können. Wenn du fühlst, das Schlagzeug spielen einfach dein Ding ist, dann mach es zu deinem Beruf, aber vorher solltest du wirklich viel spielen, um zu gucken ob das auch langfristig was für dich ist. Versuche einfach, alles was zum Profi-Schlagzeugern dazu gehört, auszuprobieren. Also auf jeden Fall auch Sachen aufnehmen, viel live spielen usw. Ich hab kürzlich zufälligerweise eine Artikel von einer Soziologie-Professorin gelesen, die deutlich davor gewarnt hat eine Lebenslauf im stil von Abi-Studium-Beruf zu planen, weil es so oft vorkommt, das man später im Beruf nicht wirklich glücklich wird. Bei solchen Leuten gibts dann oft "Burn-Outs", und das will glaub ich keiner. Lass dir lieber bisschen Zeit, statt irgendetwas zu machen, was du gar nicht machen willst. mfg Schnär Edit: Warum funktionieren meine Absätze nicht??? Und außerdem stimme ich noch Klaus tropp vollkommen zu.

  • Du kannst machen was du willst. Wenn du Erfüllung und Freude dabei hast, ist es um so besser. Wenn es dir langfristig den Lebensunterhalt sichert, freut sich dein Magen, dein Umfeld und die Gesellschaft.
    Rahmenbedingungen oder zuviele Wünsche auf einmal?

  • Entscheide es einfach und trag dann die Konsequenzen.
    Dazu raten würde ich in der heutigen Zeit niemandem, sein Glück in der Musikbranche zu suchen, denn der Branche geht es in der Breite schlecht und von Jahr zu Jahr nur schlechter.
    Das ist auch keine Schwarzseherei sondern einfach Fakt.
    Das massive Ausweichen auf den pädagogischen Zweig mit einer Explosion der Anzahl von privaten Musikschulen zeigt, wie schwer die Lage bereits ist und der ruinöse Preiskampf in dieser Sparte hat auch schon hier und da eingesetzt.
    Natürlich kann man individuell noch seine Nische finden, in der man existieren kann oder es einem sogar ganz gut geht (finanziell gesehen), aber dazu gehört dann auch, das man das ist, was ich einen Überzeugungstäter nenne.
    Deshalb sag ich heute nur noch: tu es oder tu es nicht. Raten werde ich dir niemals dazu, abraten auch nicht. Das musst du schon selber rausfinden.


    Und was das Thema Studium/Ausbildung angeht: an sich ist das zunächst in der Musikbranche irrelevant, wenn du etwas zu bieten hast, was nicht jeder bieten kann.
    Wenn es ums Spielen geht, interessiert das zunächst keinen, ob du irgendwo studiert hast.
    Mit der zunehmenden Konkurrenz und Überangebot an Musikern auf dem Musikmarkt wird aber hier und da zumindest in der pädagogischen Schiene die Bedeutung einer nachweisbaren Qualifikation zunehmen und tut sie bereits (ich weiß, wie doof diese Diplom & Co Sache ist, aber ist nun mal so)
    Das wirkt sich zuweilen nachhaltig auf die Höhe deines Honorars aus oder ob du überhaupt an einer städtischen/kommunalen Musikschule angestellt werden kannst.


    Und zu guter letzt eine Sache, die ich sowieso immer sage:
    Man wird nicht Profi-Musiker, weil man mal so sagt, das man das irgendwie gerne als Beruf machen würde, sondern man setzt ALLES daran, Arbeit in dieser Branche zu finden und wenn man seinen Lebensunterhalt mit der Musik bestreiten kann, dann ist man ein Profi. Dazu gehört auch, sich den Arsch aufzureissen, sein Instrument zu beherrschen und sich als Freiberufler selbst vermarkten und motivieren zu können. Für Trommler gilt heutzutage eigentlich auch obligatorisch, das sie nicht nur Trommeln können. Das ist auf Dauer keine so gute Perspektive...
    Die Masse an Leuten, die sich nur einfach mal gedacht haben, wäre schön die Musik zum Beruf zu machen, vielleicht auch aus dieser Motivation heraus sogar ein Musikstudium aufgenommen haben, und dann glorreich gescheitert sind und dann in andere Berufe wieder abgewandert sind, ist laaaaaaaaaaaaaang, viel länger als die Liste, die es "geschafft" haben...


    Nachtrag:
    Ach ja, und unterrichten sollte man keinesfalls, nur weil es mit dem Live Spielen nicht so geklappt hat und dann verdiene ich mein Geld halt da. Man sollte nur unterrichten, wenn man da Spass dran und einigermassen ein Händchen dafür hat. Alles andere führt auch nur zu einer "unschönen" Lebensperspektive...

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • Wenn es um Musik und Beruf geht ist die erste Frage: Handwerk oder Kunst? Handwerker gibts tausende dadraußen, dazu zählen alle die gut trommeln, unterrichten können usw. die sich als Dienstleister verstehen. Und die Leute die ihre Kunst ausleben. Die Frage ist mag da jemand was für bezahlen ( und tut es im Endeffekt auch.. ) falls man seine eigene Musik an den Mann bringen will. Imho man sich kreativ nur komplett ausleben kann wenn man mit seiner eigenen Band durchstartet ( und die Plattenfirma sich ruhig verhält.. ). Selbst wenn Metallica jemand nun anheuert wird er die Songs nur so spielen dürfen wie sie mal angedacht waren, womit wir wieder komplett beim Handwerk sind..



    Das sich das Musikbizz ändern muss und wird steht nicht zur Debatte. Ich denke das ist aber die Zeit für kreative Köpfe und neue Innovationen, jetzt wo langsam aber sicher alle Leichen begraben werden. :D


    Gute Worte hat dazu ein junger Mann namens Young Guru abgelassen. Der Kollege arbeitet mit Leuten wie Jay-Z und Kanye West und ist dazu noch Buisnessman und menschlich vertretbar - Unfassbar :P
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    Falls mir einer erklären kann warum er ein Deutschlandtrikot anhat wäre ich auch dankbar. ?(



    Das jemand noch die festgetretenen Wege nachläuft und sich wirklich noch wundert das, das nicht klappt der ist in der Musikbranche auch falsch. Der sollte eine Bank gründen, da führt altes, dämliches ja am Ende noch zum Happy End.




    Abends
    B

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