Unteschied zwischen Rock und Punkrock? Ihr seid gefragt!

Die Attitüde und Ursprünge sollte man nicht vernachlässigen.

so seh ich das auch. Das Aussehn, die politische Einstellung und der Ursprung sind völlig verschieden!
genauso ist der unterschied zwischen Rechtsrock und Punkrock eigentlich auch nur die unterschiedlich, evtl. radikalen Texte. Ich hoffe ihr steckt mich jetzt nich in die falsche Schublade

Zitat von INDIAN

Ok,vielleicht falsch ausgedrückt. Mir ging es weniger um die Herkunft etc., dass kann ich bei Wikipedia nach lesen , mir ging es mehr um die musikalischen Unterschiede!

Die musikalischen Unterschiede reichen aber nicht aus, um eine Band einem Genre zuzuordnen. Du wirst von sehr vielen Punkbands Songs finden, die von einem normalen Rocksong nicht zu unterscheiden sind. Deswegen kommt es auch auf die Herkunft, die "Message" und den Text an.

Ich weiß OT aber, es heißt Ihr seid gefragt und nicht seit! Seit heißt es nur wenn, es um Zeit geht, seit anbeginn der Zeit usw, is doch net so schwierig.

Ja und wofür ist das wichtig????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????

Also mal weg von allem irgendwie fundierten...

Ich selbst nenne meine Lieblingsmusikrichtung punkrock, deswegen werde ich mal versuchen zu erklären, was ich darunter verstehe (ohne irgendwelche Garantien, dass auch nur ein wenig davon Sinn macht).

Für mich ist ein großer Unterschied zwischen Rock und Punkrock auf jeden fall der schon genannte Punkt des Attitudes! Punk ist irgendwie dreckig, die Texte sind eigen und verbinden meiner Meinung nach Hass, Party und Politik - eine nette, interessante, inspirierende und unterhaltsame Mischung, wie ich finde. Und so sehe ich auch die Musik. Punk ist so richtig "Auf die Fresse!" (Auch wenn irgendwelche Mettaller mir das jetzt übel nehmen).

Das mit der Primitivität vieler Punksongs ist sicher nicht von der Hand zu weisen. 3 Akkorde und Viertel aufm Schlagzeug (in tempo 300 oder so kann, wenn der rest passt (s.o.) auf jeden Fall zu punk werden und abgehen. Aber wenn man sich manche Bands ansieht, die unbestritten die Punkschiene bedienen wird man merken, dass das nicht zu verallgemeinern ist. Außerdem... guck dir allein mal Travis Barker an, seinen Stil würde ich kaum als primitiv, einfach oder sonstwas bezeichnen....

Das wärs erstmal von mir, ich bezweifel dass ich wirklich helfen konnte aber ich wollte es wenigstens versuchen

Achja, wenn wir schon mal dabei sind, was macht eigentlich ein gutes Punkschlagzeug aus (oder ist das jetzt offtopic?)

Breaks und Taktwechsel gibt es sowhl bei Rock als auch Punkrock
Jedoch würde ich sagen das Punkrock etwas straighter ist.

Zitat von Keine Gräfin

Achja, wenn wir schon mal dabei sind, was macht eigentlich ein gutes Punkschlagzeug aus (oder ist das jetzt offtopic?)

Dass er im stehen spielt und singt.

Meiner Meinung nach macht im musikalischen Sinn die ganze Differenzierung ins Kleinste auch keinen Sinn, ist doch alles "Rockmusik". Selbst Hip-Hop
Die oben genannten Beispiele scheinen sehr stark von Slime, Ärzten und Hosen beeinflusst zu sein.

P.S.: Die Sache mit dem Hass unterschreib ich nicht!

Hui, eine Schubladendebatte, und weil ich gerade Zeit habe gebe ich meinen Senf dazu. Rock würde ich eigentlich als die Oberbezeichnung überhaupt beschreiben. Rock ist alles von CCR bis Slayer, ungefähr jedenfalls. Hardrock, AOR-Rock, Bluesrock, Speed Metal, Thrashmetal, Punk, Heavy Rock, Art-Rock, Progressive Rock, was auch immer. (Edith: ich vergaß Folk-Rock, Jazz-Rock, Funk-Rock, Deutsch-Rock.) In sofern hinkt der Vergleich Punkrock vs. Rock etwas, so als wenn man fragen würde "magst Du lieber Autos oder Cabrios"? Ob man Punk wilder findet als andere Stilistiken im Rock bleibt halt der Geschmack des einzelnen. Ich kann an den beiden vorgestellten Bands nichts wildes entdecken. Den "echten" Punkrock, wie er gemeint war, gibt es meiner Meinung nach nicht mehr. Das was heute als Punk verkauft wird hat mit dem ursprünglichen Punkgedanken eher nichts zu tun. Das sage ich nicht weil früher alles besser war, sondern weil es halt zu seiner Zeit als Gegenentwurf reingepasst hat und das politische und kulturelle Klima es gebraucht hat. Heute tragen Models SexPistols-Shirts und Punkdrummer sind keine vollgesoffenen Prügler sondern technisch versierte Hochleistungssportler. Die frühen Ramones oder Sex Pistols würde ich mal als typische Punk-Band hernehmen, wobei die Grundattitüde vor allem die Revolution war. Kein Kommerz, keine musikalische Perfektion, kein audioophiler Sound und natürlich textlich politisch irgendwo außerhalb. AndiOliPhilip ist halt Abiturientenpoesie. Die Freiwildjungs wollen gern böse sein, Pädagogensöhne halt, mit ein wenig bad attitude aber alles durchgestylt, die Marken-Sneaker punkmäßig im Design und geputzt, (und sie rauchen (!), wo doch heute jeder weiß wie ungesund das ist) irgendwie ugly, aber doch schön genug für die Mädels die sonst lieber Usher hören.

Unas Einwurf in Sachen Attitüde bringt's auf den Punkt. Frei.Wild spielen eine ursprünglich revolutionäre, , moderne, jugendliche Musik, "Rock" genannt, mit dem heimatlich-verklärenden, kleinkarierten Approach eines Musikantenstadls. Mit Rock im eigentlichen Sinn oder gar Punk Rock in einem revolutionären, das Establishment womöglich ablehnenden, zumindest aber rebellischem, unangepasstem Sinn hat das wenig zu tun, außer dass sie halt klingen wie die Böhsen Onkelz, einer ebenso schwer zu ertragenden Band mit ebenso zweifelhafter politischer Vergangenheit. An Texten einer Band wie Frei.Wild würde auf einem CSU-Stammtisch niemand Anstoß nehmen, eher würden sie dem rechten Flügel aus der Seele sprechen. Tokio Hotel sind da rebellischer.

Zitat von Keine Gräfin

Achja, wenn wir schon mal dabei sind, was macht eigentlich ein gutes Punkschlagzeug aus (oder ist das jetzt offtopic?)

Keine zwei Trommeln u./o. Becken sind von der selben Marke, der gleichen Farbe (sofern ueberhaupt noch eine Folie
draufklebt), mit gleichen Felltypen bestueckt. Die Hihat besteht aus zwei Tops verschiedener Marken aber immerhin
gleicher Groesse. Die Crashes (Rides gibts nicht) sind am Rand gerissen und laienhaft ausgesaegt. Man sitzt auf zwei
Bierkisten aus der man sich waehrend des Spielens bedient. Die Rueckholfeder der Fussmaschine (natuerlich Single) wurde
durch ein Weck(tm)-Gummi ersetzt. Gespielt wird mit ausgenudelten Sticks zweier verschiedener Hersteller und Gewichte.
Zur Abrundung gehoert noch ein vollgekotzter Teppich drunter.

So war das jedenfalls frueher. Heutzutage spielen die Punkdrummer ja eigene Signaturemodelle.

Genauso hat sich auch die Punkmusik im Laufe der Zeit veraendert; insofern ist das mit den simpleren
Beats etc. wohl ein Anachronismus.

- Juergen -

so ein scheiß, seid sauer .

seit den "Ramones" ... aber lassen wir das,ehrlich .

ebend.
Punk war Ende der 70 bis ca. 85. Wer nicht mit Sid Vicious aufgewachsen ist und mit den Dead Kennedys rumgekotzt hat ist kein Punker, sondern etabliert. Nicht mal Rock ist das, was da heut als Punkrock bemüht wird, sondern melancholischer Pop einer Generation zu spät Geborener. Jedenfalls im Vergleich zum Original

Ich denke auch, dass das wichtigste die Einstellung/Aussage der Texte sind. Rock (oder auch PopRock) ist eher so allgemeinverträglich, Punkrock kritisiert die Gesellschaft, was durchaus auch aktuell sein kann.
Der "Punk" von früher ist schon so gut wie tot, das stimmt wohl, aber es gibt ihn in einer anderen "weiterentwickelten" Form. Eine Rebellion (ob jetzt echt oder nur als Show für die Kiddies) ist schon noch ihre Grundlage. Es gibt jetzt jedoch viele unterschiedliche Arten (wie in so vielen Richtungen) und auch die Ärzte werden dazugezählt, welche eher subtil und massentauglich auf der Gesellschaft rumhacken. Aber sie machen eher eine Art "Spaßmusik" (so wie z.B. auch Knorkator oder JBO).
Dann gibt es die technischen Rebellen von heute, wie z.B. Massendefekt, Planlos, Sondaschule (wobei die ja eig. zu Ska/Ska-Punk zählen), die in ihren Texten doch schon ziemlich deutlich Kritik ablassen, und die Grunstrukturen (3Akkorde, schnell und laut) behalten, aber eben auch mal am Schlagzeug frickeln oder eine Art Metal-Riff einbauen.
Zusätzlich sind da dann noch kleine Lokalbands, die am ehesten denn eigentlichen Punkgeist vertreten, möglichst wenig Kommerz (am besten Underground-Konzerte) wirklich sehr einfache Strukturen und Hau-Drauf Texte. Und ach ja, natürlich sind sie von der Gesellschaft angepisst.

Insgesamt ist es wie in vielen Musikrichtungen, es vermischt sich alles, und man kann es nicht mehr trennen, und das ist auch gut so. Denn Schubladen bringen nicht wirklich weiter und provozieren nur Ärger.

Punk ist tot.

Oder lebt er noch? Wenn ja, dann nicht mehr unter uns, sondern verborgen in heruntergekommenen Bühnen in ebenso heruntergekommen urbanen Industriegebieten. Dort lebt er vielleicht noch. Für 2€ Eintritt. Sterni kostet 1€.

Ansonsten ist dem Beitrag von HR nur folgende Ergänzung hinzuzufügen: Manche Leute zählen auch Simon & Garfunkel zu Rock. Nämlich Folk-Rock.

"Punk Rock Died When the First Kid Said, Punk's Not Dead"
Gestorben ist er natürlich schon viel früher. Die Sex Pistols waren am Ende ja auch nur ne Boygroup.
Die Punker meiner Jugend (und da war Punk schon lange tot) waren jedenfalls auch nur Ballermann-Typen mit anderem Musikgeschmack.