An alle Schlagzeuglehrer: Welche Problemstellungen gibt es im Unterricht?

  • Unterrichten heißt für mich: Spaß vermitteln und Spaß haben.

    Ich glaube, daß das völlig falsch ausgedrückt ist. Wie wär´s mit Freude und Erfolgserlebnisse und Stärke durch Können (Selbstbewußtsein). Und das hat des öfteren was mit Anstrengung zu tun, wenn ich mich nicht irre. Spaß ist für mich das Wort für diese beschissene, verachtenswerte Spaßgesellschaft, die ohne Anstrengung und Einsatz "Spaß" haben will... :!:

  • leistung kann spaß machen. ich habe noch kein kind erlebt, das nicht gefordert werden will. man muss nur rauskiegen, wo man den "hebel" ansetzen kann. das ist grade beim frontalunterrichten von großen gruppen u.u eine ziemlich kitzlige sache, die einem ordentlich kopfzerbrechen bereiten kann. eigentlich ist es aber ganz einfach: wenn ich spaß am vermitteln habe (und demonstieren kann, wo die geforderte leistung denn am ende hin führt) dann kommen diese inhalte auch an. (sachkompetenz und didaktische und methodische fähigkeiten vorrausgesetzt).
    im moment verändert sich die (musik)-schullandschaft ziemlich dramatisch. das ist ein fakt, mit dem man umgehen lernen muss. oder man sucht sich ein anderes betätigungsfeld. ein satz aus den oben angesprochenen büchern:


    "du bist, was du denkst"



    da kann man man ne runde drüber nachdenken!



    ein film, der mir mal in einer pädagogischen sinnkrise sehr geholfen hat:


    [video]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/video]



    den film zeige ich inzwischen in JEDER klasse, mit der ich irgendetwas zu tun habe.

  • @ Martin 6
    Spaß am Instrument und Musizieren ist gemeint. Der nimmt mitunter dann dramatisch zu, wenn man sich immer besser (oder weniger eingeschränkt) am Instrument ausdrücken kann. bzw. lernt immer differenzierter zu hören und auszudrücken. Akustische, rhythmische, musikalische Dinge entdecken lernt, die man gestern noch garnicht wahrnehmen/ausdrücken konnte.


    Ich meine es so wie ich es sage/schrieb. Das darf man gerne mißverstehen. Ich denke aber das ist dann sehr schwer möglich (das Mißverstehen) :D , wenn man den ganzen Abschnitt von mir gelesen hat. Im Zweifel nochmal lesen :D
    Ich denke Du hast ein "politisches" Problem mit diversen Auslegungen des Begriffes... die Du mir aber bitte nicht anheftest. ;) Danke!


    P.S: Matzdrums kam mir zuvor und ich teile 100% sein Statement.

  • ich habe noch kein kind erlebt, das nicht gefordert werden will.

    Du Glücklicher! Bei mir wimmelts nur so von Null-Bocklern (auch nach allen Hebeln der Motivationserweckung!)

    @ Drumstudio1:

    Ich hefte Dir gar nichts an. Mit vielen Deiner Ausführungen kann ich mich mit meiner Unterrichtssituation identifiziern. Ich hätte bloß gern wenn der Aspekt Einsatz und Anstrengung (und letztendlich Wille zum Können) seitens des Schülers mehr in den Vordergrund rückt. Ich kann halt nichts anfangen mit Leuten, die demonstrativ nicht wollen und nicht üben (egal welches Alter), und solche begegnen mir ständig...

    Sehr Gruß! :)

  • ich habe von obdachlosen jugendlichen über hyperaktive hauptschüler mitten in der pubertät bis zu "elite"-schülern einen ziemlichen kanon an situationen durch. in einigen bin ich gescheitert, an allen bin ich gewachsen. meine situation ist allerdings auch eine leicht andere. ich unterrichte nicht vollzeit an EINER schule. ich kenne aber viele menschen, die genau das tun. und viele von denen sind frustriert, genau wie du. ich hatte das glück, ein halbes jahr an einer schule (für die ich tätig bin) zu hospitieren. und da konnte ich mir ein recht authentisches bild davon machen, wie unterschiedliche lehrkräfte die von dir geschilderten probleme angehen.
    in allen fällen konnte ich für mich feststellen: wie die schüler reagieren, hängt 100% davon ab, wie die lehrkraft vorne am pult "drauf ist". aus einer komplett chaotischen streicherklasse wurde plötzlich in einer vertretungsstunde ein aufmerksames klassenorchester. unterschied: anstatt der fahrigen künstlerin stand auf einmal eine sehr ruhige, erfahrene und selbstbewusste lehrerin vor dem verein, die den ganzen quatsch der in so einer gruppe passiert hundertprotzentig auf dem radar hatte.
    daraus folgt: wie eine unterrichtssituation abläuft, liegt an mir. und nur an mir. das ist eine frage der attitüde. ich habe spaß am unterrichten, ich mag menschen. ich mag auch mich selber. und der einzige faktor, auf den ich 24 stunden am tag zugriff habe und den ich beeinflussen kann bin ICH. wenn ich mir den ganzen krempel, auf den ich null einfluß habe, zu eigen mache, dann gehe ich daran kaputt. oder entwickele eine attitüde, die der politik, den eltern und den stinkfaulen schülergesocks den schwarzen peter zuschiebt. ich für meinen teil lasse das nicht zu.

  • Da hat der matz ziemlich recht, würde ich mal behaupten.


    Und der Kern der Aussage ist, dass alles bei einem selber liegt und dass man ehrlich und fair zu sich sein sollte. Ich z.B. könnte mir niemals vorstellen, einem Haufen Halbstarker, der gar keine Lust hat auf Musik, im Rahmen eines staatlichen Bildungsauftrages das Trommeln beizubringen. Dazu ist mir das persönlich zu wichtig, als dass ich zulassen möchte, dass es mir so mit negativen Gefühlen beladen wird. Ich kenne auch viele Kollegen, die an Schulen unterwegs sind. Einer von denen (wenige Jahre im regulären Schuldienst als Gymnasiallehrer) gab neulich zu, dass er früher ab und zu nachts davon geträumt hat, Schüler zu schlagen. Jetzt sei das jede zweite Nacht der Fall. Er ist so alt wie ich. Er erzählt Geschichten, die von Machtlosigkeit und Frustration handeln, von gleichgültigen Eltern, aggressiven Schülern, ungünstigen Gesamtbedingungen und immer der Erkenntnis, dass man nix ändern kann.


    Dass ich sowas nicht machen will, war mir schnell klar, denn es passt nicht zu meinem Bild vom Schlagzeugspielen. Das muss freiwillig passieren. Ich möchte im Einzelunterricht auf meine Schüler eingehen können. Ich möchte ihnen von Passion für das Instrument erzählen können und sie lehren, wie sie es benutzen können, um sich auszudrücken, Wut abzubauen, Selbstvertrauen zu gewinnen. Mit dem Schlagzeug sollen positive Erfahrungen verbunden werden. Klingt alles total pathetisch aber so soll das bei mir sein. Und ist es auch fast immer.


    Ich weiß, dass man mir jetzt entgegnen könnte, dass ich mal vor so einer wilden Musikklasse stehen solle, dann würde ich schon sehen, dass der Ansatz da nicht klappt. Meine Antwort: stimmt. Und deswegen will ich das nicht.


    lg
    max

  • Während der richtige Sclagzeugunterricht gibt es keine Probleme beim Schüler,auch gibt es auch keine Probleme beim Lehrer.


    Warum?


    Die richtige Taktik und die Strategie der Unterrichte schließt alle Probleme aus.


    Die gute Stunde wird Feiertag.

    Der Schüler fühlt das Vergnügen von jedem Treffen mit dem Lehrer.


    Die Probleme ist nur bei jenem Lehrer, der nicht versteht zu arbeiten.



    Das Haupt Ziel ist eine Bildung im Laufe der Ausbildung des guten Menschen, und nicht die seelenlose Füllung von den Drum Art Informationen.


    In der Welt existieren die altertümlichen Prinzipien der Bildung, die niemand aufhob.


  • ... Du Glücklicher! Bei mir wimmelts nur so von Null-Bocklern (auch nach allen Hebeln der Motivationserweckung!) ...


    Dann bist Du noch lange nicht am Ende der Möglichkeiten angelangt, die Lehrer haben...


    Meine Frau hat auch keine Null-Bocklern in der Klasse, wenn sie eine solche frisch übernimmt, dann dauert das vielleicht eine Woche, bei einigen Kindern auch mal vier Wochen, bei wenigen auch mal länger, aber relativ schnell ist das eine sprühende, aber oft auch fordernde Klasse.
    Das ist wohl eine Frage der Einstellung, des Respekts, des Vorlebens, der Sichtweise, des Spasses den sie selber hat, etc.


    ...und Frontalunterricht hat sie noch nie gemacht, obwohl schon Jahrzehnte im Schuldienst, die hat damals als Junglehrerin mit Ihrem ehemaligen Prof. (Boegemann) die ersten Feldversuche gemacht, den Frontalunterricht völlig aufzubrechen und jeden Schüler differnziert zu unterrichten, darauf hat sie ihr ureigenes Unterrichtsmodell entwickelt. Ok, sie arbeitet an einer Förderschule und hat Klassen bis max. 15 Schüler, dafür sind diese Schüler in der Regel wesentlich verhaltensorigineller als solche an der Grund- und Hauptschulen.
    Da sie auch in der Lehrerausbildung beteiligt ist, sieht sie, wie engstirnig immer noch an der PH/Hochschule ausgebildet wird.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Zitat

    Meine Frau hat auch keine Null-Bocklern in der Klasse, wenn sie eine solche frisch übernimmt, dann dauert das vielleicht eine Woche, bei einigen Kindern auch mal vier Wochen, bei wenigen auch mal länger, aber relativ schnell ist das eine sprühende, aber oft auch fordernde Klasse. Das ist wohl eine Frage der Einstellung, des Respekts, des Vorlebens, der Sichtweise, des Spasses den sie selber hat, etc.


    Super! Da geht mir das Herz auf wenn ich so was lese. In ganz wenigen Fällen war mir sowas in meiner eigenen Schulzeit vergönnt. Jene (wenigen) Lehrer habe ich bis zum heutigen Tag nicht vergessen, insbesondere zu welchen Unterrichtsbeteiligungs-Höhenflügen sie jene Schüler ermutigten, die von anderen Lehrern (mitunter auch den Mitschülern) schon längst abgeschrieben/aufgegeben waren.

  • Eines vorab - gutes Thema was hier eröffnet wurde!!!


    Ich selbst hab die Erfahrung gemacht, dass die Abwechslung sehr wichtig ist um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Man muss nicht immer auf der selben "Geschichte" reiten und den Schüler mit evtl. Problemen konfrontieren.
    Immer mal was anderes und dann aber wieder zu den "Problemkindern" zurück!!!


    Ebenso habe ich gemerkt, dass es wichtig ist auf jede Person / Schüler einzugehen. Nicht jeder ist gleich im Fortschritt, Können, Motivation usw.


    C YA

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!