Jazz hören, lernen und spielen

  • Hi,



    ich habe mich anfangs der Weihnachtsferien das erste Mal mit Jazz auseinandergesetzt. Habe auch drei Stunden Unterricht erhalten. Dort sind mir jedoch nur die Basics beigebracht worden.
    Ride Pattern + die verschiedene Möglichkeiten die Snare + BD zu positionieren und Akzentgeschichten. (3er,5er,7er). Habe mir jetzt auch das Buch The Art of Bop Drumming besorgt, um damit weiterzumachen.
    Auch soll ich viel Musik hören. Das ist mir klar, jeder sagt das ;)
    Nun habe ich die Möglichkeit, mit einem Bekannten zu spielen. Er spielt Piano und hat mir vorgeschlagen, ein paar Jazz Standards rauszusuchen, und die gemeinsam anzugehn.
    Soweit so gut. Ich habe auch riesig Lust darauf, habe die nächste Woche frei und kann mich täglich damit beschäftigen (was natürlich nicht ausreicht)
    Das Blöde ist nur, er spielt seit 20 Jahren Jazz, hat eine Menge Erfahrung, spielt schon ewig in einem Duo, mehreren Trios und ich beginne erst damit, mich in die Materie einzuhören.
    Kann mir jemand einen paar Tips geben, damit ich mich nicht vollkommen blamierere? :)

    Neid ist die aufrichtigste Form von Anerkennung!

  • swingen. sonst macht es keinen spass. egal, wie gut die technik ist. dennis chambers ist zwar ein tier, aber swingen kann er nicht. mit dem ride-becken einen swing ohne ende zu erzeugen...

  • Wieso blamieren? Sei doch froh das er schon so lange spielt, dann kann er Dir gut was vermitteln. Sag ihm doch einfach ehrlich, wie lange Du dich mit der Materie beschäftigst.


    Abbot, gestern bisschen zu viel im Glas gehabt ? Guck dir mal das Video an.



    [video]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/video]

  • Hey,
    wenn du Jazz höhrst und dich mit der Materie beschäfftigst ist das schon vollkommen ok. :)
    Ich würde nur noch den Tipp weniger ist mehr geben .... viele Jazzschlagzeuger grooven nicht weil sie sich in irgentwelchen patterns verhädern oder einfach nicht staight durchspielen können, obwohl das straighte durchspielen den nötigen swing bringt .


    Frohes Neues !

  • Eine Möglichkeit könnte sein, "Freddie Freeloader" von Miles Davies "kind of blue" rauszusuchen und mitzuspielen. Jimmy Cobb macht das ganz wunderbar. Er swingt. Und hält die Form.
    Und das kannst Du auch machen. Die Melodie und die Form ist recht einfach und Du kannst die 12 Takte (Blues) immer markieren in dem Du den Formanfang mit einem kleinen Fill einleitest.
    Mach das mal. Und wenn Du Dich gut fühlst kannst Du mal eine Hand oder Fußkombination (Comping) einfliessen lassen. Wichtig ist das die triolische bzw. swing Unterteilung in Deine Hände kommt.
    Wenn Du das als Fundament entwickelt hast, wirst Du auch andere Standards mit anderen Formen meistern können.
    Und Deine Mitmusiker werden Dich lieben, wenn Du die Form erkennst und markierst und einen guten Swinggroove etablieren kannst.
    Alles andere ist erst mal Nebensache.

  • Abbot, gestern bisschen zu viel im Glas gehabt ? Guck dir mal das Video an.


    :P ja, besser als ich es bis jetzt von ihm kannte, aber hast du schon mal überlegt, wieso er die hälft vom stück aussetzt?!? :P



    edit: barbara swingt, aber dennis... der kann anders aber besser.

  • Ich würde vorschlagen, sich anfangs ganz auf TIME SPIELEN und FORM HALTEN zu konzentrieren.
    ::: Wenn Du das TEMPO und das FEEL auf dem Ridebecken schön flüssig und stabil halten kannst,
    dann ist das erst mal mehr wert als alle möglichen verrückten Akzente mit Snare und Bassdrum.
    ::: Und wenn Du immer weißt wo Du in der Form bist,
    oder gar in dem jeweils letzten Takt eines Formteils den Nächsten Teil vorzubereiten weißt,
    und z.B. die A-Teile zuverlässig von den B-Teilen abzugrenzen weißt,
    und da nie die Orientierung verlierst,
    ist das auch erst mal mehr wert als alle artistischen Einlagen oder jedes Comping.


    Dieses "immer mit zählen" und "den Fluß behalten" ist erst mal schwer genug
    und auf mehr würde ich mich zunächst nicht konzentrieren.


    So dürfte auch der erfahrene Pianist seine Freude an Dir haben.
    Und nebenbei: Es gibt keine bessere Übung auf der Welt als mit alten Hasen zu spielen,
    Glückwunsch zu diesem Luxus !

  • :P ja, besser als ich es bis jetzt von ihm kannte, aber hast du schon mal überlegt, wieso er die hälft vom stück aussetzt?!? :P


    Weil sie es sich so ausgemacht haben. Oder glaubst du ernsthaft er setzt bei einem Live-Konzert mit TV-Mitschnitt aus weil er nicht mehr kann? Ihm daraufhin ein schlagzeugerisches Defizit anzukreiden ist schon vermessen.
    Der Mann weiss was er kann und was er macht. Und auch Frau Dennerlein ist nicht nicht auf der Nudelsuppe geschwommen.
    LgTrommelmann

  • Der Mann weiss was er kann und was er macht.

    ja, eben. :rolleyes:
    jimmy cobb macht ungefähr dasselbe, aber bei ihm swingts hundert mal mehr. das ist der unterschied.


    finde darauf kommts an, wenn man jazz spielen möchte. ein jazz schlagzeuger wird daran gemessen, wie er swingt und nicht, welche mörder-fills er spielt. das ist jedenfalls meine erfahrung.

    Einmal editiert, zuletzt von abbot ()

  • ... Swing ist ein Feel ...


    DANKE !!


    wer sagt denn, daß man einen Schlagzeuger braucht um zu swingen?
    sollte sich das noch nicht rumgesprochen haben, dann hör dir mal Soloaufnahmen von Albert Mangelsdorff an, da sind Stücke dabei, die swingen wie der Teufel!



    Thread-Starter, du hast ein Glückslos gezogen, es gibt keine bessere Lehre, als von einem erfahrenen freundschaftlich gesonnenen Musiker gefordert zu werden. Nimm die Herausforderung an und arbeite dich aufwärts.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Thread-Starter, du hast ein Glückslos gezogen, es gibt keine bessere Lehre, als von einem erfahrenen freundschaftlich gesonnenen Musiker gefordert zu werden. Nimm die Herausforderung an und arbeite dich aufwärts.


    SO würde ich das auch sehen. Es gibt nichts besseres einen einstieg zu finden. Das wird eine gute lehrstunde werden. Ich denke dein Freund kennt dich soweit und ich denke du hast ihm auch sicher klargemacht, dass du da noch nicht so viel Erfahrung hast. Er läd dich trotzdem ein, also erwartet er von dir auch nicht, dass du perfekt bist.
    Mach dir keinen Kopf und bereite dich solide vor. In der kurzen Zeit sind keine riesen Sprünge zu erwarten, aber danach gehts sicher vorwärts.
    Du hast nichts zu verlieren und kannst von der Aktion nur profitieren. Viele werden dich dafür beneiden du Glückspilz ;)
    Viel Spass!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!