Verstärkungsringe reparieren

  • Als vor ein paar Wochen an meinem orangenen Rogers nach ein paar Jahren mal wieder ein Fellwechsel anstand, traf mich fast der Schlag. Die Gratungen an den Toms waren an einigen Stellen total hinüber, teilweise war das Speerholz der Verstärkungsringe auseinander gegangen.


    Was die Ursache für die Abspaltungen in den Verstärkungsringen war, kann man nur spekulieren. Entweder wurde damals in den 70igern bei Rogers schlampig gearbeitet und die Kessel nicht vollständig verleimt, oder der Leim ist mit den Jahren ausgehärtet und hält die Holzlagen nicht mehr zusammen? Vielleicht war das Set früher großen Temperaturschwankungen ausgesetzt und die verschiedenen Holzlagen haben dann gegeneinander gearbeitet?


    Müßig sich darüber Gedanken zu machen. Erstmal habe ich die Kessel nach dem Custombauer meines Vertrauens geschickt. Willy Wahan hat die Toms begradigt,
    gegratet und geschliffen. Nun hatte ich eine perfekte Gratung, nur die Spalte an den Verstärkungsringen sind jetzt noch sichtbarer geworden.





    Im im DF habe ich in diesem Fred eine Anleitung gefunden und mich heute in der Mittagspause mal an die Arbeit gemacht.


    Mit einer handelsüblichen Fixer Spritze habe ich den Holzleim bis in den tiefsten Winkel gespritzt. Unglaublich wie viel da rein ging! Mit 3 Schraubzwingen habe ich den Kessel fixiert. Als Unterlage habe ich kleine Holzstreifen genommen, welche ich vorher in Wasser gelegt hatte. Dadurch sind sie schön biegsam geworden und passen sich dem runden Kessel an. Den herausquellenden Holzleim gründlich abputzen. Der fixierte Kessel bleibt über Nacht so stehen, in den nächsten Tagen werde ich die Prozedur an den anderen Stellen wiederholen.



    Das sollte es (hoffentlich) gewesen sein.


    Hat noch jemand eigene Erfahrungen und vielleicht noch den ein oder anderen Tipp auf Lager hat, einfach hier rein schreiben.

  • Die Nadel müsste geschätzt 30 mm lang sein. Erstaunlich, dass der doch sehr dickflüssige Holzleim dort durch passte.


    Willy meinte, dass die damals bei Rogers / Ludwig/ etc. teilweise schlampig gearbeitet haben und die Kessel nicht vollständig verleimt haben.
    Das Standtom wäre schon ein Härtefall gewesen. Komischerweise klang das Set trotz defekter Gratung und Verstärkungsringen mehr als annehmbar.


    Bei meinem Rogers sind komischerweise nur das 12er und das 16er Standtom betroffen. Beim 13er Tom und der Bassdrum ist alles ok.

  • An meinem (japanischen?) ROY-Schlagzeug, das ich vor ein paar Jahren besaß, war's ähnlich. Im Gegensatz zu Dir habe ich bei der Billig-Kiste (die dennoch sehr schön rund klang) allerdings weder Gratungen nachgezogen noch die Risse zugeleimt. Ich denke, daß sich i.L.d. Jahre nur die Spannungen (im wahrsten Sinne des Wortes) Luft verschafft haben, was bei schlampiger Verarbeitung dann irgendwann zutage tritt. Solange sich der Riß nicht fortpflanzt (wie bei Becken), bleibt der Kessel stabil und es dürfte auch nichts nachschnarren. Ich glaube auch nicht, daß sich so ein Riß quasi von selbst noch weiter ausbreitet.


    Gruß - R.

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