Alles anzeigenvon Maddin: Aber ob jetzt ein Vinni oder Bertram besser ist, kann man so nicht beantworten. Technisch mit Sicherheit Vinni aber weiter gebracht hat es ihn auch nicht. Zumal hier ein weltweit agierender Drummer mit einem verglichen wird, der „nur“ in Deutschland aktiv ist. Beide spielen aber sehr banddienlich und können grooven wie sau.
Das sehe ich nicht ganz so, Maddin. Vinnie hat die Möglichkeit viele Jobs zu spielen, die Bertram gar nicht spielen kann. Das meine ich ohne einen Anflug von Bösartigkeit, das ist einfach so. Und das gilt sowohl für die Bühne, als auch fürs Studio. Als Beleg braucht man sich nur mal seine Credits zu Gemüte führen. Und gebracht hat's dem Vinnie, außer der persönlichen Befriedigung - und das können wir nur vermuten - , auf jeden Fall mal ein paar Schecks, die er mit geringeren Fähigkeiten sonst nicht eingelöst hätte.
von Maddin: Der Andere kann halt noch mehr, was aber außer unserer Zunft keinen interessiert.
Na ja, Vinnie kriegt dann halt den Job bei Sting, weil er vielleicht doch eine Spur mehr sophisticated spielen kann als viele andere. Und dann spielt er weltweit die dicksten Hallen und Festivals - und auf einmal "interessiert" es doch den ein oder anderen Nicht-Trommler. Oder zumindest spürt er es, ohne genau zu wissen, warum die Musik jetzt so richtig groovy daher kommt. Bertram macht das was er macht gut, soweit ich das beurteilen kann (kenn ja nicht alles). Und genau das ist ja auch eine herausragende Fähigkeit: Zu wissen, was man kann und genau so, was man nicht kann - und das dann zu lassen. Deswegen hat der Katsche auch immer dem Franz die Kugel hingeschoben, nachdem er einen niedergekniet hatte. Weltmeister sind dann beide geworden.
fwdrums
Unterricht bei Bertram Engel
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die Generation, die mit Platten oder Kassetten groß geworden ist, ihr scheinbar besser geschultes Gehör in Waagschale werfen und überzeugen. Einmal mit oft wesentlich besserem Sound (bin immer wieder entsetzt, wie Drums teilweise klingen, während die Spieler mich links in die Tasche stecken und rechts wieder rausholen – ohne das ich es mitbekommen hätte) zum anderen eher mit der Fähigkeit, sich unterzuordnen und einfach als Ganzes gut zu sein.
Hinter diese Aussage möchte ich mal ein paar dicke Ausrufezeichen setzen:
Gerade das mit dem Sound stößt mir immer wieder sauer auf. Auch hier im Forum geistern einige Kandidaten rum, die es spieltechnisch bestimmt mit jeder Nähmaschine aufnehmen könnten. Dabei steht meist noch ein Starclassic, Collectors, SQ2 (vor allem das in letzter Zeit vermehrt) im Zimmer, was aber absolut grausigst klingt. Hier fragt man sich dann, ob es nicht ein Swingstar, LX oder Force 2007 auch getan hätte. Von der Klangqualität ist das leider meist zu bejahen.
Achso ja, und dann wird natürlich noch über den Setsound geschimpft. Von wegen das Starclassic ist scheiße, die Bassdrum macht nicht Bums ich kauf mir jetzt ein SQ2, da klang die im Laden viel geilerer -
Wo wir gerade so schön dabei sind, möchte ich bei aller Zustimmung in zwei Dingen widersprechen.
Die erste Sache bezieht sich auf die Aussage, dass heutige Schüler immer schlechter zuhören können wegen Internetkultur usw. Vielleicht verstehe ich es falsch, aber dabei schwingt das seit Jahrtausenden präsente Gejammer der älteren über die nachfolgenden Generationen mit. Mein Vater (ein sehr guter Jazzsaxophonist) ärgerte mich früher mit der Aussage, seine Generation hätte viel besser zugehört und die Musik im Moment viel intensiver wahrgenommen, weil es weder das Geld für Platten gab noch die schnelle Aufnahmemöglichkeit (ich habe damals stundenlang vor meinem Kassettenrekorder gesessen und Musik aus dem Radio aufgenommen).
Ich teile Schüler in die tendenziell Begeisterungsfähigen und Interessierten und in die, die nicht ganz so begeistert sind, aus was für Gründen auch immer. Ich selber war früher auch eher an Licks interessiert, wie eigentlich jeder, der jung ist und noch nicht lange spielt. Das liegt daran, dass man sein Vokabular aufbessern möchte und noch nicht über die (Hör-) Erfahrung verfügt, über die vielleicht ein 30 oder 50 oder 70 jähriger verfügt. Mein Sound war damals unfassbar scheisse und ich wäre in diesem Forum dafür gevierteilt worden, dass ich auf dem eigens von meinem Vater organisierten USA Gretsch (750 Mark! ) abgeklebte Pinstripes hatte. Und während ein 13 jähriger mit dem nötigen Interesse heutzutage in Foren schnelle Tipps zur Verbesserung bekommt, haeb ich so bestimmt die ersten vier Jahre gespielt!
Die zweite Sache ist das Missverständnis, dass Topmusiker nicht übereinander herziehen. Ich sage nur: das tun sie. Persönliche Animositäten gibt es überall und wer mal längere Zeit mit solchen Drummern zusammen ist, der bekommt Dinge mit, die er gar nicht für möglich gehalten hätte.
lg
max -
Zitat
Ich sage nur: das tun sie.
Sie tun es, aber sie tun es nicht in der Öffentlichkeit oder gar in Foren
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...Deswegen hat der Katsche auch immer dem Franz die Kugel hingeschoben, nachdem er einen niedergekniet hatte. Weltmeister sind dann beide geworden] ...
ich liebe diese Bemerkungen!!
zumal du den Schwarzenbeck sehr wesentlich beschrieben hast... -
zumal du den Schwarzenbeck sehr wesentlich beschrieben hast...
Aber EINEN hat er mal selbst grandios reingehauen von ganz weit hinten... -
Aber EINEN hat er mal selbst grandios reingehauen von ganz weit hinten...
joooh, gegen Madrid, lang ists her. -
lang ists her.
Mist, und ich hab's trotzdem schon bewusst im Fernsehen gesehen.. ich bin wohl steinalt... -
Hallo zusammen,
wenn man mal zum Hauptthema "Unterricht bei Bertram Engel" an den Anang zurück kehrt, dann bin ich als jemand der in Wesel wohnt wirklich begeistert darüber, dass einer der bekanntesten Schlagzeuger Deutschlands hier eine Akademie aufmacht.
Er könnte ja auch sein Wissen für sich behalten und denken "ich habe meine Karriere gemacht", sollen die anderen doch zusehen wie sie das anstellen mit dem Groove.Und ich bin weder ein Maffay noch ein Lindenberg Fan - ganz im Gegenteil !
Diese Musik ist wirklich nicht das was mich anmacht. Ich glaube aber, dass ein Drummer wie Bertram Engel in der Lage ist dem Amateur-Drummer einiges beizubringen. Ich überlege auch, ob ich nicht zur Verbesserung meiner Fähigkeiten in die Drumakademie gehe. Das kann so verkehrt wohl nicht sein.Mir ist ein "groovender Schlagzeuger", der "Bandorientiert" spielt immer noch deutlich lieber, als die "wie aufgezogen wirkenden Affen", die wider jeglichem Rhythmus eine Selbstdarstellung betreiben, sich in Solos verlieren und die Menschheit damit zum Wahnsinn treiben.
Da rennt man manchmal schon nach einer Minute des Solospiels aus dem Raum....
Und ich frage mich, in welche melodische Musikrichtung wird das dann eingebunden?Und für mich hat Musik was mit groovenden Sounds und einer gut klingenden Band zu tun - und der Schlagzeuger ist einer von den Akteuren.
Jedenfalls habe ich in meinem Leben noch nie an einem Konzert teilgenommen, wo auf der Bühne ein Schlagzeuger allein ein Publikum über 2,5 Stunden mit Solodrumming zur Zugabe treibt.....
Selbst Chris Slade oder Phil Rudd würde ich das nicht zutrauen, aber mit dem Rest der Band ist es einfach genialer ROCK !Gruß
Oliver
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