Hallo liebe Drummer,
Erst mal zu meiner Person, bin 21 Jahre alt & heisse Kevin.
Seit meinem 10.Lebensjahr spiele ich nun Schlagzeug, war 1 Jahr lang in der Musikschule!
Danach spielte ich in einem Musikzug ca. 8 Jahre lang Schlagzeug, nun spiele ich ca. 2 Monate in einer
Profiband. Das alles klappt soweit ganz gut außer diese Latinorhythmen z.B. Songs wie Volare, La Bamba, La Luna y el Toro.
Ich bekomme es einfach nicht hin, warum tue ich mir damit nur so schwer? Hat jemand ähnliche Probleme mit diesen Rhythmen oder
sogar mit diesen Liedern??? Oder kann mir jemand einen Tipp geben ?!? Freue mich auf Antworten... LG Kevin
Latinorhythmus
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Hallo Kevin
ähm... ja das ist schon schwer in "profibands"
da hilft üben?
gruß
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Das Problem bei solchen Grooves ist die grundsätzlich andere Struktur als unsere Rock/Pop-Sachen und die Mehrstimmigkeit die viel Koordinationsvermögen Verlangt.
Am allerwichtigsten: "Latin" gibt es als Stil oder Groove nicht.
Unterscheide zuerst:
- Brasilien
- Afro-kubanische Grooves
- Spanische RhythmenInnerhalb dieser drei Universen wirst Du viele weitere Teile finden.
Mach dich zuerst mit den Basics der jeweiligen "Kontinente" vertraut.Buchautoren-Tipps:
Brazil: Ed Uribe, Antonio Adolfo, Duduka Fonseca
Afro Cuban: Ed Uribe, Frank Malabe,
Spanien fällt mir grad nix ein...Titel wie "Volare", "La Bamba" haben aber eigentlich nix mit den ursprünglichen Stilen zu tun sondern sind eher Pseudo-Latin-Bierzelt-Schlager...
lg
Xian -
Nur ein paar kleine Anmerkungen von mir, zu Xians sehr kompetenten Ausführungen:
die Mehrstimmigkeit die viel Koordinationsvermögen Verlangt.
Was vielen nicht klar ist: Beim "Latin" wird eine Gruppe von Percussionisten immitiert, z.B. im Afro Cuban kann die linke Hand des Drummers den Part des Congaspielers übernehmen und die rechte spielt Cascara, den Part des Timbalesspielers.
Also eine Mann übernimmt die Aufgaben, die sonst mehrere Musiker übernehmen. Daher die Komplexität der Rhythmen.
Das ein Mann die Aufgaben mehrerer Drummer übernimmt, hat ja übrigens erst zur Erfindung des heutigen Drumsets geführt. Stichwort "double drumming". Aber ich schweife ab.Am allerwichtigsten: "Latin" gibt es als Stil oder Groove nicht.
Wahre Worte - in der Theorie.
Aber was mache ich, wenn da oben links auf dem Notenblatt das Wörtchen "Latin" steht.
Dann kann ich den Bandleader groß anschauen und fragen "Brasilien oder Kuba?" Und der wird in den meisten Fällen groß zurückschauen und mit den Achseln zucken.
Ich frage da gar nicht mehr, sondern fange mit einem Mischmasch an, das ich anpasse, sobald ich die ersten Takte gehört habe.@Kevin: Ich würde dir empfehlen dich mit den Stilistiken, wie sie traditionell gespielt werden, auseinander zu setzen. Das hilft dir auch "Pseudo"-Latins besser zu spielen und ist daneben eine gute Übung für die Unabhängigkeit.
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Danke für eure Antworten bis jetzt. Freu mich auf weitere. LG Kevin
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Hm. Wenn Du in einer Profi-Band spielst, solltest Du uns Tipps geben und nicht umgekehrt. Ansonsten würde ich mir an Deiner Stelle einfach vom Bandleader Aufnahmen der Songs geben lassen, die zeigen, wie er das getrommelt haben möchte, und mir das draufschaffen. Wenn Du das nicht kannst, bist Du eben nicht gut genug. Klingt fies, aber was soll man dazu sonst sagen? In einer Tanzkapelle gehört die Koordination für Pseudo-Latin-Grooves nunmal zur Grundausstattung. Zum Nachlesen gibt es viele gebräuchliche Grooves dieser Richtung in Diethard Steins Modern-Drumming-Büchern. In Band 1 müsste schon einiges drinstehen, wenn ich mich recht erinnere.
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Hi, auf welche Art Antworten hoffst Du denn noch?
Es gab doch schon ein paar sehr gute Buchempfehlungen und sogar eine kurze Differenzierung der Begrifflichkeiten.
Mna könnte noch Funkifying the clave oder Timbale Shulen empfehelen (Jose Cortijo, F. Malabe war ja schon. zeug von Shaguito zum Thema Songo findest Du auch bei Youtube.
Und ggf bekommst Du hier einen Einblick ind die Unabhängigkeitserfordernisse, Übungsaufwand, Setaufbau, Technik etc.
So mir nix Dir nix spieln wa ma nen Latino Groove... das gefällt aber nur Tante Klara.
Nee im Ernst, das ist so mit das Anspruchsvollste Zeug mit dem man sich in Sachen Polyrhythmik beschäftigen kann. Also erstmal vertraut machen:
Cascara und Clave groovig spielen können, dann Mambo-, Mozambique ,-etc.Bell Patterns Variationen wechseln und dann irgendwann die Bassdrum z. B.auf die 2+ (siehe Schule)
Also besorg Dir eine gute Schiule und übe damit, noch besser nimm Dir ein Lehrer, der das beherrscht.
Viel Spaß! -
sorry wenn ich hier so laienhaft reinquatsche: also ich versteh unter latin zuerst mal die "samba-bassdrum" (zumindest in samba und bossa) dazu dann hihat auf 2 und 4 getreten (siehe punkte) o.oo.oo.oo.oo.oo.oo.oo.oo.
dazu dann z.b. clave als rim click mit ride als "lückenfüller"... in noten etwa so: x..x..x...x..x..//
wenn du das auf bissl speed kannst so dass es groovt hast du ne solide basis für latin würd ich behaupten.
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@radikarl
Ne Son-Clave auf nen Samba/Bossa-Bass spielen als Grundlage für alle Latin-Rhythmen... is klar...[video]
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das hätt ma jetzt auch höflicher sagen können
aua, edita meckert und sagt, mit dem beat von radita karla kriegst du alles in den latin, siehe
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Schöne Version, Psycho...
Zurück zum Thema: "Latin" als Oberbegriff ist ja schon mal sehr umfassend. Genauso könnte ich von "European" sprechen. Dazu würden dann nicht nur die Gregorianik, Bach, Beethoven und Strawinski, sondern auch die Beatles und die Einstürzenden Neubauten gehören. Dazu kämen Sachen wie Flamenco und die ganze 17/16tel-Balkan-Geschichte... Schwierig zu sagen, wie ein "European-Beat" zu spielen wäre, oder?
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"Funkyfying the Clave" würd ich erst mal lassen.
Erstens sollte man erst die Basics kennen bevor man sich an verfremdungen macht,
zum anderen muß man sich klar machen woraus dieses Buch geboren wurde.Robby hat damals sehr viel bei Ruben Blades getrommelt.
Wenn man sich da mal z.B. die Scheibe "Caminando" anhört, stellt man fest,
das Robby da schön abgedrehtes Afro-Cuban-Zeug spielt.
Das geht allerdings nur, weil er in der Band NICHT der Timekeeper ist.
Das übernehmen die Percussionisten. Die Drums sind da mehr Verziehrung....
Nu hat man ja eher selten noch drei weitere Trommler an Bord, daher lieber
mal erst schön solide Clave, Cascara etc. beherrschen.Und wie Crudpads schon richtig bemerkte hat Clave mit Bossa nix zu tun, auch wenn beide Patterns sich ähneln, stehen völlig verschiedene Funktionsweisen dahinter....
lg
Christian -
Hallo Kevin warum dir das sooo schwer fällt ist einfach.Du bist kein Südamerikaner nehme ich an?Siehst du!Und wie crudpats schon so schön schrieb,"auch ich bekomme ne Halskrause bei dem ach so feinem Oberbegriff Latin" ist das zu Unterscheiden.Die Songs die du anführst sind ja eher Europäisiert,will sagen nich so schwer.Schau bei utube und du findest Lou Diamond Phillips mit La Bamba eher Strait gespielt,dann noch ein wenig Gipsy Kings(nehme an das will deine Kombo) und alles is gut.Ich sach gleich ,das ist nich meine Musik aber in der Lite variante kann ich das schon.Und wenn du dieses Zeug wirklich" richtig" spielen können willst dann brauchst du viel Zeit nur dafür und mußt diese Musik auch fleißig hören.Gutes Lernmaterial ist unter anderem Afro - Cuban for Drums by Maria Martinez .
grüsse
ps,nachtrag der mir unter den Fingern brennt,Volare is doch italy und nur von GK leicht SA -
Erstmal die Timbale Patterns , dann hat man eine Grundlage. Bei Youtube schauen, dann weiß man schon mal wo es hingehen soll.
z. B.Changuito, John Santos etc.
Son Clave und Sanba Bass , also nee da hat der Kollege recht. das macht man nicht, nichtmal James Last!
Bossa Clave ist für den sanba eher angesagt, aber auch hier stellt sich die Frage welchen Samba?
Samba de Roda, Samba batucada, Samba de Caboclo..
Fragen über Fragen. -
ZITAT: "Wenn Du in einer Profi-Band spielst, solltest Du uns Tipps geben und nicht umgekehrt."
Na, das seh ich nicht wirklich so. Ich denke, es gibt bestimmt viele Drummer, die ihr Geld nicht damit verdienen und dennoch so manchem Profi oder gar weltbekannten Drummer mehr als genug zeigen können. So einfach, ist das also imho nicht.
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Jau, z.B. diversen Percussionisten in einigen Big Bands oder auch Pop Bands, wo ich mich immer frage:
Wie haben die eigentlich (und von wem) den Job gekriegt?
War gerade kein andere in der Nähe, der eine dicke Unterlippe hatte?
Gruß! -
Hi Kevin, hier nochmal die für mich vielleicht beste Schule von Victor Rendón:
http://www.amazon.de/Art-Playi…TF8&qid=1287563943&sr=8-2Mit CD und allen Noten. Sie enthält auch einige Interviews mit namhaften Leuten aus der New Yorker Scene und die bespile sind alle durchweg authentisch und groovy.
Es sind auch für das drumkit Beispiel drin. Mit der Schule machst Du nix verkehrt. -
Hallo!
Wenn du dich intensiv mit dem Thema beschäftigen möchtest, kann ich dir auch Markus Leukel empfehlen.
- Ein Deutscher Trommler, der sehr interessante Sachen macht und ein guter Lehrer ist.
Hier seine Page:
http://www.markusleukel.com/Seine Bücher:
http://www.amazon.de/Ritmos-Br…nts&qid=1287564191&sr=8-1
http://www.amazon.de/Afro-Drum…nts&qid=1287564191&sr=8-2Lernvideos von ihm gibt es auch hier:
Samba:
http://www.musikmachen.de/Lern…/Drum-Videoworkshop-SambaReggae:
http://www.musikmachen.de/Lern…hops/Videoworkshop-ReggaeBossa Nova:
http://www.musikmachen.de/Lern…/Videoworkshop-Bossa-NovaGruß Thomas
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hat Clave mit Bossa nix zu tun
Lieber Xian,
ich hoffe, du verzeihst mir, wenn ich schon wieder präzisierend eingreife...
Beide Rhythmen haben insofern etwas miteinander zu tun, als sie den selben Ursprung, nämlich (West-)Afrika, haben (Stichwort "Sklaven").
Auch in New Orleans taucht das ein oder andere "Clave"-ähnliche Pattern auf und verweist auf die gemeinsame Herkunft. -
Zitat von »Xian01«
hat Clave mit Bossa nix zu tunLieber Xian,
ich hoffe, du verzeihst mir, wenn ich schon wieder präzisierend eingreife...
Beide Rhythmen haben insofern etwas miteinander zu tun, als sie den selben Ursprung, nämlich (West-)Afrika, haben (Stichwort "Sklaven").
Auch in New Orleans taucht das ein oder andere "Clave"-ähnliche Pattern auf und verweist auf die gemeinsame Herkunft.Sehe ich anders.
Bossa Nova war (und ist) in erster Linie eine tanzbare Abwandlung traditioneller brasilianischer Musik.
Bossa Nova heißt ja auch nichts anderes als "neues Ding/Trend/Strömung"...die Clave hat ihren Ursprung in der afro-cubanischen und NICHT in der brasilianischen Musik.
Gut, der bekannte Schmelztiegel der Kulturen kann fast überall herhalten, hier greift das m.E. zu kurz.
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