TD- 6 als modul für metalproduktion

  • Wäre es nicht einfacher und billiger, wenn ihr mit Drumtracker oder so die Bassdrum durch ein Sample ersetzt, das euch zusagt?

    [url='http://www.drummerforum.de/forum/thread.php?postid=382638#post382638']Mein Saturn

    Einmal editiert, zuletzt von Christi ()

  • es ist überhaupt nicht aufwendig, alle bassdrums zu ersetzen. drumagog / spl drumxchanger / steven slate trigger / oder was anderes drüber und sample auswählen: et voilá. spiel halt mit dem td-6 modul ein, nimm eine möglichst clickige bd, schalte sämtlichen raum, und vor allem sämtliche dynamik ab und du solltest schon recht nah am sound dran sein!

    sieg natur.

    Einmal editiert, zuletzt von slo77y ()

  • an deiner stelle würde ich im nachhinein triggern, wie es hier schon vorgeschlagen wurde. habe im juli gerade `ne death metal produktion mit einer meiner bands eingespielt und aufwändiger ist das nicht. ich denke auch nicht, dass man das merkt wie du sagst, da das modul ja auch nur triggersounds hergibt.
    ganz normal mikrofonieren und am ende die bass durch triggersounds ersetzen bzw. die signale mischen, was bei uns wohl der fall sein wird.
    wenn du sowieso ein modul brauchst, dann spricht nicht viel dagegen, aber extra eins zu kaufen wäre unsinn. ;)

  • ich hab heute mit den supis auf der sae gesprochen. leider können die mir auch keine auskunft geben. naja, lern ichs mir halt selber, wichtig ist nur, dass das bass drum modul einen guten kick sound ausspuckt. ich ein is ned so meine musik, aber die trigger am anfang vom nemesis sind wirklich gut von den einstellungen. schafft das das td 6 technisch, kennt ihr da eine einstellung?

  • nimm einfach irgendeinen sound der möglichst künstlich klingt, und schalte jegliche dynamik und raum und was es sonst noch alles gibt AUS. dann sollte der tontech genug grundlage haben um entweder damit ein anderes sample absolut sauber zu triggern oder daraus den gewünschten sound zu basteln!

    sieg natur.

  • Zitat

    ich hab heute mit den supis auf der sae gesprochen. leider können die mir auch keine auskunft geben.

    Datt wissen die nich???


    ... dann hab ich keine Fragen mehr. SAE = schlimmste anzunehmende Einstellung. Dann hat sich wohl seit Anfang der 90er nix dran geändert.


    Tip: am besten gleich ne akustische Kick recorden und später replacen (schlaue Leute recorden ausschliesslich eine echte Doublebass, um R+L auf getrennten Spuren zu haben). So hat man später alle Möglichkeiten. Aber wahrscheinlich darf´s mal wieder nichts kosten und findet nicht im Studio mit grossem Aufnahmeraum, sondern im bandeigenen Proberaum statt. Von Schiessbude stimmen und mikrofonieren hat dann wahrscheinlich ebenfalls keiner den Plan, und es klingt hinterher wie so oft beschissen. Gefährlich. Das sind dann diese "Produktionen", die mir das Label oder der Masteringmann zum "retten" vorbei schickt.


    Gruß Moschus

  • Wenn die Kick sowieso replaced wird, würde ich keine akustische Bassdrum aufnehmen. Die ist nämlich dann auf den Overheads drauf, und das klingt in Verbindung mit den Samples dann später kacke. Dann muss man die OHs extrem hoch lowcutten und verschenkt dabei viel "echtheit" des Drumsounds

    sieg natur.

  • Zitat

    Wenn die Kick sowieso replaced wird, würde ich keine akustische Bassdrum aufnehmen. Die ist nämlich dann auf den Overheads drauf, und das klingt in Verbindung mit den Samples dann später kacke. Dann muss man die OHs extrem hoch lowcutten und verschenkt dabei viel "echtheit" des Drumsounds


    Nee, iss klar:)


    Man verschenkt also die "Echtheit", wenn man das akustische OH Signal ohne akustischen Anteil der Kickdrum aufnimmt. Das Gegenteil ist der Fall. Da wird auch nichts untenrum gecuttet! Wenn man mit einer akustischen Bude als Ausgangsmaterial arbeitet, und alles gescheit stimmt, stört eine akustische Kickdrum im Mix überhaupt nicht. Im Gegenteil recorded man sogar zusätzliche Raummicstracks die stark komprimiert werden, die zum Gesamtmix hinzu gefügt werden. Diese werden per Kompressor voll an die Wand gefahren und verlängern das Sustain sämtlicher Ambience und allem was Nachklang hat, auch der Becken. Am Ende wird die Schiessbude mitsamt sämtlicher Raumeffekte per Parallelkompression ebenfalls noch mal angedickt. WIchtig ist nur, daß die Samples und die echten Kicks immer zeitgleich sind. Also ERST die akustischen Drums rücken und editieren (und zwar über alle Spuren synchron), und DANN beliebige Signale per Sample andicken.


    Das ist das Problem bei den üblichen Metal-Produktionen: die Leute achten nicht mehr auf einen guten akustischen Basis-Drumsound. Stattdessen wird replaced was datt Zeug hält, und alle klingen am Ende gleich. Dann kann man die Bude nämlich im Proberaum oder dem muffigen Mini-recording Raum vom Hinterhofstudio recorden, und hängt hinterher einfach ne Tonne Raumsamples und gesampleten Hall drauf. Viele programmieren auch die Drums komplett, und verkaufen das dem Hörer als echte Schiessbude. Es wirk mehr Zeit auf das faken verwendet, anstatt einmal zu lernen, wie es mit einem echten Schlagzeug geht. Dummerweise muss man seinen Kram dann aber auch fehlerfrei spielen können, was bei mindestens 70% aller Metal Drummer leider nicht in ausreichendem Maße der Fall ist. Drummer die gefakte Drums nicht heraushören, sollten vielleicht mal darüber nachdenken, wie eine echte Schiessbude in Wahrheit klingt, und ob sie selbst z.B. ohne Triggerkick überhaupt spielen können. Leute wie Sean Reinert, Thomen Stauch oder Arijen van Wesenbeek können das tatsächlich. Diese Leute kenne ich alle persönlich, und habe mit Ihnen ihre Drums recorded. Da recorded kein Mensch ohne echte Kickdrum, genauso wie z.B. ein Victor Smolski keine digitalen Amps oder Guitar Rig PlugIns einsetzt.

  • OT


    moschus, deine genannten methoden mögen für nen amtlichen metalsound anfang der 90er jahre oder produktionen im stil von nickelback zutreffen, unterschlagen aber die soundästhetische entwicklung des kommerziell erfolgreichen metals der letzten 15 jahre fast vollständig :)
    man sollte jedoch bei der beurteilung eines sounds den eigenen geschmack nicht mit der von kunden geforderten wirklichkeit verwechseln. in meinem kundenkreis liegt das durchschnittsalter bei ca. 25 jahren. viele dieser leute stehen auf bands wie parkway drive, the devil wears prada und ähnliches. die drums dieser bands sind bis aufs letzte quantisiert, teils 100% sample-replaced und entsprechend stark im dynamikumfang eingeschränkt. ich sehe mich als dienstleister, der zwar empfehlungen aussprechen kann, bei musikalischen und ästhetischen entscheidungen kompetent zur seite steht, jedoch nicht seinen eigenen geschmack auf teufel komm raus durchsetzen muss. ich bin auch nicht begeistert von der musik-ästhetischen entwicklung die im modernen metal in den letzten 15 jahren statt gefunden hat. es ist in größten teilen tatsache, dass viele bands sehr änlich klingen und von genrefremden hörern so gut wie nicht auseinander zu halten sind. dennoch sollte ich als dienstleister doch im stande sein, diesen entwickelten standard vollwertig anbieten zu können. für mich ist es andererseits ganz klar dass ein langjährig etablierter produzent, der "seinen" sound entwickelt hat (wovon es in dem musikbereich in deutschland wenn überhaupt ne handvoll gibt) über den entwicklungen stehen kann. ich bin noch nicht an dem punkt, kopiere jedoch nicht 100% den sound der aus amerika kommt, sondern versuche immer noch einen eigenen teil klangästhetik beizutragen. damit fahre ich beruflich sehr gut und kann mich künsterisch ebenfalls damit identifizieren.
    OT ende


    nimm das midisignal über eine midischleife auf. somit hörst du, wenn der kopfhörerausgang des drummoduls auf deine phones gerouted wurde, den sound aus der kiste ab. im mix hat man freie hand was sounds betrifft und kann mit wenigen tastendrücken die midispur unabhängig von den overheads quantisieren. schöne und zeitsparende methode.

  • moschus: Das ist ja mal ganz was neues, was du da erzählst. :D ... du vergisst dabei leider, dass ein Sample mit dem Kick Anteil in den Overheads von der Phase her nie passen wird, da es eben nicht die selbe Trommel ist. Selbst wenn man die gleiche Trommel sampled, passt es nicht, da die Closemiking Spuren im Regelfall anders bearbeitet werden als die OHs, gerade was Kompression angeht, und das führt dann dazu dass die Ortung, Räumlichkeit und Sauberkeit/Transparenz und damit Wumms einer Kick den Bach runter geht. Bei schneller Doublebass (ich rede wie gesagt nicht von Geschwindigkeiten wie vor 15 Jahren, sondern von Heute) mutiert eine akustische Kickdrum sofern nicht extrem gedämpft sowieso zu einem Tiefbass-Wabbeleimer, der fast einen stehenden Sinuston auswirft, mit dem man im Mix absolut nix machen kann. Aus dem selben Grund verzichten viele angesagte Metalproduzenten in dieser Musikrichtung auch auf Parallelkompression. (Russ Russell ist ein Beispiel) Aber gut, am Ende ist alles ne Philosophie frage. Ich würde einfach die Kick nicht akustisch aufnehmen wenns später eh n Sample gibt, und fertig. Raum mics etc. Hast du mal ne extreme Metalband mit 100% kicksample ohne velocity aufgenommen? Das klingt zusammen mit den OHs sofern nicht gelowcuttet einfach nur scheisse... sorry.

    sieg natur.

  • weisst Du Slo77y, ich mach das jetzt seit über 12 Jahren hauptberuflich. Es ist doch ganz einfach: wer klingt, hat recht. Und Fakt ist, daß genügend international bekannte Producer genau so arbeiten wie ich es beschrieben habe.


    Ich finde jedoch, daß die Methode, sich alles *ausschliesslich* mit Samples zusammen zu klicken, viel zu einfach ist, dazu noch Zeit und Geld spart, und wirklich spielen können muss der Drummer auch nicht mehr. Man muss auch keinen grossen Aufnahmeraum bereit halten, von Fellen und Stimmung keine Ahnung mehr haben, sondern kann gleich alles zu Hause machen. Und da ein Album ja auch schnell-schnell fertig sein soll, ist jedes Mittel recht, um dahin zu gelangen.


    Wenn ich Caliban oder ähnlichen Kindermetal höre, finde ich einen solchen Drumsound einfach nur Scheisse. Datt soll also das grosse Ding sein? Das ich nicht lache. Ich habe keinerlei Respekt vor derartigen Produktionen denn seien wir doch mal ehrlich: programmieren kann sowas jeder. Ich find das witzig, wenn 25 jährige Studenten und Freizeitmusiker heute meinen, daß Schlagzeug heute immer so "produziert" wird, und einspielen könnten sie Ihre Blasts und Grinds zum Click ja sowieso nicht. Was hat das eigentlich noch mit "Metal" zu tun, wenn der Drummer ohne Steckdose schon nicht mehr spielen kann? Darum muss man auch so vieles faken, weil die Drummer dieses Zeug einfach nicht wirklich spielen können - von den 5% fähiger Drummer die jeder kennt einmal abgesehen.


    Glücklicherweise muss ich mich damit nicht auseinander setzen, sondern arbeite ausschliesslich so, wie ich es für richtig halte. Dasselbe steht auch jedem anderen gerne frei. Ich habe jetzt meinen Senf dazu gegeben, und der passt halt nicht zu Eurer Wurst. Nur weil ein Haufen Produktionen heutzutage im heimischen Wohnzimmer zusammengeklickt wird, und jeder 20 jährige Gelegenheitsmukker heute ein "perfekt eingespieltes und klingendes" Album produzieren kann, muss der deshalb so häufig anzutreffende Plastik-Schlagzeug-Sound nicht gut bzw. besser sein, das Gegenteil ist der Fall. Das kann man auch nicht weg diskutieren, oder mit "ist doch heute modern" begründen, wenn etwas künstlich, quantisiert, und offenkundig gefaked klingt. Auf dem Altar der Kostenersparnis bleibt halt jede Qualität auf der Strecke.


    BTW - Eine meiner letzten Albumproduktionen für Sensory Records wurde letztens von Bob Katz gemastert. Er war voll des Lobes, und hat keinerlei Phasenprobleme bemängelt. Da bin ich aber beruhigt, ich hatte gerade schon Angst bekommen, seit Jahren alles falsch gemacht zu haben.

  • Ich versteh nicht, wass dieser Schwanzvergleich soll - ist doch prima wenn du das hauptberuflich machst, nur was hat das mit usnerer Diskussion eigentlich zutun?
    Um mal wie du zu argumentieren: Es gibt auch noch Leute, die sind wesentlich grösser als Du (stell dir vor) und machens nicht so wie du. Ist das jetzt ein Kriterium wer Recht hat? Ich denke nicht.
    Schick doch mal bitte ne schnelle Metalproduktion (BD >200bpm) rüber, die du aufgenommen hast und mit akustischen Kicks arbeitet. Das würde mich mal brennend interessieren.



    Diese Trigger/Quantisier Diskussion geht mir inzwischen so ufassbar auf den Sack, das kann ich gar nicht beschreiben. Die Hälfte aller Musik die heute gehört wird entsteht ausschliesslich im Computer, da meckert auch keiner dass das der Typ ja gar nicht selber spielen kann. Ich versteh alles was du sagst, weils eben nen grossen Teil unserer kreativen arbeit als Soundmenschen einfach zunichte macht, da alles halt viel einfacher geht und wie gesagt nix mehr mit der Realität zutun hat. Aber wo zum Teufel steht in Stein gemeißelt, dass es so sein muss? Man ist halt ein Dienstleister, die Aufnahme sollte nicht nach dem Kriterium gemacht werden, wobei der Soundmensch den meisten Spass hat, dachte ich bisher zumindest immer.


    Ich freue mich für dich, dass du die Bude anscheinend immer voll hast und trotzdem noch deine Einstellung fahren kannst - aber als Jemand, der sich heutzutage nen Namen machen muss (so wie aljoscha oder ich oder wer auch immer) kann so ne Philosophie nicht fahren. Das ist ein Fakt.
    Fakt ist auch, dass wenn die Drums schwammig klingen weil nicht ordentlich gespielt wurde, keinen Attack haben weil der Typ nicht weiss wie man spielt, Die Hihat mega laut durchs Snare mikro kommt weil da härter drauf gehauen wird als auf die Snare etc. - der Soundmensch dafür auf den Sack bekommt und die Branche ist härter denn je, da wie gesagt viele Leute sowas auch einfach zuhause machen können. (oder zumindest meinen es zu können)

    sieg natur.

    4 Mal editiert, zuletzt von slo77y ()

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