Passivlautsprecher mit 4 Ohm und ca 150 Watt - gibts sowas überhaupt noch??

  • Hallo Leute,


    hab grad ein paar lausige Euros in ein wenig PA TEchnik für den Proberaum investiert.
    Der Grund: der Peavey xm4 Powermixer mit den zwei Peavey es-12 Boxen (zu diesen weiß ich so gut wie nix und finde auch praktisch nix) ist zwar von der Lautstärke mit seinen 2 mal 150 Watt ausreichend für unsere Zwecke, aber man kann die beiden Ausgänge nicht getrennt mixen. Das brauchen wir aber, da der eine Sänger sich auf der einen Box lauter hören will und der andere vice versa. so hat jeder seinen MIx...
    Lösen wollten wir das Problem mit einem einfachen Mischpult (viel Geld haben wir leider nicht, aber so lange nix koppelt und man sich hören kann, können wir auch damit arbeiten) und dem Panel Regler. Klare Sache.
    Also gabs ne gebrauchte Endstufe die auch super funktioniert. Allerdings musste ich dann feststellen, dass eine von den beiden Peaveys kaputt ist (12" Speaker gibt kein Signal mehr).


    Jetzt ist die Frage: kennt jemand Boxen die ich an unseren Amp (200 Watt an 4 Ohm) anschließen kann? Also so in die Richtung 150Watt bei 4 Ohm wäre quasi das Optimum. Bei Just Music und beim großen T konnte ich nix finden, bzw es hieß: "unsere Endstufen gehen erst bei 400 Watt los. So "Leistungskleine" Boxen haben wir nicht"


    Wer was kennt, mag sich gerne melden. Monitore sind auch super. Gebraucht und nicht mehr in Produktion (die alten Geheimtips) hab ich auch gerne.



    Vielen Dank, Kristof

  • Du kannst auch höher belastbare Passivlautsprecher nehmen, kein Problem ;)
    "Leistungsklein" ist ein lustiges Wort, hilft aber nicht weiter - da hattest du es wohl mit einem echten Verkaufsprofi zu tun. :D
    Womöglich solltest du den 12er Speaker auch austauschen, das ist nicht schwierig.

    -
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  • Steht denn auf dem Speaker 4 Ohm oder steht das auf der Endstufe als Minimum?
    Normalerweise haben nämlich alle PA tauglichen Speaker 8 OHM Widerstand, so kann man nämlich zwei Boxen parallelschalten und kommt dann auf 4 OHM, bei dem die meisten modernen Endstufen ihre maximale Power abgeben.
    Schließt du eine 8 OHM Box an einen, für 4 OHM ausgelegten Endstufenausgang, so wird der hörbare Lautstärkeunterschied allerdings nur minimalst sein.


    Beim Austausch beachten: wenn jetzt ein 8 OHM 12" Speaker drin ist, auf jeden Fall auch wieder einen 8 OHM Speaker einbauen - sonst arbeitet die, üblicherweise eingebaute, Frequenzweiche nicht mehr sauber.


    Austauschspeaker z.B. hier: http://www.voelkner.de/categor…/Lautsprecherchassis.html


    P.S. was ich nicht verstehe: wenn doch der Powermixer auch Stereo ausgelegt ist (also 2 x 150W hat), wieso hat er in den Kanalzügen keinen PAN Regler - völlig unlogisch.
    Oder ist der Powermixer Mono und man kann lediglich maximal 2 Boxen a 150 W anschließen.
    Man kann an einen 150W Ausgang natürlich auch eine 400W anhängen, nur umgekehrt würde ich es lieber lassen. :D

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  • Hallo,


    die Wattzahl auf den Lautsprechern gibt die Belastbarkeit an. Du kannst ohne Weiteres ein paar Boxen, die mit 1000 Watt belastbar sind, an einen 150 Watt Verstärker anschließen. Umgekehrt geht es genauso. Nur ist im umgekehrten Fall bei Vollaussteuerung des Verstärkers das Risiko entsprechend groß, dass die Boxen kaputt gehen. Sobald ein Verstärker allerdings anfängt, zu clippen (=Gleichstrom in die Boxen senden), bekommst du jede Box damit kaputt.


    Die Lautstärke hat praktisch nichts mit der Wattzahl zu tun, die Lautstärke hängt vom Wirkungsgrad der Lautsprecher ab.
    Wenn du ein paar PA Boxen mit 100 db Wirkungsgrad (nicht selten) an einen 100 Watt Verstärker anschließt, bekommst du maximal 120db Lautstärke hin.
    Nimmst du ein Paar 90db Lautsprecher, musst du für die gleiche Lautstärke schon 1000 Watt in die Boxen jagen.
    4 db mehr Wirkungsgrad sind also wesentlich effizienter als doppelt soviel Belastbarkeit und doppelt soviel Leistung beim Verstärker.


    Bei weiteren Fragen melde dich einfach.

  • WuGGu: Du hast zwar exakt Recht, aber ich würde dem Themenstarter beim Austausch des Speakers keinen Ersatzspeaker mit höherem Wirkungsgrad als der Alte empfehlen, da sonst das Verhältnis Hochtöner zu Bassspeaker nicht mehr stimmt und die Box etwas seltsam (basslastig) klingen wird.

  • WuGGu: Du hast zwar exakt Recht, aber ich würde dem Themenstarter beim Austausch des Speakers keinen Ersatzspeaker mit höherem Wirkungsgrad als der Alte empfehlen, da sonst das Verhältnis Hochtöner zu Bassspeaker nicht mehr stimmt und die Box etwas seltsam (basslastig) klingen wird.


    Da ist nicht die Rede von Speaker austauschen
    ausserdem ist vor PA Hochtönern meistens ein Widerstand, den man verkleinern kann.

  • Ich bezog mich darauf, das er eine kaputte Box hat und dort den Speaker austauschen muß und deshalb den Thread gestartet hat.
    Natürlich kann man den Hochtöner klanglich/lautstärkemäßig dann anpassen, aber das erfordert, glaube ich, für einen reine "Boxenuser" zuviel technisches Hintergrundwissen - schon beim Löten wirds bei Einigen schon eng.

  • Zitat

    dabei sollte man das hier beachten:

    Zitat


    Beim Austausch beachten: wenn jetzt ein 8 OHM 12" Speaker drin ist, auf jeden Fall auch wieder einen 8 OHM Speaker einbauen - sonst arbeitet die, üblicherweise eingebaute, Frequenzweiche nicht mehr sauber.

    bei lautstärkeanpassungen sollte man also eher einen Spannungsteiler verbauen, damit genau das nich passiert

  • Hallo,


    es kommt natürlich darauf an, was für eine Schaltung vor dem Hochtöner eingebaut ist. Ist ein Spannungsteiler (=je ein Widerstand in Serie und einer in Reihe zum Speaker) eingebaut, muss man diesen entsprechend ändern, zum Berechnen gibt es hierzu Tools im Internet. Ist nur ein Vorwiderstand eingebaut, was bei billigen Lautsprechern der Fall sein dürfte, ist dahinter vermutlich auch nur ein kleiner Kondensator(Filter 1. Ordnung, der die Phasenlage kaum verändert) eingebaut. Ändert man dann den Widerstand, kann man sich idR den Spannungsteiler sparen. Ist vor dem Hochtöner allerdings ein Filter höherer Ordnung eingebaut (also Kondensatoren in Serie zum Speaker und Spulen/Widerstände parallel dazu), dann ist es nicht mehr so einfach. Bei günstigen Lautsprechern macht sich aber kaum ein Hersteller die Mühe, eine vernünftige Frequenzweiche einzubauen.


    Hammu: Aus seinen Fragen lese ich nur heraus, dass er eine komplett neue Box kaufen möchte!

  • Hallo und danke für die schnellen Antworten,


    da hier über Austausch und Neukauf fröhlich diskutiert wird, äußere ich mich dazu noch einmal.
    Beides käme in Frage. Allerdings weiß ich nicht, ob es sich lohnt, da noch Geld in die Box zu investieren. Wir haben den speaker nämlich raus geschraubt und mal nachgesehen (denn er hat nicht gekrazt und äußerlich war auch nix zu sehen) und haben alles mögliche probiert.
    Dabei ist uns natürlich sofort aufgefallen, dass es gar keine Frequenzweiche in den Boxen gibt. Außerdem ist auch kein Schaumstoff oder sonstwas zur Schallbrechung im Lautsprecher befestigt. Speaker und Doppelhorn sind einfach parallel aneinander geschlossen.
    Ein wenig technisch bewandert bin ich schon, bzw werde ich gerade. Löten ist an und für sich auch kein Problem. Ich hatte halt nur gedacht, dass es vielleicht Sinn macht, dann lieber in etwas besseres zu investieren als die alten dinger.
    Interessant finde ich die Meinungen bezüglich größerer Boxen mit kleinerem Amp.
    Ich hatte mir kürzlich an mehreren Stellen die Meinung eingeholt, dass man einen PA so auslegen sollte, dass die Endstufe ein kleines Bißchen mehr Leistung Rms hat, als die Box an Watt Rms ab kann. So wurde mir gesagt, dass 150 Watt quasi ideal zu meinem Amp passen würde.



    Bezüglich dem Wirkungsgrad: klingt einleuchtend, aber auch nach einer Preisfrage. Wir müssen definitiv mit wenig Geld auskommen. Die Endstufe hat mich 80€ gebraucht gekostet und in der Preislage sollten auch gebrauchte Boxen sein. Ich erwarte wirklich keinen Luxus sondern eher basic function.



    Danke und Gruß, Kristof

  • Dass man keine deutlich höher belastbare Lautsprecher an die schwache PA anschließen soll
    hängt mit dem Clippen des Verstärkers zusammen wenn man zu laut aufdreht.
    Die Boxen würden die Leistung zwar aushalten, aber der Verstärker clippt und macht somit die Boxen kaputt.


    Wenn es nicht clippt besteht da eigentlich kein Risiko....
    Es könnte aber unter Umständen sogar leiser werden.

    Wusch Wisch Wusch Wisch Wusch BRATZ
    Wasch Wusch Wisch BRATZ Dümm Domm
    Tssss Tssss Tssss Tssss Tssss Tssss 8|


    Vorstellung...


    Hörzone...

  • Hallo Kristof!


    Eigentlich ist es ganz einfach, für Dich / für euch, eine Ersatzbox zu finden.


    Eure Endstufe hat laut Deiner Angabe eine Leistung von 200W @ 4Ohm....somit hätte dieser Verstärker ca. 120W @ 8 Ohm


    Wenn Du nun unter dieser Voraussetzung mal bei den üblichen Onlineshops nachschaust, wirst Du sicher eher etwas finden.


    Mal nur ein Beispiel:


    http://www.thomann.de/de/peavey_pvi_112.htm (ich habe keinerlei Erfahrung mit so einer Box....ich weis also nicht wie Sie klingt...es ist nur ein Beispiel!)


    Somit wäre also zunächst Deine Frage mit: " Ja, kenne Ich " beantwortet :)


    Was diese Box nun taugt und was von den anderen Werten wie max. Schalldruck etc. zu halten ist, könnte fast schon ein neues Diskussionsthema sein ;(

  • WuGGu: Du hast Recht, die Idee mit dem Speakeraustausch brachte erst PBU ins Spiel.
    kristof.s.: Da in eurer Box keine Frequenzweiche eingebaut ist, kann man davon ausgehen, dass nur ein einfacher Piezo-Hochtöner eingebaut ist (die brauchen nämlich theoretisch keine Weiche - allerdings klingen sie besser mit Weiche).
    Ist denn nur der Bassspeaker kaputt?
    Miß den mal mit einem Widerstandsmessgerät nach - auch wenn man damit nicht wirklich eine Impedanz (Lautsprecherwiderstand) exakt messen kann, gibt es doch Hinweise auf einen Defekt (unendlich hoher Widerstand deutet z.B. auf das Durchbrennen der Spule hin).
    Drücke mal vorsichtig die Membrane des Speaker nach unten (in Richtung Magnet) - ein Kratzen zeigt an, das die Schwingspule einen Defekt hat (zu heiß geworden und verzogen).
    Ob eine neue Box oder nur einen neuen Bassspeaker hängt nur von eurem Geldbeutel ab (ausser der Hochtöner ist auch Fratze) - bei einer neuen Box zahlt man ja auch das Gehäuse noch mit.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Schließt du eine 8 OHM Box an einen, für 4 OHM ausgelegten Endstufenausgang, so wird der hörbare Lautstärkeunterschied allerdings nur minimalst sein.

    Das hat mit den Ohm nichts zu tun, die Grundlautstärke liegt einzig und allein am Wirkungsgrad der Lautsprecher.


    dass nur ein einfacher Piezo-Hochtöner eingebaut ist (die brauchen nämlich theoretisch keine Weiche - allerdings klingen sie besser mit Weiche).

    Man braucht dann eine Weiche wenn man Lautsprecher im Frequenzbereich aneinander ankoppeln will. Allerdings übersteigen die Kosten für Weichenbauteile die Kosten eines Piezohochtöners. Deshalb verbaut niemand ernsthaft in einer Box mit Piezohochtöner eine Frequenzzweiche die über einen Kondensator hinaus geht.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • ....


    Man braucht dann eine Weiche wenn man Lautsprecher im Frequenzbereich aneinander ankoppeln will. Allerdings übersteigen die Kosten für Weichenbauteile die Kosten eines Piezohochtöners. Deshalb verbaut niemand ernsthaft in einer Box mit Piezohochtöner eine Frequenzzweiche die über einen Kondensator hinaus geht.


    Und das ist ja genau das, was den Piezohochtönern den schlechten Ruf (schrill, trötig) eingebracht hat - begrenzt man nämlich den, beim Piezo möglichen Frequenzbereich (der geht bis in den, vom Menschen, unhörbaren Bereich), auf gehörsinnvolle Frequenzen, sind diese Speaker klanglich sogar im HiFi-Bereich einsetzbar.
    Und sind dann, gegenüber anderen HiFi Hochtönern, nahezu unzerstörbar.


    Aber das ist jetzt genug OFF-TOPIC.

  • clippen (=Gleichstrom in die Boxen senden)


    Nur mal so als Info: "Clippen" hat nichts damit zu tun, dass Gleichspannung aus dem Amp kommt sondern bedeutet, dass keine sauberen Sinustöne erzeugt werden. Wenn der Verstärker zu hoch aufgedreht wird, werden die großen Amplituden "oben abgeschnitten", was man als Verzerrung wahrnimmt.


    Wenn Gleichspannung an die Boxen geschickt wird ist das grundsätzlich ungut und führt ab wenigen 100 mV zur Schädigung. Wird aber in den meisten kommerziellen Verstärkern sicherheitshalber am Ausgang per RC-Filter abgefangen.

  • Für die Dauer des Clips erfährt das Signal keine Änderung mit der Zeit, insofern kann man das für diesem Moment schon als DC betrachten (worin ja auch die Gefahr des Clippings für Boxen liegt), wenn auch kein dauerhafter bzw. konstanter DC-Offset vorliegt.

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Für die Dauer des Clips erfährt das Signal keine Änderung mit der Zeit, insofern kann man das für diesem Moment schon als DC betrachten (worin ja auch die Gefahr des Clippings für Boxen liegt)

    Nur ist der Moment so kurz dass es keinen Sinn macht von Gleichspannung zu reden. Einen Lautsprecher bekommt man im Betrieb auf zwei Arten kaputt, thermisch durch Überlast und mechanisch durch Überschreiten der maximalen Auslenkung. Die Gefahr bei Übersteuern liegt für Mehrwegeboxen darin, dass der Hochtöner zu viel Leistung abbekommt. Wenn ein Tieftöner den kurzen Moment der Übersteuerung als "DC" abbekommt, ist dem das wumpe. Entscheidend ist nur die Leistung und Auslenkung.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Kommt die thermische Überlastung nicht durch die "Gleichanteile" beim Clipping? Für diese Momente ist die Wirkleistung doch maximal.

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Kommt die thermische Überlastung nicht durch die "Gleichanteile" beim Clipping? Für diese Momente ist die Wirkleistung doch maximal.


    Sehe ich auch so: die Membran/Spule wird beim "Clippen" (eine geclippte Sinuskurve ist für den Speaker nichts Anderes als "Gleichspannung" (eine Rechteckschwingung, also digital, nur AN-AUS) entweder ganz nach hinten gezogen oder ganz nach vorne gedrückt, also extrem ausgelenkt, die Spule kommt somit hinten in einen Bereich, wo sie nicht mehr geführt wird, verkantet sich dadurch und schabt verbogen in ihrem schmalen Führungs-Spalt solange am Magneten, bis sie sich zu stark erhitzt hat und letztendlich durchbrennt.


    Eine Gewähr für diese Aussagen gebe ich nicht, so hats mir ein Speakerfachmann mal erklärt - und es klingt für mich logisch.

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