Große Trommeln auch automatisch lauter?

  • Ich habe mal eine Frage:


    Nehmen wir an ich habe ein Mapleset mit den Größen 22"BD, 10"+12"+14" Toms und bei gleicher Fellwahl (z.B. einlagige coated Schlagfelle und dünne Resos) und gleicher Stimmung ein Set in den Größen 24"BD, 12"+16"+18" Toms: kann man prinzipiell davon ausgehen dass das größere Set auch gleich lauter ist? Oder ändert sich nur die Frequenz und man denkt nur es wäre lauter? Meine Erfahrung sagt mir eher : größer=lauter.


    Aber ist das auch so?

  • Eine Trommel ist doch erstmal nur so laut, wie du sie spielst!
    Wobei man aus größeren Kesseln bei entsprechender Spielwiese dann mehr Volumen rausholen kann!
    Das dürfte wie mit Becken sein. EIn 14er Crash wird (natürlich immer abhängig vom Material/Bauart etc.) nie so laut klingen, wie ein entsprechendes 18er.
    Egal wie fest ich dann da "reindonner".

  • Nein, große Trommeln sind prinzipiell schon lauter sein, weil mehr Luft bewegt wird. Man kann sie natürlich auch leise spielen und sich am anderen klang erfreuen :) . Der Unterschied zwischen 20" und 24" war bei mir gigantisch, 26" erzuegt nochmal einen deutlichen Extraschub. Bei Toms fällt es nicht so sehr auf, da sich kleine Trommeln aufgrund des perkussiven Klangs auch gut durchsetzen können. Auch bei der Sn gehts bei der Größe eher um den Klangcharakter, weil sich der Sound meistens fast immer durchsetzt. So würde ich sagen.

  • Hallo,


    die Wahrheit steht in Beitrag Nummer 4.


    Wenn ich die beiden bis auf die Größe absolut vergelichbaren Sets genauso (mittelstark) behandele, werden sie voraussichtlich auch genauso laut sein, die größeren Trommeln bei gleicher Fellspannung müssten dann tiefer klingen, die Projektion tieferer Töne ist aufgrund des menschlichen Gehörs sogar schlechter, deshalb wird bei gleicher Behandlung sogar das Set mit den kleineren Kesseln lauter erscheinen, was es objektiv nicht ist.


    Um große Trommeln zum guten Klang zu bringen, braucht man mehr Einsatz von seiten des Bedienungspersonals. Umgekehrt macht eine kleine Trommel früher zu und klingt bei Berserker-Behandlung irgendwann gar nicht mehr, vor allem wird sie dann nicht mehr lauter. Eine große Trommel hat mehr Reserven nach oben.


    Wenn das Set steht, muss sich das Bedienungspersonal anpassen, sonst gibt es schlimmstenfalls Schäden. Ist das Set für das Bedienungspersonal nicht geeignet, empfiehlt sich eine Anpassung. Grundsätzlich gilt die Faustformel: Streichler braucht zartes Gerät, Prügler braucht robustes Gerät.


    Bei Becken wird das in der Tat noch einleuchtender: mein 12" Splash klingt wunderbar. Wenn man es als Ride für fff einsetzen will, dann geht es lautstärkemäßig unter und bricht. Mein 20" Heavy Ride klingt auch wunderbar. Wenn man es mit 7A versucht als Splash in einem Blockflötenensemble einzusetzen, wird es ganz gruselig klingen.


    Zu glauben, dass man alleine mit größeren Kessel ohne körperlichen Einsatz (Technik, nicht Kraft) etwas erreichen könnte, ist allerdings irrig.


    Grüße
    Jürgen

  • Hey Leute, hier mal meine Meinung und wie ich es mir erkläre. Ein bißchen Physik gibts dazu, sonst kann man dieses Thema meiner Meinung nach nicht meistern. Und das wäre schade, denn ich glaube viele lassen sich hier von "größer ist mehr", der typischen Männerkrankheit (will mich da garnicht ausschließen, aber so ist es nunmal ;) ), beeindrucken und in die Irre führen. Wer keinen Bock auf die kleine Physikrunde hat, lese bitte unten ab dem Strich weiter.


    Ich bin zwar kein absoluter Experte, aber ich behaupte mal, man kann idealisierterweise folgendes sagen:


    Ein Ton wird erzeugt, indem z.B. eine Membran die Luft um sie herum in Schwingungen versetzt. Heißt soviel wie: die Luft bewegt sich hin und her. Im Falle der Trommel ist des das Schlagfell, das sich nach oben und unten bewegt. Dabei ist eine Schallwelle eine Longitudinalwelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Longitudinalwelle). Diese unterscheidet sich von der Transversalwelle erheblich.
    - Transversalwelle: z.B. Wellen eines Meeres, sie bewegen sich um 90° versetzt zur Ausbreitungsrichtung. Oder einfach: die Welle rollt vom Meere auf den STrand (Ausbreitungsrichtung), aber die Schwingung geht von oben nach unten (Wellenberg und Tal)
    - Longitudinalwelle: z.B. viele Billiardkugeln, oder stell dir eine Menge Schlauchboot auf dem Wasser vor. Wenn jetzt das hintere Schlauchboot gegen ein benachbartes drückt, dann gibt dieses den "Schub" an das nächste weiter und so weiter und so fort. Dabei passiert das aber nicht zeitgleich sondern nach einander. Die Welle wandert also durch die Boote durch. Dabei ist die Schwingung (der "Schub" eines Bootes) in Ausbreitungsrichtung der Welle (Kettenreaktion der Schlauchboote)



    Folgendes passiert nun in einer Trommel:
    Man haut auf das Felll -> das Fell bewegt sich nach unten und wieder nach oben, da es ja gespannt ist und eigentlich ganz gerne wieder in die Ausgansposition (Position der geringsten Spannung) möchte. -> die Luft um das Fell herum (drüber sowie drunter) wird angeregt, also in Schwingung gebracht. -> die Welle, also der Ton ist entstanden.
    Tiefe Frequenzen haben lange Wellen, brauchen also eine große Auslenkung des Fells. Das geht natürlich am besten in der Mitte des Fells. Während die hohen Töne zum Rand hin entstehen (hier schwingt das Fell in geringerer Höhe auf und ab). Deshalb lassen sich Obertöne von Snares z.B. auch gut am Rand abdämpfen, Tiefen bekommt man dadurch allerdings nicht weg (wer will das schon... und wenn dann ginge das auch nicht durch ein wenig Klebeband). Durch die Stimmung des Fells (Spannung des Fells) kann nun die Art des erzeugten Tons geändert werden. So lassen sich dann störende tiefe Töne doch wieder entfernen. Jazzer haben ja häufig sehr hoch gestimmte Toms, und Snares waren in den vergangenen Jahren auch eher hoch gestimmt als in den 80ern. Wie das geht? ganz einfach: Fell hochstimmen, also härter spannen. Dadurch kann das Fell nun nicht mehr so weit hoch und runter schwingen und erzeugt eben höhere Töne.
    Beispielsweise kann man auch eine Tom nur zart schlagen und wird wenige Tiefe Töne bekommen, die Trommel klingt nicht so "voll". Liegt daran, dass sie die tieferen Töne nur erzeugen kann, wenn man das Fell auch zu einer maximalen Auslenkung bringt. Das heißt nun aber nicht, dass man, je härter man drauf schlägt, eine umso tiefere Trommel erhält. Denn die höheren töne werden am Rand ja auch weiterhin erzeugt und durch mehr Power eben auch verstärkt, also lauter.
    Generell gibt es da irgendwo ein Maximum, zumindest gefühlt, an dem man das Fell nicht viel weiter auslenken kann ohne Tonnen von Kraft aufwenden zu müssen. Irgendwann wäre dann auch der Punkt erreicht, wo das Fell dann reisst.


    Zurück zu den Größen: Ist der Durchmesser größer, so kann das Fell weiter ausgelenkt werden, also mehr cm hoch und runter gehen. Ausprobieren kann man das indem man mal eine grundgestimmte Bassdrum und ein 8er Tom nimmt und versucht, mit der gleichen Kraft, das Fell in der Mitte einzudrücken. Bei der bassdrum gehts leichter tiefer runter...
    Somit ist also klar, je größer der Durchmesser der Trommel, umso tiefere Töne können erzeugt werden.

    Hat man nun Tom-Toms, also mit zwei Fellen, so regt die Luft im Kessel das untere Fell auch an zu schwingen. Jetzt passiert etwas tolles: idealerweise schwingen die Felle zusammen und erzeugen so einen Ton mit stärkerer Amplitude (also höherer Lautstärke) und mehr Länge. Sie regen sich gegenseitig an, allerdings trotzdem mit abfallender Intensität (Amplitude, man könnte auch vorsichtig Lautstärke sagen)- sonst würde eine Trommel ja nie leiser werden ;) . Das eine gleiche Stimmung der Felle diesen Effekt unterstützt ist ja wohl klar, oder?


    Prinzipiell kann man sagen, dass die Lautstärke durch die Energie beeinflusst ist, die der Trommler in das Fell hinein gibt. Allerdings hat eine Trommel wie oben schon gesagt ein gewisses Maximum, wenn das erreicht ist, kann man noch so viel hinzu geben, die Trommel wird kaum lauter, da das Fell nur unter erheblich höherem Energieaufwand weiter/intensiver ausgelenkt werden kann.
    Außerdem haben tiefe Frequenzen ein höheres Energieaufgebot, als hohe. Sie brauchen mehr Energie um erzeugt zu werden als hohe Frequenzen und haben auch mehr Energie wenn sie einmal da sind, übertragen diese also auch stärker auf umliegende Gegenstände. Bsp: bei Basstönen vibriert alles und eine Bassdrum mit einem Stick gehauen reicht oft nicht aus, man muss schon das kräftigere Bein nehmen, im Gegensatz zu der 10er Tom...
    Nochmal außerdem kann man sagen, dass es Kraft braucht um Material in Schwingung zu versetzen. Eine große Tiefe Tom hat mehr Kessel als eine kleine und auch mehr Luft zwischen den Fellen die mit Energie "versorgt" werden will um zu schwingen.
    _____________________________________________________



    Daraus lassen sich viele tolle Sachen ableiten:


    - eine Trommel mit großem Durchmesser kann tiefere töne produzieren als eine kleine -> sie braucht aber hierfür mehr Kraft des Trommlers.
    - eine tiefe Trommel erfordert auch mehr Kraft des Trommlers um an das "Maximum" zu kommen (mehr anzuregende Luftmasse). Allerdings fördert eine tiefere Trommel das entstehen tieferer Töne, was bei Bassdrums oft erwünscht ist. Eine sehr flache Bassdrum würde auch relativ kurz klingen, die Bässe sind zwar da, aber nicht so lang anhaltend und auch nicht ganz so zahlreich wie bei der tiefen Tom. Ab einer gewissen "Flachheit" werden einige tiefe Frequenzen möglicherweise kaum wieder gegeben (würde ich selbst gerne mal probieren um es bestätigt zu haben)
    - hingegen kann man mit Flachen toms auch eine direktere Ansprache und eine kräftigere Amplitude der höheren Frequenzen erwarten, da das Resofell direkter und stärker angesprochen wird(übrigens wird das Schlagfell beim zurückschwingen des Resofells wiederum zum Resofell und so weiter...) und so lautere hohe Töne entstehen. Bsp: Snaredrums, je flacher, desto knalliger und höher der Pitch. Eine 14x3er Snare kann einem aus dichter Entfernung schon ganz schön die Ohren wegbraten.
    - mehr Masse kann lautere Frequenzen besser übertragen, ein dicker Kessel kann laut sein, wenn man ihn kräftig schlägt. Allerdings unterstützt ein dicker Kessel die tiefen Frequenzen nicht so stark, da eine dickere und dadurch steifere Masse nicht so stark ausgelenkt werden kann und somit die langwelligen Tieftöne nicht so gut wiedergibt.
    Deshalb - vermute ich- hatten in den achtzigern einige Hersteller auch dicke Kessel mit quadratischen Kesselmaßen um die fehlenden tiefen Töne der dicken Kessel durch die zusätzliche Tiefe wieder wett zu machen, denn diese fördert ja (s.o) die tiefen Frequenzen.
    Im Gegenzug haben z.B. Snares wie die Earth Snare von sonor oder die bekannten OCDP Snares mit 40 oder sogar 50 Lagen Holz einen sehr knallig aggressiven und sehr lauten Oberton.
    -> die Sache mit der Masse kann man auch auf Becken sehr gut übertragen. Im Gegenzug vieler Meinungen haben dicke Becken mehr Obertöne als dünne allerdings können dicke Becken mehr Energie in Ton umwandeln und somit deutlich höher Amplituden und damit Lautstärken erzielen. Ich spiele auch deswegen sehr dünne Bosphorus becken, da sie in kleinen Clubs nicht so drücken, wie z.B. Paiste Alpha, die "tierisch ballern" können...



    Abschließend würde ich nun sagen und damit bricht hier hoffentlich kein Krieg aus:
    - tiefere, größere Trommeln sind nicht lauter als ihre Gegenstücke.
    Zumindest nicht wenn man die Amplituden der lautesten Frequenzen vergleicht. Sonst würde eine Snaredrum ja niemals mit einer Basdrum mithalten können.
    Was aber klar ist:
    will ich Bässe haben noch und nöcher, brauche ich:
    a) einen großen Durchmesser um an die tiefen Frequenzen zu kommen
    b)eine gewisse Tiefe um die Frequenzen zu verstärken.
    Aber dieser Effekt (b) ist auch endlich. Eine 22er bassdrum mit einer Tiefe von 48" oder sowas... http://www.precisiondrum.com/monster-kick3_copy.jpg ...kriegt man wahrscheinlich gar nicht "auf Touren". Außerdem wird das Resofell sicherlich nicht mehr so stark angeregt, wie bei einer 22x20er. Höhere Frequenzen für Attack und Mitten werden dadurch sicher auch stark minimiert, da diese weniger Energie haben und diese von der Luft leichter absorbiert ("weggesaugt") werden. Eine sehr sehr tiefe bassdrum klingt undefinierter und grummeliger, da weniger Attack (weniger hohe Töne).


    Im Gegensatz:
    eine flache Trommel kann die höheren Frequenzen mehr verstärken. Flache Snares haben lautere Obertöne als die tieferen counterparts, aber eben kaum Tieftöne.



    Will man die Lautstärke trotzdem irgendwie maximieren, so muss man den Trick der 80 wieder anwenden:
    Dicke Kessel, starke Arme (oder Technik, denkt an das Trommelmaximum) UND!!!! dicke schwere Sticks. Denn diese sind ja die Masse die wir auf die Felle schwingen.
    Wer dann Bässe will, muss natürlich wie gehabt große Durchmesser und tiefe Kessel haben.



    Hui, so ich hoffe ich hab mich nicht zu sehr wiederholt.


    Alsdenn, Kristof

  • Hallo,


    1. In dee Regel ist es eigentlich so, dass kürzere Kessel, auch BD, ein längeres Sustain haben. eine 24 x 16 BD hat einen längeren Klang als eine 24 x 20. Ausserdem wird mit zunehmender Tiefe das Timbre des Kessels tiefer, ob das an den Tieffrequenzen liegt bezweifel ich doch stark, da die Auslenkung der Felle bei einer 14" x 8" SD und einer 14" x 4" doch eher die gleiche ist. Da ist doch eher die Masse und der Durchmesser des Felles ausschlaggebend


    2. Bleiben wir mal bei der Physik. Nach kristof.s Aussage sind buagleiche Trommeln mit zunehmender Grösse alle gleich laut. Dann sagst du aber , wenn man lauter spielen will braucht man mehr Masse, am Besten durch dickere Kessel.
    Das passt nicht. Wenn ich 2 baugleich Trommeln in 12" und 16" habe, wie können die dann gleich laut sein, da sie doch offensichtlich ganz unterschiedlich Massen haben?


    Außerdem ist meine Erfahrung. Trust your ears, und das heisst bei mir, je grösser eine Trommel desto lauter klingt sie bei gleichem Kraftaufwand.



    Gruß


    Fit

    Wenn bei Stiftung Wahrentest ein Dildo mit Befriedigend bewertet wird, ist das dann Sehr Gut?



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  • Kristofs Ausführungen halte ich in den meisten Punkten für etwas haarsträubend. Viel Unsinn dabei, und dass eine große Trommel tiefere Töne produziert, wissen wir erstens aus Erfahrung sowieso schon, und hätte man am Beispiel der schwingenden Saite auch mit wesentlich weniger, dafür richtigeren Argumenten herbeianalogisieren können.


    Meine Intuition sagt mir, dass eine größere Trommel nicht lauter als eine kleine ist, vielleicht ist es sogar umgekehrt. Wenn ich mir eine Riesentrommel vorstelle, sagen wir 5m im Durchmesser, und ich schlage dort mit der gleichen Kraft drauf, wie auf eine normale Bassdrum, habe ich verhältnissmäßig wenig Energie zur Verfügung um eine sehr große Membran in Schwingung zu versetzen. Entsprechend wird deren Amplitude, und somit die wahrgenommene Lautstärke eher klein sein.


    Als Experimentalphysiker würde ich ein einfaches Experiment vorschlagen. Man braucht dazu lediglich zwei unterschiedlich große Trommeln und ein Lautstärkenmessgerät. Zur Not würde es auch ein normales Aufnahmegerät mit anschließender Analyse des Signals in zB. Audacity tun.


  • Nehmen wir an ich habe ein Mapleset mit den Größen 22"BD, 10"+12"+14" Toms und bei gleicher Fellwahl (z.B. einlagige coated Schlagfelle und dünne Resos) und gleicher Stimmung ein Set in den Größen 24"BD, 12"+16"+18" Toms: kann man prinzipiell davon ausgehen dass das größere Set auch gleich lauter ist?


    Wozu brauchst Du ueberhaupt ein hypothetische zweites Set um die Frage zu beantworten? Du kannst doch die 10/12/14" Toms untereinander vergleichen.


    Die Frage ist auch nicht eindeutig gestellt. Meinst Du mit "lauter" die Lautstaerke oder die Lautheit? Ggf. muss die Gehoerphysiologie beruecksichtigt werden.


    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • Erstaunlich, was hier so alles zu lesen ist. Dabei kann man es, zumindest grob, ganz einfach zusammenfassen:


    Bei gleicher Tonhöhe ist eine große Trommel potenziell lauter als eine kleine.


    Stimmt man also eine 20er-Bassdrum und eine 24er auf etwa den gleichen Ton, bläst die 24er die 20er weg. In der Praxis stellt sich aber die Frage nach der gewünschten Klangart. In diesem Beispiel wird die 20er z.B. mehr Attack und einen kürzeren Ton liefern als das große Gegenstück, weil ein tief gestimmtes Fell ganz anders klingt als ein hohes.


    Betrachte ich das Verhalten von verschieden großen Trommeln bei gleicher Fellspannung, bekomme ich mit kleinen Kesseln höhere Lautstärken (oder zumindest mehr Durchsetzungsfähigkeit) hin, weil große Felle und Kessel mit der gleichen Fellspannung viel tiefer klingen und sich nicht so gut durchsetzen (ich brauche weniger Energie, um mit einer hohen Frequenz die gleiche Amplitude zu fahren).


    .

  • Außerdem ist meine Erfahrung. Trust your ears, und das heisst bei mir, je grösser eine Trommel desto lauter klingt sie bei gleichem Kraftaufwand.


    In dem Fall solltest du deinen Ohren nicht trauen. Es verhält sich nämlich genau umgekehrt.


    Wie schon mehrfach erwähnt muss bei einer größeren Trommel mehr Masse (sowohl Fell- als auch Lufttechnisch) zum Schwingen angeregt werden. Bei gleicher Anschlagintensität ist die umgesetzte Energie natürlich die selbe, aber der subjektive ("menschliche") Klangeindruck zählt am Ende ...


    Aus der Audiotechnik kennt man auch, dass man generell viel mehr Energie und Materialaufwand braucht, um Bässe laut erklingen zu lassen als um hohe Frequenzen laut erklingen zu lassen. Kleine Lautsprecher klingen bei kleinen vom Verstärker gesendeten Amplituden generell auch lauter als große - in große muss man für die subjektiv gleiche Lautstärke mehr Energie reinstecken, hat dafür aber tendenziell auch ein viel potenteres, ausgeglicheneres und besseres Klangbild. Vor Augen führen kann man sich das mit den kleinen Hochtönern und den viel größeren Tieftönern (schön zu sehen an einer 2-Wege Box).


    Es ist also anzunehmen, dass längere Schallwellen generell leiser als kürzere wahrgenommen werden bzw. bei gleicher Lautstärke eine höhere Energie aufweisen als kurze. Im Zusammenhang damit kann durchaus auch die stärkere Durchsetzungsfähigkeit längerer Wellen stehen - Bässe hört man in der Regel viel weiter und mehr oder weniger richtungsunabhängig. Im Gegensatz zu Gitarren Amps ists z.B. mehr oder weniger wurscht wo der Bass Amp steht, ab einer gewissen Entfernung hört man den überall ähnlich.


    Dass wir beim Schlagzeugspielen in größere Trommeln ganz automatisch mehr Energie stecken, nehmen wir wahrscheinlich garnicht so wahr. Würde man aber mal eine Fußmaschine mit nem Stick als Beater an eine Snare klemmen und diese dann normal mit dem Fuß bedienen, würde man in gewisser Weise mit Kanonen auf Spatzen schießen. Angemerkt werden muss hier, dass man mit nem gebräuchlichen Stick-Kopf viel mehr Druck bei gleicher Anschlaggeschwindigkeit (bzw. Kraft) als mit nem Beater erreicht - verantwortlich dafür ist die kleinere Fläche, die auf das Fell auftrifft. Die größere Masse des Beaters gleicht das wiederrum etwas aus.


    ... das bezieht sich nur auf den Durchmesser der Trommeln! Ansonsten hat crudpats absolut recht ;)


    Die wichtigste Schlussfolgerung ist eigentlich, dass kurze/hohe Frequenzen weniger Energie bei gleicher Amplitude als lange/tiefe Frequenzen haben.

  • Hallo,


    es geht hier aber nicht um das subjektive Wahrnemen, da hätte ich vielleicht nichts drüber schreiben sollen, sondern um die objektuve Lautstärke.


    Wieso Augen?


    Two. Das Experiment wäre mal nicht schlecht. Ich kann mir schon vorstellen, dass bei gleicher Energie die größere Trommel eine höhere Amplitude hat.






    Gruß


    Fit

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  • wenn große Trommeln lauter wären, würde ja bei einem Wirbel über alle toms alles nach unten hin lauter werden. Wenn man so wie wir nur mit overheads die Toms abnimmt, müsste man das auf den Aufnahmen hören, das ist aber nicht so. ist alles gleich laut. Die frequenzen verhalten sich aber in der Luft sehr unterschiedlich, so dass man am ende eines großen raums mehr die tiefen frequenzen hört, die hohen bleiben auf der halben strecke quasi in der Luft stecken, v.a. wenn viel biologisches Dämmmaterial anwesend ist. tiefe frequenzen gehen z.B. gut durch wände, die hohen nicht. Ein Bsp. dafür ist ein tiefergelegter GTI, der sonntags morgens um 3 durch das wohnviertel fährt... vor oder in der Nähe des sets spielt das also keine Rolle


  • Nein - genau andersrum!


    Das beweisen dir aber auch schon zahlreiche bereits geschriebene Postings - auch der von Two.


    Die richtige Reihenfolge ist: lesen -> denken -> schreiben :whistling:


    Nur weil einige Leute das geschrieben haben, heisst es noch lange nicht, dass dies auch der Wahrheit entspricht. Naivität ist schlimmer als kritische Auseinandersetzung, die ich hier zu betreiben versuche! Wenn man hier alles glaubt was geschrieben wird, dann gute Nacht Marie!
    Ich poste in keinen Thread, ohne ihn mir vorher durchgelesen zu haben.


    Gruß


    Fit

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  • Dass unterschiedlich große Trommeln gleich laut sind könnte man sich ja noch halbwegs vorstellen, aber dass größere Trommeln bei gleicher Anschlagenergie lauter sind als kleine, entbehrt doch jeglicher Logik. Dazu muss man nichtmal im Physikunterricht gesessen haben, um das unlogisch zu finden.


    Außerdem ist das ein sehr komplexes Thema, was wahrscheinlich keiner der hier bisher Anwesenden wirklich versteht. Warum, was, wie klingt, wie es sich ausbreitet, reflektiert wird und warum es überhaupt so viele unterschiedliche Klänge geben kann etc. pp. verstehen doch wohl nur die wenigsten.


    Dennoch schadets ja wohl nicht ein paar Überlegungen anzustellen, die die Frage ansatzweise evtl. auch beantworten können. Aber vielleicht mach ich mir bis morgen früh noch die Arbeit und such ein paar Beweise für diverse Thesen ...


    Zitat von psycho

    Die frequenzen verhalten sich aber in der Luft sehr unterschiedlich, so dass man am ende eines großen raums mehr die tiefen frequenzen hört, die hohen bleiben auf der halben strecke quasi in der Luft stecken, v.a. wenn viel biologisches Dämmmaterial anwesend ist. tiefe frequenzen gehen z.B. gut durch wände, die hohen nicht.


    Womit der unterschiedliche Energiegehalt unterschiedlicher Frequenzen bei gleicher Amplitude ein weiteres Argument bekommen hat ;)

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