Stimmziege oder gutmütiger Soundesel !?

  • Erstmal: Saucooler Thread, könnte mir vorstellen, dass das hier ein toller Leitfaden wird, wobei natürlich alles äußerst subjektiv ist.


    Dann fang ich mal mit meinen (Ex-)Sets, bzw. den Sets, an denen ich bisher viel Zeit mit spielen und stimmen verbracht habe.



    Premier Genista:
    Stimmziege!

    Allerdings hatte ich ein sehr spezielles Genista, mit Gussreifen und sehr spitzen Gratungen (von ST-Drums) welche nicht den normalen Genista-Gratungen entsprochen habe. Ausserdem waren die Spannschrauben für die Gussspannreifen zu kurz.
    Das Ergebnis: Das Teil konnte man nur mittel oder hoch stimmen. Da klang es dann gut, verstimmte sich aber auch schnell.
    Tiefe Stimmungen bei den Toms gingen gar nicht. Dafür war die Bassdrum die Macht. Später habe ich dann mal ein anderes Genista gehört (eines Proberaumkollegens), welches durchaus fett klang.
    Was lernen wir daraus: Zu spitze Gratungen ohne Gegenschnitt sind nix für mich.

    RMV Purpleheart:
    Gutmütiger Soundesel!

    Wirklich ein sehr leicht zu stimmendes Set. Auch recorded sehr schön und warm klingend.
    Wer auf knallige Sounds und super druckvolle Bassdrums verzichten kann (ich konnte es nicht), sollte das mal antesten.


    Sonor Force 2000:
    Stimmziege!

    die Sonor Spannböckchen haben sich viel zu schnell verstimmt und generell sind die Pappelkessel nicht so der Hammer.
    Bassdrum war aber ok.


    Drumsound Custom Set:
    Stimmziege

    Mit dem set sind unheimlich fette Sounds möglich. Diese aber mal hinzubekommen kann dauern.
    Gottseidank sind die Böckchen extrem spannungssicher, ist die richtige Stimmung also mal gefunden, hält sie auch ewig.

    Pearl SBX:
    Gutmütiger Soundesel

    Auch wenn ichs in der Preisklasse nicht erwartet hätte: Das SBX ist nicht nur das bestklingendste Set, das ich bisher besessen habe, sondern auch noch sehr leicht zu stimmen und es verstimmt sich kaum. Sehr unkompliziertes, tolles Instrument.

    Mapex Saturn:
    Stimmziege

    Warum? Sowohl Bassdrum, 10er Tom und Floor Tom klingen richtig gestimmt fantastisch, sehr punchy mit gutem Attack.
    Allerdings war es mir nie gelungen aus dem 12er einen ordentlichen Sound rauszuholen, die Schrauben der Typenschilder rasseln und hochgestimmt ist das Set auch nix.



    Bei Snares könnte ich viel schreiben, vor allem gutmütige Soundesel hatte ich viele. Das würde den Rahmen sprengen. Also nenn ich mal die extrembeispiele (negativ ;))


    Spizzichino GAM Messing 14x5
    Stimmziege

    Extrem offener mit obertönen vollgeklatschter Sound, sehr schwer in den Griff zu bekommen, Teppich auch schwierig zu justieren.
    hat mir eigentlich nur mit brushes bespielt gefallen.


    Pearl 50th anniversary solid shell
    Stimmziege

    Diese Trommel habe ich auch nicht in den Griff bekommen, sehr viele Obertöne, wenig definiert. Montagsmodell?

  • Mein Kirchhoff braucht zwar seine Zeit, um gestimmt zu werden (die Standtom ist da schon etwas eigenwillig) aber danach klingt es sehr lange Zeit richtig gut!
    Beispiel: Einmal hatte ich im Winter einen Auftritt und vorher keine Zeit, das Set zu stimmen. Abends also alles aus dem Kalten Proberaum ins warme Auto, später dann das ganze durch die Kälte in den Keller vom Club geschleppt und aufgebaut. Ich hatte schon Angst davor, wie es beim Soundcheck klingen würde, aber dann war ich innerhalb von 3Minuten fertig mit dem Soundcheck... obwohl das Set komplett abgenommen wurde! Hinterher gabs dann noch Lob vom Tontech, wie gut das Set klingen würde.
    Von dem Tag an war klar, dass ich das Set nie mehr hergeben werde :D

  • Gute Idee (mal wieder), Daniel!


    Ich werf' hier 'mal einen Tipp, den ich bei meinen Vintage-Sets beherzige und womit ich gute Erfahrungen gemacht habe, für alle Stimmziegen 'rein:


    Holzgratungen mit Kerzenwachs (also z.B. mit einer Kerze) einreiben. Überschüssige Wachsreste wische ich dann noch mit einem weichen Tuch ab.
    Danach flutschen die Felle nur so über die Gratung ...


    R.

  • Mein mittlerweile 17 jahre altes Sonor Force Maple ist ein Gutmütiger Soundesel, ist sehr schnell Soundmäßig in den Griff zu bekommen, hingegen mein Pearl Session elite Jazz kit ist voll die Zicke , das dauert schon ein paar Momente länger da den richtigen sound rauszukitzeln. :D ;)

    "Fills bring thrills but grooves pay bills"

  • Ich habe einen Hybriden hier rumstehen. Das Tama Superstar Hyperdrive ist an sich ein Esel. Nur das Standtom nicht. Das ist eine Ziege.


    Ein einzelnes Sonor Teardrop Standtom kam mir bisher unter den Schlüssel und es war ein Esel. Also habe ich da andere Erfahrung, als ein Vorschreiber.
    Edit:
    Mittlerweile habe ich ein ganzes Teardrop-Set. Ein traumhafter Esel bis auf das Hängetom, bei dem leider das Fell etwas klemmt, weil das Tom nicht unterdimensioniert ist.


    Meine Lieblingsesel sind meine Troyansnares :D

    Ich bin ein Smiley :D

    Einmal editiert, zuletzt von rumo0 ()

  • Meine Tiere:


    Sonor Designer thin maple: Ganz klar: Esel...super in allen Stimmlagen, nie ein Problem...


    Yamaha Birch Custom Absolute: Auch Esel...ich finde, yamaha-sets lassen sich generell sehr einfach stimmen, quer durch alle serien


    Sonor Force 2003: Esel, bis auf die 12"-Tom...die hat mich immer mehr Zeit gekostet


    Sonor Centennial: Oberesel...Felle drauf und klingt


    Sonor Force 2000: 50/50...eig. gut zu stimmen aber sehr zeitaufwendig wenn es wirklich gut klingen soll...


    Premier Classic Maple: 50/50...BD+Floortoms gehen wie von selbst, bei dem 10"-Tom weiß ich noch nicht so recht...hab es aber noch nicht so lange und die hohen Toms haben sehr kurze Kessel (10x7, 12x7...) ist etwas ungewohnt aber das wird schon noch :)

    Ist das Resofell gerissen,
    kling die Snare meist recht beschissen
    Ist das Teil dann wieder heil,
    klingt die Karre wieder geil :P

  • Gute Idee, der Thread, aber ich befürchte, dass hier nicht immer allgemeingültige Kategorisierungen möglich sein werden.


    SONOR LITE 22-10-12-13-15-16 in Powergrößen: Durchwachsen
    Bassdrum ist relativ leicht in den Griff zu kriegen, man darf sie nur nicht zu tief stimmen und mir gefallen die altmodischen Felle besser als PS3 oder Superkick. Die drei Hängetoms sind zickig v.a. mit einlagigen Fellen, das ist bekannt, aber mit Erfahrung kriegt man wunderbare Klänge heraus. Noch zickiger die Floortoms, da muss man schon eine Weile rumprobieren, auch mit 2lagigen Fellen habe ich da sehr lange gebraucht, letztendlich gefällt mir jetzt eh alles mit G1 oder Amba Clear am besten.


    SONOR PHONIC (+) 22x18, 13x9, 16x16: Esel
    Die Phonic Plus Bassdrum braucht viel Geduld und die richtigen Felle. Man kann mit ihr auch aktuelle "fette" Sounds mit viel Low End und HiFi-Kicksound bekommen, aber ihre Stärke liegt eher in den wuchtigen Tiefmitten und einem erdigen Attack, was ich persönlich am besten mit einem CS oder Pinstripe hinbekommen habe. Die Toms (Standardgrößen) fand ich hingegen ganz erstaunlich stimmfreundlich, völlig problemlos und richtig fett klingend auch mit einlagigen Fellen. Mein Lieblingsset!


    SONOR PHONIC PLUS 24-13-16-18 (hatte ich mal), 9lagige Buche in extratiefen Größen: Durchwachsen
    Das fand ich schwierig. Die Bassdrum, klar, klang immer fett, die kann nicht anders. Die Toms waren auch mit Pinstripes gar nicht mal so leicht in den Griff zu kriegen. Sind auf jeden Fall nur für eine bestimmte Art von Sound prädestiniert, aber da pusten sie alles andere weg.


    ROGERS POWERTONE (hatte ich mal) 22-12-13-16, Ahorn mit V-Ringen: Gutmütiger Esel
    Bassdrum mit 22x14 klang einfach immer schön, egal mit welchem Fell, und die Toms waren einfach ein Traum in jeder Stimmung und v.a. mit weiß-rauen Fellen. Lautstärke war nicht ihre Stärke, aber der schönste warme Maple-Klang, den ich bisher gehört habe.

  • Ich wette mal, dass bei der Beurteilung, ob sich ein Set (oder gar eine ganze Serie) einfach stimmen lässt, eine gewaltige Placebo-Wirkung dabei ist.


    Tatsache ist aber, dass ich bei meinem Set das 12er und 16er Tom in verschiedenen Lagen mit verschiedenen Fellen gut gestimmt bekomme, das 14er aber immer scheiße geklungen hat. Das 10er war immer ganz okay, aber nicht so smashy wie das 12er. Mein jetztiger Aufbau ist unter anderem eine Konsequenz dieser Unterschiede.


    Die Bassdrum hat übrigens immer so geklungen, wie ich wollte. Sehr einfach zu handhaben, das Ding.


    Hier reden wir also über verschiedene Trommeln des gleichen Sets. Identische Konstruktion, nur andere Größen. Wie muss man das einordnen? Hat Keller da mit den Kesseln Mist gebaut?


    .

  • Hat Keller da mit den Kesseln Mist gebaut?


    Denke ich nicht. Ist eigentlich nur Physik: das Verhältnis zwischen Kesseldurchmesser, Abstand der Felle, Holzdicke usw. ist bei jeder Trommel anders, selbst wenn's die gleiche Serie ist. Damit werden wir wohl leben müssen. Alles andere ist Psychologie: der eine ist mit etwas zufrieden, was den anderen zum Wahnsinn treibt (kenne ich auch aus meiner Ehe, Stichwort: Küche!).
    Insofern ein vollkommen subjektiver, dennoch sehr erhellender Thread.


    Btw.: mein Pearl MMX ließ sich mE immer gut stimmen. Dann hab ich die Toms kürzen lassen, und jetzt läßt es sich noch "guter" stimmen :) ... ich bin wohl leicht zufriedenzustellen.


    S.

  • Ich weiß ja nicht ob diejenigen, die hier Esel als gutmütig bezeichnen, schon mal was mit so einem Tier zu tun hatten. Eigentlich weiß man das Esel sehr eigenwillige und mitunter extrem störrische Tiere sind. Ich kenne da einen der ist ausserdem noch höchst bösartig! Dem sollte man besser nicht den Rücken zukehren, als Salami würde der ne gute Figur abgeben ;)


    Auf Drums bezogen denke ich mal das die eigene Erfahrung mit dem Stimmschlüssel und vor allem die Auswahl der Felle eher die Ziege oder den Esel ausmacht. Wieviele User haben Probleme mit den Eseln, andere wiederum keinerlei Probleme mit den Ziegen.


    Ich würde jetzt alles was ich zur Zeit besitze, "Sonor Hilte, Platin de luxe, Sonor Champion", als Esel bezeichnen. Wenn ich mir dann meine früheren Sets in Erinnerung rufe, kommt mir mein "Sonor Signature" genau wie das "Pearl Dyna-Familiy Outfit Monsterteil mit den 8 Concerttoms", als Ziege in den Sinn - allerdings vermute ich, das es vielleicht doch an meiner Stimmerfahrung der damaligen Zeit lag und ich die Teile heute als Esel sehen würde.

  • Zitat

    ...allerdings vermute ich, das es vielleicht doch an meiner Stimmerfahrung der damaligen Zeit lag und ich die Teile heute als Esel sehen würde.

    Genau deshalb mach ich hier lieber keine Angaben, mitunter geht mir das Stimmen fluffig von der Hand, machmal kämpfe ich aber auch wie 'n blöder und bekomme meine Trommeln nicht zum klingen, bei mir spielt da ziemlich viel Tagesform mit.


    Aber Sucuk ist lecker, so mag ich Esel auch. :D


    Edit: Zurückblickend hatte ich bei meinem Stage Custom (als es noch eins war) immer Probleme mit dem 16er Standtom, das klang mir im Vergleich zu den (original) Hängetoms immer dumpf, war allerdings auch A: wesentlich tiefer, und B: stand das Set in einem Teppichbewehrten Raum der fast alle Höhen verschluckte. Mittlerweile mit den umbebauten Hängetoms auf Buche und 'nem anderen Proberaum gehts.

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

    Einmal editiert, zuletzt von flosch ()

  • @Graf
    Was hast du denn für Pellen auf deinem Artist? Mit Amba Fellen hatte ich vor allem bei der 10ner auch immer so meine Problemchen. 14ner Floor Tom und 13ner Racktom (die ich auch als Floor gestimmt hatte) waren allerdings fast einfacher zu stimmen als mein jetziges Adoro Kit. Meine Adoro Standtom ist in jedem Fall ne Ziege, zumindest mit Amba. Versuchs doch einmal mit Pellen von Evans oder RMV.
    Was beim Artist im Vergleich zum Adoro allerdings echt fürn Arsch war, ist die Stimmstabilität, da rappelt sich ständig was lose. Hier merkt man dann schon den Qualitätsunterschied bei der verbauten Hardware.


    Stimmziege: die 12" Tom des Gretsch Catalina Club Jazz (feht vielleicht doch einfach das sechste Lug), sowie die Sonor SClass Pro 14x16 Standtom (grauenhaftes Teil)


    Stimmesel: Tamburo XD Club, Meine 12x5 DIY aus einem Yamaha Stage Custom Shell

  • Gute Idee, der Thread, aber ich befürchte, dass hier nicht immer allgemeingültige Kategorisierungen möglich sein werden.


    Natürlich nicht. Im besten Fall kann man eine Tendenz ausmachen. Es spielen zu viele Faktoren ein. Ein Force 3000 kann ruck zuck zur Ziege werden, wenn die Gratung defekt ist und das vom Trommler nicht bemerkt wird. Genauso spielt natürlich die Stimmkünste+Tagesform, Standort des Set, die Sounderwartung sowie die Fell Wahl auch eine Rolle.

  • Hi,


    also mein Premier XPK würde ich mal als Soundesel bezeichnen, ebenso mein ehemaliges Pearl Export.
    Mit meinem Drum Design Elite tu ich mich verdammt schwer, vor allem weil ich den perfekten Sound noch nicht gefunden habe (aber auch zu wenig gesucht, wenn ich ehrlich bin).


    Zudem sind meine Stimmerfahrungen entgegen meiner Anforderungen an ein solch hochwertiges Set als eher dünn zu bezeichnen.
    Ich würde schon gerne wissen, was ein echtes "Stimmtier" :D aus dem Set so herausholen kann.


    Bis mir so ein Stimmtier über die Wiese läuft probiere ich weiter, bis ich selbst eines bin... :D


    VLG
    Stefan



    Btw: Mein Drum Design Elite hat ziemlich dünne Maple-Kessel, ich kann mir nicht vorstellen, dass die leicht zu stimmen sind... :wacko:

  • An alle "Kritiker" bzw kritischen Betrachter des Threads
    Mir ist von Anfang an bewusst, dass man hier keine fundierten und vor allem keine differenzierten(!!!) Aussagen treffen kann. Dafür sind die Vielzahl der Felle und der bevorzugten Stimmungen und der Stimmungsverhältnisse (man kann ja bekanntlich Schlag und Reso unterschiedlich stimmen) mathematisch schon eine vielfache Multiplikation. Dazu kommt die (Un?)Fähigkeit des Benutzers und der Raum, die Temperatur und und und und....!


    Vielleicht ist es aber möglich Tendenzen auszumachen. So fand ich zum Beispiel die Aussage von Member Premierdrummer interessant, dass er bei seinem XPK die gleiche Erfahrung wie ich macht. Auch bei Force 3000 war sofort eine klare Tendenz auszumachen usw.


    <>< Daniel



    criSis
    Solche differenzierten Betrachtungen wollte ich hier eigentlich nicht diskutieren ;) Aber trotzdem, das Artist maple ist schon ein Traumset. Ich spiele wegen der Lautstärke meistens mit Rods. Nicht jeden Kessel und nicht jedes Fell kann man mit Rods zum Klingen bringen, dieses Set schon! Ich möchte ein volles und klingendes "buuhm" und kein "plock" oder "pack". Für einen vollen Sound brauche ich tiefe Stimmung. Das 10'er hat Evans Resonant (ähnlich Remo Diplomat) als Schlag und Reso. 12-16 haben G1 auf beiden Seiten. Das 16'er bekommt irgendwann ein anderes Schlagfell weil ich im Moment zu viel dämpfen muss. Allerdings rächt sich jede 1/8 Drehung einer Schraube und die Dame sagt nicht "buuhm" sondern "buaaoum" :D

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