LB DRUMS - neue entdeckte Custom Drum Firma

  • Deine Vorliebe für "Custom" Drums in Ehren, aber imho gehst Du mit obiger Aussage etwas zu weit. Ich spiele bisher nur Trommeln von der Stange (Sonor Lite, Yamaha Oak - im Laufe der Jahre waren's noch viele mehr) und auf keines der Sets trifft Deine Aussage zu. Bei Billigkisten mag es stimmen und je nach Gusto wird einem auch bei höherwertigen Sets die ein oder andere Hardwarelösung mehr oder minder zusagen, schon klar. Und was ist denn z. B. mit SQ2? Masssenhersteller oder Custom Drums? Ich sehe es so ähnlich wie oben erwähnt: So richtig Custom wird's erst mit eigenen Kesseln. Ein guter Bäcker wird auch mit der Dr. Oetker-Backmischung einen leckeren Kuchen aus dem Ofen ziehen. Der echte Könner jedoch wird nach eigenem Rezept backen.


    So oder ähnlich
    fwdrums


    ok da hast du recht, da hab ich sicher etwas übertrieben, aber für die ganz teuren blätterst du dann sogar noch mehr hin als für ein sjc oder so. naja nevermind, was solls :)

  • Den Ausführungen des fwdrums ist wie üblich nur wenig hinzuzufügen. Vielleicht meine eigenen Erfahrungen mit Customdrums. Neben einem SQ2 und einem Ludwig Classic Maple besitze ich auch ein Kellerkesselkit und das ist klasse. Ich hatte auch schonmal ein Spaun und das war auch klasse. Ich kenne aber diverse Beispiele für schlecht gebaute Customsets. Und Tatsache ist, dass viele Customssets schlechter gebaut sind als gute Kits von der Stange. Da gibt es Spaltmaße in den Kesseln (passiert bei Keller auch mal ganz gerne), da löst sich die Folie, da ist die Gratung schlecht geschnitten usw.


    Wirklich gute, eigene Kessel herzustellen erfordert sehr lange Erfahrung, welche die neuen Assembler meist nicht haben. Sie bohren dann hier und da Löcher in Totenkopfform in den beleuchteten Hybridkessel und sprechen dann von "increased projection" und "masssive low end", weil sie wissen, dass die Schlagzeugkiddies dann sowas haben wollen, weil der Drummer der Emopunkband XY das auch hat.


    Ich habe schon einige dieser abgefahrenen Customsnares gespielt und sie klangen fast alle schlecht: laut, unsensibel (besonders schlimm: hollow body Kessel von zB OCDP), scharf (diese ganzen vented Dinger und auch diese mit den superdicken Kesseln), unausgewogen...


    ...eine Mode, die vorübergehen wird. Von den zig Customherstellern wird auf die Dauer nur ein sehr kleiner Teil überleben.


    lg
    max

  • Hi,
    ich weiß sowieso nicht warum man sich über so Dinge so viele Gedanken macht, beim Musik machen intressiert wohl kaum einen Zuhörer ob der Drummer da jetzt auf einem High End Set rumhaut oder auf einem Billigset oder auf einer Vintagekiste von 19xx. Musiker sollten eher in teure Sets investieren weil sie zuverlässiger sind und die Hardware im Normalfall viel länger hält, wie schon so oft gesagt, ein Kessel ist das Billigste an einer Trommel.

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  • Hallo,


    wahrscheinlich sind die jetzt wegen der vielen Anfragen überlastet.


    Oder ihnen ist die überschwengliche Werbung des Themenstarters peinlich oder sie befürchten gar eine Abmahnung mit Unterlassungserklärung (was natürlich keine logische Erklärung ist, aber vielleicht sind sie ja schon auf der Flucht ...).


    Grüße
    Jürgen


    Ach so, ja: Ironie-Lächelchen finde ich gerade nicht, sollte man mal einführen.

  • Sorry für OT aber mal ne ganz andere geschicht....sind Keller Kessel wirklich so gut?


    Ich schreib mal 2 Sätze dazu. Ich arbeite nach mehrmaligen sehr positiven Erfahrungen selber mit einem Custom Bauer zusammen. Sicherlich gibt es die einen oder anderen schwarzen Schafe in dem Metier, so etwas spricht sich aber schnell herum und ist dann ein in der Szene ein "offenes" Geheimnis. Ich finde es nur schade, wenn alle Bauer hier über einen Kamm geschert werden.


    Zu den Kesseln: Meine Keller VSS Shells sind die besten Kessel, die ich bis dato unter den Fingern hatte. Sie lassen sich durch die Bank weg wunderbar leicht in alle Richtungen stimmen, klingen brilliant, knackig und haben Dampf ohne mumpfig zu sein. Nicht ohne Grund sind die teuer gehandelten Trommeln von Noble&Cooley, Ayotte, alte DW's, etc alle aus Keller Kesseln gebaut worden.


    By the way: ordentliche Gratungen und Snarebeds bekommen die wenigsten Hersteller ( ob highend Custom oder von der Stange) akkurat hin. Das ist aber einer der Haupt-Gründe, weswegen die eine Trommel so richtig gut klingt, die andere aus dem selben Kessel aber nur mittelmäßig.


    Schöne Grüße


    Chris

  • ...eine Mode, die vorübergehen wird. Von den zig Customherstellern wird auf die Dauer nur ein sehr kleiner Teil überleben.


    lg
    max


    Vielleicht dann eben die, die ein wenig mehr bieten.


    Ich finde diese "Custom"-Drum-Hersteller recht interessant. Das gilt sowohl für die professionellen, semiprofessionellen und auch die Hobbybauer die ihre Drums hier oder woanders präsentieren. Und auch für jene, die die Kessel selbst produzieren oder zukaufen. Über den Begriff Custom zu streiten ist doch müßig. Selbst die billigsten Fernost-Fame-Snares vom Musicstore nennen sich Custom.


    Das es, wie überall im Leben, Qualitätsunterschiede gibt ist natürlich zu beachten. Custom heisst nicht automatisch höhere Qualität als die Ware von der Stange (aber oft höherer Preis :S ) . Diesen Anspruch stellen die Custombauer meines Wissens doch auch gar nicht. Jedenfalls habe ich das noch nicht gehört oder gelesen.


    Als Kunde entscheide ich doch selber. Ob nun Kessel selbst gebaut oder zugekauft. Wenn es gefällt und gut gemacht ist, dann kann man damit glücklich werden.

    Einmal editiert, zuletzt von tomjunior ()

  • By the way: ordentliche Gratungen und Snarebeds bekommen die wenigsten Hersteller ( ob highend Custom oder von der Stange) akkurat hin. Das ist aber einer der Haupt-Gründe, weswegen die eine Trommel so richtig gut klingt, die andere aus dem selben Kessel aber nur mittelmäßig.


    Kannst Du mir das erklären? Können die nicht mit einer Oberfräse bzw. mit einem Frästisch umgehen?


    Ansonsten teile ich Luddies Meinung. Die ganzen zusammenschrauber...
    Custom ist für mich was anderes.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • An allen Sets "von der Stange", die ich bisher besessen habe, waren die Gratungen sehr gut. Mein SQ2 ist unglaublich perfekt verarbeitet, hat eine Identität und klingt entsprechend. Meine Tamakits waren auch alle sehr gut verarbeitet. Mein neues Ludwigkit ist einfach nur umwerfend gut, der Sound sucht seinesgleichen, auch schlecht gestimmt. Das hat einfach Charakter, den kein Customhersteller bieten kann.


    Man sollte die Hintergründe kennen, wenn man über diese Dinge diskutiert. Die kleinen Customhersteller verwenden nicht deswegen Kessel der Firma Keller, weil die so unglaublich gut sind, sondern weil diese Firma sie gut und günstig in großen Stückzahlen herstellen kann und Erfahrung darin besitzt. Darüber hinaus sind Kesselpressen sehr teuer und die meisten kleinen Zusammenbauer können sich weder die Anschaffung noch den Betrieb, noch die Fabriken und die dazu gehörenden Arbeiter leisten.


    Ich persönlich mag zwei Sorten von Intrumenten: gute Serientrommeln, die toll klingen weil ihre Konstruktion einfach funktioniert. Die zweite Sorte sind Instrumente von kleinen Herstellern, die wirklich fast alles selber machen und die wirklich herausstechen. Besipiele sind Wahan, Joyful Noise, Metro Drums. Auch Dunnett gehört da in gewisser (noch) zu und ein paar andere. Handwerker, die Eigenentwicklungen und Ideen in den klangrelevanten Bereichen anbieten. Mit denen man den direkten Kontakt hat und die wirklich wissen, was sie da machen. (Und die dadurch eben auch oft entsprechend teurer sind.) Und das ist meilenweit vom mittlerweile standardmässigen Zusammenbau entfernt, den so viele Firmen jetzt machen.


    Nix gegen diese Zusammenbaufirmen aber ich brauche weder Airbrush noch farbige Hardware und Lichter im Kessel brauch ich auch nicht. Mir ist das zu weit vom Sound weg. Wie immer alles eine Frage der persönlichen Vorstellungen und gegen einen guten Zusammenbauer, Grater und Lackierer möchte ich nichts schreiben.


    lg
    max

  • Danke an Anthrax & Chris für die links bzw infos. Für mich würde dann wohl ein "Keller" Set nur in frage kommen wenn, ich mir 100% sicher bin das der Zusammenbauer bzw Gratungen/Snarebed Schnitzer krass ist ( man entschuldige bitte meine jugendjargon, ich hoffe ihr wisst was gemeint ist ).


    Taugen denn die vorgefertigten Keller-Gratungen?


    Gruß,

  • Soweit ich weiß, bietet Keller keine eigenen Gratungen an. Und ob Gratungen was taugen, hängt eben vom Bearbeiter ab. Objektiv taugen Gratungen was, wenn sie sehr gleichmässig geschnitten und geschliffen sind. Es gibt allerdings sehr viele Gratungsformen, 45 Grad, 30 Grad, 60 Grad, eher spitz, eher verrundet, mit starkem Gegenschnitt, mit schwachem Gegenschnitt usw. Ich finde z.B. bei Snares wichtig, dass die Gratung beim Snarebed beibehalten wird. Manche Firmen schleifen die Gratung an der Stelle einfach platt. Als Snarefan und Ansprachefetischist finde ich sowas nicht sonderlich gut. Es ist natürlich weniger aufwendig aber ich finde man hört das.


    Der Rest ist mal wieder Geschmackssache. Übrigens ist Kellershell nicht gleich Kellershell. Die haben viele Sorten im Programm, manche werden exklusiv für bestimmte Marken hergestellt, z.B. die Maple-Gum Kessel für Gretsch oder die mit den progressiven Kesseldicken für Pork Pie.


    Ein gut gebautes Kit aus Kellerkesseln klingt eigentlich immer sehr gut. Es gibt aber auch Ausfälle: gespachtelte Innenlagen, kleine Hohlräume in den Kesseln usw. Alles schon gesehen. Es gibt "Markendrums", bei denen ich so etwas noch nie gesehen habe...


    lg
    max

  • +1 zu Luddies Ausführungen.


    Als kleine Anmerkung sei noch gesagt das DW seit 1999 eigene Kessel verbaut weil nach eigenen Angaben die Qualität der Keller-Kessel nicht mehr gut war (das hat wie gesagt DW nach dem Umstieg gesagt ;) )
    Pork Pie verbaut übrigens seit einigen Jahren auch keine Keller Kessel mehr.


    Nur zur Information!
    :)

  • ich weiss auch nicht wie ich es sagen soll, für viele ist ein Custombauer einfach der erste zugang zu einer Trommel die gut gegratet ist und ohne umstände stimmbar ist.
    Bei den Serientrommeln ist es so dass handarbeit wie das Fräsen einer Gratung weit unten in der Produktionskette stehen und einen grossen Kostenfaktor darstellen. Das Ergebnis sind dann Trommeln mit dickschichtiger Hochglanzlackierung und einer einfachen im Wesentlichen mit zwei Durchgängen an der Oberfräse erstellten Gratung


    Ansonsten ist es, Luddie sagte es, eine Tatsache dass Sets von der Stange für das gleiche Geld mehr bieten.

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