Analog vs Digital Mschpulte in der Mittelklasse

  • Guten Morgen!
    Ich will hier keinerlei Grundsatzdiskusionen lostreten- bin eher in Freund der Analogpulte... Irgendwie hat man aber auf Digitalebene mehr möglichkeiten auf weninger Platzverbrauch...


    Ausgangspunkt: Behringer, Phonic und Co. User bitte nicht weiterlesen- das Ist Klanglich und haltbarkeitsseitig vl O.K. für deren Preis - stinkt aber gegen Allen &Heath, Soundcraft und Co - ic sag mal ab 1500 Euro aufwärts gewaltig ab... Mein A&H Mixwizzard WZ3 passt perfekt in unser momentanes Bandgeschehen, Inear über 6 Auxen machbar, für jeden auf der Bühne zugriffbereit- Über Direct out 16X zum FOH, ansonsten selber Summe mischen in Kleinlokationen möglich... Klang bestens (vor allem im AB vergleich zu billigen Pulten) Handling sehr O.k., Haltbarkeit geht auch O.k....
    Mir schwirrt aber immer öfter ein Digitalpult á la Presonus im Kopf herum...


    Gibts Erfahrungswerte im klangklichen, haltbaren und bedienungs- Bereich gegenüber Wz3, LX7 und der "Liga"???

  • Moin,


    für den Einsatz eignen sich natürlich auch digitale Pulte. In der Liga die Du erwähnst gibt es aus meiner Sicht in digital aktuell nur das 01V96 von Yamaha und das Presonus. Klanglich würde ich beide über einem Wizard einordnen, wobei das sicher auch Geschmackssache ist. Mit dem Presonus habe ich persönlich keine Erfahrungen im Live-Alltag sammeln können sondern nur das Ding mal in nem Laden kurz angetestet. Das 01V kenne ich relativ gut durch jahrelangen Einsatz sowohl im Proberaum, als auch als Monitor oder FOH Pult.


    Wichtigste Vorteile aus meiner Sicht:
    - Total recall (bis auf die Preamps) / Presets für jede Situation
    - bis 32 Eingänge (Yamaha) und 8 Auxwege auf sehr geringem Platz möglich
    - 4 Band vollparametrischer EQ (Presonus glaube ich nur semiparametrisch)
    - Compressor & Gate in jedem Kanal
    - integrierte Effektsektion
    - Möglichkeit Presets vorab am Rechner zu erstellen


    Du wirst aber glaube ich nicht herumkommen, die Signale zu splitten für den FOH wenn ihr das Pult als Monitorpult einsetzen wollt. Wobei ich auch eine Lösung wie Ihr sie aktuell praktiziert nicht optimal finde. Wo greift denn der Wizard 3 das Signal für den Direct Out ab?


    Haltbarkeit: Beim Yamaha keine Probleme. Ein roadtaugliches Case und eine entsprechende Behandlung (nicht werfen) vorausgesetzt passiert da nichts.
    Bedienung: Gewöhnungssache. Nach einer Umstellung von Analog dauert es erstmal länger.


    Tipp: Setz dich doch auch mal mit dem Thema SAC auseinander.
    Links:
    - http://www.softwareaudioconsole.com/
    - http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=25&t=79690
    - http://wurstwerner.bloggeria.net/

  • Seven: danke - genau sowas wollt ich hören... der WZ3 kann umgestellt werden was das abgreifen der di-outs betrifft, d.h. vor oder nach dem eq, und vor oder nach dem kanalfader....(muss man aber aufschrauben und jumpern..). also die inear benutzung ist eigentlich seit dem wir das wz3 dafür auf der bühne "zweckentfremdem" bei mitmusikern um klassen besser geworden- da ja jeder selbst auf der bühne "schrauben" kann, der foh entlastet ist und die auxen ebenso pre und post eq jump-bar sind... einziger kompromiss- aux 5-6 sind leiderKanalfaderabhängig, d.h. bei eigener Bühnen-pa mischung "leiden" die2 Monitorwege...


    ist halt eine frage ob das bei digitalpulten "besser" losbar ist...


    ja yamaha ist immer ein thema- obwohl das 01v doch auch schon älter ist(oder täusch ich mich)- presonus wirbt durch leichtere bedienbarkeit- zumal ein 24-4-2- pult kommen soll.... di-outs gibts -glaub ich- bei beiden nur per rs stecker...


    wie gesagt es geht eher um die möglichkeiten (klang ect), haltbarkeit sowie div. presets zu speichern...- kann mich noch an die anfänge der digipulte erinnern- einmal strom weg und defaultmodus aktiv- d-h- alles von vorne...


    unser FOH tech hat sich ein LS 9 geleistet, den tech haben wir aber nicht immer mit...zumal es auch so einige "einstell-einarbeitungs" problemchen gibt...

  • Das LS-9 ist halt die schönere Lösung aber eben auch ne ganze Stange teurer.
    Wenn Dir die 16 Kanäle reichen dann taugt das Presonus eventuell.
    Das Yamaha 01V96 VCM ist in der aktuellen Version seit 2008 auf dem Markt. 01v ohne 96 ist schon deutlich älter kann auch spürbar weniger.


    Bei den beiden Pulten kommst Du wohl um einen Split nicht herum.
    Du hast beim Yamaha (beim Presonus glaube ich nicht) die Auxe "on Fader". Sprich Du wählst per Knopf "Deinen" Aux an und regelst per Fader (und nicht per Poti).
    So sieht man deutlicher und schneller, was jeder einzelne in seinem Weg gerade anliegen hat an Signalen.
    Dazu sinds beim Yamaha auch 8 Auxwege (plus Masterstereobus). Du kannst also 8 Mono Wege und einen Stereoweg fahren.
    Gehen würde bei 6 Wegen (die Ihr aktuell fahrt?) auch 4 Stereowege und 2 Monowege. Für mich macht IEM in Stereo viel mehr Spaß und klingt auch deutlich aufgeräumter und besser, da ich im Stereopanorama eben mehr Platz habe.


    Das 01V96 würde ich um einen externen Preamp (zb Behringer ADA 8000) auf 20 Mikrofoneingänge aufbohren. Zudem hast Du dann auch schön 8 weitere Ausgänge in symmetrisch auf XLR anliegen für Deine IEM Strecken. Ohne diesen externen Wandler kannst
    Du sowieso nur 4 Multiouts belegen, was Euch nicht reichen würde.


    Am Presonus gefällt mir ganz klar die Oberfläche. Man hat auf vieles einen direkten Zugriff und kann dadurch wohl auch schneller arbeiten. Ich habe bei der Nutzung als Monitorpult nach dem Soundcheck aber eh nicht viel gedreht und letzten Endes haben wir immer ein Preset vom letzten Gig in ähnlicher Umgebung hergenommen, Line Check gemacht und dann vielleicht kleine Anpassungen vorgenommen und Ende. Da brauch dann keiner mehr sich durch Menüs klicken. Da mir aber einfach Live-Erfahrungen mit dem Ding fehlen will ich da keine Präferenz zwischen den beiden festlegen.


    Mich stört beim Presonus die Limitierung auf 16 Eingänge und 6 Auxwege sowie das es keine Motorfader besitzt. Außerdem hätte ich gerne vollparametrische EQs wie beim Yamaha.
    Beim Yamaha muss man viel auf dem kleinen Display rumgucken und sich durch Menus steppen. Oder man schließt einen Rechner an das Yamaha an und steuert das Pult via Studio Manager Software - Was ich für Live-Mix mehr als empfehlen kann.

  • von presonus kommt/gibt es schon einen 24.4.2- kostet ca 3000 euro, und hat 8 auxen+ 2fx´en...- die auxen sind pre oder post programmierbar... direct out symmetrisch nur per spezialkabel/adapter...keine slots zur erweiterung oder so....
    yamaha hat halt ein eigenes bedienungskonzept - ich schätze mal einarbeiten muss man sich eh bei beiden...


    hmmm ich komme theretisch mit 16 kanälen und 6 auxen aus- wobei inear stereo schon sein kann- keine frage.... und ein oder 2 kanäle mehr wären auch manchmal angebracht...



    hmmmmm mal schaun was die bandkasse hergibt....


    ach ja und steuerung per notebook mit software ist wahrscheinlich sowieso die komfort lösung....

  • Naja Notebook hat eigentlich eh jeder. Ein USB Kabel kostet fast nix und die Software gar nix.
    Mit einem passenden (zB Aldi) USB-WLAN-Hub kann man das sogar ohne Kabelverbindung zwischen Pult und Rechner realisieren.


    Wie gesagt: Guck Dir auch mal das SAC an. Das ist sehr günstig und sehr mächtig.

  • +1 für SAC!


    01V96 ist sicherlich auch ne Möglichkeit, aber jeder der mal mic SAC gemischt hat, wird danach keinen Bock mehr auf das Menürumgefummel von den 01V's oder anderen kleinen Digitalpulten haben. Versprochen! :D
    Die erste Digitalkonsole mit der ich gearbeitet hab, die an den Bedienkomfort von SAC rankommt ist eine M7, die dann wohl doch eher den preislichen Rahmen sprengt^^. (vermutlich)


    Ls9 finde ich nciht so doll, da man da doch eher langsam mit ist.. ich zumindest, weil wegen viel Menü Gefummel.


    Bei SAC brauchste genau 2 Knöpfe (Channelstrip, Mixer) zum View umschalten und hast für jeden AuxWeg ein komplett eigenes FOH Pult inklkusive aller Effekte und Bearbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung, sowas kann kein mir bekanntes Digitalpult, auch kein M7 für 20k.


    :thumbup:

    sieg natur.

  • hab grade mal ins sac- geschichterl reingeschnuppert- hmmmm... klingt verlockend....
    allerdings mit benötigter hardware- 3x ada8000, digiface, bisserl verkabelung, software ist man auch inkl. laptop(weil der ja nur für das hergerichtet würde) auf ca. 2000 euro...



    klingt gut da ja weniger zu schleppen ist und ist kabeltechnisch leichter zu händeln.... ob das mischergebniss- quasi die performance und die stabilität gegenüber digitalmischern da ist müsste man antesten....


    fürs monitoring und "kleinevent" selbermischen aber eine nette option.... schon alleine wg der funknetzwerkoption....

  • Mein Setup:
    3x ADA 8000 Neu = 540 €
    1x RME Digiface Gebraucht = 240 €
    1x RME Expresscard Neu = 310 €
    1x Software = 400 €
    --------------------------
    1490 €


    Ein Rechner für 300 € (gebrauchtes Latitude T61 oder ähnlich) brauchts dann noch.
    Dazu einige Kabel und auch ein Rack für das Equipment (Wobei Du bei Pult auch Kabel und Case bräuchtest...)


    Du bist dann unter 2000 € und hast ein System mit 24 Eingängen und 24 Monitorwegen. Dazu einen Top-EQ und Dynamics sowie die Möglichkeit viele (auch kostenlose) VST Plugins zu nutzen.
    Man kann auch einen ADA abziehen wenn man nur 16 Eingänge brauchst.
    Du meintest die 24er Version vom Presonus liegt bei 3000 Steinen (plus Case & Kabel).
    Um ein 01V auf 24 "richtige" Mikrofoneingänge zu bringen braucht es mindestens einen ADA und einen Preamp, um die Line Eingänge für Mikrofone nutzen zu können. Oder aber eine MY Karte und insgesamt 2 ADA 8000. Damit gehen wir auch steil auf die 3000 € zu.


    Schön wirds dann wenn jeder Musiker ein (gebrauchtes) Netbook für kleines Geld bei sich hat und seinen Monitor damit selbst am Platz regeln kann...

  • ... ich hab' das auch schon mit meinem Recording-Setup gemacht. Das geht ganz gut wenn man vorher ein vernünftiges Setup programmiert und einen ordentlichen Soundcheck machen kann. Für den kleinen Gig mal so eher nicht zu empfehlen. Da bin ich mit einem kleinen analogen Pult "schneller" ...

  • Völlig richtig.
    Ohne Vorbereitung ist man analog eigentlich immer schneller unterwegs.
    Wenn ich mich aber digital gut vorbereite spare ich sehr viel Zeit.
    Ein Line Check reicht eigentlich immer aus, wenn man bereits passende Presets hat.


    Ein "genullter" analoger Pultplatz braucht dann wiederum VIEL länger bis man überhaupt etwas an Sound stehen hat.
    Bedeutet: Einfach mal loslegen geht in "digital" nicht. Man braucht initialen Aufwand UND man braucht für ziemlich jeden
    Handgriff erstmal länger, weil man sich meist umstellen oder etwas neu lernen muss.

  • zeitfaktor ist eigentlich kein thema da "normalerweise" bei uns in ear geprobt wird und daher ja setups vorbereitet werden müssen.. diese wird man auf dei lokation minimal anpassen und gut ists...
    für mich ist halt die umstellung zwischen- pult zum notebook der faktor an den ich mich gewöhnen werde müssen... der preisfaktor bei neukauf ist fast ident- mehr möglichkeiten biete sicher die notebookmischerei...


    bleibt einzig die stabilitätsfrage der ganz sache... man liest nur gutes- hatte jemand mal ausfälle wärend dem benutzen???

  • Ich hatte mit SAC bisher einen Absturz beim Soundcheck, beim versuch ein kaputtes Plugin zu laden... Plugin rausgeschmissen und gut wars. Auch ein Analog/Digitalpult kann zicken, was dran kaputt sein etc.

    sieg natur.

  • Moin,


    Matz hat ähnliches ja mal mit ner normalen Recording Software gemacht.
    Etwas vergleichbares ist mir nicht bekannt, was ja nicht bedeutet das es das nicht gibt.
    Da wird sicherlich in den nächsten Jahren noch etwas auf den Markt kommen.
    SAC läuft nur auf Windows. Daher Bootcamp probieren. Der Rechner sollte aber aus Gründen von Performance und Stabilität ausschließlich mit SAC aufgesetzt sein.
    Anzahl der Kanäle und Auxe sind ja auch eher theoretischer Art und durch den Rechner limitiert und nicht durch die Software. Ein "kleiner" Rechner kann sicherlich
    keine 72 Inputs und 24 Monitorpulte verarbeiten.

  • Danke.
    Ja, an "normale" Recording Software à la Reaper habe ich auch schon gedacht... kostet halt mal locker 450$ weniger als SAC.
    Hängt denn die Latenz auch davon ab wie viele Kanäle man gleichzeitig benutzt (ich meine jetzt bei Recording Software wie Reaper zB)?

  • Das müsste man eben probieren.
    Ich bin mir eben nicht sicher wie das mit dem Nutzen von Plugins und Performance/Stabilität dann ausschaut.
    Das SAC ist halt sehr schlank gehalten und läuft performant und stabil. Und genau das ist die Hauptanforderung überhaupt.
    Ausfälle kann man sich an der Stelle nicht erlauben und wenn man die Erfahrungen bislang betrachtet, scheint das bei SAC gar kein Problem zu sein - sofern man sich an gewisse Regeln hält.

  • gibts dann bei sac anwendungen beim ausfall funkstille, beim booten ein default setting oder sowas in der art ???
    oder muss wieder brav gebootet und geladen werden)
    Seven: ja stereo im inear wär schon was.. nur wenn meine buben machmal -aus welchen grund auch immer - einen stöpsel rausnehmen ist mono die "bessere" variante..

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