Bezahlt man nur für Lack und Namen?

  • Hi Leute.


    Wieso sind die Sets so teuer?


    Wenn ich mir beispielsweise einen qualitativ hochwertigen Kessel bestelle , die Bohrungen und das Folieren übernommen werden, ich jedoch die Hardware montiere etc. komm ich viel günstiger weg.


    Und die Qualität solcher Kessel wurden schon oft gelobt.


    Bezahlt man wirklich nur für Lack, Namen und Garantie?


    Mfg


    Norman




    Suche ergab nichts. (auch google-suche nicht)

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  • Naja, ein Produkt ist immer soviel Wert, wie der Käufer bereit ist dafür auszugeben.


    Wenn sich jemand ein Oberklasse-Set ein paar tausend Euro kosten lässt, dann kann man keinem verübeln, dass er auch den Preis soweit oben festsetzt.


    Viel krasser finde ich das eigentlich bei Becken: Schon bei einem Mittelklassebecken ist man ganz schnell mal mit 200€ dabei - da kann mir niemand erzählen, dass das Material- und Arbeitskosten sind!

  • Jedoch kann ma Becken leider schwierig selbst machen. Was bei kesseln ja nich so das problewm ist. Klar man sollte keine 2 linken Hände haben. Aber trotzdem mal gut 500-600 Euro oder sogar mehr ausgeben für bessere Hardware und Namen?
    Find ich pervers!

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  • Die Stichworte zur Google-Suche sind: Lohnkosten, Kalkulation.


    In einem Produkt findet sich neben den eigentlichen Materialpreisen und den Herstellungskosten auch solche Sachen wie Lohnkosten der Büroangestellten, Kosten für die Gebäude, Maschinen, die ganzen, AFA´s, Rücklagen für Gewährleistungsansprüche, Werbung, Kfz der Aussendienstmitarbeiter und noch vieles mehr. Da kommt letztendlich eine ganze Menge zusammen. Und letztendlich ist so ein Unternehmen bestrebt Gewinn einzufahren und nicht der barmherzige Samariter für mittellose Schlagzeuger zu sein.

  • Barmharzigkeit wird nich verlangt. Nur ob diese Nebenkopsten mit diesen drastischen Preisunterschied in Relation stehen ist fraglich. Vorallem bei den drastischen preisunterschieden in der Oberklasse.

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  • Ist wahrscheinlich wie in der Automobilindustrie. Mit der Oberklasse wird Gewinn erzielt und die Einsteigerklasse quer subventioniert.
    Beschäftige dich mal mit Kalkulation, Lohnkosten und Buchführung dann wird dir einiges klarer.

  • Ich versteh schon was du meinst.
    JEtz bin ich aufgeklärt. Ich finds zwar irgendwie bescheuert aber naja...danke

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  • Automobilindustrie ist ein gutes Stichwort. Man glaubt garnicht, wie niedrig der Materialwert eines Neuwagens im
    Verhältnis zum tatsächlichen Verkaufspreis ist. Und so ist es irgendwie mit allen Produkten, die käuflich zu erwerben sind.
    Es gibt eben viele Faktoren, die den Preis mitbestimmen und der Verbraucher muss damit leben.

  • Die Eingangsfrage ist berechtigt, beantwortet sich in der Logik von selbst.


    Irgendwann ist auch eine Entwicklung am Ende, weil man das Rad nicht neu erfinden kann. Nach dem Motto: Die Trommel ist rund und ein wenig Metall darauf und dann geht das schon. Tja! Meint man! Wenn man eine Firma hat wo man insbesondere bei der Hardware bzw. im Metallbau die Werkzeuge so angelegt hat, dass man wie eine Art Lego-Baukasten-System ein neues Schlagzeug konzipiert wäre das toll. Leider gibt es aber ein massives Problem. Die wenigsten Firmen machen noch alles selbst! Also von der Kesselpressung bis hin zum fertigen Böckchen und Schrauben etc. Sonor hat früher fast alles selbst gemacht. Ein altes Relikt aus dieser Zeit ist immer noch der 14" Gussreifen, der bei Hella in Lippstadt gemacht wird. Aber in Zeiten der Globalisierung und des Preiskampfes sucht jede Firma den günstigsten Anbieter von Komponenten und diese Hersteller machen eben halt nicht nur für eine Schlagzeugfirma die Metallteile, sondern für zig Firmen. So ist es auch nicht verwunderlich, wenn der Zulieferer nach einer bestimmten Zeit sagt, dass er das oder jene Teil nur noch in abgeänderter Form herstellen kann. Langfristige Planungen und damit auch eine Garantie langfristig auch Ersatzteile zu bekommen hat sich hier leider erledigt. Bedeutet aber auch, dass man in der Entwicklung immer wieder von neuen konstruieren und ändern muss und das kostet GELD.


    Dann sollte man sich mal Gedanken machen, was neben dem eigentlichen Herstellungskostenpreis eines Schlagzeuges noch für Aufwendungen entstehen


    1. Marketing - Webseite, DrumFestivals, Werbeanzeigen, Messen


    2. Personalkosten ausserhalb der Produktion - die anderen sind im Herstellungskostenpreis


    3. Lagerkosten


    Im Prinzip der gesamte Overhead etc. bis hin zu den netten Herrschaften die auch mal für die Kunden am Telefon sind und einen beraten, wenn das Internet keine Auskunft gibt :D

  • Ja, das wollte ich schon in meine Signatur packen:


    Das teuerste an einer Trommel ist nicht der Kessel sondern der Name der drauf steht!


    Für Details würde ich dann auf den Beitrag über mir verweisen: Personalkosten, Marketing... so was halt.



    Edit: allein die MARKE Coca Cola ist zig Millionen Wert, ohne das die nur einen Tropfen Brause herstellen!

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Zum Gewinn sei noch vermerkt, das sich die Vorstandsebene damit nicht ein schönen Urlaub in Rio macht, sondern das damit u.a. Investitionen getätigt werden müssen oder für solche Rücklagen gebildet werden.

  • Eine gute Lackierung ist arbeitsintensiv und deshalb zeitaufwendig, es braucht viele Durchgänge mit Zwischenschritten. Das kostet dementsprechend. 40 Lackschichten tragen sich ja nicht von selbst auf.


    Ist wahrscheinlich wie in der Automobilindustrie. Mit der Oberklasse wird Gewinn erzielt und die Einsteigerklasse quer subventioniert.


    Das halt ich für ein Gerücht. Kein Autohersteller wird in der Einsteigerklasse Verlust machen. Quersubventioniert werden höchstens Kleinserien, Sondermodelle, Prestige-Projekte etc. Aber doch nicht die Modelle mit hohen Absatzzahlen.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Du gönnst denen aber auch gar nix... :D


    Doch, doch. das machen die ja sowieso. Das nennt sich dann Geschäftsreise und wird letztendlich auch wieder auf den Preis umgeschlagen.
    Ach ja, das gilt natürlich auch für den Bleistift, den der Arbneitnehmer abends mit der Bemerkung:"Den zahlt ja der Chef!" einsteckt.

  • Je größer die Firma desto mehr Personen gehen tagtäglich durch das Werkstor und möchten in der Lohntüte genug Geld für Essen, Trinken, Urlaub, Blue Ray Player und Karibikurlaub neben Zweitfrau, Kneipenbier und am Ende noch ein teures Hobby wie zum Beispiel Trommeln.


    Für das Geld das ich investieren müsste, um eine qualitativ in allen Belangen gleichwertige Trommeln zu einem etablierten Hersteller selbst zu bauen könnte ich sicherlich diverse Kits von Sonor, Tama Pearl und DW in den Keller transferieren. Alleine die Opportunitätskosten einer solchen Aktion...

  • gute schlagzeuge sind heute preisweter als je zuvor.
    nur die käufer werden immer durchgeknallter.


    ein heutiges tama superstar(!) wäre in den 70ern das highendmodel von allen japanischen herstellern gewesen!
    heute ist das einsteigerklasse. was immer das heissen mag.


    das mittlere und untere preissegment im bereich drums war qualitativ nie so hoch angesiedelt wie heute .
    billig ist billig weils billig ist. das ist unfug. wir zahlen für staussymbole, nicht für gut klingende trommeln.
    sonst hätte jeder ein gretsch schlagzeug und ruhe fürs leben. gretsch ist teuer aber auch gut. also besser als alles andere, was nur ne gretsch kopie ist.


    aber gretsch ist nicht cool und troztdem teuer. wars in den 70ern auch schon, also teuer, aber damals eben auch cool. aber es war gut!
    und es ist auch heute noch gut!


    was einmal gut ist kann man in ruhe lassen, weil es ja bereits gut ist!
    ein troyan schlagzeug ist auch gut und man muss nix mehr dran machen weil es einfach von sich aus gut ist!


    wer nix macht gerät aber in vergessenheit und deshalb müssen wir uns seit jahrzehnten mit mit aufgewärmten socken rumschlagen.
    jedes heftchen riecht dann einmal an der socke und schreibt seinen kleister dazu um die seiten voll zu kriegen.


    die scheisse wird dann per abo verschick und dann gibts hier threads die danach fragen, welche zeitung gut ist.
    ahhhhhhhhrrrrrgh.....

    Satellite of Love

  • Das halt ich für ein Gerücht. Kein Autohersteller wird in der Einsteigerklasse Verlust machen. Quersubventioniert werden höchstens Kleinserien, Sondermodelle, Prestige-Projekte etc. Aber doch nicht die Modelle mit hohen Absatzzahlen.


    Gut, sorry war etwas zu Allgemein formuliert. Bei solchen "Massenfahrzeuge" wie VW Golf, Opel Astra oder Ford Focus wirst du durchaus recht haben.

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