Als Neuling in Band einsteigen?

  • Hallo,


    ich hatte mich vor ein paar Tagen hier im "Drums"-Thread vorgestellt.
    Ich nehme mit meinen 48 Jahren seit ca. 8 Monaten Schlagzeugunterricht
    auf einem A-Drum, und übe zuhause fleissig auf einem E-Drum.
    Nun meinte mein Lehrer, dass es nun an der Zeit wäre, in einer Band
    zu spielen, und hat mich auch gleich an einer verwiesen. Dabei wollte
    ich in deren Proberaum nur mein kürzlich erstandenes, noch
    ungestimmtes und von mir noch nie gespieltes A-Drum unterstellen.


    Leider habe ich hier im Forum nur einen drei Jahre alten Thread gefunden,
    der grob zu meinem Thema passt.


    Nun, ich glaube meinem Lehrer und den Band-Mitgliedern ja, dass man
    beim spielen mit anderen schneller und mit viel mehr Spaß lernt.
    Anfänglich bin ich von zwei Musikern ausgegangen, denen der Drummer
    abhanden gekommen ist - übend in einem feuchten leeren Buncker.
    Buncker stimmt, aber begrüßt wurde ich von vier Jungs - wenn auch
    grob in meinem Alter (zwischen 40 und 50), die in einem gut ausgestatteten
    Proberaum spielten - halt nur das Schlagzeug fehlte. Da musste ich schon tief
    schlucken! 8| . Geplant war das nicht, und ich sehe mich auch noch
    nicht soweit. Sicher, die Band besteht nicht aus Vollprofis, aber sie
    spielen sicher schon einige Jahre zusammen. Warum es so schwer ist,
    in einer Millionenstadt einen Schlagzeuger zu finden, kann ich auch
    nicht recht nachvollziehen. Ich habe angeboten, mich beim proben
    mal dazu zu setzen, um ein Gefühl für deren "Spirit" zu bekommen,
    die Jungs wiederum sollen mir ein paar Songs nennen, die sie gern
    mit Schlagzeug spielen würden. Zuhause kann ich's ja mal versuchen.


    Das "Bassdrum-Snare-HiHat-Spiel" bekomme schon ganz gut hin,
    aber - wer hätte das gedacht - die Sache mit den Fill ins ... äh,
    die ist - sagen wir - stark ausbaufähig :whistling: Und gerade DAS gibt der Sache
    doch erst so richtig "Schmackes", oder sehe ich das falsch?


    Meine Befürchtung liegt klar auf der Hand: Enttäuschung auf beiden Seiten,
    auch wenn ich die Jungs über meine "Fahigkeiten" nicht im unklaren
    gelassen habe.


    Meine Frage:
    Kennt jemand so eine Situation (von der einen oder anderen Seite) oder
    hat Tipps, wie man als doch noch Anfänger mit keinerlei Band-Erfahrung
    die Sache angeht, ohne den Spaß am Schlagzeug selbst zu verlieren,
    oder dass die Band "heimlich" übt oder gar den "Mietvertrag" aus
    "internen Gründen" ( :D ) kündigt?


    Jucken tut's schon 8o ... hätte mir nur mehr Zeit gewünscht.
    Andererseits: soooo günstig komme ich nie wieder an einen Proberaum ^^


    Edit: Betreff korrigiert


    Gruß,
    XYZSpeedy

    Einmal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • also entweder du nimmst an und spielst bei der Band mit und hängst dich rein ...meistens muss man bei einer Band eher banddienlich spielen, also da ist weniger meistens mehr...kommt natürlich auch drauf an was für ne Musik die spielen!


    oder du lässt das Angebot liegen und übst noch bevor du in eine Band gehst, aber beim Zusammenspiel mit anderen Musikern lernt man scho mehr eigentlich.


    ich würde jedenfalls die 1.Variante nehmen, wenn die Musik nicht zu schwer ist, evtl. die Band darauf afmerksam machen, dass du dich unsicher fühlst.

  • Machen. Was besseres kann dir gar nicht passieren. Bummtschack reicht auch aus. Fills können auch aus Pausen bestehen. Die wissen doch, daß du Frischling bist. Die ersten Leute mit denen ich gespielt habe waren auch viel fitter als ich. Wenn die Chemie stimmt, wird das ein Heidenspaß. Mit Anfängern dauert es um einiges länger etwas hinzubekommen, was nach Musik klingt. Wenn du jetzt nicht die Gelegenheit nutzt, dann - dann -dann wirst du nur älter. Irgendwann stehst du dann mit Strohhut, Hosenträger und Waschbrett da. Noch bist du fast jung! :P
    gruß rubber

  • Guten abend, Speedy,


    also ich seh die Sache ganz einfach:


    Dein Lehrer hat doch ebenfalls einen Ruf zu verlieren, oder?
    Wenn ER Dir das Vertrauen schenken kann, und Dir ne Band gefunden hat, die zu Dir paßt, wohl musikalisch, wie auch menschlich, dann hat das sicher seinen Grund.
    klar, ausbaufähig ist man nach 8 Monaten sicher doch, aber Du hast tatsächlich die Möglichkeit, sehr schnell, viel dazuzulernen.
    Sprache und Ausdruck Deiner Kollegen zu lernen, Ihre, sowie auch Deine Ideen versuchen, umzusetzen.
    Dein Lehrer bleibt Dir weiterhin erhalten, also stehst Du nicht alleine da. Tipps und Tricks kannst du auch bei uns finden-aus eigener Erfahrung weiß ich, hier wird jedem zur Seite gestanden, der mit Leib und Seele dabei ist.
    Also nimm die Gelegenheit an, probier es aus, lern Dich selbst kennen!
    Wenn den Buben in der Band was nicht paßt, so ist das deren Problem: Du hast nichts verschwiegen, die wollten dich, also bekommen die Dich auch.
    Das einzig wichtige ist, daß Du dann nicht plötzlich meinen darfst: Hey, bin jetzt Rockstar und üben muß ich nimmer! ( hab ich selbst schon erlebt-uncool!!)
    Also: Zweifel über Board, immer die Realität im Blick, daß auch Du ersetzbar bist, Handbremse lösen und Vollgas rein ins kalte Wasser!!!


    Hey, wenns nicht klappt, dann übst halt nochmal 8 Monate daheim, aber: was hast Du zu verlieren???


    Fazit: tu es!!!



    in diesem Sinne, hau rein und viel Erfolg&Spaß

    Viel Feind´ - viel Ehr´ !

  • Das "Bassdrum-Snare-HiHat-Spiel" bekomme schon ganz gut hin,
    aber - wer hätte das gedacht - die Sache mit den Fill ins ... äh,
    die ist - sagen wir - stark ausbaufähig :whistling: Und gerade DAS gibt der Sache
    doch erst so richtig "Schmackes", oder sehe ich das falsch?

    Ja, absolut! Du würdest staunen, wie viele Band sich einen Drummer wünschen, der sauber sein Ding spielt *ohne* viel Tüdelüt und Bumdidum. Erst kommt die ordentliche Begeleitung mit den Basics, dann die ordentliche Begleitung, dann nochmal und dann kommen die Sahnehäubchen. Also: Machen!


    sagt
    Hajo K, der vor ca. 12 Jahren mit 33 ohne nennenswerte Drumkenntnisse zu einer Session ging mit den Worten: "OK, ich sag's ein letztes Mal: Ich bin ein Keyboarder, der öfter mal im Proberaum am Set vom Drummer gedaddelt hat." Die Band hat dann 10 Jahre gehalten. Du hast also schon mal mehr zu bieten ...

  • als einsteiger sollte man niemals einsteigen sondern austeigen, wie der name ja schon sagt.
    mach dir keinen kopp. dümmer als jetzt wirste nicht da stehn, ausser du probierst es nicht!

    Satellite of Love

  • Ich würde das Angebot sofort annehmen. Und soo schlecht kann man nach 8 Monaten gar nicht sein, dass man nicht eine Band begleiten könnte.
    Du spielst ja nicht Leadgitarre oder singst (da wäre es was anderes), sondern begleitest ja nur (manno, wie frustrierend sich das manchmal für mich anhört :wacko: ).


    Von daher würde ich das Angebot annehmen, dein Lehrer hat dich nicht aus Spaß dort hin geschickt...

    Der eine spielt Schlagzeug - der andere ist Drummer

  • Du spielst ja nicht Leadgitarre oder singst (da wäre es was anderes), sondern begleitest ja nur (manno, wie frustrierend sich das manchmal für mich anhört ).


    Also ich begleite nicht, ich führe Rythmusmäßig die Band durch den Abend. Wenn ich begleiten müßte, würde ich aufhören.


    @Threadstarter, probieren. Du hast ihnen die Situation erklärt, jetzt probt ihr einige Male zusammen und dann entscheidet ihr. Viel Spaß!

    Alles wird gut


  • Also ich begleite nicht, ich führe Rythmusmäßig die Band durch den Abend. Wenn ich begleiten müßte, würde ich aufhören.

    Gute Formulierung, letztendlich aber doch nur eine weitere Floskel, mit der man versucht, das Wort "begleiten" durch irgendetwas besser klingendes zu ersetzen. Letztendlich kommt's aber aufs Gleiche.

    Der eine spielt Schlagzeug - der andere ist Drummer

  • Gute Formulierung, letztendlich aber doch nur eine weitere Floskel, mit der man versucht, das Wort "begleiten" durch irgendetwas besser klingendes zu ersetzen. Letztendlich kommt's aber aufs Gleiche.


    Moin Max,


    bitte nicht nach 1 1/2 Monaten der Meinung sein, man wüsste, worauf es beim Schlagzeugspielen ankommt. Mit "Begleiten" hat das, was ein guter Trommler macht, nämlich so dermaßen gar nix zu tun, dass mir die Worte fehlen, das auszudrücken. Als Drummer bist Du eher mit einem Dirigenten vergleichbar- Punkt.


    Über diesen Unterschied kannst Du ja heute mal reflektieren, aber nicht über die Tastatur im Thread, sondern meditativ in den eigenen vier Wänden.


    @threadstarter: Mach einfach, das wird schon schiefgehen. :thumbup:


    LG

  • Olá Speedy,


    wenn du vorhast, es nur zu machen, um an einen Proberaum zu kommen: Lass es!
    Wenn dir die Jungs und die geplante Musik zusagen: SHOWTIME!!!!!


    Bereuen tut man meist die Dinge, die man nie probiert hat, und eine super Erfahrung und Übung ist es allemal.

  • Hi Freak & Taylor, bitte jetzt keine Haarspaltereien um nix - Ihr meint ja das Gleiche, verkauft es nur jeweils anders.... :D


    ... und an Speedy:
    bis jetzt haben Dir ALLE geraten, es zu machen, da werde ich auch keine Ausnahme sein.
    In einer Band spielen gehört mit zum Lernprozess. Ich gehe davon aus, dass Dir Dein Lehrer die Band bewusst ausgesucht hat und Ihr zueinander passen werdet.


    Du wirst mehr Spaß haben als Mut brauchen!


    In diesem Sinne: viel Spaß!


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Hallo,


    ich führe nicht und ich begleite nicht,
    ich spiele Solo.
    Die anderen können dann zusehen, wo sie bleiben.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Ach ja, zum Thema: als alter Sack ist man ja bekanntlich selbstkritischer. Zu selbstkritisch vielleicht.
    In der Jugend hat man da weniger Nerven: meine erste Bandvorstellung war hammerhart. Die Jungs mussten Einiges aushalten. Sogar ich als testosterongeschwängerter Spät-Teenager oder Früh-Twen ahnte doch, dass die Buben etwas besser waren. Ich habe es trotzdem überlebt, die anderen hoffentlich auch.
    Der weitere Verlauf war dann so, dass es immer wieder zu Situationen mit besseren oder schlechteren Musikern kam. Das ist normal. Wenn es geht, geht es, wenn nicht eben nicht. Um das feststellen zu können, muss man es aber ausprobieren: und da hilft eben nicht, den Schwanz einzuziehen, dazu muss man ihn ausfahren. Wird es nix, ist es nicht schlimm, denn wenn man ihn eingezogen hätte, wäre es auch nichts geworden. Wird es was, darf man sich freuen.

  • Als ebenfalls alter Sack, der zwar schon etliche Jahre spielt, kann ich dir nur den Tip geben: Wenn du Bock drauf hast mach es!!!!
    Nur um nen Proberaum zu haben fänd ich der Combo gegenüber unfair.
    Aber wenn dir die Mucke gefällt und die Chemie passt dann rinjehauen. Wie gesagt, dümmer wirste nicht und das Spiel
    inner Band ist extremst bereichernd.


    Allet andre kommt von alleene...... :D


    gruß vom *jagger* 8)

    Ein Leben ohne Musik ist keins..

  • Prinzipiell spricht nichts dagegen es zu versuchen. Fähige Mitmusiker können einen gut mitziehen.
    Ich würde allerdings sagen, dass es besser ist, wenn man auf einem ähnlichem Niveau ist. Ich persönlich hätte keine Lust auf einen Anfänger in der Band. Aber dein Lehrer dürfte das mit den Jungs ja kommuniziert haben und vielleicht sehe ich auch nur zu sehr meine eigenen bescheidenen Fähigkeiten, die ich nach einem Jahr Drumset hatte. Aber es soll ja Leute geben, die das besser hinbekommen :) ; ein Schlagzeuger aus dem damaligen Bekanntenkreis war nach einem jahr wirklich verflixt gut, allerdings hat der auch mehrere Stunden täglich geübt.


    Und wenns nicht klappt: Nicht entmutigen lassen und einfach mal in der lokalen Musikerbörse nachschauen oder besser sogar selber suchen. Ohne Band ist Schlagzeug spielen langfristig nur in den seltensten Fällen attraktiv.


    Grüße, Philip

  • Einmal sagte jemand zu mir:
    "Mit einem Schlagzeuger kann man was anfangen, solange er entweder noch keine 2 jahre spielt, oder schon mindestens 8. Die meisten anderen dazwischen könne man vergessen, die würden der Musik nicht helfen."


    Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit deiner neuen Band!


    Und - Ja da liegst du falsch :D


    VG Andre

    Ich bin ein Smiley :D

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