Nervosität bei Gigs

  • Hi Leuts,


    was macht ihr gegen die Nervosität bei Gigs?


    kennt ihr das Symptom der "lahmen Beine" und zittrigen Arme bei Gigs oder Recording-Sessions? Echt nervig wenn man in den Proben kurz vorher und beim Gig auf einmal Blei in den Beinen hat wos eigentlich super lief ;(. Und vor lauter Zittern in den Armen verhuschpelt man die schnellen Parts.
    Geht diese Blockade im Kopf mit der Zeit wech (weil nen wirkliches Konditionsproblem kanns ja nicht sein)?


    mich irritiert es brutal, wenn das Set nicht wie im Proberaum steht. Wie kommt ihr damit klar auf einem Fremden Set bzw. auf einem umgebauten Set zu spielen?


    Tschöö Philip

  • ich hatte ehrlich gesagt noch nie so extremes lampenfieber. aber ein bissle schon und das gehört dazu und ohne wäre es langweilig und man würde bestimmt auch nicht alles aus sich rausholen können! spätestens nach den ersten 3 takten ist es dann eh weg... bei mir ist es eher so, dass ich ein bissle zittrig bin, wenn ich von der bühne geh. aber das hat wohl eher was damit zu tun, dass man grad eben noch voll in aktion war und auf einmal dann schluss ist und man sich entspannt oder so. ist wie beim sport.... als ich noch radrennen gefahrn bin, musste ich mich auch erstmal ne kurze zeit entspannen, bevor ich wieder sicher stand *g*


    das mit den fremden sets war früher mal ein problem für mich. hab mich da nicht sicher genug gefühlt. aber durch viele sessions und projekte bin ich es mitlerweile gewöhnt auf den verschiedensten sets zu spielen. wird halt ein bissle "passend gestellt" und fettich is :D

  • Hmm also ich hab bis jetzt nur einen Gig gespielt... Das war der Hammer was da in mir abging. Am Nachmittag vor dem Gig hab ich mir extra Zeit genommen mich in der Location warmzutrommeln, und nicht aber wirklich nichts lief mehr. Keine Bassdrum Doubles, keine 16tel auf der HiHat keine Tom Breaks, da hab ich RICHTIG Schiss gehabt. Als wir dann auf die Bühne gingen hats mich innerlich fast zerissen. 500 Leute (bestuhltes Publikum durchschnittsalter ende 30) hat sich dann unsere Metallica Covers angehört. Nach den ersten 10 Takten wars in Ordnung. Die Breaks waren recht einfach, deswegen hatte ich die dann trotz nervösität auch noch bekommen.


    Naja und jetzt gehts Ende Dezember wieder los. Vor 300-400 Leute mit einer Band mit der ich bis jetzt nur 2 mal geprobt habe. Das wird ein späßchen. Dazu kommt noch das ich den Gig auf nem fremden Set trommeln werden muss.


    Uhh jetzt hab ich schon wieder nen Monat vorher Lampenfieber wenn ich nur dran denke ;)

    *sing* uf der Reise zu den Inseln... Werden wir das Schiff anpinseln... *sing*

  • Lampenfieber gehört dazu. Wenn Du völlig abgewichst ohne einen Hauch von Nervosität auf die Bühne gehst, dann macht es keinen Spass mehr, dann ist es ein Job. Das ist schonmal Punkt 1.


    Fremde Sets ... solange es keine Linkshänderkiste ist immer her damit, ich finde es interessant zu testen wie andere Drummer das Set aufbauen. Nicht selten findet man mal eine Anregung, die man in den eigenen Setaufbau integrieren kann. Und wenn man nur mal eine andere Hihat-Machine tritt. Es ist sicher immer eine persönliche Ansichtsache, aber ich für meinen Teil baue mein Set nicht mit Geodreieck und Wasserwaage auf, wenn der Platz on Stage nicht reicht, dann stell ich was weg; wenn Platz da ist stell ich alles hin. Ein 18er Crash hat einen Durchmesser von rund 45 Zentimetern ... trefft ihr das nicht mehr, wenn es drei Zentimeter weiter links hängt? ;)

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Wie schon gesagt, Lampenfieber gehört dazu. Allerdings ist es bei ir nicht so extrem. Ich habe meistens Schiß das keine Leute kommen. Allerdings ist das immer nur ne Angst, haben noch nie vor leerem Haus gespielt.

  • Zitat

    Original von pearlzocker
    [...] aber die stunde vor dem gig war ic so entspannt wie noch nie ;)


    Sag mal spielst du in ner Raggae Band? :D

    *sing* uf der Reise zu den Inseln... Werden wir das Schiff anpinseln... *sing*

  • Vor nem Gig muss man nervös sein, unter Strom stehen. Stell dir vor, du bist super relaxt und damit auch ein bißchen unkonzentriert, das wird dann fürchterlich enden. Ansonsten gilt für mich, die letzte Probe ein bis zwei Tage vor dem Gig zu machen und dann die Finger vom Drumset zu lassen, vor allem nicht morgens proben, wenn man abens einen Gig hat.
    An fremde Sets musst du dich wohl gewöhnen. Aufbauen kannst du die doch wie du willst und dazu bringst du selber mit, was du für wichtig hälst. Ich habe immer meinen eigenen Hocker und mein Fusspedal zusätzlich zu den Becken und der Snare mit. Wenn ich ordentlich sitze, dann ist eigentlich alles im grünen Bereich. Dann noch ein(!) Bier vor dem Gig und es kann losgehen.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Zitat

    Ansonsten gilt für mich, die letzte Probe ein bis zwei Tage vor dem Gig zu machen und dann die Finger vom Drumset zu lassen, vor allem nicht morgens proben, wenn man abens einen Gig hat


    wieso? ich meine ich probe auch nicht gerne direkt am gleichen tag vor dem gig weil es nervt, aber das ist alles nicht immer so leicht einplanbar gerade wenn man jedes so ziemlich jedes we spielt.

  • hi,


    ich bin vor einem Auftritt eigentlich ueberhaupt nicht nervoes, eher extrem ungeduldig, dass es endlich losgeht und ich auf die Buehne darf. Wenige Minuten vorher bin ich total unter Strom und will nur noch losrocken.


    Aber ich denke eine gewisse Anspannung sollte bei jedem Gig dabei sein, sonst macht's keinen Spass.


    Nervoes wuerde ich nur werden, wenn ich etwas auf der Buehne spielen soll, was ich eigentlich gar nicht kann oder was am Limit meiner Faehigkeiten liegt.
    Wir halten es immer so, dass man auf der Buehne maximal 80% von dem zeigen sollte, was man kann.
    Da live immer eine gewisse Anspannung dabei ist und immer etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommen kann, hat man so noch genug Spielraum, seine Grooves und Fills trotzdem sauber zu spielen.
    Die Songs sollten einfach im Proberaum so perfekt sitzen, dass man nebenbei auch 'nen Doener essen kann, dann klappt's auch live!


    Matze

  • Wenn ich hier so einige höre, könnte mans schon meinen, dass das bei mir extrem ist. Oder hat da jemand geflunkert :D ?
    Ich bin halt sonst auch jemand der bei Druck ganz schnell nervös wird und auch mal rumflennt ;( . Aber da sich alle in meiner Band so verzockt haben, gehts uns wohl allen ähnlich. Ist aber trotzdem frustrierend. v.a. hörts bei mir nicht gleich auf - das bleibt bis zum letzten Song und ich denke die ganze Zeit "nixFalschMachennixFalschMachennixFalschMachennixFalschMachennixFalschMachen" - *bummpengbdautz*, schon ists passiert. Ist natürlich auch falsch, aber wat willste machen...
    Das meine Beine lahm werden liegt vielleicht auch am zuviel proben die Tage davor. Ist eigentlich auch meine Eistellung eher mal die Tage voher besonders ruhig zu machen.
    Ich hoffe nur, dass sich die ganz krasse Nervosität bald legt - Lampenfieber ist schon okay.


    Tschöö Philip

  • was auch noch nen unterschied macht, ist die qualifikation der zuschauer. spiel ich mit meiner "partyband", wird so ziemlich alles gefeiert. da brauch man sich keine gedanken machen. spiele ich aber z.b. jazz vor anderen musikern, bin ich ein wenig mehr aufgeregt. wie wir ja alle wissen, achten die schon eher auf dein spiel.... :D trotzdem spiele ich sehr gerne vor anderen musikern, auch der kritik wegen.

  • also ich denke auch eine gewisse nervosität ist wichtig für die konzentration, die gigs wo ich bzw wir mehr oder weniger gefühlskalt auf die bühne gegangen sind waren die wo wir am unsaubersten gespielt haben. wichtig ist natürlich zwischen der "leistungsnervosität" und der die in angst umschlägt, zu unterscheiden, mit der kann nämlich keiner was anfangen und es kommt zu blei in den beinen etc. aber sowas legt sich mit der zeit.... bei unserem ersten auftritt war unser sänger so aufgeregt das er vorher kaum sprechen konnte.........


    ansonsten ist es wichtig bei spielen so wenig wie möglich zu denken (irgendwie erwisch ich mich voll oft dabei das ich wärend des spielens über irgend nen scheiss nachdenke, was natürlich fürs spielen nicht sehr hilfrech ist) und sich nicht verrückt zu machen.


    naja und mit den fremden sets ist das so:


    natürlich geht es nicht das man zu jeder show sein koplettes set mitschleppt, d.h. man muss sich daran gewöhnen über ein anderes set zu spielen. bei mir ist so das ich meine komplette hardware mitnehme, becken, snare und fußmaschiene muss man ja sowieso mitnehmen, und somit stehen schonmal snare und becken wie gewohnt, der rest wie dann noch schnell so eingestellt wie es muss, also floortom höhe, das tomtom kommt auf meinen ständer den ich mitgebracht habe und die bass kann man bei bedarft ja auch etwas rücken. im regelfall steht das set dann ziemlich genau so wie im proberaum, wobei es wohl nie das gleiche spielgefühl ist wie bei seinem eigenen set. achja und bei dedarf ruhig nochmal die felle stimmen, unglaublich mit was für fellen und wie gestimmt leute manchmal ein set stellen.

  • Zitat

    Original von trommelmatze
    ich bin vor einem Auftritt eigentlich ueberhaupt nicht nervoes, eher extrem ungeduldig, dass es endlich losgeht und ich auf die Buehne darf. Wenige Minuten vorher bin ich total unter Strom und will nur noch losrocken.


    Aber ich denke eine gewisse Anspannung sollte bei jedem Gig dabei sein, sonst macht's keinen Spass.


    Genauso seh ichs auch!
    mein letzter gig war hammer weil ich schon gut breit auf der bühne war, und sich während dem gig dann noch mein snareteppich gelöst hat und ich das dann irgendwie verrafft hatte (argh!).... trotzdem wars ziemlich geil. warn genug leute da und die haben zu unseren Funk-songs rumgepogt haha!
    Wenn ich mit der band live spiele bin ich meistens nicht so sonderlich nervös, weil ich schon viel zu oft solo Marimbaphon spielen musste und das echt viel stressiger ist von der Athmosphäre etc. (die leute achten nur auf dich, bemerken die spielfehler und sitzen. es gibt nichts schlimmeres als sitzendes Publikum)

  • ... mittlerweile würde ich sagen, daß ich im großen und ganzen recht relaxed vor den shows bin. erst wenn es heißt: ok, jungs in 5 minuten geht's los, fange ich an ein wenig kribbelig im magen zu werden und auf's klo zu rennen. ich mache mir da aber keinen großen kopf weil ich weiß, daß sich das bei mir sowieso (wie hier auch schon mal erwähnt wurde) nach den ersten takten wieder legt.


    zu den fremden sets: bei mir ist es in den letzten jahren aufgrund meines aufbaus fast immer so gewesen, daß ich auf meinem eigenen set spielen konnte/durfte. da ein umbau und die um-mikrofonierung eines fremden sets (oder auch meins) länger dauern würde als ein kompletter setaustausch.

  • Phillip, wenn ich deine Posts richtig deute, gehst du vielleicht mit dem falschen Denken an die Sache ran.


    In deinem Schädel läuft wahrscheinlich sowas wie: "... die gucken mich alle an und warten nur auf meinen ersten Verzocker.... verdammt, da stehen bestimmt ´n paar Drummer unten, die das viel besser können.... wenn ich mir überlege, was Colaiuta jetzt spielen würde..." usw.


    Mein alter Bassknecht hat mal gesagt: "Um ein paar Leuten eine Freude / einen schönen Abend zu machen, reicht´s bestimmt!"


    Fand ich eine sehr gute Auffassung. Vielleicht hilft dir diese innere Einstellung zum Publikum weiter.


    Für mich habe ich außerdem gemerkt, dass ich auch schon nach einem Bier latent unkonzentriert werde, was sich auf der Bühne dann potenzieren kann. Ich bin zwar dann keineswegs blau (schön wär´s - und so billig!!), aber ich ertappe mich dann bei Gedanken wie "Bullshit, wo war jetzt der Break?? War da überhaupt einer oder haben wir den letzte Probe geändert? 3 Durchgänge Solo oder nur 2?" und dergleichen - und ruckzuck bist du verunsichert und hast Stress. Deswegen saufe ich beim Gig nix, vielleicht hilft´s dir ja auch.

  • Zitat

    Original von chesterhead
    Dann noch ein(!) Bier vor dem Gig und es kann losgehen.


    Vor meinem letzten Gig habe ich zum ersten Mal überhaupt vor einem Auftritt ein paar Bier in gemütlicher Runde gezischt. Der Effekt war folgender: Nervös war ich trotzdem, ich hab' ein bisschen lockerer gespielt und nach dem Konzert sagte unser Gitarrist zu mir, dass wir noch nie so wie an diesem Abend alle Songs im Original-Tempo gespielt haben... normalerweise neigen wir dazu, dank Adrenalin auf der Bühne alles ein paar bpm schneller zu spielen ;)


    Früher war bei mir der größte K(n)ackpunkt immer der Setaufbau. Ich habe erst sehr spät begonnen, auf anderen Sets zu spielen da ich lange Zeit immer der Depp war, dessen Drums den ganzen Abend zur Verfügung standen. In diesem Zusammenhang liebe ich es immer sehr, wenn sich ein Schlagzeuger an meine Kiste setzt under der erste Satz "das geht so nun wirklich nicht *schraub* *dreh* *verstell*" lautet.


    Ich denke, um das Privileg auszunutzen, dass man seinen eigenen Kram nicht mitbringen muss, sollte man auch ein kleines bisschen Flexibilität an den Tag legen.



    ... just my 2 cents ;)



    Grüße,
    Stefan.

    Mein Name ist Guybrush Threepwood! Du bist des Todes!

  • leutz,lasst die sauferei vor shows einfach !! ich hab schon genug gigs angeknallt an die wand gefahren. zum thema : anspannung ist immer und muss sein. nervosität hat eigentlich mehr was mit unsicherheit zu tun (zumindest bei mir !). das letzte mal das ich so richtig nervös war das mir die scheisse im arsch gekocht hat war vor 3 jahren auf der popkomm. aus der band kannte ich einen, es gab so anderthalb proben und das ganze wurde per live-stream in die ganze welt posaunt. vor uns warn die no angels und nach uns t.m. stevens. ich konnte 2 tage vorher nicht schlafen und war absolut panisch. vor ort wurde es auch nicht gerade besser als ich feststellen musste das wir und t.m. die einzigen bands waren die nicht mit dem DAT im gepäck angereist waren. HILFE !! dann hat sich der keyboarder auch noch 4 caipirinha eingeflösst um erstmal ruhige hände zu kriegen. WEG HIER !!. Line-check ?? keine chance !! linkshänderschlagzeug ? na das wird aber eng mit dem Umbau. WO IST HIER DER AUSGANG ?. am ende wars aber dann doch ganz nett weil die crew von rtl einen tierischen job gemacht hat und der monitorsound so 1a war das ich bloss die 3 nummern spielen musste und alles war gut ;-). Achja: DANACH hab ich einen neuen europarekord im weizenbierpressschütten hingelegt. und wie sagte t.m. "this is not about music,this is about titts and ass".


    herzlichen dank für die aufmerksamkeit.



    matz™

  • Vor dem letzten Gig war ich kaum nervös, weil ich schlicht und ergreifend keine Zeit dafür hatte, da die (Linkshänder-) Gitarre meines Gitarristen , übrigens die einzige vor Ort, sich den Hals gebrochen hat.
    Beim Gig davor war es wesentlich schlimmer, wir hatten 3-4 Stunden nichts zu tun und das war genug Zeit, um mich in Nervosität reinzusteigern. Ich bin fast verrückt geworden... Auf der Bühne ging es dann allerdings nach ein paar Sekunden.

    "Klingt halt durch den Snare-Tom-Flam-Charakter ganz tricky, ist aber total urwaldmäßig."

  • Ähm, nur kleine Randbemerkung: Ich wollte nicht sagen "Cool, trinkt euch vor dem Gig mal ordentlich einen an"... sondern nur dieses eine "Erlebnis" mal erfahrungsmäßig unter die Leute bringen. Ich neige eigentlich auch eher zum nüchtern spielen :))




    "Cheers",
    Stefan.

    Mein Name ist Guybrush Threepwood! Du bist des Todes!

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