Tägliches Üben - Wie aufbauen ?

  • Also übe nach einem festen Plan. Der sieht in etwa so aus:
    • 5 min enspielen, warm machen


    • 5 min Double Strokes
    • 5 min Paradiddles (Alle)
    • 5 min Paradiddles mit Akzentuierung alle vier Schläge, also: Rlrr Lrll die nicht akzentuierten als Ghost Notes spielen, wichtig: Langsam spielen und kontrolliert.


    • 5 min Paradiddles mit BD und Snare, mit Rechts die Hihat spielen.
    • 10 min Eine gute Übung für Ghostnotes: Einfachen Bumm-Tschak rhytmus spielen, aber auf der Snare ganz leise Achtel spielen. Auch hier extrem langsam üben.


    • 10 min Einfache Funk/Rock Rhythmen aus einem Schlagzeugbuch spielen (Ich benutze Real Time Drums, sehr gutes Buch). Hier vorallem auf Sauberkeit achten.
    • 10 min einen Rhythmus mit ner 3er Figur auf der Hihat spielen. Also auf 1 e u (Eins eh und)
    • 10 min den gleichen Rhythmus aber etwas versetzt bei der Hihat: U e 1 (Und eh Eins). Dabei den letzten Schlag akzentuieren.


    Die Double Strokes und Paradiddles spiele ich auf der 14" Tom. Zusätzlich mach ich das manchmal auch abends am Practice Pad.
    Das oben ist jetzt mein Übungsplan wie ich ihn momentan habe, weil ich grade voll im Funk-Bereich bin. Wenn ich Latin oder
    Jazz spielen will sieht das schon wieder ganz anders aus.


    Ich hoffe ich konnte helfen.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Was mich mal interessieren würde, analysiert ihr eure Übeeinheiten?
    Also nicht im Sinne von Videos oder Selbst aufnehmen sondern die Einheiten an sich??


    Ich hab immer mehr das Gefühl das mein "üben" eigtl nur der Gewissensberuhigung dient.
    Also das ich sagen kann "ok ich hab mein Soll erfüllt"


    Wie kommts?
    Irgendwie bin ich niemals zufrieden mit mir, versuch in die knappe Stunde in der ich am Set übe so viel wie nur möglich rein zu packen das ja nix ausbleibt.
    Sachen die garnicht klappen aufeinmal lass ich dann liegen und mache was anderes.


    Gedanken zur Zeit über die Situation
    Das ich eigtl aus Spass das machen sollte und mir kein Kopf machen sollte das ich ja alles "übe" was später eh nie möglich sein wird.
    Und mehr zur Musik spielen das mir ja eigtl am meisten Spass macht immo.


    Aber dieses Gefühl immer im Hinterkopf immer zu wenig getan zu haben, mit sich selbst immer unzufrieden sein, immer noch mehr machen zu wollen?
    Ich glaub bald das hat man immer oder?

  • @ Nephente:
    Das bleibt... ganz bestimmt. Zumindest solange man sich verbessern möchte.
    Man sollte sich halt stets vor Augen halten, dass so manches einfach mehr Zeit in Anspruch nimmt.
    Sei auch mal zufrieden mit Deiner Leistung, oder hast Du keine Erfolgserlebnisse an den drums?

  • Zitat

    Was mich mal interessieren würde, analysiert ihr eure Übeeinheiten?


    Hallo,


    leider noch zu wenig.
    Aber: ich werde vom Üben besser. Das kann man sehen (Übeprotokoll)
    und hören (im Proberaum).
    Man muss mit der Zeit lernen, realistischer zu werden. Dann kommt auch der Spaß.
    Für mich ist Üben sehr meditativ und es erholt mich von der Arbeit.


    Grüße
    Jürgen

  • @ Nephente:
    Das bleibt... ganz bestimmt. Zumindest solange man sich verbessern möchte.
    Man sollte sich halt stets vor Augen halten, dass so manches einfach mehr Zeit in Anspruch nimmt.
    Sei auch mal zufrieden mit Deiner Leistung, oder hast Du keine Erfolgserlebnisse an den drums?

    Genau, sei kritisch, aber mach Dich nicht verrückt. Ich habe heute zum ersten Mal seit langem wieder richtig geübt. Ich hatte ewig keinen festen Proberaum, jetzt haben wir endlich einen gefunden und komplett renoviert. Heute also voller Vorfreude in die erste Stunde seit Ewigkeiten - und natürlich war es eine Enttäuschung, weil ich bei weitem nicht an meine Bestleistung gekommen bin. Aber ich gehe damit um, wie ich auch mit gewöhnlichen schlechten Tagen am Schlagzeug umgehe: abhaken und weitermachen. Weiter üben, das wird schon. Aufnahmen beim Üben sind nicht unbedingt nötig, finde ich, wenn man sich selbst bewusst und kritisch zuhört.

  • hier kennen bestimmt einige die matrix von thomas lang


    ich versuch jetz z.b. jedes mal ein neues fuß über hand pattern zu meistern ( bin noch bei der ersten stufe ;] )


    des trainiert dann paradiddle , unabhängigkeit und technik zugleich :D



    und danach kanns dann los gehn ^^

  • Tach Zunge, was willst du denn eigentlich mit dem üben erreichen?


    Da liegt nämlich das Hauptproblem bei allen Themen, die mit solchen Fragen zu tun haben. Es fängt beim Sound an und hört bei Speiltechnik noch lange nicht auf.


    Mein Tipp wäre, dir jetzt NICHT die ca. 80 000 000 Varianten des möglichen Übens anzugucken, sondern zu erforschen, was du damit eigentlich anfangen willst. Was sind deine Ziele, wo stehst du, wie waren die bisherigen Fortschritte beim üben, hat das Spaß gemacht, hast du allgemein Spaß beim üben oder eher nicht?


    Ohne eine Beantwortung dieser Fragen ist es für andere, aber noch viel wichtiger für dich selbst, unmöglich, dich auf etwas für dich Funktionierendes zu fokussieren.


    lg
    max

  • In der Vermutung würde ich dir aber zustimmen, dass man sich trotz "unkoordiniertem" Üben verbessert, einfach weil man Zeit mit dem Set/Sticks/Instrument verbringt.

    Klar, so meinte ich das. Irgendwas zu üben bringt natürlich immer noch mehr als gar nicht zu üben. Ich vermute aber dennoch, dass es z.B. aus dem Sport und aus der Didaktik-Forschung Erkenntnisse darüber gibt, wie der Körper möglichst effizient komplexe Bewegungsabläufe erlernt, was man wie tun muss, um diese zu automatisieren, wie ich dabei den Kopf für kreatives Denken frei bekomme, etc.


    Es wäre doch toll, wenn man sowas wüsste und sich dann mit einer halben Stunde täglicher Übungszeit genauso verbessern könnte wie ein diesbezüglich Unwissender mit einer vollen Stunde. Vielleicht ist das ja auch Blödsinn und es reicht, während der ganzen Zeit einfach seine Übungen stur durchzuziehen. Ich weiß es halt nicht. Darum wäre ich dankbar dafür, wenn ein Fachmann hier z.B. mal sagen könnte, wie viel Zeit man täglich mindestens mit einer bestimmten Aspekt des Trommelns verbringen muss, damit man sich verbessert.


    .

  • @ Nephente:
    Das bleibt... ganz bestimmt. Zumindest solange man sich verbessern möchte.
    Man sollte sich halt stets vor Augen halten, dass so manches einfach mehr Zeit in Anspruch nimmt.
    Sei auch mal zufrieden mit Deiner Leistung, oder hast Du keine Erfolgserlebnisse an den drums?



    Doch klar hab ich Erfolgserlebnisse aber die Tatsache das ich relativ spät angefangen habe versuch ich nun die Zeit aufeinmal nach zu holen was unmöglich ist, selbst wenn der Tag 48 Stunden hätte und ich nur noch am Schlagzeug sitze *gg*
    Zeit ist wohl das Stichwort, ich kann mich noch erinnern wie ich damals beim Drummers Focus drin stand und ein Mädel mittleren Alters ziemlich holprig die ersten Takte zu 'nem Lied spielte und ich dachte "woah so weit wenn ich schon wäre" und jetzt lach ich drüber ;)



    Ja stimmt kann ich bestätigen, bei mir läufts ähnlich, heim von der Arbeit, kurz was essen dann runter in Keller und ans Set gesetzt :)
    Da schaltet man schön bei ab :)
    Nur definiere mal realistischer?
    Im Sinne von "Ich will so gut werden wie XY" ???



    Genau, sei kritisch, aber mach Dich nicht verrückt. Ich habe heute zum ersten Mal seit langem wieder richtig geübt. Ich hatte ewig keinen festen Proberaum, jetzt haben wir endlich einen gefunden und komplett renoviert. Heute also voller Vorfreude in die erste Stunde seit Ewigkeiten - und natürlich war es eine Enttäuschung, weil ich bei weitem nicht an meine Bestleistung gekommen bin. Aber ich gehe damit um, wie ich auch mit gewöhnlichen schlechten Tagen am Schlagzeug umgehe: abhaken und weitermachen. Weiter üben, das wird schon. Aufnahmen beim Üben sind nicht unbedingt nötig, finde ich, wenn man sich selbst bewusst und kritisch zuhört.


    Gut schlechte Tage hat jeder mal, merke ich immer mehr aber wie geht man damit um?
    Also mitn Holzhammer drauf nach dem Motto "Des muss gehen" und die Gefahr das man es sich falsch antrainiert oder es sein lassen und eine andere Übung wählen?


    Was mich auch irgendwie seltsam stimmt ist die Tatsache das ich wohl selbst zu dämlich bin um mir was anzueignen.
    Beispiel, ich versuche (die betonung liegt auf *versuche*) zur Zeit von AC/DC Back in Black nachzuspielen, ich seh mir Online Videos an wo der Typ die Fill ins erklärt, ich kanns aufm Notenblatt erkennen und lesen, kanns mir durchzählen, kanns mir aufm Set im Schneckentempo durchspielen und durchzählen und alles is logisch aber ich kriegs net hin.
    Des will ums verrecken net funktionieren und so verhält es sich mit vielerlei Sachen, anderes Beispiel Paradiddels aus der Drum Heads, ich les mir das durch und denk mir "Aha so und so soll man tun" und nix geht und denk mir "Ach hau a Ei drüber" wie der Bayer sagt ;)
    Erklärts mir mein Lehrer (Paradiddels) aufeinmal denk i mir "Mei is des logisch" und ich machs einfach.
    Und des geht mir net in Kopf ein ;(


    Gruß
    Martin

  • Hallo,


    Danke erstmal an alle für die überraschend friedliche und hilfreiche Entwicklung des Threats.
    Ich hatte vor dem Posten schon Bauchschmerzen und mir die unterschwelligen Kommentare einiger Mitglieder hier ausgemalt..



    Da liegt nämlich das Hauptproblem bei allen Themen, die mit solchen Fragen zu tun haben. Es fängt beim Sound an und hört bei Speiltechnik noch lange nicht auf.
    Mein Tipp wäre, dir jetzt NICHT die ca. 80 000 000 Varianten des möglichen Übens anzugucken, sondern zu erforschen, was du damit eigentlich anfangen willst. Was sind deine Ziele, wo stehst du, wie waren die bisherigen Fortschritte beim üben, hat das Spaß gemacht, hast du allgemein Spaß beim üben oder eher nicht?


    Spaß hab ich immer hinterm Set. Da ich sowieso nur eine Stunde am Tag Üben darf koste ich diese voll aus.
    Anstreben tu ich nichts spezifisches, ich möchte einfach in ein paar Jahren eine gewisse Professionalität erreichen. Deswegen versuche ich mir jede "Humane" Technik die mir begegnet halbwegs anzueignen und irgendwann auch zu perfektionieren (Was noch nicht viel ist, verständlich nach 2 Jahren Schlagzeug). Ich möchte hier wirklich nicht angeben, aber ich habe von vielen Seiten gehört das mein Spiel für 2 Jahre beeindruckend sei. Meine Bandkollegen, (Spielen seit 8 Jahren) meinten mein Beitrag sei viel Songdienlicher und gleichzeitig "nicht so lahm" wie der ihrer vorherigen Drummer. Das treibt mich sehr vorran.



    lG,
    Zunge

  • Das ist doch schonmal eine gute Info. Du spielst zwei Jahre, hast großen Spaß beim üben und eine Band, die offenbar auch engagiert ist. Und du hast zwar nicht das Ziel, dein Geld damit zu verdienen aber möchtest dich musikalisch soweit wie möglich ausdrücken können.


    Ich habe einen ganz einfachen Rat. Üben ist ohne Lehrer dann am effektivsten, wenn du selber kontrollieren kannst, was du machst. Suche dir also Sachen raus, bei denen du weißt, wie sie im Ergebnis klingen, die du aber noch nicht so spielen kannst, wie du es möchtest.


    Ein Beispiel ist das Üben mit Click. Der Click kann ein klasse Lehrer sein, weil er einen Sachen spielen lässt, die man grundlegend kann. Er sorgt aber gleichzeitig dafür, dass man sich deutlich verbessert. Und man hat permanente eignene Kontrolle über das, was man macht, denn man hört ja direkt die Unsauberkeiten.


    Zusätzlich profitiert von perfektioniertem Timing natürlich die Band. Ein sicherer Trommler lässt jeden Musiker besser spielen.


    Eine weitere Herangehensweise ist das Zerlegen des Spiels in seine Einzelteile und das entsprechende Üben dieser Teile. Beispiel: die grandiosesten Grooves und Fills basieren immer auf einem oder mehreren der folgenden Parameter: Handsatz/Fußsatz (die Abfolge von Schlägen, z.B. der Paradiddle), einer möglichen Verteilung desselben auf dem Kit und nicht zuletzt der Dynamik.


    Besorge dir ein Pad und übe dynamisch gespielte Rudiments. Das geht den ganzen Tag und wird langfristig Lockerheit, Geschwindigkeit und Sound am Set sehr positiv beeinflussen. Wenn du am Kit sitzt, kommt dann noch die Verteilung hinzu. Das fördert die Kreativität und schärft das Gehör dafür, was wirklich gut klingt.


    Eines muss ich dir allerdings sagen: ohne zumindest kleine finanzielle Investitionen werden dir bestimmte Ansätze und Anreize verschlossen bleiben. Ein guter Lehrer kann dir in 1-2 Stunden eine Spielanalyse erstellen und dir viel genauer sagen, was zu passen könnte. Als Lehrer kann ich dir versichern, dass das so über die Distanz nicht möglich nicht. Zu mir kommen immer wieder Schüler und Studenten von mir, mit denen ich in Einzelstunden versuche herauszufinden, was sie eigentlich wollen. Von konkreten Übungen ist da noch gar nicht die Rede. Die meisten Lehrer kann man auch für einzelne Stunden buchen und dann kann das Nutzen-Kosten-Verhältnis wirklich enorm sein.


    Eine weitere tolle Lernmethode sind DVDs der verschiedensten Art. Die Modern Drummer sind z.B. toll, um Inspirationen für das eigene Spiel zu gewinnen und die Frage, was man eigentlich richtig geil findet und spielen können will. DVDs wie die Jojo Mayer oder jetzt auch sehr klasse, die Tommy Igoe "Great Hands", tragen dann dazu bei, dass man sich selbstständig ein gutes technisches Fundament erarbeiten kann. Wem die 20 Euro dafür zu teuer sind, der sollte sich allerdings fragen, wieviel ihm die Sache denn nun wirklich wert ist.


    Und eine harte Aussage am Ende: je spezieller ein spielerisches Problem ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass man in Foren dazu keine Hilfe erhält. Denn obwohl taudende Leute Tipps geben und Videos auf youtube hochladen, wirklich gute Qualität gibt es nur bei einem guten Lehrer oder auf einer guten DVD. Auch dieser Post von mir geht möglicherweise meilenweit an deinen Bedürfnissen vorbei und ist nur eine ganz kurze und vage Annäherung.


    lg
    max

  • Tach auch!


    Hab gestern beim Unterricht mal was Interessantes bemerkt. Aufgrund dass ich mein Set vorübergehend für ca. 1 Monat abbauen musste hatte ich keine Gelegenheit zu spielen.


    Dinge, die ich vorher gerade halt noch halbwegs hinbekam, liefen dann gestern nach längerer Pause auf einmal wunderbar flüssig. Das hat mir auch mein Lehrer gesagt und er meinte, ich sollte ruhig mal öfter ein Monat Pause einlegen ;)

    Wer schläft, sündigt nicht! Aber wer vorher sündigt, schläft nachher besser!

  • Schon alleine der obige Post von Luddie ist eigentlich bare Münze wert.... eigenlich soviel mehr!

    2-3 banale aber hoffentlich hilfreiche Anregungen auch von mir. Es gibt natürlich auch viele andere gute Gründe. Ich picke mir hier nur 2-3 mir besonders interessante Aspekt heraus:
    Das sage ich nicht weil ich unterrichte. Es ist seit vielen Jahren meine felsenfeste Überzeugung. Auch schon lange bevor ich unterrichtete.


    Die sollen Dich nicht um Lehreraufsuchen oder "Unterricht bezahlen" bekehren. Sondern vielleicht "nur" unterstützen über Möglichkeiten des Austauschs!!! mit anderen (im best case erfahreren) Drummern nachzudenken und den in Dein autodidaktisches Lernen einzubeziehen.

    Einer der Vorteile von einem didaktisch guten Lehrer oder dem Austausch! mit anderen erfahrenen Drummern ist in sehr vielen Fällen dass man eine Reflektion über wichtige Parameter des eigenen Spiels von außen erhalten kann, die einem selbst verborgen bleibt. Diese Reflektion, Analyse oder noch einfacher: Pespektive von außen! kann man nicht selbst "simulieren" bzw. imitieren. Das geht nicht. Das ist keinem Menschen vergönnt.

    Man sieht, hört sich selbst immer auf seine eigene (subjektive) Weise. Und somit auch in gewisser Weise eingeschränkt.

    Aber genau dieser Input von außen hilft einem als Individuum sehr viel weiter. Insbesondere weil es eine Interaktion einschließt, nämlich auch viele wichtige ZEITNAHE Rückfragen erlaubt, im Zweifel eine weitere ergänzende stützende Info erhalten (oder gar einen weiteren methodischen Ansatz). Diese Interaktion während des gemeinsamen Austauschs bringt die meisten Musiker deutlich schneller weiter. Und hier das kuriose: es schließt totale Anfänger als auch erfahrene gleichermaßen ein.

    Das schließt mitnichten aus, dass es interstellar gute Autodidakten gibt und gab. Aber selbst hier fällt bei genauerer biographischer Analyse bei einzelnen auf, dass es hier oder da sehr wohl Input und Austausch und Interaktion mit anderen Drummern, "Lehrern" gab. Es ist manchmal vielleicht auch nur eine Frage der Definition.

    You-tube bietet in vielerlei Hinsicht tolle Dinge. Nothing wrong with this. Prinzipiell würde ich aber darauf achten, dass man sich in der virtuellen Bilderschau nicht verliert. Ich kenne Drummer, die sich damit "fluten"... die nicht mehr sortieren. Also 35 verschiedene Dinge "bewundern" die Wege dahin nicht ganz einschätzen können bzw. glauben man könne diese durch Selbstanalyse "mal schnell verkürzen". Das ist alles menschlich... aber man hört es dann meist bei ihrem Spiel, also das Dinge abgefeuert werden, die nicht klingen. Eben weil die Technik garnicht korrekt erlernt wurde bzw. die motorischen Abläufe ineffizient oder einfach falsch sind... oder eben das eigene Gehör noch nicht erlaubt wahrzunehmen, dass was im Film super-tight war, beim eigenen Spiel ruckelt wie der Schnellzug der vom Gleis springt. Ganz kurios sind auch You-Tube Videos die selbst schon untight sind - von den unerfahreneren Drummern aber garnicht als schlechtes! Vorbild gehörtechnisch erkannt werden.

    Und das Stichwort "hören" schließt für mich wieder den Kreis: Ein Lehrer oder noch allgemeiner der " Austausch mit erfahreneren Drummern" kann einem immense, wirkliche DRAMATISCHE FORTSCHRITTE in Sachen Gehörschulung und somit auch dem Drumming vermitteln. Das wird in vielen Lehrbüchern oder DVD´s noch unterschätzt- bzw. kann medienbedingt dort nicht geleistet werden. Dieser gemeinsame Ausstausch und Vergleich sorgt neuronal :) für eine wirkliche "Neuverschaltung" :-).... die einen Dinge, die man vorgestern im Mix einer CD oder im eigenen Drumming, noch garnicht wahrnahm -HEUTE glasklar hören läßt. Das finde ich bis zum heutigen Tag atemberaubend.

    Gemeinsam festzustellen, dass das was einer vor 2 Wochen bei "CD-Analysen" Toms noch als Snare interpretierte, eine halboffene Hihat als Ride bezeichnete und einem dann aktuell begegnet: "ich höre da ein crash, aber das klingt anders... eine Hihat ist es auch nicht. Das klingt nach einem Effekt-Becken. Irgendwie ganz anders als ein Crash".

    Da geht einem als Drummer das Herz auf, wenn man entgegnen kann: Super! Du hast gerade soeben ein China im Mix identifiziert. Das gelingt nicht jedem!

    Es gibt tausende dieser magischen Momente, wo sich Weichen stellen. Magisch für beide! Und mancher kann sich vielleicht vorstellen: wieviel schneller man am Instrument weiterkommt, wenn die Sinne von Woche zu Woche, Jahr zu Jahr immer feiner kalibriert werden bzw. wenn man dabei auch (etwas) Unterstützung erhält... "zuläßt" :-).

    Also sowohl besser höranalytisch zu erkennen:
    1.) Was trommeln andere da? Wie funktioniert der Fill, den der Bursche gerade abgefeuert hat? Welches Sticking? etc. (dadurch für sich selbst also nach jedem Konzertbesuch mehr nach Hause mitnehmen zu können)

    2.) Was trommle ich? Wie exakt in Time oder wirklich entsprechend es Songvibes spiele ich wirklich?

    Und gerade Punkt 2 ist oftmals wiederum nur durch gemeinsamen Austausch und Vergleich möglich. Und nochmals: bringt einen so viel weiter. Also nicht nur kleine oder große Unsauberkeiten im Spiel zu erkennen (die vielen wiederum aus Eigenperspektive nicht bewußt werden) sondern noch vieles andere mehr.


    edits: versucht es schlüssiger und nicht off-topic zu erklären. Hoffentlich gelungen? :D

  • Zusätzlich profitiert von perfektioniertem Timing natürlich die Band. Ein sicherer Trommler lässt jeden Musiker besser spielen.


    Bisschen off-topic:
    Sichere Mitmusiker sind auch für Trommler ein Segen - durfte mich gestern beim Gig während eines langen Refrains mal wieder richtig austoben, ohne dass die Freunde aus der Kurve gerieten... - ach, war das schön!!!!!


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • tach,
    mein tip:


    mach dir kategoriern. 50% technik, timing, koordination und 50% "spielen"
    10min technik (wirst schon wissen wo es bei dir klemmt)
    10min timig (schmeiß dein metronom an und spiel z.b. zeug aus deiner band(breaks,übergänge verschiedener teile, die gerne am timing ziehen) oder spiel 4 takte solo und vier takte groove und lass dabei kleine einheiten auf m metronom laufen halbe oder ganze)
    10min koordination (wirst wissen was nicht so richtig will)
    und dann 30min. kopfhörer auf und los gehts..
    wichtig ist das du die übungen der 10minüter 1 bis 2 wochen bei behältst und nicht jedes mal was neues anfängst.
    selbst wenn de nach 10min merkst, das die übung noch nicht läuft, lass es sein und mach sie am nächsten tag um so intensiver. genau so wie es absolut keine schande ist, tage lang sachen in nem ultra langsamen tempo zu üben aber das ist ja so wie so klar, ne :)
    lass dir die misslungenden übungen lieber den rest des tages durch den kopf gehen...
    du kannst spielen, was du singen kannst :whistling:


    würde schon empfehle dir alle halbe jahre mal n guten lehrer zu nehmen.
    und versuche dann nicht zu glänzen, sonder zeig ihm deine schwache seite.
    manchmal merkt man garnicht warum es nicht so will wie es soll..
    ..und dann kommt n top lehrer uns sagt dir nach 2 takten, das, das und das und du hast was fürs nächste halbe jahr;)


    hoffe et hilft, üben ist schon n sensiebles thema und jeder muß für sich selber checken wie's am besten geht..

  • du kannst spielen, was du singen kannst :whistling:


    Sagt mein Lehrer auch immer ;)
    Schön wäre es wenns so wäre *lol*


    Jedenfalls scheint das tägliche Üben ziemliche Gemeinheiten in sich zu bergen, ich verweise mal auf den Thread hier
    Auch hier wird auf die Gefahr hingewiesen oder eher das Problem das viele eigtl nur das machen was sie schon können oder anderes das hakt zu schnell auf die seite zu legen.


    Auch ich denke oft so, es wird schwierig also wirds auf die seite gelegt mit den Gedanken das ich das andere was ja schon halbwegs klappt noch mehr verbessern zu müssen aber so kommt man wohl nicht so schnell weiter ;)
    Auch die Angst man könnte was vernachlässigen bedrängt einen alles nur mögliche in einer Stunde die man Zeit hat unter zu bringen :pinch:

  • Mein Übungsplan sieht folgendermaasen aus


    - 5-10 Minuten Warmspielen : Meist einfach 2 Songs spielen, mit Musik, mit Schlagzeug normalerweise, einfach zum Warmwerden. Nehme meist Sunrise Avenue Fairytale gone bad und noch was anderes.
    - 5 Minuten einfache Techniken - Wirbel, Vorschläge, Stroke Rolls, Doule Stroke Rolls, Paradiddle - Normalerweise jeden Tag 2 Sachen und dann 3 Minuten jede Sache...aber das variiert
    ?? Minuten - Irgendwelche Grooves Fill-ins aus Songs oder einfach Styles üben, die ich noch nicht behersche. Dieser Schritt kann gerne einmal mehr als eine volle Stunde einnehmen.
    mindestens 20 Minuten Playalongs - Einfach Playalongs spielen, oder einfach das neue gekaufte Album laufen lassen und drauf trommeln. Auch dieser Schritt kann gerne mal ne Stunde einnehmen.


    Ich ziehe den Plan aus zeitgründen leider nicht jeden Tag durch (ausser wenn Ferien sind) aber in der Schulzeit mache ich das ganze im Normalfall 3-4 Mal die Woche.


    mfg


    grislyyy

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