Martin Grubinger- Percussion Planet –Philharmonie Köln

  • Martin Grubinger- Percussion Planet –Philharmonie Köln




    Ich möchte euch eine meiner beeindruckendsten erlebniss mitteilen die ich je gesehen habe.


    Martin Grubinger spielte im rahmen der musiktriennale in der kölner philharmonie, denjenigen denen er nicht bekannt ist: er ist ein klassischer schlagzeuger der in erster linie orchestrale musik macht, allerdings in seinem programm pescussion planet sich auch richtung bigband und jazz bewegt.


    Der konzert wurde in drei teilen gespielt und dauerte fast vier stunden, was angesicht der eintrittpreises von 25 euro phenomenal war.


    Der erste teil handelte musik mit europaeischen einflüssen, bzw europische komponisten ab.


    Hier spielte er einstück auf dem vibraphone mit begleitung eines pianisten. Das schwierige stück wurde in ständig wechselnde rythmen und tempis gespielt, die beiden waren immer am punkt.


    Danach gab es das orchestrale stück Frozen in Time von Avner Dorman / Wolfgang Mayer. Es war ein sehr modernes stück mit kammermusik besetzung, streicher und blechbläser. Für mich eine der höhepunke des abends


    Das zweite teil behandelte amerika, hier gabs vor allem jazz und bigband musik, die von allen musikern mit ein derartiger virtuosität, und intensität gespielt wurde die ich bisher nicht erlebt habe.


    Das dritte teil beinhaltete australische asiatische und afrikanische musikstile, adaptiert in einer klassische interpretation. hier fand ich vor allem die von japanische taiko trommeln beeinflusste stück beeindruckend . Hier stand Martin Grubinger mit vier ebenso begnadeten trommlern auf der bühne, die mit orchestra bassdrumms, tubular bells, verschieden toms, glockenspiel, gongs, und percussion mir nicht bekannter art ihn begleitet haben.


    Und am schluss gabs dann der große showdown, als der meißter dann mit einem snare bewaffnet sein planet rudiments startete. Er spielete figuren von denen ich noch nie gehört habe, spielte einhand presswirbel die ich mit allen extremitäten nicht hinkriegen würde.....führte stock akrobatik vor, ließ das eine stock über die handfläche, arm, bis zu schulter rollen während er mit dem anderen diesen spielte, und so ein „einhand-stock trigger wirbel“ erzeugte, spielte hinter dem rücken, das sah ein wenig aus wie ein jimmi hendrix solo für schlagzeuger....usw.


    Dann wurde er von einem schlagzeuger am drumset begleitet der selbst ein inferno an dubblebass entfachte den die philharmonie wohl noch nicht gehört hat.....


    Also leute absolut sehenswert, falls er in eure nähe gastriert, unbedingt hingehen.


    http://www.musiktriennale.de/programm/103953/


    aber wenn ihr dazu keine möglichkeit habe, das ganze wird auch im fernseher und im radio gesendet, hier die infos dazu




    Sendung: So, 15.08.2010, 11:00 Uhr WDR Fernsehen
    WDR 3 Mitschnitt
    Sendetermin wird später bekannt gegeben

  • Ich habe diese Sache gerade in der Bremer Glocke, im Rahmen der klassischen "Meisterkonzerte" gesehen. Wollte auch erst einen kleinen Bericht dazu schreiben, weil ich es nicht minder grandios fand.


    Musikalisch fand ich es teils etwas sperrig, so wollen mir einige dieser neuen Komponisten nicht so recht gefallen. Die Klavier-Marimba Geschichten fand ich streckenweise also recht anstrengend, das Xenakis-Schlagzeugstück, welches Martin Grubinger alleine gespielt hat, war allerdings grandios.


    Technisch hat mich die Leistung der beteiligten Musiker enorm beeindruckt. Die Tatsache, dass der Junge ein 2,5 stündiges Konzert mit anspruchsvollsten Arrangements aus dem Kopf und offenbar technisch fehlerfrei spielen kann, ist fast unmenschlich. Da glaubt man ihm sofort, wenn er seine tägliche Übezeit mit 8-10 Stunde alleine bzw. 15-16 Stunden bei Ensembleproben angibt.


    Dieser Typ ist mal wieder ein Beispiel, was passiert, wenn Talent auf frühe Förderung (der Vater ist Teil des Ensembles und hat ihn bereits sehr früh mit allen Sorten von Schlaginstrumenten bekannt gemacht) trifft und sich mit unglaublichem Leistungswillen vermischt. Dass er auch noch sportlich sehr aktiv ist, glaube ich sofort, denn ohne körperliche Fitness lässt sich so ein Programm nicht überstehen.


    Sehr obskur fand ich übrigens, dass sich auch grauhaariges und arriviertes Klassikpublikum mit Jahresabo von Sticktricks und Doublebass nachhaltig beeindrucken liess. Fast so obskur, wie die Tatsache, dass so etwas überhaupt in einem klassischen Konzert vorkommen kann.


    Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und den Saal reichlich ratlos verlassen.


    lg
    max

  • hab ihn auch letztens mit einer sehr ähnlichen show in der jahrhunderthalle in frankfurt gesehen.. das war im rahmen des music discovery project. das war der absolute hammer! kann man einiges lernen:D

  • Dieser Typ ist mal wieder ein Beispiel, was passiert, wenn Talent auf frühe Förderung (der Vater ist Teil des Ensembles und hat ihn bereits sehr früh mit allen Sorten von Schlaginstrumenten bekannt gemacht) trifft und sich mit unglaublichem Leistungswillen vermischt. Dass er auch noch sportlich sehr aktiv ist, glaube ich sofort, denn ohne körperliche Fitness lässt sich so ein Programm nicht überstehen.


    ich habe auch einen kleinen sohn. mittlerweile hat er auch begriffen dass man mit trommelstöcken auch auf dinger herumhauen kann, allerdings wandern die stöcke immernoch nach kurzer zeit in den mund......mal sehen ob ich ihn für schlagzeug begeistern kann, leider werde ich ihm nicht so viel beibringen können

  • Martin Grubinger war letztes Jahr hier in Dresden im Kulti, zur Aufführung kam u.a. "Das war schön!" von Rolf Wallis. Das war schon mal mehr als schön, zumal die Bühnentechniker einen Teil des ganzen Schlagwerks, auf dem er da so arbeitet, glatt aufzustellen vergessen hatten. Die konnten sich das offenbar nicht vorstellen, dass da einer allein das ganze Zeugs... Er holte sich's dann grinsend vor Konzertbeginn selber noch ran.
    Als Zugabe fünf Minuten rhythmischer Weltuntergang auf einer schottischen Snare, die fast die Wände des Kulti zum Einsturz gebracht hätten. Der Mensch ist wirklich eine absolute Sensation.

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