Ich benutze in meiner aktuelle Band den Click optisch. Live wie auch beim Proben.
Der Grund dafür liegt nicht daran, dass ich das Tempo nicht halten kann oder wir komplexe Samples benutzen.
Es geht in erster Linie um Anfänge aber auch darum die ganze Bande zu zügeln. Wir haben Nummer zwischen 120 und 160 bpm, es wäre also fatal das Tempo einer 160bpm Nummer mit in die Ballade zu ziehen oder umgekehrt. Gerade live zieht der ein oder andere Saitenspieler gern im Tempo an, um dem entgegen zu wirken ist der Click, gerade optisch, recht hilfreich. Das geht im übrigen ohne zu schleppen oder merklich zu bremsen oder die ganze Zeit das Metronom anzugaffen. Welche Stelle in Songs sich zum "alle einfangen" anbietet ohne aufzufallen, findet man am besten beim Proben raus
Im Ohr benutze ich den Click nur ganz leise, oftmals ungünstig bei vielen Bühnenmonitorsituationen. Deshalb spiele ich "fast" nur nach optischen Click.
Bevor ich mit Click auf die Bühne gehen würde, würde ich das spielen damit üben. Wenn man den Click nicht zu 100% beherrscht kann das einen raus bringen und daneben gehen.
Zum Thema Groove. Genau damit einige Songs ihren Groove behalten nutze ich das Metro.. Viele Songs grooven einfach nicht wenn man 2-3 bpm neben dem für den Song passendem Tempo liegt.
Ich verbringe Stunden mit der Band um das optimale Tempo für jede Nummer zu finden.
Wenn man den Cick nutzt empfehle ich generell ihn nicht zu ernst zu nehmen, es sein denn man muss den Schlag genau bei 1:20 haben. Es klingt leblos wenn der Click dominiert.
Click ist generell nichts schlechtes aber man muss üben, wie alles andere. Mit der Zeit verinnerlicht man die Songgeschwindigkeiten und alles geht von selbst - dann ist der Click nur noch zur Not da.