Warum so wenig über Fußtechnik?

  • Für mich scheint es derzeit so, als ob sich sehr viele Schlagzeugbücher sehr stark mit Handtechnik befassen, wenn es um Technik geht. Die Bewegungstudien dazu sind sehr ausführlich. Es gibt ein relativ eindeutiges Vokabular wie Frechn Grip, fulcrum, free stroke und so weiter. Die Uneindeutigkeiten im Internet was Moeller-Technik angeht lassen wir mal außen vor.


    Aber es scheint im Vergleich dazu sehr wenig über Fußtechnik zu geben. Klar gibt es Colin Bailey Buch über Bassdrum Control und ähnliche Bücher, die sich sehr ausführlich mit Übungen befassen, jedoch gibt es kaum ein Buch oder Video (bis auf wenige Ausnahmen), die darüber aufklären wie Bewegungsabläufe aussehen, welche Techniken es gibt und sie ohne Voreingenommenheit nebeneinander aufreiht.
    So etwas wie Jojo Mayer Sercet Weapon DVD allerdings für die Füße.


    Woran liegt das eurer Meinung/Erfahrung nach?


    Ist das Problem, dass das Thema noch relativ jung ist (weil es das Schlagzeug, wie wir es heute kennen erst seit etwa 40/50ern gibt und Snares in Orchestern schon sehr viel länger) ?


    Oder liegt es daran, dass viele es als zu komplex ansehen, (viele Dinge mehr sind zu beachten, wie Federspannung, Pedaleigenschaften) und die Leute sich einfach nicht kompetent genug fühlen um darüber zu schreiben oder ein Video zu veröffentlichen?


    Das hat mich schon seit einiger Zeit beschäftigt. Vielleicht könnt ihr was dazu beitragen. Würde mich sehr freuen.

  • Mit der Fußtechnik ist es genau so schlimm, wie mit der Handtechnik: Viele Wege führen nach Rom.


    Es gibt aber hier im Forum einige Threads zum Thema. Oft treffen aber Welten aufeinander. Möglichst schnelle Blast Double-Bass ist mit ein paar 16-Triolen in einem Funky-Kontext nicht vergleichbar - wer das eine kann, muss das andere nicht unbedingt auch können. Den Blastern zu erklären, dass ihre Fußtechnik eigentlich gar keine gute wäre, würden die sich aber verbitten.


    Letztendlich gibt es auch Strömungen, die klare Begriffe verwenden. z.B. Heel-Toe ist n.m.E. ein geklärter Begriff.


    Einfach suchen!

  • Es gibt schon genügend Material für die Füße... Man muss bloß wissen wo man es findet... Genau genommen muss man ja eigentlich "nur" die Prinzipien der Hände auf die Füße übertragen...
    Ich denke es hat viel damit zu zun welchen Musikstil ich bediene... Für die gängigsten Sachen ist einfach keine Mörder-Fußtechnik von nöten. Gibt ja auch noch etliche, die nichtmal eine Doppelfußmaschine spielen, weil es die Musik ganz einfach nicht verlangt...
    Ápropos Jojo Mayer: Laut eigener Aussage ist eine DVD mit Fußtechnik in absehbarer Zeit geplant... Wenn ich mich recht erinnere tüftelt er zur Zeit noch am Skript rum...


    lg
    Nils

    {brigens> Ein Kezboard/Treiber ist v;llig [berfl[ssig! :D

  • Zitat

    Es gibt schon genügend Material für die Füße...


    Hallo,


    das ist wohl wahr.
    Sowohl als auch.


    Wenn man Langeweile hat, kann man ja einfach alle Kombinationen aus vier Extremitäten bunt mischen, das macht zwar keinen Spaß, aber man ist von der Straße weg.


    Grüße
    Jürgen

  • "So etwas wie Jojo Mayer Sercet Weapon DVD allerdings für die Füße."


    ich würd ma sagen, der jojo hat mit seinem werk einen maßstab gesetzt, den es so bisher noch nich gab, (ich meine die ganzen slow mo sachen usw)??

  • Ich kenne die Mayer-DVD nicht, deshalb muss ich noch mal nachfragen: Geht es da nur um Handtechnik? Ausgerechnet bei Ich-spiel-mit-einem-Fuß-jeden-normalen-Doppelhuf-in-den-Dreck-Jojo. Tztztz...


    .

  • In der Tat handelt es sich "nur" um eine DvD zur Handtechnik, die aber uneingeschränkt zu empfehlen ist.


    Eine Behandlung der Fusstechnik wird Jojo vielleicht mal nachreichen, das kann aber lt. seiner Aussage noch dauern. " Übt doch erst mal, was ihr auf der DvD findet." (Sinngemässes Zitat aus der d&p).


    Man müsse aber auch nur die Gedanken und Theorien der Hand- DvD auf die Füsse umlegen, dann passe das schon...


    LG

  • Joa, die ist auch auf meiner Wunschliste weit oben. Die und dieses "Language of Drumming"-Teil vom Herrn Greb...


    .

  • Die DVD ist grandios. Ich habe nach anderthalb Jahren spielen dadurch eine sehr akzeptable Technik im Einzelschlagbereich gelernt, ohne einen Lehrer zu benötigen.
    Ein Lehrer hat mir jedoch später bestätigt, dass die Technik einwandfrei wäre.


    Für Doppelschläge allerdings war der Lehrer wiederum der weit bessere Tip^^

    Ich bin ein Smiley :D

  • Fußpedale gab es zwar schon vor den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, aber trotzdem ist die Handtechnik sehr viel älter. Dass es allerdings daran liegt, wage ich zu bezweifeln....


    .

  • Zu dem Thema gibt es ein Buch von Dom Famularo. Ich muß aber sagen das ich es nicht sooooo toll finde. Im Großen und Ganzen ist es Stick control für die Füße.
    Im Moment fällt mir zu dem Thema nur George Kollias DVD ein, wo das Thema bis zum erbrechen zelebriert wird. Ist zwar nicht meine Mucke aber die Techniken sind ja individuell nutzbar, insofern ist das Werk empfehlenswert.
    Grüße
    juan :D

  • Ihr habt schon recht. Es ist ja auch ein Segen, wie viel Literatur es heutzutage zum Lernen gibt. Allein Videos sind ja schon echt ein Fortschritt. Die Generationen von Schlagzeugern wären froh gewesen das zu haben, was wir haben.


    Vermutlich habe ich den Thread auch ein wenig aus dem Grund aufgemacht, dass ich zwar in allem mit meinen Single-Bass-Drum-Spiel zufrieden bin, aber bei double-bass immer noch nicht der erhoffte Klick gekommen ist, dass es doch leichter voran geht. Ich denke halt, ich mache noch immer Fehler, habe eine schlechte Technik. Vermutlich wird es mal Zeit, dass ich zu einem Lehrer gehe und mir auf die Füße schauen lasse.


    Es führen wirklich viele Wege nach Rom. Das ist ja auch das verwirrende. Jemand, der Jazz spielt wird mir andere Ansichten zu Fußtechnik sagen als jemand, der Metal spielt und vielleicht auch schon Trigger benutzt.


    Ich möchte halt einfach eine solide, flexible und dynamische Fußtechnik haben. Am Ende des Tages komme ich immer wieder auf heel-down und heel-up und denke, dass man damit schon 16tel zwischen 100 und sagen wir 180 bpm schafft. Dafür wäre ich schon dankbar.


    Ich habe aber immer wieder so Rückschläge bzw. Tage, wo es einfach nicht vorwärts geht. Wo das Tempo, das ich zuvor solide spielen konnte auf einmal zu einem Fußgelenk zittere verkommt und dann abstirbt. Und an solchen Tagen denke ich: Was mache ich denn falsch?


    Übers Web und ohne mich zu sehen könnt ihr mir leider wohl kaum helfen, aber Foren und Videos machen mich immer wieder hoffen vielleicht doch noch zu finden, was mir helfen könnte.


    Tut mir leid, euch so vollzulabern aber Doppelhuf ist mancher Tage echt frustrierend.

  • Zitat

    Vermutlich wird es mal Zeit, dass ich zu einem Lehrer gehe und mir auf die Füße schauen lasse.

    Üben hilft auch meistens ;) Wenn du systematisch übst, wirst du dir automatisch eine gut Fußtechnick aneignen. Ich empfehle da immer die "doublebass-Pyramide":
    100 Bpm 1Min.
    110BPM 1Min.
    120BPM 1Min.
    130BPM 1Min.
    140BPM 1Min.
    150BPM 1Min.
    160BPM 1Min.
    150BPM 1Min.
    140BPM 1Min.
    130BPM 1Min.
    120BPM 1Min.
    110BPM 1Min.
    100BPM 1Min.
    wenn du eine Zehnerschritt nicht schaffst, dann geh wieder zu dem Tempo zurück das du noch geschafft hast, nd mach einen Beat mehr. Das 30 sek spielen, dann noch n Beat, 30sek spielen, nsolange wiederholen, bs du einfach nicht mehr schneller kannst. Dann weißt du erst mal, wie schnell du denn maximal spielen kannst, und wirst innerhalb von einer Woche sehen das du dich verbesserst, wenn du diese Pyramide jeden Tag spielst.




    Doppelhuf ist mancher Tage echt frustrierend.

    Oh ja!!!!! :D



    Cheers

  • Hallo,


    und was macht er, wenn das Lied 3 Minuten dauert?
    Wird er dann immer schneller und langsamer, so hin und her, je nachdem, wie es gerade geht?


    Grüße
    Jürgen


    Und immer nur Sechzehntel in rechts-links abwechselnd macht doch jeder Depp.

  • Zitat

    Wenn du systematisch übst, wirst du dir automatisch eine gut Fußtechnick aneignen.


    Das mag vielleicht im umgang mit bauklötzen zutreffen, bezogen auf fußtechnik ist das nix als dummfug.

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