Label (zur Selbstvermarktung) gründen - sinnvoll?

  • Hallo Leute,


    wir spielen mit dem Gedanken ein eigenes Label zu gründen. Es ginge erstmal um unsere eigene Musik, aber im weiteren durchaus um die Möglichkeit, Bands, die wir kennen und die uns gefallen, anzubieten, ihre Musik über uns zu vermarkten. Es ginge dabei um Subkultur ohne großartige Gewinnabsichten, es wäre einfach schön, wenn unsere Musik weltweit physisch verfügbar wäre und man eine Plattform für Stonerrock, Retro und Artverwandtes im Südwesten etablieren könnte. Ist bisher wie gesagt nur ein Gedankenspiel.


    Eine der Hauptfragen, die sich mir gestellt hat, war: Wie kommt man an einen Vertrieb? Kostet sowas oder muss man nur jemanden überzeugen? Ist eine GEMA-Mitgliedschaft und ein Labelcode zwingend notwendig, weil im Prinzip wird die Musik wohl kaum im allgemeinen öffentlichen Raum (große Radiosender und so) stattfinden.


    Ich habe natürlich auch schon gegoogelt und einige der Infos gelesen, dennoch wäre ich für interessante Tipps dankbar.


    Grüße & Danke, Philip

  • Hi,
    sehr coole idee, aber auch sehr viel arbeit. Du willst also eine fima gründen auch wenn es nur hobby ist wird dies in deutschland natürlich kompliezierter als es eigentlich sein müßte. Ich hab da zwar schon ein bisschen erfahrung und bin auch mit dem finanzamt und dem papierkram ein bisschen vertraut aber ich will dir hier jetzt keine halbweißheiten posten.
    Ich würd dir nen Buch zu dem Thema empfehlen, ich les bei musikfragen eingentlich immer in Büchern nach oder frag leute die genau dass machen was ich machen will.
    Wenn du gut und gerne englisch ließt vieleicht dies hier: http://www.amazon.de/Start-Run…-de&qid=1269780126&sr=8-4

  • Hallo


    ein Vetrieb ist nicht unbeding ein Zuckerschlegen und auch nicht unbedingt billig


    Eine der Hauptfragen, die sich mir gestellt hat, war: Wie kommt man an einen Vertrieb? Kostet sowas oder muss man nur jemanden überzeugen? Ist eine GEMA-Mitgliedschaft und ein Labelcode zwingend notwendig, weil im Prinzip wird die Musik wohl kaum im allgemeinen öffentlichen Raum (große Radiosender und so) stattfinden.


    Du musst zwingend in der Gema sein um eigene Cd´s oder die für andere Band herstellen zu können. Glaub bei meinem Gitaro (der hat sein eignes Label gegründet) hat die erste CD ca 700 € nur bei der Gema gekostet - Die Folgewerke sind nicht viel billiger (Die Gebühren gehen soweit ich weiß nach Tracklänge, Urherber etc) - zwar bekommst du jeweils ein Teil der Kosten zurück aber die Gema behält reichlich Prozent als Bearbeitungsgebühren - Im übrgien verlang jedes Presswerk einen Labelcode bei der CD Herstellung (es sei den du machst das alles auch selber) den vergibt nur die GVL... Desweiteren musst du natürlich eine Selbständigkeit anmelden und bis dem Finanzamt der Steuererklärung als Unternehmer (in eurem Fall Kleinunternehmer da ihr kaum über 17500 € kommen werdet) verpflichtet...


    Also falss es nur mal ne fixe Idde war ... lieber begraben- falls nicht Steuerberater aus dem Musikbereich suchen und beraten lassen !

  • Du musst zwingend in der Gema sein um eigene Cd´s oder die für andere Band herstellen zu können



    Nein musst du nicht.



    Im übrgien verlang jedes Presswerk einen Labelcode bei der CD Herstellung


    Nein, das tun sie auch nicht. Wenn, dann verlangen die einen Freistellungsantrag der GEMA.


    den vergibt nur die Gema


    Nein, den vergibt die GVL.


    Damit du die Zulassung als Label bekommst musst du ein erste CD herstellen/herstellen lassen und dort anmelden etc


    Um einen Labelcode zu bekommen musst du mindestens eine Veröffentlichung nachweisen. Ein Label kannst du auch gern schon vorher Aufmachen. Die Aussage von dir widerspricht sich mit dem Punkt wo du behauptest ein Presswerk würde nur mit Labelcode eine Pressung machen, so gesehen würdest du ja dann niemals an einen Code kommen.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

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  • PKT1 lass ich mal im Raum stehen- wenn du die irgednwo herstellstlässt kommst du um die GEMA nicht drumherum
    Pkt2 ich kenne bisher kein Presswerk das keinen Labelcode haben wollte - falls doch nehm ich die aussage natürlich zurück
    Pkt 3+4 wurde berichtigt (es ist noch früh am morgen)

  • Du musst kein Mitglied der GEMA sein um CDs anfertigen zu lassen. Es göb auch keinen triftigen Grund dazu. Die GEMA vertritt die Urheber und Nutzungsrechte der URHEBER von musikalischen Werken. Anmelden kannst du dich da nur wenn du auch Urheber bist. Als Label hast du da nix zu suchen. Wenn das Zeug was auf den CDs Urheberrechtlich von der GEMA vertreten wird hast du natürlich mit denen zu tun, aber mit im Verein brauchst du sicher nicht sein.


    Kein Presswerk interessiert der Labelcode. Der ist da um die CD eindeutig zu identifizieren und um damit bei Radio und Fernsehstationen abzurechnen wenn die was vom dem Zeug spielen. Ausserdem hat der Labelcode auch nix mit der CD an sich zu tun, der ist höchstens irgendwo auf die CD oder ins Booklet draufgedruckt.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Danke für Klärung Majestic.


    Ich habe im Prinzip schon ein kleines Unternehmen (primär zum Schreiben von ein paar Rechnungen), vielleicht kann ich das auch mit unterbringen (heißt bisher Multimediadienstleistungen)? Bin jetzt kein Steuerexperte, aber ich habe also schon ein bisschen Erfahrung mit Steuererklärungen und Papierkram.
    Bezüglich Creative Commons bin ich etwas unsicher; gerne neben den von uns verkauften Tonträgern und Downloads, kostenloses weiterkopieren und Tausch über Torrents und Rapidshare, aber keine Veränderung des Werks an sich. Ich glaube auch für den Labelcode (der selber wohl 250€ kostet), muss man eine CD in einer gewissen Auflage produzieren, so kommen wohl die 700€ zusammen.


    Komplett ohne Gewinnabsichten wärs jetzt nicht, aber halt im kleinen Rahmen um die Kosten zu decken, im Idealfall auch die, die einem durch das Mucken entstehen (Proberaum, Instrumente). Eine Möglichkeit wäre beim Verband unabhängiger Musikunternehmen e.V. Mitglied zu werden. Da gibts den LC billiger und v.a. kompetenten Support.


    Was mir noch eingefallen ist: Weiß einer Kontakte, wo man Unterstützung als Existenzgründer bekommt?


    Grüße, Philip


    Edit: Also eigentlich bräuchten wir also für das, was wir vorhaben weder eine GEMA-Mitgliedschaft noch einen LC? Oder braucht man das für einen Vertrieb? Das heißt eigentlich, damit nicht jemand Schindluder mit unseren Sachen betreibt, müsste man sich lediglich anderweitig absichern (ich meine mich an ein Angebot im musikerboard mit einem RA zu erinnern) und gut ist.

  • Eine Auflagestärke wird von der GVL nicht vorausgesetzt, allerdings erwarten die Nachweise dass du eben wirklich auch gewerblich ein Label betreibst und deine Veröffentlichungen auch über einen Vertrieb unter die Leute bringst.


    Creative Commons steh ich selber etwas kritisch gegenüber. Ich hab mich schon viel damit beschäftigt, aber kann meine Meinung grad dazu noch nicht so formulieren als dass man sie verstehen könnte ;)


    Meiner Meinung nach sind die Creative Common Lizenzen eher eine Resignation vor dem Markt in dem man sagt "Kopiert wird das Zeug eh und wir verkaufen eh kaum was, daher können wir ja irgendwas einführen, dass es wenigstens so aussieht als das wir damit einverstanden sind." Für mich ehrlich gesagt sinnlos. Wer Geld für die Musik ausgeben will wirds tun wenn er noch einen Mehrwert bekommt (gepresste CD, Booklet usw...), dem der eh das Zeug runterläd oder kopiert hat damit freie Bahn und ein reines Gewissen eingeräumt.



    Also eigentlich bräuchten wir also für das, was wir vorhaben weder eine GEMA-Mitgliedschaft noch einen LC? Oder braucht man das für einen Vertrieb? Das heißt eigentlich, damit nicht jemand Schindluder mit unseren Sachen betreibt, müsste man sich lediglich anderweitig absichern


    Effektiv ja. Der Labelcode macht schon Sinn, aber den kannst du ja eh problemlos beantragen wenn du deine erste Veröffentlichung hattest. GEMA macht wenn dann für die Urheber des Materials welches auf den CDs sind Sinn, da aber dann auch nur wenn überhaupt ein gewisser finanzieller Erfolg ansteht. Ansonsten zahlt man nur drauf. Ich hab keine verlässliche Rechnung da, aber ich würde mal pauschal sagen dass sich sowas erst für Urheber lohnt dessen Songmaterial bundesweit Live mindestens 20x im Jahr aufgeführt wird und mit CD Verkäufen von >1000 Stück im Jahr zu rechnen ist.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

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  • Vertriebe kosten immer Geld. Man zahlt dem Vertrieb im normallfall immer ein paar Prozent vom Einzelhandelabgabepreis der CD und/oder eine Pauschle für den Aufwand die sie haben um das Material dann an die Einzelhändler und der Gleichen bereitzustellen und auszuliefern.


    Es gibt viele Vertriebe für unterschiedlichste Musikgenres, auch welche die direkt Onlineshops anbieten über die man das Material kaufen kann. Ich hab leider persönlich nur Kontakt zu "Mondschatten" die haben sich auf Mittelaltermusik spezialisiert. Aber ich denke im Internet wirst du sicher fündig wenn du mal etwas rumschaust.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Hallo maxPhil,
    die Aussagen hier stimmen zum Teil und auch wieder nicht.


    Alles in allem macht es im Moment kein Sinn ein Label auf zu machen (Ich arbeite in einem Verlag und Label).
    Es sei den man hat viel Zeit, Geld und Kraft übrig.


    Für den Vertrieb gibt es Indipendent Vertriebe und Majors, bei denen man versuchen kann einen Herstellungs- Und Vertriebsvertrag zu schließen.


    Willst Du wirklich was für Dich und den Nachwuchs machen, dann mach ne Booking und Promotion Agentur auf, die zum Selbstkostenpreis arbeitet.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Wenn was nicht stimmt, korrigier das doch am besten gleich. Wie gesagt es geht nicht um einen klassischen, gewinnmaximierenden Betrieb, insofern denke ich, dass das durchaus eine Berechtigung hätte. So wie ich das sehe, würden sich die Kosten und Arbeit im Rahmen halten, wie auch der Gewinn :( :) .


    Allerdings könnten wir unsere CD vielleicht auch direkt über einen kleinen Betrieb laufen lassen. Das hatte ich auch schon überlegt...


    Booking ist überhaupt nichts für mich und um Nachwuchs im klassischen Sinne gehts ja nicht; im Stonerbereich gibts einfach ne Menge Bands die rumdümpeln und mit so einer Plattform gäbs eine zentrale Anlaufstelle für interessierte Hörer, sowie ab und zu coole Szene-Events.


    Wir schauen uns auch gerade nach Labels um, aber wenn das nicht klappt, hatten wir das als Option schon im Kopf. Elektrohasch und Co sind mit Material von uns eingedeckt 8) ...


    Grüße & Danke, Philip

  • Satricon: Labelcode ist für Presswerk oder sonstiges nicht notwendig. Labelcode ist dagegen praktisch notwendig, wenn du im Radio gespielt wirst (hat irgendwas mit Abrechnung zutun, wurde mir so erklärt)
    Das Presswerk verlangt allerdings einen Wisch von der GEMA, sei es eine Freistellung oder eine Anmeldung. Eher fängt das Presswerk nicht an. Bei uns war es eine Freistellung, inkl. der Rechnung von 0 €, die am Jahresende kommt.


    zum Threadstarter: wollt ihr ein Label gründen, damit euer Platte auf nem Label erscheint, oder was versprecht ihr euch im allgemeinen von der labelgründung? Wenn es um erstens geht, braucht ihr ja keins, da euch die Arbeit dann ja eh niemand abnimmt.

  • zum Threadstarter: wollt ihr ein Label gründen, damit euer Platte auf nem Label erscheint, oder was versprecht ihr euch im allgemeinen von der labelgründung? Wenn es um erstens geht, braucht ihr ja keins, da euch die Arbeit dann ja eh niemand abnimmt.

    Ich zitiere mich mal selbst:

    Zitat

    Es ginge erstmal um unsere eigene Musik, aber im weiteren durchaus um die Möglichkeit, Bands, die wir kennen und die uns gefallen, anzubieten, ihre Musik über uns zu vermarkten. Es ginge dabei um Subkultur ohne großartige Gewinnabsichten, es wäre einfach schön, wenn unsere Musik weltweit physisch verfügbar wäre und man eine Plattform für Stonerrock, Retro und Artverwandtes im Südwesten etablieren könnte.

    Es ginge erstmal um Selbstvermarktung, da könnte man natürlich auch direkt nur einen Vertrieb suchen, hatte ich ja auch geschrieben. Allerdings könnten wir uns durchaus vorstellen, dass - wenn wir mal wissen wie der Hase läuft - die Sache (semi-professionell?) auszubauen.


    Grüße, Philip

  • Ich würde mir das sehr genau überlegen und "der Kritische" hat eigentlich absolut recht!
    In der heutigen Zeit macht es für einen von Dir skizzierten Zweck keinen Sinn ein Label zu gründen.
    Du wirst nur Aufwand und Kosten, aber kaum einen Nutzen davon haben.
    Und bedenke auch mal was los ist, solltest du das mit dem Label wieder einstellen wollen. Schon einmal eine Betriebsaufgabe durchgeführt?
    Da kann die schöne Rechnung mit den ganzen abgesetzten Ausgaben ein "schöner" Bumerang werden...

  • MaxPhil,


    ohne DIr zu nahe treten zu wollen, aber offenbar weisst Du relativ wenig bis gar nichts über das Betreiben eines Labels. Idealismus ist ja eine feine Sache, aber mit schudidubi Rockenroll lässt sich sowas heutzutage nicht mehr betreiben und kein Vertrieb, der es wert wäre, würde euch nehmen (die müssen z.B. tatsächlich Geld verdienen und würden euch auslachen, wenn ihr erzählen würdet, dass ihr "ohne grosse Gewinnabsichten" arbeiten wollt). Ich empfehle dringend, erstmal ein Praktkum zu machen (kann man z.B. bei Glitterhouse) und dann mal zu sehen, ob man das wuppen kann. Ich würds übrigens nicht tun, und/denn ich habe lange genug bei welchen gearbeitet.

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