Eigenbau Drumpads "by mapo"

  • Hallo !


    Ich habe mir vor ein paar Monaten das neue Alesis DM 10 Pro Drumkit gekauft. Nach jahrelanger Pause wollte ich mal wieder etwas Schlagzeug spielen. Da ich kein Profi bin, und es anfangs eher nur zum Stressabbau gedacht war, schien es mir die beste Lösung zu sein.


    Nach zweimonatigen Gebrauch bin ich sehr zufrieden, nur ... und hier kommt es ... die paar Teile sind mir zuwenig. Ich liebe es wenn ich richtig "rumkesseln" kann. Ob das an meinen Lieblingsbands Rush, ELP, King Crimson, ... zu tun hat ... kann sein :D


    Nun habe ich mir noch zusätzlich die Studio DM 10 bestellt ... und warte dass sie auch in der Schweiz lieferbar ist.


    In der Zwischenzeit hab ich mich entschlossen die Tom nicht mehr als Dualzone Pads zu brauchen, so kann ich (wenn das zweite Kit da ist) mit den 3 Tomeingängen des einen DM10 Soundmoduls 6 Toms anschliessen. Heute hab ich mir ein spezielles Kabel gebastelt, mit dem ich ein Stereoanschluss auf 2 Monokabel splitten kann.


    Aber nun zum eigentlichen Thema:


    ein normales Schlagzeug ist schön und gut, aber ein paar Effektgeräusche machen mir auch Spass. So hab ich nach Lösungen gesucht um auf billige Art und Weise zusätzliche Pads und Becken zu bauen. Dank Beiträgen in diesem Forum und Videos auf Youtube kamen mir verschiedene Ideen. Erste Tests mit einem Trigger waren erfolgreich, und Gestern hab ich mir mein erstes Testpad gebaut. Es sieht scheusslich aus, erfüllt aber seinen Zweck: ich konnte ein paar konstruktive Details testen.



    Heute hab ich eine Serienproduktion angefangen. Als erstes hab ich angefangen die Holzklötze für die Pads auszuschneiden. Dazu verwende ich Reste vom Täfer mit dem wir das Wohnzimmer isoliert haben. Kosten = 0.



    Achtung wenn man so mit einer ungeschützten Kreissäge arbeitet - da ich solche Arbeiten nur als Hobby mache, passe ich höllisch auf, dass mir kein Körperteil abhanden kommt ...



    die fertigen Pads - diese werden zu zweit auf eine Platte montiert. Als Dämmung dienen normale Topfreiniger Schwämme. Die konnte ich billig als 30er Packung bei Obi kaufen



    es wird ein Loch ausgeschnitten in das der Trigger passt



    der Trigger wird unter das Brettchen geschraubt und verdrahtet



    dann werden das Pad (mit dem druntergeschraubten Trigger), der Topfschwamm und die Grunplatte zusammen verschraubt. Zu beachten, dass die Löcher in der Grundplatte etwas grösser als die Schaube sein müssen, so kann die Padplatte sich nach unten bewegen (durch den Schwamm wird sie abgefedert)



    als Steckdose hab ich den Deckel einer PETflasche umfunktioniert ... passt !



    das fast fertige Einzelpad - zur Verschönerung werde ich seitlich noch dünne Holzprofile montieren, so wird man dann die Schwämme nicht mehr sehen ...



    vom Rack aus gesehen



    das Zweierpad



    von hinten


    Mit der Fixierung von Zweierpad bin ich noch nicht ganz zufrieden. Ich hab da schon ein paar Ideen wie ich es besser machen kann.


    Die Idee ist, die kleinen Pads zu einer 10er Gruppe zusammenzufügen, oder auch als Zweiergruppen am Rack zu verteilen. Die Einerpads kann ich auch für Spezialeffekte oder aber auch als Becken brauchen.



    die beiden Eigenbauten am Rack montiert.


    Als nächstes werde ich alte Becken mit Trigger ausrüsten. Zudem will ich mir die Bassdrum von Alesis "unter die Lupe" nehmen, vielleicht werde ich sie durch einen Eigenbau ersetzen, so dass ich das Pad als normales Tom Pad (am Rack) verwenden kann.


    Ich hoffe, dass meine Basteleien jemandem Ideen geben können, wie er was bauen kann.



    Die Kosten belaufen sich auf (in CH Fr.)


    Trigger = 1.- , Topfschwamm -.10 , Holz = 0.-, Stecker = ca. 1.40 , M10 U Halterung =~ 4.- (das teuerste Teil ! ) - Schrauben und Kabel kann ich nicht beziffern, da ich sie in Grosspackungen oder als Abfall bekommen habe ...


    ciao Maurizio


    P.S: weitere Fotos und Text sind auf meiner Homepage zu sehen, z.B. Aktuell März 2010 http://www.polier.ch/page/versch/aktuell/2010/2010_03.htm

  • Hoi Mc Gyver


    starke Sache ... man sieht das ihr in Bergen einfach zu viel Freizeit habt :D

    im Zweifel gilt "self first"


    Die Suchfunktion nutze ich nicht .. schliesslich bin ich männlich und als Mann frage ich ja auch nicht nach dem Weg !!

  • Zitat

    Da möchte ich keine Kopfhörerbuchse sein in einem Kunststoffgehäuse


    hihihihihi ... das war nur die Testanordnung. Ich hatte schnell mal das erste Kabel genommen was rumlag, und das war gerade so lang, dass ich zum Eingang 12 kam ...


    Ich hab dieses "Ding" nun wieder montiert, aber nicht mehr so nah am Kopfhörerausgang.


    Zum Naturfinish: Ich hab mir Gedanken drüber gemacht ob ich die Teile anmalen soll. Nun erstens geht es so schneller, und gefallen tuts mir auch. Allerdings bekommen die Pads noch Seitenblenden aus Holz, dann sieht es gleichmässiger aus.


    Crosstriggerproblem hab ich nicht festgestellt. Kann auch daran liegen, dass ich sehr dünne Sticks brauche, nicht so dolle draufhaue (die 2er sind ja eher für Effekte gedacht), und die Piezo scheinen mir auch sehr sensibel zu sein, könnte notfalls deren Einstellung im DM 10 runtersetzen. Werde jedenfalls noch mehr Tests machen. War gestern Abend einfach superglücklich, dass es so gut geklappt hatte.


    Edith meint: durch das, dass die beiden Holzklötzchen federnd auf dem Träger montiert sind, und nur durch die beiden Schrauben am Trägerbrett gehalten werden, müssen die Vibrationen einen grossen Weg zurücklegen, bis sie beim anderen Trigger angekommen sind. Der grösste Teil der Schlagenergie geht ja in dem Tofschwamm "verloren". Hab das ganze natürlich nicht nachgemessen, aber so scheint es mit logisch zu sein ... Das der zweite Trigger anspricht, muss ja das zweite Brettchen wibrieren.


    Da sind andere Teile wesentlich empfindlicher: ich hab gestern Abend auf das rechte Roland Pad gehauen, da ich dort normalerweise ein Crash erwarte. Da ich das Kabel für das Eigenbaupad gebraucht hatte, kam kein Crashsound, sondern man hörte leise die Glocke vom Ride ... da sind die Metall/Rackverbindungen wesentlich mehr vibrations-übertragend !




    Zur Zeit: noch schlimmer ... ich bin Beamter ! :P


    In der Südschweiz hatten wir am freitag Feiertag (San Giuseppe = Vatertag), und Gestern war ja Samstag, da hab ich immer frei ... Zudem hat das Ganze gar nicht so lange gedauert. Ich schätze, dass ich für ein Pad ca. 1 Stunde brauche, vermutlich eher weniger. Wobei einige Bauteile schon bei mir "so rumliegen", die Jacksteckdosen (ähm Petflschendeckel) brauche ich ja für meine Modelleisenbahn-Modulanlage:



    auf diesem Foto ist allerdings noch nicht die "Luxusvariante" mit Petdeckel zu sehen. Die Idee kam mir erst später. Man sieht auch, wieso ich lieber mit Holz arbeite ...


    Nun, Heute gehts weiter: will noch ein paar Pads zusammenbauen. Zudem will ich meine ersten eBecken basteln (einen Piezo hab ich ja noch ...muss mir nächste Woche aber unbedingt Nachschub kaufen). Zudem will ich mir ein paar Padaufhängungen fürs Rack basteln ... so kann ich die Roland Pads direkt an das Alesis Rack montieren, und habe meine Beckenständer für andere Aufgaben wieder frei ... Mehr darüber Heute Abend.



    ciao Maurizio

  • Hallo !




    Mein erstes Becken war nur ein teilweiser Erfolg. Als Grundmaterial hab ich ein uraltes Messing Becken gebraucht, was ich mal in einem Keller gefunden hatte ... Der Klang war immer schon miserabel, somit perfekt um ein eBecken draus zu basteln.



    unten drunter die bewährte Technik: Trigger (direkt an das Becken geschraubt) und meine Luxus-Jacksteckdose ...



    nun muss ich noch nach einer Lösung suchen, um die Geräuschentwicklung in den Griff zu bekommen. Man hört das "Blechdings" halt ganz schön stark, trotz Kopfhörer ... Werde es mit Filzplatten oder ähnlichem versuchen


    Eigentlich wollte ich nach einem anderen Material suchen, nämlich einer Abdeckung für Herplatten. Da ist mir was anderes in die Hände gekommen:



    der Deckel einer Raviolibüchse !



    schnell Trigger und Steckdose vom Messingbecken abmontiert, 4 Löcher gebohrt, und schon hatte ich ein Splash !




    funktioniert übrigens sehr gut, nur wird sich das Blech wohl schnell verformen, zudem ist die Kante (trotz feilen) recht scharf, und das Ding ist echt schwierig zu treffen !


    Sollte ja auch nur als Jux gedacht sein ...



    mein Padträger war früher einmal die Stütze von einem Bücherregal ...



    ein paar Löcher, M10 Schrauben und schon hat man eine stabile Halterung - auf dem hinteren Teil werde ich meine Zweierpads montieren. Aber das ein anderes Kapitel, zuerst soll Alesis endlich die DM 10 Studio liefern ...



    das "Racksystem by mapo" hatte ich vor ca. 10 Jahren für meine Percussionen "entwickelt"


    Sobald ich mehr Trigger habe, werde ich weitere "Spinnereien" basteln :P :D :P 8)


    *Crosstriggerproblem*: ich hab es extra nochmal getestet: kein Problem ! Ich kann ganz kräftig auf das eine Holzklützchen hauen, und man hört nur das was man hören soll (auf dem einen ein "woodenblock" und auf dem anderen ein Splash). Probleme könnten höchsten auftreten, wenn ich die seitlichen Blenden baue, dann könnte es eine Verbindung zwischen den beiden Klötzen geben, wenn diese beide an die Blende kommen. Werde das testen, wobei, sonst lass ich die Blenden weg, wäre eh nur fürs Aussehen.


    ciao Maurizio

  • Dein Splash kriegt von mir 10 von 10 Punkten :thumbup: Auf so eine Idee muss man erstmal kommen .... und das bei so viel Ravioli im Haushalt (in meinem Haushalt) :pinch:

    Wissen ist Macht! ... aber nichts wissen Macht auch nichts!

  • offen gesagt war ich von den Holz-Pads zunächst nicht so begeistert, aber das liegt wohl auch daran das Holz für mich eher ein Energieträger als ein Werkstoff ist. :D


    Aber Dein Splach Find ich jetzt auch zimlich originel :thumbup: Ein verdrehungsproblem taucht bei der kleinen Triggerfläche wohl ehr nicht auf.

  • ciao !


    Schön, dass es Euch freut :D :D


    zum Verdrehen: ich ziehe die Becken fest an, deshalb hab ich bei meinem Eigenbau auch eine Unterlagsscheibe unter die Flügelmutter geschoben (die ist an einer Seite etwas abgefeilt, deshalb quillt der Schaumstoff etwas raus - hatte sie gebraucht um meine 3 Cowbells an das Eigenbaurack zu fixieren). Wenn ich diese schön anziehe, bewegt sich nichts mehr !


    Ich hab noch verschiedenen "Abfall" zuhause rumliegen ... hat jemand schon mal Bratpfannen als Crash gebraucht ? Ich hab da so 3 schäbige Pfannen noch nicht entsorgt, sie könnten sich gut machen ! Solches Zeugs ist perfekt für Nebensachen. Für die Hauptteile hab ich ja die Pads und Becken von Alesis. Wenn ich mir aber anschaue, dass ein Becken ab ca. 60 Euro kommt, und ich für meine Variante Materialkosten von ca. 2 Euro habe ... hänge ich auch gerne eine Bratpfanne auf !


    Nun muss ich aber warten, erstens fehlen mir Trigger, und zweitens hab ich fast keinen Platz mehr. Wenn dann die Teile vom Studio Rack da sind ... tja dann kann ich mich schön erweitern !


    Wo ich meine Ideen hernehme? Teils sind es Zufälle, die aber auch durch gewisse Musiker geleitet werden. So hab ich schon lange keine Abneigung gegen Schrott zum Klängeerzeugen. So wie es z.B. King Crimsons Jamie Muir (der mit der Trillerpfeife) in diesem Video macht: http://www.youtube.com/watch?v=Jl1CoQS2yz8 Der andere Schlagzeuger ist übrigens Bill Bruford, der früher bei Yes und UK mitgewirkt hat, den ich auch genial finde.


    Die Idee mit den Holzpads hatte ich schon vor 15 Jahren, als ich für 300.- sFr eine Simmons Drumelektronik für 4 Pads kaufen konnte, und mir dann 2 Pads gebaut habe, allerdings ungefedert, und mit je einem Lautsprecher aus Kopfhörern als Trigger. Nach paar Stunden draufschlagen ist bei einem der ganze Lautsprecker abgefallen, beim anderen das Magnet abgefallen ... Als ich dann das DIY Drum dieses Herren gesehen habe http://www.youtube.com/watch?v=0QngCjOIYLo hab ich die alten Ideen weiterentwickelt. Die Idee mit den 4 Schaumstoffklötzchen war ansich gut. Als ich Donnerstagabend im OBI nach Materialien ausschau gehalten habe, ist mir ein Junge aufgefallen, der mit Topfreiniger gespielt hat, die aus einer aufgerissenen 30er Packung rausgefallen waren ... dann schnell 3 Packungen in meinen Einkaufswagen, und schon hatte ich das richtige Dämmmaterial gefunden. Der Vorteil von meiner Bauweise ist, dass der Trigger einerseits am 2 cm dicken Brett festgeschraubt wird, aber dann zusätzlich noch vom Schwamm eingedrückt wird. Er sollte somit nicht abbrechen können. Zudem war ich zu faul die Teile zu verkleben. So kann ich alles in Einzelteile zerlegen, um es zu reparieren oder umzubauen.


    ciao Maurizio

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