Wie lernt man am besten Freestyle spielen?

  • Hallo,


    Ich spiele jetzt das 5. Jahr Schlagzeug, aber hab immer nur brav nach Noten gespielt und nie großartig freestyle irgendwas ausprobiert..
    Das geht mir jetzt seit geraumer Zeit auf die Neven. Nach 4 einhalb Jahren sollte man sowas doch drauf haben.
    Ich will mich einfach hinsetzen und irgendwas cooles daherspielen können.


    Gibts da irgendwelche Methoden mit denen man das lernen kann oder hilft da nur herumspielen und ausprobieren?
    Erzählt mal was auch dazu einfällt..



    Ich freu mich auf eure Antworten.
    Vielen Dank im vorraus und beste Grüße,
    Philipp-Gradzeichen

  • Herumspielen und ausprobieren. Ansonsten hast du ja wieder wen der dir Vorlabert was du zu tun hast.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Also, das machst du so: du begibst dich an dein schlagzeug und nimmst die stöcke in die hand und dann schlägst du auf die runden teile die da überall isnd. du kannst dazu auch noch mit den füßen trampeln.


    ;)


    also ich hab das irgendwie nie anders gemacht, ich habe VIIIEEEEELLLL mehr "freestyle" gespielt als zu üben.


    aber dir würde ich empfehlen, nen richtig groovigen groove zu nehmen, in zu spielen, und dann hörst du gut hin und achtest drauf, was dem groove fehlt, oder was er zu viel hat. dann ergänzt du zum Beispiel ein paar ghost notes-Tada! freestyle :D bei Fills ist das halt auch ein bsischen Übungssache, du kannst dir ja mal paar schlagpattern nehmen (z.b. z fuß 2 hand, vor allem bei doppelpedal sehr einfach und cool) und das verteilst du über die toms. dann kannst du endlos lange Tomläufe spielen, wenn du das nur verteilst. als nächstes dann z.B. 3 hand 2 fus oder 4 hand 4 fuß (da isn doppelpedal fast notwendig) naja, es gbt tausend patterns, nach 5 jahren drumming kannst du bestimmt einige. dann spiel sie einfach auf alles was du am set hängen hast verteilt, und es wird sich ja vielleicht sofort geil anhören :P


    Cheers!

  • Zitat

    aber dir würde ich empfehlen, nen richtig groovigen groove zu nehmen, in zu spielen, und dann hörst du gut hin und achtest drauf, was dem groove fehlt, oder was er zu viel hat. dann ergänzt du zum Beispiel ein paar ghost notes-Tada! freestyle :D bei Fills ist das halt auch ein bsischen Übungssache, du kannst dir ja mal paar schlagpattern nehmen (z.b. z fuß 2 hand, vor allem bei doppelpedal sehr einfach und cool) und das verteilst du über die toms. dann kannst du endlos lange Tomläufe spielen, wenn du das nur verteilst. als nächstes dann z.B. 3 hand 2 fus oder 4 hand 4 fuß (da isn doppelpedal fast notwendig) naja, es gbt tausend patterns, nach 5 jahren drumming kannst du bestimmt einige. dann spiel sie einfach auf alles was du am set hängen hast verteilt, und es wird sich ja vielleicht sofort geil anhören :P


    wenn du all das missachtest, bist du einen schritt weiter.


    aber hier passts grad so schön rein.
    das ewige thema des vokabulars.
    je mehr floskeln du drauf hast, desto besser kannst du kommunizieren. oder abfloskeln.


    der deutsche an sich, kann recht gut deutsch und dennoch reicht es für die meissten nicht dazu, ein selbst ausgedachtest gedicht aufzuschreiben.
    da kann der herr sein deutsch verbessern wie er will, es kommt kein gedicht dabei heraus.


    beim trommeln ist es nicht anders.
    das beste vokabular macht kein lied. aber man kann sich präziser austauschen.


    kinder verstehen sich allgemein prima, weil sie ein beschränktes vokabular haben.
    erwachsene verstehen sich allgemein nicht, weil sie sich besser ausdrücken können.


    wenn du freie musik ("free style") spielen willst, musst du wieder kind werden.

    Satellite of Love

  • Du solltest Dir in jedem Falle Mitmusiker verschaffen.
    Drücken diese auf Knöpfe, haben eine Tröte im Hals, oder tragen gar seltsame Umhängeinstrumente, einfach mal eine Bewerbung hinschicken(in diesem Milljöh ist ein formloses Anschreiben, nebst tabelarischem Lebenslauf und einem Lichtbild, meist ausreichend).


    Für den Anfang könnte man sein Drumset auch hinter die Tür stellen und heimlich etwas anderes spielen, als auf dem Notenblatt zu sehen ist. Wenn du das im Dunklen beherrschst, hast Du Dein Ziel erreicht.


    Wenn das nicht funktioniert, steht einer Karriere als Berufssoldat wohl nichts im Wege...

    Ich bin nicht intolerant, ich hasse jeden!

  • Darf ich fragen, was genau du da nach Noten gespielt hast?
    Also wenn ich fünf Jahre lang von Noten gespielt hätte, dann könnte ich da einiges von auswendig.


    Setz dich doch erstmal ans Set und versuch Dinge aus deinem Gedächtnis nachzuspielen.


    Ich persönlich fänd es schwieriger nach Noten zu spielen, aber wenn dir das wirklich leicht fällt (auch bei schwierigeren Sachen), dann guck doch mal, ob es von der Band, die du am liebsten hörst, eine Art Songbook oder ähnliches mit Schlagzeugnoten gibt (im Zweifelsfall machst dus halt mit den im Netz verfügbaren Tabs).
    Dann schnappst du dir das, hörst den Song über Kopfhörer und spielst dazu die Noten nach.
    Und mit der zeit versuchst du dann einfach ohne die Noten mitzuspielen.


    Vielleicht bekommst du dann ein Gefühl dafür, ohne Noten zu spielen.


    Am besten wäre es aber definitiv, dich mit ein paar anderen zusammenzurotten und einfach draufloszuspielen.
    Selbst wenn du dann erstmal nur Bumm Tschack spielst, irgendwann wird der Punkt kommen wo du denkst "Hm da könnt ich doch auch mal aufs Tom hauen".
    Allein die Bassdrum"platzierung" zu verschieben ist da auch schon ein Anfang.


    Von 0 auf 100 wirst du nicht kommen, du musst dir deine Freiheit erarbeiten.

  • Also "Freestyle" stellst Du Dir womöglich interessanter vor, als es ist. "Frei spielen" gibt es imho nicht ;) Doch gibts schon, aber frei spielen is nichts anderes, dass Du ohne Vorgaben frei aus Deinem "Werkzeugkoffer" zusammenstellen kannst. Was Du spielen willst, liegt daran, welche Figuren und Grooves Dir gefallen, die Du allerdings natürlich kennen musst.


    Sprich: Nur mit Äpfeln gibts keinen Obstsalat, also schau, dass Du viele Früchte bekommst und dann kannste mischen, wie Du willst ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Für mich als reiner Autodidakt ist die das Problem des TS das Schreckensszenario schlechthin.
    Meine "Lehrer" waren Musiker, die live auf der Bühne agieren.


    Ich war um 1976 für ein Jahr als Gasthörer im Bremer Konservatorium in der gerade neu eröffneten Sparte Bigband.


    Der ansonsten sehr gute und sichere Schlagwerker war bei Improvisationen völlig überfordert.
    An den Solostellen für Swingstücke spielte er dann einen 1A - Marsch.... grauslich!


    Ich kann bis heute keine Noten, aber ich konnte alle geforderten Stücke auswendig spielen, da ich Musik hören kann - er konnte Musik nur "lesen"....


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

    Einmal editiert, zuletzt von HOHK ()

  • Hallo,


    es gibt nichts Gutes außer man tut es.


    Ich könnte jetzt ein free style-Stück notieren, wenn das hilft. ;)


    Man kann aber auch einfach den Zettel mit den Noten vom Pult fegen ...
    wenn man kann.


    Ehrlich gesagt: ich habe keine Ahnung, wie man mangelnde Kreativität lernen kann.


    Aber Seppel hat mal wieder Recht: als Kind erfand man doch auch jeden Tag etwas Neues (auch wenn es das irgendwo von jemand anderem schon gab) und da gab es Noten erst viel später und hinterher.


    Die vorhandene Kenntnis ist völlig unwichtig.
    Frei heißt: erfinden, nicht nachklopfen.


    Obstsalat: ist wie Kochen. Die einen erfinden Gerichte, die anderen kochen nach Kochbuch. Manche machen Mischmasch. Andere bestellen beim Lieferservice.
    Selbst wenn man nur Äpfel hat: dann gibt es eben Apfelsalat. Oder Apfelbrei. Oder Kompott. Oder mit Äpfeln auf Trommeln geworfen (Vorsicht! Gibt Riesen Sauerei - eigene Erfahrung vorhanden).


    Eine kleine Übung: erfinde ein einminütiges Solostück für Dein Schlagzeug und notiere es aus. Kann man in langweiligen Unterrichtsstunden machen.
    Zu schwer?
    Ok: Takt: 9/8, Tempo punktierte Viertelnote = 108, erster Takt: Bass Drum auf 1 - 3 - 6 - 8, Snare Drum auf 4 - 7, Hi-Hat auf 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9, bei 9 offen, sonst geschlossen. Und jetzt Du.


    Grüße
    Jürgen

  • Es gibts ja auch Maler und Maler, die einen streichen Wände, die anderen bemalen Leinwände, und seltenst kann man den einen für die Arbeit des anderen heranziehen. Aber beide bekommen Aufträge zu malen, und das Ergebnis beider hängt oft an der (selben) Wand...


    Was wollt' ich eigentlich mit dem Sinnbild sagen..?!

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Zitat

    Erschiesse sofort Deinen Schlagzeuglehrer. Im Idealfall forderst Du davor das Geld für die 5 Jahre zurück.


    Meiner Meinung nach absolut richtig. Bei mir war das öfters so, das mein Lehrer mir einen Groove zeigte, denn ich nachspielen sollte, er erklärte, ich spielte. Manchmal hat er mich dann den Groove aufschrieben lassen. So lernt man Notenlesen und hat aber nicht das Problem, ohne Noten nix spielen zu können. So kann man wie z.B. in manchen Jazz Arrangements dann die aufgeschriebenen Akzente und dass alles lesen und folglich auch spielen, trotzdem kann ich aber den "Grundgroove" spielen und variieren.


    Grüße, Xaver

  • Da ich nicht so gut zeichnen kann wie ich das gerne möchte nehme ich gerne die Werke anderer und mach mir da Collagen draus. Und mit Papier kann man wunderbar Collagen erstellen.


    Zitat

    ich finde Freestyle kann man nicht wirklich "lernen"

    Ja, ich stell mir das auch eher schwierig vor das zu lernen. ...obwohl, bei Kindern geht das ganz einfach: Augen aufnmachen und sich einfach mal umsehen. das dauert keine 10 Sekunden, dann haben die irgendwas interessantes entdeckt. Gut, für manchen Erwachsenen ist es natürlich schwierig etwas spannendes in einem Stein zu sehen der da einfach im Blumenbeet rumliegt, aber selbst wenn man sich nicht auf das Niveau eines 6-Jährigen begibt kann man allerhand interessantes in seiner Umwelt (neu) entdecken...

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Ich glaube nicht an Talent, ich glaube na harte Arbeit.


    ;)


    ich glaube, jeder kann ein bisschen Improviesieren lernen. und ich fand das von mir gesagte gar nicht mal so schlecht, ich glaube das ist ein guter ansatz. genau sagen "mach das und das" ist sinnlos.

  • Ich glaub nicht, dass z.B. ein Steven Gadd nur durch harte Arbeit dahin gekommen ist wo er heute steht... Und auch ein Jojo Mayer ist mehr als nur Technik.


    Beim Lang könnt ich mir das dann schon eher vorstellen... Ach nein, der nahm ja einfach die HAND-Sätze (neudeutsch: Rudiments) und spielte sie einfach mal alle mit den Füßen nach...

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

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