Mein Spielen kotzt mich an!

  • Hi Leute,


    irgendwie habe ich im Moment das Gefühl, spieltechnisch echt auf der Stelle zu trampeln! Das ist doch zum kotzen, wenn man im Kopf besser spielt, als in natura...! Geht euch das manchmal genauso?


    Ich habe mich erstmal mit DVD´s eingedeckt um neue Einflüsse und Ideen zu bekommen. Bloß bis man die umgesetzt hat, muss man erstmal die Übungstätigkeiten erhöhen. Und das geht bei mir z.Z. besten Willen nicht (zeittechnisch)! Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz!


    Hinzu kommt ein Setup Problem: ich spiele seit ca. 15 Jahren Schlagzeug, davon die letzten zehn Jahre mit zwei Kicks und vier Toms (+ zwei FLT). Jetzt sind wir in unserem Proberaum gezwungenermaßen zusammengerückt (wegen zweiter Band mit Linkshänder Schlagzeuger = zweites Set), und ich spiele jetzt ein weitaus kleineres Setup mit einem Doppelpedal, was mir total auf den Sack geht. Irgendwie kriege ich die Sachen von meinem großen Set nicht auf diesem kleinen Ding mit drei Toms + 1 FLT umgesetzt... :cursing:


    Ich glaub ich verkauf am besten alles...oder habe ich nur den "Wann hört endlich der Winter auf"-Blues?


    Was tun sprach Zeus?


    Mick

    DON`T PLAY THE DRUMS - PLAY THE BAND!

  • Geduld haben - Langsam üben - Nicht alles auf einmal gleichzeitig wollen, sondern wirklich Stück für Stück abarbeiten - Loslassen (also einfach mal nur Spielen, nicht Dich selbst vergewaltigen irgendwas zu üben, wenns nicht geht)...


    Ich glaub, so wirds was und Schnee ist schön ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • ist doch ne schöne Herausforderung. Das Set erstmal noch weiter aufs absolute Minimum reduzieren und nach 2-3 Monaten allmählich wieder auf den jetzigen Stand hochfahren ;)

  • Ich denke, das Gefühl kennt jeder, ich würde mir da nicht so ein Kopf machen. Mir geht es auch so, wenn ich Profis Live höre bzw. Videos schaue, dass ich viel nachvollziehen kann. Dann sitz ich an meinem Set und hab nur noch mein eigenes Zeug und alle Inspiration ist weg. Viel schlimmer ist aber dieses Gefühl, nicht voranzukommen. Ich hasse es auch wie die Pest. Da ich sehr viel zur Anwendung komme (~4x/Woche) und noch Klavier spiele und einen Theoriekurs besuche, hab ich wenig bis keine Lust zuhause noch zu üben. Wenn ich aber an diesen Punkt komme, woch immer den selben Mist wiederkäue (alle ~4 Monate) üb ich 2 Wochen jeden Tag 2-3 Stunden und es schmeisst mich ein ganzes Stückchen hoch. Ich merke dann auch immer, wie unglaublich viel Spass es macht zu üben, wenn man erstmal den Frust, dass man es ja nicht kann, ausblendet und seinen Mut und seine Geduld zusammen nimmt. Leider geht mir dieser Elan dann wieder abhanden...

  • dieses gefühl kennt jeder!
    was mir da manchmal hilft ist einfach mal ein paar tage garnicht zu trommeln.. in den tagen mache ich nur bisschen sport um nicht ganz rauszukommen. auch gerade bei setumbauten könnte das -wie in deinem fall- vllcht sogar helfen, wenn du deine automatismen die du in deinem spiel (wegen deinem alten aufbau) hast einfach mal für ein paar tage unterbrichst und dich dann an das umgebaute set hockst und loslegst.

  • Ich glaub ich verkauf am besten alles...oder habe ich nur den "Wann hört endlich der Winter auf"-Blues?


    Was tun sprach Zeus?


    keine Ahnung was Zeus dazu sagen würde. Ich kenne nur einen anderen alten Griechen: Aristoteles. Der sagte einmal: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer".
    In diesem Sinne: Dranbleiben und weiterüben! Der Erfolg wird sich längerfristig schon einstellen.


    Viel Erfolg!

  • Das Set erstmal noch weiter aufs absolute Minimum reduzieren und nach 2-3 Monaten allmählich wieder auf den jetzigen Stand hochfahren

    Das solltest du wirklich mal ausprobieren, funktioniert meistens immer. Versuche dein Set mal völlig anders aufzubauen und mal eine ganz andere Stimmung auszuprobieren oder die Felle zu dämpfen etc.. Experimentiere einfach mit verschiedenen Sounds. Wenn man wochenlang immer den gleichen Sound hören muss, dann wirds früher oder später einfach langweilig und du hast keine Motivation mehr zu spielen.
    Sei kreativ!

  • Wenn wir den Winter gut finden würden, würden wir unseren Sommerurlaub auf der Tschuktschen-Halbinsel Nordostsibiriens verbringen. Machen wir aber nicht, weil wir geil auf Serotonin sind, welches hoffentlich spätestens nach Ostern zu erwarten ist. Bei dem Rotz da draußen macht mal gar nix Spaß. Es ist also Hoffnung in Sicht. Trinken wir noch einen Glühwein und futtern noch ne Frikadelle mit Zwiebeln druff. Sozusagen Power-schöpfen für den Trommelsommer.

  • Wenn wir den Winter gut finden würden, würden wir unseren Sommerurlaub auf der Tschuktschen-Halbinsel Nordostsibiriens verbringen. Machen wir aber nicht, weil wir geil auf Serotonin sind, welches hoffentlich spätestens nach Ostern zu erwarten ist. Bei dem Rotz da draußen macht mal gar nix Spaß. Es ist also Hoffnung in Sicht. Trinken wir noch einen Glühwein und futtern noch ne Frikadelle mit Zwiebeln druff. Sozusagen Power-schöpfen für den Trommelsommer.


    Schlimm, wenn ich den Winter gern habe? Kann dafür das Geregne vorher und nachher nicht ab :thumbdown:

  • der wechsel von 2 einzelpedalen auf doppel ist sicher ne herbe umstellung..aber sicher nur weil du die richtigen einstellungen noch nicht gefunden hast..
    hab auch grade mal wieder bei mir im proberaum ne einstellung gefunden die mich wesentlich sauberer und bequemer spielen lässt..(obwohl ich schon lange dofuma spiele)
    bei mir war die verbindungsstange zu weit ausgezogen.. lässt sich wie gesagt wesentlich besser grad spielen wenn ich die kürzer habe..
    setaufbau ist so ne sache..hab nen ähnliches proberaumproblem..der ist sehr klein.. deswgen spiel ich auch nur über nen halb so gr0ßes set..
    cool ist dadran jedoch das man sich zwingt aus weniger material die gleichen ideen rauszuholen ..


    vom komplettverkauf würde ich mal direkt absehen..
    das wäre ja viiel zu einfach !!

  • Tja auch ich kenne dieses Problem zu genüge. Wie auch schon erwähnt ist es wirklich schlimm, wenn man durch Videos angeheizt wird, auch recht vieles nachvollziehen kann, dann in den Proberaum geht und alles auf einmal weg ist. Wie gelöscht. In meinem ersten Proberaum war das ganz besonders schlimm. Da war ich oft so motiviert und habe mich tierisch gefreut nun spielen zu können. Kaum angekommen und den muffigen Geruch in die Nase bekommen war alle Motivation und Freude hinüber. Schuld war der Raum, der mir jede Inspiration genommen hat, da ich mich darin nicht mehr wohlfühlte. (Zu große Entfernung, zu kalt, schlechter Sound) Seit ich meinen neuen habe, ist das so nicht mehr aufgetreten. Nun plagen mich andere Dinge. Die Zeit z.B. die es mir nicht möglich macht so oft in den Raum gehen zu können wie ich es möchte. Bei Frustration wegen mangelnden Fortschritts hilft es wirklich mal abzuschalten und sich nicht so dermaßen unter Druck zu setzen. Ist natürlich für einen anspruchsvollen Menschen im ersten Moment schwierig, nur gibt es auch noch andere Dinge außer drummen. (Natürlich nicht viele^^)

  • Hallo,


    kennst du den Spruch "Der Weg ist das Ziel!" ?


    In dem Spruch steckt viel Wahres drin. Solange du das Plateau nicht genießen kannst, wirst du jede Sache irgendwann fustriert aufgeben. Am Anfang ist der Erfolg immer sichtbar und hörbar. Aber je nach Begabung und Übungseifer werden die Fortschritte sukzessive immer langsamer. In so einem Fall kann eine Änderung auch wieder eine Steigerung deines Könnens forcieren. Anderes / Verändertes Equipment hingegen kann dich eigentlich nur dazu inspirieren, zu versuchen, dein Bestes zu geben, weil es auf bestem Equipment einfach am Meisten Spaß macht, zu spielen (wobei das Beste Equipment für jeden was anderes ist).


    Eine andere Situation hast du mit deiner Double-Bass. Offenbar schien die zu deinem Instrument 100%ig dazu zu gehören. Von daher würde ich hier alles dransetzen, diesen Zustand wieder herzustellen. Ich kenne jetzt eure Probemraumverhältnisse nicht, aber bist du dir ganz sicher dass die zweite BD nicht doch irgendwie unterzubringen ist?!

  • Dieses Buch durcharbeiten. Alle Übungen miteinander kombinieren.
    Wir sprechen uns dann nochmal in 20 Jahren.
    Wenn du bisher nur auf einem großen Set spielen kannst, spielst du wahrscheinlich ohnehin zu viel.
    Für 95% aller Songs reichen Kick, Snare, Hi-hat, Ride, Crash und vielleicht 1-2 Toms völlig.


  • Oh mann! Dito!


    Langsam ernährt sich das scheiß Eichhörnchen.
    Immer diese Phasen, wo scheinbar nichts passiert und dann ZACK, Sprung nach oben, nächstes Level :)


    Heute habe ich gerade mit meinem Drumlehrer darüber gesprochen, er zitierte Jürgen Wiehler (mir bis dato unbekannt) in einem Interview im Drumheads, der dort wiederum seinen Lehrer zitierte.
    Eine weitere Beschreibung der Entwicklung zur Meisterschaft am Schlagzeug in 4 Stufen (à la JoJo): "unbewusst inkompetent - bewusst inkompetent - bewusst kompetent - unbewusst kompetent"
    Ist auf jedenfall was dran.


    Heads Up!! Wenigstens weißt du, dass wenn du dagegen anübst, es immer nur aufwärts gehen kann.

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