Warm, weich, knackig..

  • Das ist imr jetzt zwar fast schon peinlich, aber ich habe eine Frage.
    Überall lese ich immer wieder Begriffe, dass die Becken "warm" klingen, die Bass Drum "Knackig" klingt etc. Unter "knackig" kann ich mir ja noch was vorstellen, aber warm? Sanft? Boom? Offen? Fokussiert?


    Gibt es vielleicht irgendwo eine Ansammlung mit den Begriffen, damit ich mir irgendwas darunter vorstellen kann?

  • Hallo,


    leider wurde die Norm für lautmalerische Umschreibungen noch nicht erstellt und so stellt sich jeder etwas anderes vor.


    Für Viele sind manche Becken warm. Für mich klingen genau diese Becken eher wie ein frischer Wasserfall aus einem Gebirgsbach, während meine Becken schön warm klingen, welche für andere nur noch schneidend und langweilig wirken.


    Weich hat viel mit dem Anschlagen zu tun: spiele ich leise, klingt alles weicher, spiele ich laut, klingt alles härter. So kann je nach Spielweise ein und dasselbe Instrument sowohl als auch klingen.


    Knackig ist eine Bockwurst. Ich kann mir da noch am Ehesten ein klarsichtiges Fell mit vernehmbarem Anschlagsgeräusch vorstellen, das klingt, so wie wenn man in eine Wurst beißt.


    Sanft hat doch in der schlagenden Zunft nichts verloren oder meinen wir etwa smooth brushes on a velvet coat?


    Boom ist ein eher tieferes, vor allem dunkleres Geräusch mit eher längerem Nachhall. Könnte von einer ungedämpften Bass Drum hergestellt werden.


    Offen? Ja, es gibt offene Weine.
    Gegenteil wäre gedämpft, also offen = ungedämpft, mit Obertönen und Nachklang


    Fokussiert ist so zusammengestutzt, dass Obertöne gedämpft werden und nur ein gewollter Mix aus Grund- und einigen Obertönen übrig bleibt. Klingt dann kürzer und dunkler, aber auch weniger lebendig.


    Grüße
    Jürgen

  • Gibt es vielleicht irgendwo eine Ansammlung mit den Begriffen, damit ich mir irgendwas darunter vorstellen kann?



    Nein.


    Du mußt jahre-, ja besser jahrzehntelang Trommelzeitungen und Forenbeiträge wälzen, Dich auf Messen rumtreiben
    und ausgiebig mit anderen Trommlern schwafeln. Dabei sind unbedingt die von Dir benutzten Worte zu verwenden.
    Nach stetigem Gebrauch stellt sich für jedes Wort eine diffuse Bedeutungswolke im Hirn ein. Wenn Du das
    feststellst, gehörst Du dazu. Denn es geht den anderen auch so. Falls Du irgendwas nicht verstehst, mußt
    Du unbedingt mit einem anderen Terminus antworten, der Dir ebenfalls nicht klar ist ("crisp" oder der beliebte "Punch
    im Attack"). Du wirst sehen: Man versteht sich prächtig und fühlt sich wohl dabei. Das ist genau das Gleiche
    wie mit anderen Fachsprachen z. B. in der Werbung oder bei Unternehmensberatern. Zudem tritt der Effekt
    der Elitenbildung ein: Man fühlt sich anderen überlegen. Und das Beste ist: Man muß überhaupt nichts können
    geschweige denn verstehen und kann sofort mit jedem auf höchstem Niveau mitreden. Und jetzt weißt Du
    auch warum der Trommelspeech so beliebt ist.


    So einfach ist die Welt
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Hallo,


    diese Frage braucht die gar nicht peinlich sein. Die Deutung dieser ganzen Begriffe stellt sich mit der Zeit im Gespräch mit anderen Schlägern irgendwann heraus. Außerdem wird dein Gehör mit zunehmender
    Erfahrung geschulter was das Unterscheiden von Tönen und Schlägen angeht. Im Endeffekt ist dein eigenes Empfinden dem Sound gegenüber ausschlaggebend. Jeder hört und interpretiert, das was wir alle hier machen,
    eh anders, wenn auch meistens nur in Nuancen. Mein Tip: Geh so oft wie du kannst auf Messen, in Musikläden und teste vor dich hin. Versuch einmal deine Trommeln durchzustimmen. Du wirst hören, da gibt es viele verschiedene Nuancen die man nicht auf Anhieb sofort hört. Das macht doch auch Spass und man lernt das Instrument kennen.


    Gruß


    Fit

    Wenn bei Stiftung Wahrentest ein Dildo mit Befriedigend bewertet wird, ist das dann Sehr Gut?



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  • Na, da bin ich aber beruhigt : )



    Bin übrigens gerade dabei, meine Tom-Felle auszutauschen.. Allerdings kann ich mich momentan gar nicht so richtig festlegen, was ich als "gut" und "schlecht" empfinde. Ist das am Anfang normal?
    Ich bekomme keinen Unterricht, aber ich denke, um einen Crashkurs im Stimmen zu bekommen, sollte ich mir mal einen für 1-2 Stunden suchen.. Oder was meint ihr?

  • oh nein, jetzt gehts hier mit stimmen los :D


    also, guck dir mal das stimmvideo von matzdrums an, das ist wirklich gut.


    stimmen ist ein neues universum. es dauert ewig, stimmen zu lernen. wenn du stimmen lernen willst, kauf dir ambassador clear felle, wenn du einfach nen ordentlichen sound haben willst, bei dem du kaum stimmen musst: kauf pinstripes. ich weiß, es lachen viele über diese felle, aber sie sind für anfänger, finde ich zumindest, ziemlich geeignet. eben weil man sie so leicht stimmen kann.

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