Bei CD-Aufnahme mit der Band, Becken abkleben????

  • Um das klar zu stellen: Bei Aufnahmen sollte man die Becken nicht abkleben, sie klingen dadurch, gelinde gesagt: nicht besser.
    Aber:

    Zitat

    Holzmichel: "...Er sagte...dass er damit gewisse Obertöne reduziert. - nicht aber Lautstärke.

    Okay: kleiner Selbsttest, man nehme ein handelsübliches Crashbecken und handelsübliches Tape, nun reißt man ein circa 6-8cm langes schmales Stückchen ab, und macht daraus ein T. Dieses T klebt man jetzt nacheinander an die Unterseite des Beckens, zunächst in der Mitte und dann immer weiter nach außen. Man kann feststellen,
    a) dass das Becken immer leiser wird, und immer weniger Sustain entwickelt,
    b) wie gesagt immer abgewürgter klingt, jedoch bei ungünstiger Akustik (bei mir war es der Gewölbekeller einer Kirche) durchaus einen Kompromiss darstellt


    Edit: um nicht nochmal zu posten: die Sachen mit dem Abkleben, hilft dem Threadstarter wirklich nicht, war am Thema vorbei, live kann das manchmal jedoch hilfreich sein, wenn es die Umstände erfordern ( meist sind es dann ja auch die Höhen, die im Ohr klingeln)

  • Servus,


    das Abkleben ändert aber nicht viel an der Lautstärke, sondern allenfalls etwas an der Brillianz und am Sustain. 19" und 20" große Becken sind nun mal eben laut. Die Größe bestimmt bei einem Becken die Lautstärke entscheidend mit. Ich würde daher auch mal mit dem Tonmenschen reden und die Mikrofonpostionen überdenken. Du schreibst von einem Proberaum. das ist eigentlich auch kein besonders guter Ort, um Drums für eine CD-Produktion einzuspielen. Versuch's lieber mal in einem Tonstudio.

  • Also kein Mic-Mangel. OK, aber in diesem Falle sollte man z.B. mal kontrollieren, ob die zu lauten Cymbals nicht ganz einfach durch Übersprechen derselben über mehrere Tom-Stützmics zustande kommen! Wenn Ihr mal einen Part ohne Tommics recorded, und das Ergebnis dann ok ist, liegt es daran, und die OH´s sind unschuldig. Wenn die technische Möglichkeit besteht, dann solltet Ihr idealerweise alle Signale als Einzeltracks recorden, und hinterher die Tomspuren nur noch während der Fills öffnen, den Rest rausschneiden. Falls Ihr zu wenig Inputs habt, kann man vielleicht Submixe machen (Mixer vorausgesetzt), und dort z.B. alle Tommics auf eine Stereo Subgruppe legen, und diese dann aufnehmen. Leider kenne ich Eure technischen Möglichkeiten und das verwendete Equipment nicht, und kann Euch darum keine weiteren Tipps geben.

  • Nochmals: Bitte das Threadproblem nicht falsch verstehen (wollen :D ).


    Wenn Crash Cymbals wie beschrieben viel zu laut sind dann ändert das hier :

    Zitat

    Ich habe auch nur kleine Gaffer-fetzen dran gemacht.

    das Problem nicht wesentlich. Sondern wird eher zu einem schnelleren Ausklingen führen oder genau wie der zitierte Kollege festgestellt hat, Obertöne etwas reduzieren, bzw. Brillianz reduzieren (und nochmals: die Ausklingphase kürzen).


    Natürlich wird ein Cymbal prinzipiell leiser (und muffiger), wenn man mehr ´dranklebt. Aber es klingt eben auch in aller Regel radikal schlechter . Und zwar insbesondere dann, wenn man es so nennenswert abklebt, dass es nicht nur meßtechnisch leiser wird, sondern für unsere Alltags-Ohren HÖRBAR LEISER!


    Dewegen ist es doch völliger Mumpitz :D bei viel zu lauten Crashes als Option anzubieten "laß Deine Paiste Hi-End-Cymbals durch noch mehr Klebestreifen, nach Paiste 101 klingen". Das ist (man verziehe mir) UNSINN. Das kann doch in niemandens Interesse liegen. Schon garnicht für eine schöne Aufnahme. Wir brauchen hier keine Klebe-Physik bemühen. Da wird das Pferd wirklich falsch gesattelt, wenn wir das hier beschriebene Problem so lösen wollen.


    Edits: Only Rechtschreibung

  • Weil die Crash´s auf der ersten Aufnahme mörder laut waren und noch mehr am Mischpult zurück regeln ging fast nicht.
    Habe die Becken fast nur gestreichelt und die Oh´s stehen im Proberaum schon fast an der Decke an!!!


    Habt ihr denn separate Spuren aufgenommen? Wenn nicht, ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen und es müssen neue Aufnahmen gemacht werden.
    Am Mischpult regelt man bei einer Mehrspuraufnahme im Prinzip nichts außer den Preamps und ner Mischung für die Kopfhörer.
    Sollten die OH-Mikros schon ohne Preamps zu viel Pegel bringen läuft irgendwas kräftig daneben!


    Allgemein ist die Kombination "kleiner Raum + Overheads nahe der Decke" eine klangliche Katastrophe.
    Wenn man unbedingt in einem kleinen und relativ schalltoten Raum aufnehmen will, kann man nicht viel auf die Overheads setzen.
    Wenn danach noch künstlicher Hall drüber geleert wird hat man eine Plastik-Aufnahme par excellence!


    Mein Tipp: Geht für die Schlagzeug-Aufnahmen in einen großen Raum (60m² +) und macht später nicht zuviel künstlichen Hall drauf.
    Dann habt ihr auch schöne Overheads, und die Stützmikros an Toms & Becken müssen wirklich nur wenig dazugefahren werden.


    Das Abkleben von Becken würde ich nicht generell ausschließen, damit lässt sich z.B. ein Ride "austrocknen". Kann manchmal ganz sinnvoll sein,
    aber wie bei allen Hilfsmitteln gilt: Du musst wissen, was du damit machen und nicht machen kannst.


    volkerklee

  • wenn die mikros zu viel pegel abgeben gibts dafür einen pad schalter am pult oder den mics selber oder beides.... dass die crashes zu laut sind, kann nicht sein wenn der kerl was von dem versteht was er da macht. komprimieren kann auch eher nicht die ursache sein, denn komprimieren ändert ja nix an der lautstärke an sich sondern am dynamikumfang, dadurch sollten höchstens die trommeln und der raumanteil auf den ohs lauter werden. man sollte zwar auf den kerl im regieraum hören wenn er sagt dass man scheisse gespielt hat, aber sowas wie nicht so hart auf die becken schlagen ist blöder sinn. das ist nicht dein job, sondern der des technikers, das auszubügeln!

    sieg natur.

  • ... und bei Gelegenheit mal Cympads ausprobieren. Wenn es wirklich nur um WENIG Lautstärkeunterschied geht, zeigen die, insbesondere bei großen Becken, sehr ausgewogene Lautstärkereduzierung.

  • Die Frage ist ob der Pegel der Overheads zu hoch ist? Was passiert wenn du die Gain Regler der OH komplett runter gedreht hast??? solltest du dann immernoch einen zu hohen pegel haben was heißt das du die Lautstärke am Pult kaum ändern kannst brauchst du ein pad von mindesten -20db. bei meinem Set höre ich auch ohne gates so gut wie nix mehr von den Becken wenn ich am pult die OH runterdrehe. Ich benutze aber an den Trommeln mics mit Niere bzw hypernierencharakteristik. Die Frage ist wo ihr nacher mit dem Sound hin wollt dh. in welchem Ausmaß benutzt ihr später Gates???
    Ich benutze immer ein leichtes Gate für Toms und Bassdrum. Hatte am Anfang auch das pegelproblem und hab mir dann ein paar dämpfungsglieder besorgt die schaltbar sind (-40,-30,-20 db).
    Habt ihr die Möglichkeit die Spuren nachträglich einzeln zu bearbeiten ???
    Grüße
    Juan

  • Noch 2 Sachen die mir einfallen


    1 wird das Schlagzeug einzeln eingespielt - wenn ja hier lesen wenn nein siehe 2.tens
    wenn es mehrere spuren gibt die aufgenommen werden ist die Lautstärke eh egal da kann er ( Eignung vorausgesetzt) es beim mixen einstellen - wenn er alles mit einer Spur aufnehmt probiert die empfohlene 3 mic Methode - hat bei uns immer wunderbar geklappt



    2 ich würde fast denken euer Mischer nimmt die Band als ganzes mit einer Spur auf und mischt alles übers Pult- dann stehen zu viele Mikros falsch bzw der Raum ist zu klein und die gesang + Ampmics fangen die Becken zu sehr ein



    Glaub wenn du uns mal sagst wie ihr aufnehmt können wir gezieltere Tipps geben

  • Oh, ein Wyhlemer! Gruss an die Ex-Heimat und an euren Basser von Ex-Stammgast Joggel! :D


    Ich vermute, der Raum ist das Problem (zu klein, zu niedrig, nicht akustisch sinnvoll eingerichtet, etc), während ihr alle das Zeugs live einspielt! Da können v.a. grosse Becken wie du sie bedienst schnell mal als zu laut empfunden werden.

  • Klingt seltsam... Becken darf man aber auf keinen Fall abkleben! Pro


    .


    Natürlich darf man Becken abkleben. Man sollte nur wissen, was man tut.
    Der Tip mit den OH Positionen ist gut, aber wie einige schon schrieben: Die Sachverhaltsinformationen sind zu dürftig um gescheit zu antworten!

  • Ja, es kommt keine Beckenpolizei und verhaftet einen - aber wenn ich noch nicht mal in der Lage bin, OHs in der richtigen Lautstärke zu fahren, kann ich auch keine Becken abkleben. Ich würde mir das selber nicht zutrauen. Außerdem hat man dann den Kleber auf den Becken...


    .

  • Nochmals der Tip: benutzt die Glyn Johns oder die Recorderman Methode, wurde hier schon unzählige Male diskutiert. Bei der ersteren Methode kommt ein Overhead drei Stocklängen über die Snare, das andere seitlich 3 Stocklängen von der Snare über die Standtoms. Da die Micros Nierencharakteristik haben kriegt man so nicht das volle Brett von den Becken drauf, weil sie ja nicht direkt über den Becken hängen. Die Overheads müssen L / R verteilt werden. Ich hab bei meinem Setup noch ein BD-Micro und ein Snare-Micro (SM57) dazu und es klingt ausgewogen, obwohl ich auch große Becken habe. Verdammt, ja, ich wollte ja mal ein Soundemo reinstellen. Diese Woche sollte es endlich mal was werden.
    Decke und Wände würd ich aber unbedingt dämpfen mit Noppenschaumstoff oder Bühnenmolton. Betonierte Kellerdecken und -wände haben einfach scheußliche Reflexionen.

  • Direkt unter die Decke hängt man Overheads eigentlich auch nicht, da gibt es viel zu schnell eine Rückantwort. Ich würde meine tueren Becken auch nicht wirklich abkleben wollen, wie soll das denn klingen?? Nee, Nee ... :cursing:

  • Kleben oder nicht? Erlaubt oder nicht? Ich denke erstmal ist alles grundsätzlich erlaubt was zum gewünschten Ergebnis führt. Das Ziel sollte allerdings klar sein und der Mensch am Mischer sollte in erster Linie wissen was er tut, dann wäre es mir persönlich vollkommen wurscht welche Maßnahmen zur Klangbeeinflussung getätigt werden. Endergebnis alleine zählt!
    Ich kann mich an einen Studioaufenthalt Ende der 70er erinnern, professionelles Studio in Düsseldorf, Toningenieur bestand auf Benutzung des hauseigenen Drumsets, das Ding war kpl. mit Zeitungen und Klopapier ausgestopft und komplett heißt hier auch komplett, fast nicht spielbar, kein Rebound, wirklich nix und ein Persileimer hatte dagegen echte Resonanz, die Becken hatten ebenfalls mehr Dämmmaterial als Metall, unglaublich - aber das Ergebnis der Aufnahme entsprach exakt den damals angesagten Drumsounds, die jeder von den Aufnahmen seiner Helden kannte. Wie, warum und weshalb - keine Ahnung, aber der Typ hats halt hinbekommen. Heute würde so jemand wahrscheinlich eingewiesen ;)

  • Nochmals der Tip: benutzt die Glyn Johns oder die Recorderman Methode [...] Ich hab bei meinem Setup noch ein BD-Micro und ein Snare-Micro (SM57) dazu und es klingt ausgewogen, obwohl ich auch große Becken habe. Verdammt, ja, ich wollte ja mal ein Soundemo reinstellen.


    Vielleicht kann ich aushelfen: Glyn John vs. Phonic vs. 20er Crashes ...
    Das ist eine alte Aufnahme meines Lite/Phonic Sets mit 19" + 2*20" Bosphorus Masters Crashes. 2*Rode NT5 Overhead, SM57 an der Snare und Sennheiser e602 vor der BD im Glyn John Style ohne großartige Optimierung der Mikrofonposition. Einfach hingestellt und aufgenommen.


    Enzi

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