Improvisation für Schlagzeuganfänger

  • Hey,
    Ich spiele erst seit wenigen (!!!) Monaten und habe ein echtes Problem.
    Ich habe überhaupt keine Ahnung wie ich ein Solo spielen könnte. ich meine, es langt ja nich einmal auf die toms zu hauen und fertig.
    Ich hab mir schon viele Solo's angeschaut, aber diese "Inspiration" von der viele sprechen kommt einfach nicht. Habt ihr vielleicht tipps, wie ich kreativer in solchen dingen werden könnte bzw. überhaupt irgendeinen tipp für mein problem? Ich hoffe ich bin nicht der einzige looser mit so einem (eher peinlichen) problem.
    Vielen dank im vorraus ;)
    lg

  • Oh man.
    ich spiel selber erst seit 10-11 Monaten Schlagzeug, aber mal im ernst.
    Lern doch ers mal spielen.
    lern techniken.
    lern grooves.
    Übe dein timing
    Spiel nach playalongs.
    Such dir ne band.


    Also n solo weg zu hauen, ist so ziemlich das letzte an was du denken solltest.
    Ich weiß zwar nicht, wieviel Monate gernau du mit ein paar meinst, aber denk mal drüber nach was ich oben geschrieben hab.


    MfG


    Haumi

  • Vielleicht sollte ich nicht solo sondern eher die improvisation sagen...
    Ich hab's überhaupt nicht drauf einfach IRGENDETWAS zu spielen, dass sich einigermaßen gut anhört... Ich kann auch nicht zu einem anderen instrument was einigermaßen okayes spielen. hauptsächlich ist mein problem, nichts freies aus meinem kopf spielen zu können (also einfach mal die toms mitzubenutzen und es sich dann auch noch gut anhört).
    lg

  • Ich glaube das ist normal am Anfang ;)
    Und damit haben bestimmt noch viele Probleme wenn sie schon länger spielen.
    Das wird sich mit der Zeit einfach entwickeln denke ich, einfach immer hören was der drummer deiner lieblingsband so spielt, da lernt man schon viel.
    In meinem Unterricht arbeite ich grade mit diesem Buch, da sind verschiedene Systeme drin, wie man zB die Bassdrumschläge in einem Takt verteilen kann. Ich glaube das Buch hat auch hier im Forum ziemlich gute Bewertungen, vielleicht schaffste dir ja so etwas, oder ein ähnliches Buch an ;)
    Kessel

  • Ich habe Dante Agostini (rosa) damit klappt es ganz gut... nur diese nicht vorhandene kreativität deprimiert nach einer weile wirklich.
    ich habe einen Kumpel, der seit 3 Jahren schlagzeug spielt und er hat solo's, kreativität usw. schon alles drauf. ich weiß,dass das nicht von heute auf morgen kommt.
    Sollte ich einfach mehr üben? ich hab echt keine ahnung was ich noch tun kann. ich habe mit vielen schlagzeugern gesprochen und jeder meinte er hätte SO starke probleme nie gehabt.
    das wird echt deprimierend. :(

  • Du spielst erst seit wenigen Monaten und wunderst Dich, dass Du nicht schon improvisieren kannst? Ich will mich mal vorsichtig ausdrücken: Du bist nicht nur viiieeeel zu ungeduldig sondern auch etwas weltfremd :huh:. Wie lange glaubst Du braucht man, um ein Instrument einigermassen zu beherrschen, so dass man eigene und gut klingende Sachen spielen kann?

    Also, schön locker bleiben 8). Vor allem solltest Du Dir deutlich mehr Zeit gönnen und Dich damit abfinden, dass es ziemlich lange dauern kann, bis man eigene Kreationen hinlegt, die sich dann auch noch gut anhören. Es ist wirklich vollkommen normal, dass man als Anfänger noch keine eigenen Sachen hinkriegt. Eines Tages wird es "Klick" machen, und dann läuft das allmählich besser.


    Wenn Du unbedingt jetzt schon was Kreatives machen willst, nimm doch z.B. einige Deiner Lieblings-Grooves und -Fills und versuche sie mal so aneinanderzureihen, dass ein schönes und flüssiges Spiel entsteht. Wenn Du Dir sowas Stück für Stück erarbeitest, kann es gut sein, dass am Ende neue Variationen entstehen. :rolleyes:


    Was sagt denn Dein Lehrer? Oder hast Du keinen?


    Grüße,
    Kaiser

  • wenn jemand ein paar Monate lang Klavier spielt, dann ist er auch meilenweit davon entfernt improvisieren zu können, genauso ist das beim Schlagzeug
    1. Grundlage für Improvisation ist grundlegende Motorik, also Sticktechnik, Armtechnik, Beckenanschlag usw.
    2. Grundlage ist Koordination, deine Arme und Beine sollten das spielen, was du im Kopf hast und nicht das, was sie halt gerade mal machen ...
    3. Grundlage ist Wissen, du musst sehr viele verschiedene "Elemente" beherrschen, die du zu einem Solo zusammenbauen könntest, vor allem musst du vor deinem geistigen Auge wissen, wie es sich anhören wird, was du spielen willst


    meiner Meinung nach beherrscht man nach ein paar Monaten keine dieser Grundlagen ausreichend für Improvisation ... da hilft nur systematisches Üben, Üben und nochmal Üben, jahrelang


    Syncopation und Jazzschlagzeugschulen generell sind dafür ganz gut aber es gibt auch jede Menge andere gute Schulen, fürs erste aber nicht zu empfehlen


    spiele Playalongs, spiele Lieder mit, die dir gefallen und die du von deiner Technik her spielen kannst und vor allem musst du GEDULD haben


  • 1. Grundlage für Improvisation ist grundlegende Motorik, also Sticktechnik, Armtechnik, Beckenanschlag usw.
    2. Grundlage ist Koordination, deine Arme und Beine sollten das spielen, was du im Kopf hast und nicht das, was sie halt gerade mal machen ...
    3. Grundlage ist Wissen, du musst sehr viele verschiedene "Elemente" beherrschen, die du zu einem Solo zusammenbauen könntest, vor allem musst du vor deinem geistigen Auge wissen, wie es sich anhören wird, was du spielen willst


    Den letzten Punkt finde ich im Zusammenhang mit Deinem "Problem" am wichtigsten. Wie sollst Du improvisieren können, wenn Du gar kein musikalisches Material zur Verfügung hast? Stell Dir vor, Du lernst seit drei Monaten Arabisch - würdest Du Dich da wundern, dass Du noch keinen packenden philosophischen Vortrag aus dem Stegreif halten kannst?


    Außerdem: Wenn Du was Cooles hörst, ist es sehr unwahrscheinlich, dass es improvisiert ist. Das allermeiste, was Trommler fabrizieren, ist entweder komplett komponiert oder höchstens aus eingeübten Bausteinen spontan zusammengesetzt. Man muss schon SEHR gut sein, um mit einer völlig freien Improvisation die Leute begeistern zu können.


    Dein Ziel muss zunächst sein, Dir ein Repertoire an musikalischen "Wörtern" zuzulegen, bevor Du eine dramaturgisch wertvolle "Kurzgeschichte" improvisieren kannst. Zieh Dir Deine Lieblingssachen rein und spiel sie so genau nach, wie es nur geht. Was Du dabei nicht exakt kopieren kannst, ist zu schwer für Dich. Lass Dir von erfahrenen Trommlern Sachen zeigen, die Du selber nicht raushören kannst. Wenn Du ein bisschen mehr kannst, dann spiel zu Songs, die Du gut findest, die Drums so mit, dass Du mit dem Kollegen auf der Aufnahme völlig deckungsgleich bist. Je weiter dessen Drum-Parts von Deiner eigenen Herangehensweise an das Instrument entfernt sind, desto mehr lernst Du.


    Und vor allem: Gib nie auf! Vieles dauert länger, als Du vorher denkst.


    .


  • In meinem Unterricht arbeite ich grade mit diesem Buch, da sind verschiedene Systeme drin, wie man zB die Bassdrumschläge in einem Takt verteilen kann. Ich glaube das Buch hat auch hier im Forum ziemlich gute Bewertungen, vielleicht schaffste dir ja so etwas, oder ein ähnliches Buch an ;)
    Kessel


    Moin,


    der Vollständigkeit halber füge ich mal noch einen Link ein: Buchbesprechung New Breed ;)


    LG

  • Such Dir einen Schlagzeuglehrer. Er wird Dir zeigen wie man Schlagfolgen und verschiedene Rudiments erlernt, versteht und am Schlagzeug umsetzen kann.
    Hast Du da die richtigen Grundlage und Sicherheit auch in Form von Automatismen wirst Du auch nach und nach improvisieren.


    New Breed finde ich für Anfänger nicht so gut. Würde da eher Stick Control sowieso und Udo Dahmen´s Drum Book empfehlen.


    Wichtig ist für Dich Ausdauer und Geduld beim Üben und Erlernen, ein Lehrer wird Dir den nötigen Motivationsschub geben.
    Weiterhin viel Spaß.

  • Ich hab's überhaupt nicht drauf einfach IRGENDETWAS zu spielen, dass sich einigermaßen gut anhört...

    nur diese nicht vorhandene kreativität deprimiert nach einer weile wirklich.

    Hey,


    nur die Ruhe, das haben Dir ja alle schon gesagt. Für das, was Du suchst, braucht man zwei Dinge:
    1. die musikalische Idee und 2. die Technik, um sie umzusetzen.


    Für letzteres brauchst Du nicht Monate, sondern Jahre. Für ersteres brauchst Du viel Hörerfahrung. Ich hatte, als ich mit den Drums anfing, jede Menge Ideen. Die stammten aber aus 6, 7 Jahren Bandspiel als Keyboarder. Da hatte ich immer verfolgt, was die Trommler da so machen. Also: Ruuuuuuhig bleiben. :)


    Noch'n Tipp: Jeder hat diese Kreativitäts-Frustphasen. Mir hilft dann oft, das genaue Gegenteil zu machen: Zum Beispiel 10 Minuten lang einen coolen Groove zu spielen (egal, wie komplex oder simpel!) und dann schau mal, was passiert. Viele Drummer haben von Glückmomenten gesprochen, wenn man auf "Autopilot" läuft. Aus solchen Momenten kann dann auch mal was Neues entstehen, alles andere wird krampfig. Krampf und Kreativität haben aber nur die ersten beiden Buchstaben gemein.


    Viel Geduld und dann viel Erfolg wünscht Dir
    Hajo K

  • Viele Drummer haben von Glückmomenten gesprochen, wenn man auf "Autopilot" läuft. Aus solchen Momenten kann dann auch mal was Neues entstehen, alles andere wird krampfig.


    ich persönlich achte auf diese signale, die du mit "Glücksmomenten" beschreibst. das ist ein ziemlich einfacher vorgang in unserem kopf. eine gehirnhälfte ist für die mechanische abfolge von (erlernten) bewegungsabläufen zuständig. gelingt es beim lernen, üben oder im "automodus", den für die kreative steuerung der bewegungen zuständigen teil in der anderen gehirnhälfte zu aktivieren, entsteht eine elekrochemische brücke zwischen beiden gehirnzentren, die für solche "Glücksmomente" sorgen können. mindestens aber empfindet man befriedigung oder ist positiv erstaunt. diese "selbstbelohung" kann entweder zu einer selbstüberschätzung führen oder aber im normalfall stimulierend wirken. in jedem fall aber wird das gehirn trainiert.


    das kann man auch in vielen anderen bereichen beobachten, zb. sehr gut beim tanzen. hoppelt jemand nur aneinandergereihte moves ab oder verbindet jemand die erlernten moves im zusammenspiel mit der musik kreativ vielleicht auch zu neuen elementen?


    dass man sich in trance tanzen oder trommeln kann (auch ohne drogen liebe kinder *g*), sollte ja hinreichend bekannt sein :)


    nicht ausgebildete oder trainierte gehirnzentren sorgen für genau den effekt, den der kampfkeks oben beschrieben hat. er hat sich zwar im laufe der monate bewegungen angeeignet. diese lassen sich jedoch nicht von der kreativabteilung abrufen. das ist nach einer so kurzen zeit ohne entsprechende "vorbelastung" auch völlig normal.


    crudpats hat es oben schon sehr treffend beschrieben: man kann zwar relativ schnell bei entsprechendem training eine sprache erlernen, aber damit spielerisch umzugehen, ist dann nochmal ein quantensprung.


    ein schlagzeuglehrer kann helfen beim erlernen der technik und bewegungsabläufe. und er kann wichtige hinweise darüber hinaus geben, nämlich wie man den weg zum spielerischen umgang des erlernten lernen kann.


    beispielsweise hat mein lehrer vor mehr als 20 jahren - und noch bevor ich mich überhaupt an das set setzen durfte - etwas gesagt, was sich mir für alle zeiten eingebrannt hat: "Wenn Sie dabei (anmerk: beim üben) an Ihren leeren Kühlschrank und ans Einkaufen denken, brechen Sie ab, legen Sie die Stöcke hin und gehen Sie einkaufen!"


    das muss man auch erstmal üben und erlernen!


    es reicht nicht, mit den sticks im anschlag auf takt 16 zu lauern, um dort auf ein tom zu dreschen ohne die musik zu fühlen oder verstanden zu haben. je weniger man in der lage ist, sich auf musik im allgemeinen einzulassen, um so länger wird es dauern, damit selbst spielerisch umgehen zu können.


    auf dem weg dahin wünsche ich viel erfolg und viele "Glücksmomente" :)

  • Du solltest nichtz so hektisch sein. Nimm dir Zeit, du spielst ja erst ein paar Monate. Es wäre sehr gut wenn du Unterricht nimmst. Vieleicht solltest du mal nach einem guten Lehrer/Schule ausschau halten. Oder dir wenigstens ein gutes Buch besorgen. Wenn du zb Rock spielst kann ich dir dieses Buch wärmstensempfehlen: http://www.thomann.de/de/voggenreiter_rock_drumming.htm Ansonsten wenn es um Bücher geht mal die Suche benutzen.
    Übst du Paradiddles? Also die davon die Grundschläge zb LLRR,RRLL,RLRL,LRLR? Wenn nicht dann solltest du das dringend üben, denn die braucht man dringend für Solos und Fills. Um flüssig spielen zu können.

  • Ich kann dich verstehen!! Ich spiele jetz seit einem Jahr und immer wieder merke ich, was für eine Pflaume ich eigentlich bin, wenn ich mir hier so ein paar Mitdrummer ansehe bzw. anhöre....!!
    Ich kriege auch verdammt viele Sachen nicht hin, wo ich mir so denke, dass müsste ich eigentlich als erste gelernt haben.... :thumbdown:


    Gruß Proske

  • Meine Inspiration beim Drummen kommt aus der Musik die ich höre.
    siehe : LED ZEPPELIN
    wenn du musik fühlst und dir manche drumsolos anschaust dann kommt das mit der zeit.
    allerding muss ich den anderen zustimmen. spielen lernen ist immer wichtig.
    was ich empfehlen kann sind seiten wie stickcontrol.de und freedrumlessons.com
    da bekommst de genug infos über solche sachen , da lernst de n paar coole takte und auch rudiments und paradiddle.
    die takte die du da gezeigtbekommst, kannst de dann auch noch mit phantasie ausbauen.
    mal n kleinen break hier mal n doublestroke da usw.
    also die seiten haben mir auch geholfen.
    viel spaß damit.

    "Gitarre kann man lernen, Schlagzeug muss man sich erarbeiten“ John Bonham
    :thumbup: Keep on ramble :thumbup:


    Wie pflege ich immer so schön zu meinen Lehrern zu sagen : '' Ich bin Drummer, was ich nicht brauche, schlag ich mir aus dem Kopf! '' =)

  • Also mir hats extrem geholfen, dass ich relativ früh in einer Band angefangen habe.
    Such dir jemanden der Gitarre spielt und mach einfach mal BUMM TSCHACK BUMM TSCHACK.
    Der Rest kommt von alleine. Versprochen! :)
    Und was manche am Anfang verwechseln... es ist Musik und keine mathematische Formel die es
    zu lösen gilt. ERLAUBT IST WAS GEFÄLLT (und zu der betreffenden Mucke passt). ;)

  • Hallo,


    ohne Grundlagen zu improvisieren und dinge spontan zu spielen die sich gut anhören ist ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn du in einer Musikschule lernst, bist du vermutlich nach 1-2 Jahren soweit, wie du jetzt schon sein willst (ich geh jetzt mal von einem Standard-Student aus der Unterricht gibt). Wenn du Autodidakt bist, kommt das Ganze mehr darauf an, was du dir selbst beibringst. Ich für meinen Teil hab von der ersten Minute an improvisiert. Das hat sich die ersten 3 Monate auch nicht besonders gut angehört, nach 12 Monaten wurde ich als Schlagzeuger legitimiert (von anderen Musikern). Seitdem hab ich an meinem Spiel nicht viel verändert, hab nur durch Übung etwas mehr speed und timing hinbekommen. Dafür fehlt es mir klar an Technik, Microtiming und anderen Dingen, die mir vermutlich nur ein Lehrer beibringen kann. Zudem müsste ich, um wirklich besser zu werden, auch deutlich mehr Praxis haben (üben oder einfach spielen).


    Viele Wege führen nach Rom. Die Dante Agostini hab ich auch selbst durchgespielt. Mein Tip: Hab mehr Geduld, und spiel soviel du kannst. Ob du irgendwas übst, einfach frei spielst oder in ner Band spielst, hängt vom eigenen Geschmack ab. Alles bringt dich weiter, aber jede der 3 Möglichkeiten hat seine Grenzen. Und wenn du in 1-2 Jahren je nach Lerngeschwindigkeit und Menge an Spielpraxis noch das gleiche Problem hast, sprich mal mit einem anderen Drummer (möglichst deutlich jenseits der 20) über dein "Problem". Ein praktisches Problem kann man am Besten in der Praxis lösen.

  • was hajo-k mit den frust phasen meint, kann ich bestätigen.
    Ich hab mal so vor mich hingespielt und dann kamen mir völlig neue ideen n kleinen fill oder so einzubauen.
    ISt sehr überraschend.
    Nur man sollte das dann üben, nicht das man es gleich wieder vergisst

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

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