Standard-Rudiment - ich werd nicht schneller

  • Ein nettes Hallo - ihr kennt ja sicher alle die Standard-Rudimets, zu sehen z.B. hier --> http://www.drumsolos.tv/rudiments-the-open-roll.html


    Ich bezeichne mich mal als leicht fortgeschrittener Anfänger aber ich werd einfach nicht schneller dabei.


    rrllrrllrr geht ja ganz ok, aber vom "Wirbel" wie der in dem Video so toll gezeigt wird bin ich noch meilenweit entfernt . (mit rlrlr dagegen krieg ich nen Wirbel hin).


    Was mach ich falsch? Bin ich zu ungeduldig? Muss ich mehr üben ? [Ja ich weiß, üben üben üben]


    von einem ultraflotten rrllr llrrl usw. wollen wir mal noch gar nicht reden.


    Ich hab das Gefühl ich mach was mit der Technik falsch. Danke schon mal für Eure Antworten.


    Gruß, sony

  • Zitat

    Bin ich zu ungeduldig? Muss ich mehr üben ?


    Mit Sicherheit und mit Sicherheit, also zweimal "JA" ;)


    Desweiteren bin ich mir fast sicher, dass Du zu schnell anfängst, spiel die mal mit 50 bpm... ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Schau dir mal die Hände vom Gerald bei der Übung an...


    Du wirst wahrscheinlich bei deinem rlrl pro Schlag die ganze Hand ausholen, bzw. immer mit den fingern arbeiten...
    ...im Video (also bei rrll) wird der erste Schlag aus dem Handgelenk und der zweite Schlag mit den Fingern gespielt.


    Langsam anfangen, langsam Tempo steigern... wenn man ab einer Geschwindigkeit vom aktiv gespielten auf "passiv" - nur noch den ersten Schlag gespielt und 2. Schlag nur als Rebound ausnutzen - hin und wieder zurückwechselt, spricht man auch von "Mühle"... (nur mal so am Rande)


    Beide Schläge der Doubles sollen gleich klingen und das erfordert schon lange Zeit Übung... Falls dein erster Schlag immer lauter ist als der Zweite, hilft es eine solche Übung zu proben:

    Code
    |: RLLR :|


    Damit das ganze mit Links geführt auch gut läuft auch:

    Code
    |: LLRR :| und
    |: LRRL :|


    Viel Erfolg!


    Edits: Smileys und Rechtschreibung

  • Danke für eure Turboschnellen Antworten.


    Beruhigt mich alles ein wenig was ihr so schreibt [jetzt krieg ich nich mal ein smiley rein grrrr]


    Zitat: ... wenn man ab einer Geschwindigkeit vom aktiv gespielten auf "passiv"
    - nur noch den ersten Schlag gespielt und 2. Schlag nur als Rebound
    ausnutzen - hin und wieder zurückwechselt, spricht man auch von
    "Mühle"... (nur mal so am Rande)


    Danke. Hilfreich.


    Zitat: .... Desweiteren bin ich mir fast sicher, dass Du zu schnell anfängst, spiel die mal mit 50 bpm...



    Jaaa, ich fang ja schon langsam an - da klappts ja auch ... aber ich hab schon verstanden: Üben , üben.


    Wie gesagt: Eure Antworten machen mir Mut - ich werd weiter üben.


    Gruß,


    sony

  • Aha. Wow. Dann (noch mehr) "Respekt".


    Aber sollte ich das mit Rebound irgendwann mal gut hin bekommen wäre das auch nicht schlecht - oder?


    Wenn ich dann weiter nach Perfektion streben will kann ichs ja wie Gerald üben.


    Oder soll ich mich von dem Rebound-Gedanken lieber gleich verabschieden?

  • Oder soll ich mich von dem Rebound-Gedanken lieber gleich verabschieden?


    Falls nach matzes Video noch fragen offen geblieben sind:
    Den Rebound nutzt man eigentlich immer in gewisser weise, weil der einem hilft, den Stick wieder hochzubekommen. Bremst man den Stick direkt am/im Fell, so leidet die Gesundheit von Equipment und Körper.
    Die Bezeichnung aktiv und passiv gibt es meines wissens so nicht, ich wollte damit nur klarmachen, dass man halt den zweiten Schlag selbst ausführen kann (so wie Gerald das im Video macht), indem man zum Beispiel mit den Fingern den Stick nach unten "zieht" (was aktiv wäre) oder (und jetzt kommt die passive Technik) durch einen etwas anderen Druck auf dem Stock der Rebound vom ersten Schlag zu einem zweiten Schlag (oder noch mehr Schlägen (siehe Presswirbel)) umgeleitet wird.


    Ich finde man sollte beide Techniken gut beherrschen. Damit man da hin kommt hilft nur mit den oben genannten Tricks zu üben, üben, üben...


    Edit: Dafür würde ich auch einen Lehrer empfehlen, der dir auf die Finger schaut. Achte zumindest aber auf das, was dein Körper dir sagt. Wenn dir etwas weh tut, machst du es falsch, mindestens aber zu schnell. Die Muskel müssen locker und nicht angespannt sein, sonst spielst du dich ins Krankenhaus. Langsam anfangen!!!

  • Die Muskel müssen locker und nicht angespannt sein, sonst spielst du dich ins Krankenhaus. Langsam anfangen!!!


    sicherlich müssen die Muskeln dabei locker bleiben, ich aber sitze zum beispiel den ganzen rum und übe sehr langsam die Handbewegung eines stinknormalen Single Strokes, jedoch mit angespannter Muskulatur, weil ich das Gefühl hab, dass die Muskeln irgendwann so eingespielt sind, dass es "von ganz allein" funktioniert. Ich hoffe man versteht was ich meine... falsch oder gar nicht so doof gedacht?

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

  • Meiner bescheidenen Meinung nach, kostet es den Körper überwindung neue Bewegungen zu lernen. Deswegen muss man sich Anfangs stärker in die richtigen Positionen zwingen (was natürlich nur mit den Muskeln geht. Aber dabei sollte man die Muskeln nach möglichkeit nicht verkrampfen). Irgendwann kennt der Körper die Bewegung und "wehrt" sich nichtmehr, wenn man lange genug langsam und stetig wiederholt geübt hat.
    Manchmal passiert mir das auch, dass ich krampfhaft (deswegen heisst das wohl so) versuche über meinem Limit zu spielen. Da merke ich aber recht schnell, dass sich meine Muskeln statt locker zu bleiben eben verkrampfen. Und das ist nicht Gesund. Also runter mit dem Tempo für diese Übung.
    Ein Beispiel: Spiele ich mit einer Technik 4 schnelle Schläge hintereinander, so hab ich kein Problem. Spiele ich mit der Technik immer weiter im gleichen Tempo Schläge hintereinander, dann merke ich nach 6 Schlägen, dass das nicht klappt, nach 8 schlägen, dass sich die Muskeln nach und nach verkrampfen, nach 16 Schlägen tuts weh, nach 32 Schlägen bin ich beim halben Tempo und es tut immer noch mehr weg und nach 100 schlägen ist mein Arm abgefault.. ;)


    Ich denke so wie du auch, dass vieles nach und nach von alleine kommt. Dafür muss man dem Körper aber Zeit geben. Denn wenn man bei einer Technik immer verkrampft geübt hat und zu früh das Tempo gesteigert hat, ohne das man vorher das Ziel der lockerheit bei niedriger Geschwindigkeit erreicht hat, wird man die nie locker spielen können, weil der Körper sich einen falschen Bewegungsablauf einprägt.


    Edit:
    Im Buch Stickcontrol wird zum Beispiel deshalb empfohlen, jede Übung die dort abgebildet ist in einem Tempo 20 mal zu wiederholen und erst dann das Tempo langsam zu steigern. So nimmt man die gewonnene Lockerheit in der Technik von der langsameren Spielweise in die schnellere Spielweise mit.
    Bei manchen Rudiments wechselt auch die Technik zwischen verschiedenen Geschwindigkeitszonen. Das sind dann gemeine Barrieren, die es zu überwinden gilt. Da merkt man, man kommt mit der einen Technik nicht weiter, aber die andere hat man noch nicht entwickelt. Da spiele ich am Rand dessen, was ich kann solange, bis sich die Technik irgendwann automatisch umstellt. So war es bei mir schon mehrmals - was aber immer lange dauert. (ich möcht garnicht wissen, wieviel Zeit ich schon Rudiments geübt hab). Dann kann man mit der neuen Technik in ganz neue Geschwindigkeitsregionen vorstossen, sie aber auch wieder beim langsameren üben bewusst nutzen um die übergangszone zwischen den Techniken zu vergrössern und dem Körper beim abspeichern des Bewegungsmusters zu helfen.


    Die Ideen sind im übrigen nicht alle von mir. Für Handtechnik ist die DVD "Jojo Mayer - Secret Weapons for the modern Drummer" ein starker Tip.


    Schönen Gruß
    Andre

  • Rudimente üben tu ich eigentlich gar nicht, muss ich sagen. obwohl ich letztens durch einen kollegen hier aus dem forum eine sehr sehr coole möglichkeit kennengelernt, rudiments zu üben: die rudiments als groove auf HiHat, Snare und BD spielen! ismit BD ist am anfang schwer klar zu kommen, aber die kann man ja erstmal weglassen! ich hab jetzt mit nem paradiddle angefangen. es macht auf jeden fall mehr spaß, wenn man sowas direkt ins spiel einbringen kann, las nur stur auf der snare oder so zu üben! ich hab wie gesagt bisher nur den paradiddle geübt, stellt sich die frage, wie das mit dem rest läuft. mich würde dabei mal interessieren, ob es irgendwo sowas wie ne tabelle gibt, die zeigt, wie man rudiments am besten auf das set verteilt... also zumindest auf HH, BD und Snare...

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    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

  • Rudiments auf Set verteilen ist eigentlich ganz "einfach" zu realisieren. Links auf ein instrument, Rechts auf ein instrument, bassdrum durchgehend (oder anderes Oszinato) oder Bassdrum auf R und linke Hand auf L und Rechte hand 8tel auf Hihat oder sowas...
    Lass deiner Kreativität freien lauf!
    Zu spielen ist das unter Umständen aber sau schwer, auch wenn man das Rudiment eigentlich beherscht ist die Koordination am Set nochmal wieder was ganz anderes.

  • das ist ja das tolle, Rudiments ablesen und spielen (nur spielen, nicht fließend beherrschen) macht das üben langweilig! So kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen und wie gesagt es ins Spiel einfließen lassen! Das sture üben löst bei vielen lange weile aus, so auch bei mir! wenn man da etwas kreativer werden kann, fördert das meiner meinung nach den Spaß und man lernt trotzdem die rudiments!

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  • Du wirst es in jedem Lehrbuch finden, einfach in jedem: Geschwindigkeit kommt von alleine !


    Dieser Spruch ist so alt, wie metusalem....und er ist einfach wahr !!!!! leider wird er selten berücksichtigt. Schaue dir doch die großen Cracks an. Warum spielen die so cool, geil. Warum? Nicht weil sie z.t. super schnell spielen (das können sie mit den Jahren sowieso), nein weil sie präzise spielen. Deshalb würde ich mir nicht um Geschwindigkeit Gedanken machen. Das ist der falsche Ansatz, glaubs einfach (oder auch nicht).


    Ich gebe zu, ich habs früher auch nicht geglaubt und eigentlich falsch geübt. Also der Doublestroke (die Mühle) hat so ca. 2 1/2 Jahre gedauert, bei 3Std. oder mehr Rudiments üben am Tag, bis es so einigermaßen akzeptabel war. Würde mich da selbst als mittelmäßig begabt einstufen. Nur mal so, als zeitlicher Anhaltspunkt.


    PS: Wenn dir das zu langweilig ist, übe doch mal Paradiddle aufgeteilt zwischen Hand und Fuß, sprich SN und BD. BD SN BD BD SN BD SN SN
    dazu dann später viertel oder achtel mit der freien Hand auf HH oder Becken.....verdammt gute Übung für viele Sounds. :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von nobby ()

  • Danke, ich glaubs (jetzt auch ;) ).


    Danke auch für den zeitlichen Rahmen mit den 2,5 Jahren - das macht ja Mut - ich bin also kein "Versager" wenn ich es nach ein paar Wochen noch nicht 100% drauf habe.


    Überhaupt: Alle Beiträge waren mir echt hilfreich und haben mich weitergebracht. Super Klasse ist das hier - muss ich schon sagen.


    Gruß, sony

  • Hi Sony, mir gehts da nicht anders. Ich übe und übe und übe und die Fortschritte sind nur minimal.
    Ist schon richtig was nobby sagt. Gutes Spielen zeichnet sich durch Präzision (Microtiming) aus, nicht durch schnelles Geballer.


    Gruß
    Joe

  • mmh..., ich uebe taeglich etwa 1/2 bis 3/4 Stunde. Wenn nobby taeglich 3 1/2 Stunden Rudiments geuebt hat und es nach
    2 1/2 Jahren "einigermassen akzeptabel" war, dann wuerde es sich in meinem Alter ja gar nicht mehr lohnen ueberhaupt
    damit anzufangen. ;)


    Gibt's da keine Pillen oder so?


    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • mmh..., ich uebe taeglich etwa 1/2 bis 3/4 Stunde. Wenn nobby taeglich 3 1/2 Stunden Rudiments geuebt hat und es nach
    2 1/2 Jahren "einigermassen akzeptabel" war, dann wuerde es sich in meinem Alter ja gar nicht mehr lohnen ueberhaupt
    damit anzufangen. ;)


    Gibt's da keine Pillen oder so?


    - Juergen -


    genau, lass es lieber gleich sein... :D eine halbe Stunde ist sehr wenig, da sind die Finger und Handgelenke gerade mal warm..
    vllt. war es auch nach 1,5 Jahren schon "ziemlich gut"....kann man in der Rückschau schwer nachvollziehen...aber sehr viel schneller gings glaube ich nicht.
    Die ersten zwei jahre habe ich jedenfalls nicht am Set gesessen, sondern nur kleine Trommel gespielt...
    Ich war allerdings schon 20 als ich das zweite mal mit dem Thema Trommeln angefangen habe und ich wusste dann was ich wollte...
    das erste mal mit 9-11 Jahren wusste ich es nicht....oh wunder... :(

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