Elektro-Paranoia

  • Wie kann man vorgehen, wenn einer (ich) folgende Paranoia entwickelt?


    Ich habe seit ich hier lebe einen vorher nicht für möglich gehaltenen Verschleiß an Elektrogeräten.


    Zunächst dachte ich Schuld wären, die No-Name-Netzstecker-Leisten mit Schalter die ich mit nahezu allen Stromverbrauchern eingesetzt hatte. Da schrieb ich schonmal einen Post und einhellige Meinung war, die sind schuldlos. Trotzdem hatte ich mich (bzw. unsere Geräte :-)) von den meisten getrennt.


    Was "Hier" immer wieder passiert:


    Gerät eingeschaltet. Kaputt!

    Hifi-Geräte, Waschmaschine, zig musikelektronische Geräte (einmal ein super-teures Gerät, für dasses weltweit nur noch 2 Ersatzplatinen in Japan gab, da kommt Freude auf), 4 externe Netzteile,
    Motherboard beim einem Rechner, Feuer im Netzteil beim anderen, steckdosenbetriebene Wecker (dieser etwa zeitgleich, was Zufall sein kann mit der soeben ausgebauten Heizungsplatine siehe unten) etc. etc.


    Ich komme hier locker! auf eine Auflistung von 10 - 15 Geräten in 10 Jahren. Viele (die deutliche Mehrzahl) davon beim Einschalten vernichtet - andere, deutlich weniger - im laufenden Betrieb. Die meisten behalten die Netzspannung, Betriebs-Led leuchtet, aber "Steurerungssplatinen-Bauteile" etc. kaputt.


    Kurioserweise keines! (soweit ich das überpüfte) durch Exitus einer geräteinternen Sicherung. Das kannte ich von bisherigen Wohnsitzen. Das die interne Sicherung abschmort um das Gerät vor schlimmerem zu bewahren. Die tauschte man dann aus, und alles war prima. Hier ist das aber nie! der Fall. Stets sind diese Intakt. Meist und sichtbar hingegen das Abrauchen von Elkos, Kondensatoren, Chips etc. etc.


    Ich habe nun heute wirklich die "Wahnvorstellung" :( das was nicht stimmt, nachdem von unserer Heizungsanlage die Platine durchschmorte und der Techniker sagt, die hat er bisher noch nirgendwo kaputt gesehen. Natürlich auch hier die beiden Sicherungen intakt. Schmorspuren aber an einem Kondensator. Schön, der Winter naht, dass paßt.


    In den letzten Jahren ließ ich mal einen Freund von mir just for fun die Spannung messen. Der sagte "stimmt sogar bis auf die Komma-Stelle".


    Welche Überprüfungsmethoden bzw. "Klärungsmethodik" würdet Ihr vorschlagen? Bevor ich völlig an den bösen Einfluß von Voodoo oder Aliens ;) glaube... gibt es noch irgendeine rationale Erklärung die mir nicht einfällt? Ich bin fast üebrzeugt, dass mich Betriebsblindheit an der Klärung hindert. Es muß doch eine logische Erklärung geben!


    Wichtig zu wissen: hier wurde nichts schwarz gemacht. Die gesamte Elektrik wurde vor 10 Jahren zum Einzug offiziell von grundauf erneuert von offiziellen Meisterbetrieben.

  • Hm.


    Schon gemessen ob da Saft auf dem Schutzleiter ist?


    Irgendwelche Betriebe in der Nachbarschaft?

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Versichert?!


    Wenn ja könnte die Versicherung Interesse haben das zu klären (Fachman, Prüfgeräte, Langzeitmessung).

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Betriebe in der Nachbarschaft? Keine.


    Es gibt auch kein Flackern bei Glühbirnen oder ähnliches... wo man vielleicht das Gefühl haben könnte die Spannung schwankt. Die einzige Abnormalität ist die unglaublich hohe Ausfallrate von Elektronik-Geräten jeglicher Art.


    Mit der Versicherung... da müßte ich nachlesen.

  • Als ich noch bei Mutti gewohnt habe, hatten wir das auch, altes Haus, alte Leitungen - aber was sich dann irgendwann rausstellte (nachdem wir Jemanden von der Stadt bestellt hatten) war, dass einfach die Spannung die an unserem Haus anlag zu hoch war, und deshalb ging immer alles kaputt.... Vielleicht mal bei der Stadt anrufen ?

    sieg natur.

  • Zitat

    Als ich noch bei Mutti gewohnt habe, hatten wir das auch, altes Haus, alte Leitungen - aber was sich dann irgendwann rausstellte (nachdem wir Jemanden von der Stadt bestellt hatten) war, dass einfach die Spannung die an unserem Haus anlag zu hoch war, und deshalb ging immer alles kaputt.... Vielleicht mal bei der Stadt anrufen ?


    Nur um sicherzugehen: und dann würde mit normaler Messtechnik hier trotzdem die reguläre Netzspannung aus unserer Steckdose angezeigt? Denn wie gesagt, wir hatten hier mehrfach mit einem Meßgerät diverse Steckdosen getestet. Alles wurde korrekt angezeigt.

  • Das weiss ich nicht mehr genau, es war jedenfalls auch so, dass z.b. Strom aufm Netzwerkkabel des PCs war, da die Abschirmung irgendwie im Sack war... einmal bekam ich von der Heizung einen gewischt etc... Ich kenn mich mit Elektrotechnik nicht so super aus, aber ich denke, wenn die Spannung stimmt hat man noch nicht alle Fehlerquellen ausgeschlossen.

    sieg natur.

  • Naja, vorrausgesetzt, es gibt tatsaechlich ein Problem mit Ueberspannungen, dann kann es sein dass man (Dein Kumpel)
    da ueber einen kurzen oder auch mittelfristigen Zeitraum die normale Nennspannung misst. Aber kurze Überspannungsspitzen
    sog. Transienten entgehen einem dann. Es gibt entsprechende Testgeraete, die solche Impulse anzeigen koennen.
    Muss ich mal raussuchen, ich kann mich da auf jeden Fall an eine Bauanleitung erinnern.


    Man kann beim Energieversorger auch Geraete ausleihen, die die Spannung einen laengeren Zeitraum aufzeichnen.


    Was dagegen spricht, ist allerdings, dass dieses meistens jeweils bei Einschalten passiert.


    Ich koennte mir durchaus ein Worst-Case Szenario fuer die besagten Steckerleisten zurechtlegen, wenn die
    Zuleitung relativ hochohmig ist und an der Steckerleiste eine induktive Last, also etwas mit dicken Spulen
    wie relativ starke Transformatoren oder Motore, haengt. Aber sowas faellt z.B. bei der Heizung wohl aus.


    Wie sieht es denn bei den Nachbarn aus?



    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • Zitat

    Hattest Du eine Langzeitmessung gemacht, ggfs. über mehrere Tage? Das ist wie bei einem Lautsprecher, ein guter Peak reicht!


    Das überlege ich schon länger. Mein Problem: bisher sagte mir jeder Handwerker, jeder! "kann nicht sein, bei Ihnen ist alles OK." Ich bin aber sicher, dass diese hohe Verlustquote nicht normal ist. Vielleicht statistischer Zufall (Ausreißer nach oben) - aber niemals normal sondern, weit überdurchschnittlich.


    Nein, bei Nachbarn ist nichts! Nur in diesem Haus.


    Aber nochmals: die Steckerleisten nutze ich schon länger nicht mehr! Aus purer (neurotischer :D) Vorsicht, da ich diese zunächst im Verdacht hatte.


    Ich weiß auch manchmal nicht ob ich manche Äußerungen falsch gewichte... man kommt schnell in so eine betriebsblinde Sichtweise oder gar Paranoia ;) . Bei diversen "Steuerplatinen"-Schäden nicht nur heute die Heizung, auch damals bei meiner Recording-Maschine, wurde immer noch eingehender Prüfung gesagt: so einen Schaden bzw. "diesen Schaden (dass dieses Bauteil abschmiert) hatten wir bei diesen Platinen vorher noch nicht". Oder "wir haben niemals in unserer Firmen-Geschichte ein Gerät ein 3/4 Jahr repariert so wie bei ihrem Geräte-Schaden, um es wieder zum Laufen zu bringen, dass darf ich ihnen sagen!"
    Ich weiß nicht ob das nur Sprüche sind... um mir als Kunden ein schlechtes Geiwssen zu machen (so nach dem Motto: nur bei ihnen passieren so komische Ausfälle - vielleicht sind ja sie schuld und seien sie schön devot, weil ich es ihnen gnädigerweise repariere) oder ob solche Äußerungen wenn sie wahrhaft sind nicht doch genau meine Befürchtung bestätigen, das hier vielleicht doch irgendwas im "System" nicht stimmen könnte.

  • Hallo,


    zum Thema Voodoo: gibt es den Fall, dass Personen, die angespannt sind, so etwas - dann allerdings auch beim Einschalten - auslösen können oder ist das Quatsch und es liegt am Stromnetz?
    Man kann sich ja dank Aufladung (Laufen über knisternden Kunststoffteppich) auch an Personen eine wischen lassen. Ist nur die Frage, ob das genügend Saft für das Abfackeln von Elektrogeräten ist. Als Grundschulelektriker fehlen mir da die Kenntnisse.


    Noch mehr Voodoo: wenn es auch in der Nachbarschaft, ja in der ganzen Gegend auftritt - kann so etwas über "Elektrosmog" im weitesten Sinne (Radiowellen, Funkverkehr, etc.) gefördert werden?


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Ich habe im fraglichen Zeitraum massenweise Glühbirnen im Bad beim Einschalten abgefackelt und bestenfalls einem Verstärker den Schalter ausgeblasen. Ok, ein Mutterbrett gab auch seinen Geist auf. Wenn ich jetzt noch den Verstärker der Holden und deren Glühbirnen dazu zähle und mich an mein Fahrrad-Rücklicht erinnere, dass binnen eines kurzen Zeitraumes ständig kaputt ging und danach jahrelang nie wieder ... vielleicht statistisch einfach im normalen Bereich? Voodoo as usual?

  • Zitat

    Ich habe im fraglichen Zeitraum massenweise Glühbirnen im Bad beim Einschalten abgefackelt


    das habe ich auch... wie viele andere. Aber das sind Peanuts die an unserer beider! "negativen Aura" liegen, Jürgen... hahaha. :D


    Meine "Fälle" sind monetär deutlich schmerzhafter und es fällt mir hier viel schwerer diese als "normal" zu werten. Aber ich kann natürlich irren und möglicherweise ist es bei jedem so.


    1.) Motherboard verbrannt (Rechner 2 Tage alt)
    2) Netzteilbrand beim Einschalten! bei anderem Rechner (inklusive Feuer! im Netzteil)
    3.) Elkos verbrutzelt beim Einschalten! auf Motherboard einer High-End-Recordingmaschine (angeblich so noch nie passiert - aber Elkos könnten theoretisch verbrutzeln, und dass sei dann statistisch eben bei mir passiert)
    4.) Anderer schwerer (angehender Totalschaden) Platinendefekt beim Einschalten (Monate später) desselben Gerätes.
    5.) Waschmaschinen-Steuelektronik Platinen-Schaden (kann man schwer beweisen, da dann viele halbseriöse Reparaturfreaks sagen: "Reparatur lohnt nicht mehr, kauft doch bei mir eine neue")
    6.) Heizungs-Steuerungsplatinen-Schaden (Kondensator verbrannt/verpufft - angeblich so mit dieser Platine noch nicht vorgekommen)
    7.) Vier! externe Netzteile kaputt (Ok, die waren billig, gingen aber kaputt obwohl! sie nach Nutzung immer aus der Steckdose entfernt wurden)
    8.) Hier kann ich irren (da ich nicht beweisen kann, dass es die Elektronik ist): 2 Tapedecks beim Einschalten zerstört (identischer Geräte-Typ)
    9.) Minidiskrecorder schmiert ab (angeblich bringt der Laser keine Leistung mehr und es sei ein durch viele Betriebsstunden-bedingter-Schaden - interessant nur dass in der selben Millisekunde als der Rekorder abschmierte auch der PC abstürzt. 100 % zum selben Zeitpunkt - beide Gerät im Blickfeld! "Pure Voodoo and spooky" :D)
    10.) Nagelneuer DVD-Player beim Einschalten kaputt.
    11.) Zweiter (Austauschgerät) wieder! (beide waren baugleiche! No-Name Geräte unterster Preisklasse, deswegen bin ich nicht sicher ob Werks-Endkontrolle versagte)
    12.) Netzbetriebene Weckuhr kaputt (vielleicht Zufall, aber genau im Zeitrahmen als auch die Heizungssteuerungsplatine abschmierte)

    Etc. etc.


    Ich finde das für 10 Jahre schon recht viel. Zumal die Liste nicht komplett ist. Einige der Geräte oben wurden auch höchst selten genutzt. Teilweise waren sie nagelneu. Interessant ist vielleicht, dass bis auf den Netzteilbrand und vielleicht? auch die externen Netzgeräte, alle Geräte noch Strom erhielten. Also die interne Betriebsspannung noch vorlag und in der überwiegenden Mehrzahl (soweit ich oder Reparaturleute noch nachschauten, interne Geräte-Sicherungen völlig "Ok" waren.


    Wie gesagt, vielleicht bewerte ich zu einseitig bzw. bin verzerrt in der Wahrnehmung. Nur hatte ich in einer 10 Jahres-Spanne trotz diverser "Hifi-Geräte-Kapriolen" früher - noch niemals so eine Verlustquote. Und Technik bzw. viele, viele Elektronik-Geräte umgaben mich auch schon 20 Jahre vorher. Es ist also keinesfalls einfach durch anderen Lebenswandel (oder "mehr" Technik) erklärbar.

  • laß mich auch mal etwas im Nebel stochern...


    üblicherweise wird hierzulande die Stromversorgung in großen Kreis-Schaltungen betrieben um im Bedarfsfalle für Ausfälle, Überkapazitäten, Unterversorgung, techn. Probleme div. Art, etc. immer Alternativen zu haben, damit die Grundversorgung nirgends zusammen bricht.
    Teilweise funktionieren diese Auf/Abschaltungen automatisch. Wohnt man nun in einer Gegend, bei der dieses Schaltkreise zwar zuverlässig, aber etwas "hektisch" arbeiten, bzw. die Steuerungen etwas instabil sind und ständig in ihren Zustandsmöglichkeiten hin und her springen, dann kann man permanente Spannungsspitzen haben (immer wenn Stromkreise getrennt oder geschlossen werden ist das verbunden mit kurzfristigen heftigen Lichtbogen), die dann, wenn sie sehr häufig auftreten statistisch immer wieder parallel/gleichzeitig zum Einschalten von Elektrogeräten passieren können...


    Langzeit-Messung kann da Anhaltspunkte bringen.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • mach mal eine Isolationsmessung in der Hauptverteilung der Hausanlage und wenn die ok ist, dann ueberpruef mal die Erdungsanlage. Das hoert sich an wie Fehler in der Hausverdrahtung, da ist irgendwo ein Ruecklaeufer ueber den Nulleiter. Einfach mal die Stadtwerke anrufen, die sagen dir, welche Unternehmen dazu zertifiziert wurden.


    Wenn Du Hilfe brauchst, sag Bescheid.

  • Sprich mit Deinem Versorger, nicht mit Handwerkern. Die verstehen was vom Installieren, von dem ganzen Dreck, der aus dem Netz kommen kann, haben die i.d.R. das letzte Mal was in der Meisterschule gehört. Das Flackern von Lampen, in Fachkreisen als Flicker bezeichnet, ist zwar nervig (und daher per Norm im Versorgungsnetz auf Werte unterhalb der Wahrnehmungsschwelle begrenzt), aber ansonsten ungefährlich.


    Was die mit der Reparatur betrauten Fachleute so von sich geben, würde ich mal in die Schublade Handwerksklappern einordnen. Der Kunde soll doch vom Gegenwert der hohen Rechnung überzeugt sein...


    Ich sehe im Moment folgende mögliche Ursachen:


    - Spannungsharmonische
    - Überspannungen
    - das Alter der Geräte


    Wenn die Geräte allesamt etwas älter waren, kann das schon ein Grund sein, da hier und da ein Bauteil schon mal an Alterschwäche aufgibt. Zudem war die Netzspannung vor 1987 220 V, heute ist sie bei 230 V. In der genannten Häufung allerdings auch eher ungewöhnlich, woanders läuft alter Kram ja auch ewig.


    Überspannungen finde eher unwahrscheinlich, weil die Wahrscheinlichkeit, zeitgleich mit einem transienten Peak etwas einzuschalten, äußerst gering ist und bei dauerhaften Überspannungen eher die Sicherungen auslösen müssten.


    Blieben die Harmonischen. Wenn der Störpegel im Netz höher ist als der Toleranzpegel der Geräte, kann das ein Grund sein. Eigentlich sollten dann Deine Nachbarn ähnliche Probleme haben, aber vielleicht liegt die entscheidende Störquelle bei Dir im Haus, irgendein (geregelter) Motor (Kühlschrank, Gefriertruhe, Heizungsanlage...), etc. Dann träte das Problem nur lokal bei Dir auf, weil der Einfluss auf die Nachbarn über die Impedanzen der Zuleitung gedämpft wäre.


    Letztendlich kann man aber die Ursache nur über Messungen des Netzes und der Installation feststellen.


    Gruß
    Alex


    Edit: Tarzan: Dann müstte man aber doch mit einem simplen Multimeter eine Spannung zwischen N und PE messen können, oder nicht? Und wäre der Fehler dann nicht lokal auf ein paar Räume eingegrenzt?

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

    Einmal editiert, zuletzt von zorschl ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!