Leidiges Thema: Der Rim Piezo

  • Das gängige Problem ist ja nach wie vor die Entkopplung. Eine mögliche Lösung dafür könnte relativ einfach sein und je nach Bauweise stark oder vollständig entkoppeln.
    Die Idee sieht wie folgt aus: Druckschläuche werden je im Selbstbau für Becken häufig eingesetzt, um einen Choke herbeizuführen. Das Prinzip lässt sich aber auch auf Rims anwenden, wenn gewisse Voraussetzungen gegeben sind. Ich gehe jetzt mal von der kostengünstigen Variante OHNE Drucksensor aus, die eine starke Entkopplung bewirkt.


    Aufbau:


    Prinzip:


    Der eigentliche Druckschlauch könnte dann unterhalb des Rim Silencers liegen. Durch variieren des Innendrucks könnte man die Dynamik beeinflussen.
    Theoretisch: ein schwacher Luftdruck sollte leichte und starke Schläge nahe auflösen (wenig dynamik) ein stärkerer Luftdruck führt eben zu einer größeren Dynamik führen. Das wäre allerdings nocht experimentell zu belegen, ob sich das beim Piezo tatsächlich so verhält, ist aber abhängig von der Dicke bzw. Flexibilität des Druckschlauches und des Rimsilencers.
    Grundsätzlich gilt: Das ganze wird einige Experimente erfordern, ist aber recht vielversprechend und, sobald die Parameter geklärt sind, eine recht günstige Lösung, die deutlich besser funktionieren könnte, als dies bei Roland der Fall ist.
    Man wird vermutlich einen Widerstand dazwischen setzen müssen, damit der Rim getriggert werden kann, da wahrscheinlich der Grad der Entkopplung bereits zu groß sein wird.


    Eine vollständige Entkopplung wäre teurer und deutlich komplizierter, da diese einen Drucksensor voraussetzen würde und ggf. einen kleinen Schaltkreis, um die Spannung auf ein ausreichendes Niveau zu bringen (bzw. je nach Drucksensor um überhaupt eine Spannung zu erzeugen). Da dann aber unterschiedliche Prinzipien zur Schlagregistrierung verwendet werden würden, hätte man eine nahezu perfekte Entkopplung.


    Ich erhebe im übrigen keinen Anspruch darauf, der erste zu sein, der auf diese Idee gekommen ist. Ich denke das haben sicherlich schon einige Leute ausprobiert, die teilen es aber nicht mit, sind nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen gekommen, es ist zu kompliziert/zu teuer oder mir schlicht und ergreifend entgangen. :P
    Wenn ich etwas mehr Zeit habe, werde ich das ganze konkretisieren und hier die Ergebnisse meiner Experimente Stück für Stück veröffentlichen.
    Kritiken, Meinungen und sonstiges Feedback sind natürlich wie immer erwünscht. Deswegen veröffentliche ich das schon in diesem frühen Stadium.

    E-Drums DIY
    Herkunft der Informationen: 1% Kopf, 99% Internet
    Outsourcing ist modern.

  • kleiner Verbesserungsvorschlag:


    Anstatt Luft nimmt man besser eine Flüssigkeit, dann kommt der Druckimpuls auch beim Piezo an. Die Volumenänderung im Schlauch durch den Schlag ist zu klein, als dass dadurch eine ausreichende Druckänderung hervorgerufen werden könnte.


    Der Schlauch sollte dann allerdings genügend elastisch sein, damit der Piezo nicht raus fliegt.


    Rein persönlich meine ich aber, dass dieser Aufwand nur gerechtfertigt ist, wenn man wirklich eine perfekte Entkopplung braucht. Bei der normaler Anwendung als Snare kommt man mit konventionellen Lösungen schneller ans Ziel - hier reicht eine gute Entkopplung aus, die man beispielsweise so realisieren kann:



    Der Head-Piezo befindet sich auf einer "elastischen" Brücke, der Rim-Piezo direkt am Kessel. Das Übersprechen von Rim auf Head ist praktisch nicht vorhanden. Das Übersprechen von Head auf Rim ist so klein, dass man es sogar am DTXPress in den Griff bekommt.


    tonsel

  • kleiner Verbesserungsvorschlag:
    Anstatt Luft nimmt man besser eine Flüssigkeit, dann kommt der Druckimpuls auch beim Piezo an. Die Volumenänderung im Schlauch durch den Schlag ist zu klein, als dass dadurch eine ausreichende Druckänderung hervorgerufen werden könnte.


    Danke für den Hinweis, das könnte in der Tat ein Problem sein, dem ich zuerst mit einer leichten Erhöhung des Luftdrucks begegnen wollte, lediglich für den Fall, dass das immernoch nicht ausreicht, würde ich auf eine Flüssigkeit zurückgreifen.
    Ein Gel oder ähnliches wäre natürlich schick, dass keine Sauerei auf dem Teppich anrichtet, wenn mal was undicht wird.


    Rein persönlich meine ich aber, dass dieser Aufwand nur gerechtfertigt ist, wenn man wirklich eine perfekte Entkopplung braucht. Bei der normaler Anwendung als Snare kommt man mit konventionellen Lösungen schneller ans Ziel - hier reicht eine gute Entkopplung aus, die man beispielsweise so realisieren kann:


    Ja, das ist wahr. Ich bin mit meiner Trennung (gummigelagertes Alu-Profil) auch sehr zufrieden, gerade am TD-20 ist das direkt mit den PD-125 Einstellungen kinderleicht in den Griff zu bekommen.
    Aber da ich der Meinung bin, dass es grundsätzlich viel zu wenig Neuerungen im E-Drum Bereich gibt (du bist da sicherlich eine Ausnahme ;)), möchte ich einfach mal experimentieren. Nur weil mein Pad genauso gut ist, wie das PD-125, heißt das ja noch lange nicht, dass damit das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die Roland Pads sind ganz sicher nicht der Weisheit letzter Schluss :)
    Mag sein, dass sich das letztendlich als zu aufwendig oder überhaupt nicht praktikabel erweist, aber einfach mal ausprobieren :D

    E-Drums DIY
    Herkunft der Informationen: 1% Kopf, 99% Internet
    Outsourcing ist modern.

  • xtj7,
    was neues ausprobieren ist sicher immer gut, jedoch glaube ich dass Du sowohl mit einem Gas(Luft) als auch mit einer Flüssigkeit erhebliche Zeitverzögerungen erhälst und das ganze selbst wenn es an sich triggert kaum zu spielen sein wird.
    Darüber hinaus dürfte eine solche Konstruktion sehr Störanfällig sein.
    Meine Idee zur verbesserung der Drummpads währe der Einbau von 3 Cushions deren Signale je nach Aufschlag des Stiks auf das Fell ja unterschiedlich stark ausfallen, so könnte das Modul die Aufschlag-Stelle ermitteln u. mit mehr Klangfarben u. Dynamik belegen. (ist aber etwas off Thopik)

  • Hm, warum sollten dabei nennenswerte Verzögerungen auftreten? Wenn ich in einem geschlossenen System Druck ausübe, so lässt sich dieser doch quasi Verzögerungsfrei messen, also müsste das sich ja auch quasi Verzögerungsfrei auf einen Piezo auswirken.


    Die Störanfälligkeit erhöht sich natürlich immer mit steigender Komplexität, der Einwand ist gerechtfertigt aber nicht so gravierend, dass es nicht zumindest ein Experiment Wert wäre :)


    Deine Idee mit den 3 Cushions: Das lässt sich doch bereits mit einem Cushion machen (siehe TD-10/12/20), ich sehe den entscheidenden Vorteil lediglich darin, dass man (entsprechende Module vorausgesetzt) keinen Hotspot mehr hätte.

    E-Drums DIY
    Herkunft der Informationen: 1% Kopf, 99% Internet
    Outsourcing ist modern.

  • warum sollten dabei nennenswerte Verzögerungen auftreten?


    Stichwort Trägheit der Masse! Es ist ja auch nur ein Verdacht von mier. Ich glaub halt das sich der Schlag-Impuls in einem Gas oder in Flüssigkeit nicht so schnell bewegen kann wie in Metall oder Kunststoff(Roland)

  • Verzögerungen werden, dank der sehr geringen Masse, vernachlässigbar sein. Problematischer werden etwaige Doppeltrigger, die bei zu weichem Material auftreten könnten. Zudem könnten sich die Schwingungen des Fells (insbesondere bei Flüssigkeiten) in geringem Maße übertragen.
    Ich würde aber als Übertragungsmedium Luft bevorzugen.

    E-Drums DIY
    Herkunft der Informationen: 1% Kopf, 99% Internet
    Outsourcing ist modern.

  • bei der Gelegenheit fällt mir noch ein dass mann den Stick beim Rim-Spiel ja meist auf selbigem ablegt was bei der Konstruktion auch zu Fehltriggern führen könnte und in der Konstruktion evtl. so berücksichtigt werden sollte das z.b. nur die Hälfte des Pads als Schlag Fläche genutzt wird.

  • bei der Gelegenheit fällt mir noch ein dass mann den Stick beim Rim-Spiel ja meist auf selbigem ablegt was bei der Konstruktion auch zu Fehltriggern führen könnte


    Mmh, hab ich noch nie gemacht :D Weder bei akustischen (da nicht, weil ne 14" Snare einfach zu groß ist) noch bei elektrischen Schlagzeugen (da aufgrund der Angewohnheit vom akustischen Set).


    Was meinst du mit der Hälfte des Pads? Der Schlauch muss ja nicht durchgängig sein, wenn man ihn nicht komplett herumlegen möchte.

    E-Drums DIY
    Herkunft der Informationen: 1% Kopf, 99% Internet
    Outsourcing ist modern.

  • Ja so ungefär hab ich mier das vorgestellt. Um die sache zu Testen könntest du ja einfach einen Schlauch mit Deiner "Druckkammer herstellen und mahl die Triggereigenschaften ausloten in dem du die Konstruktion auf den Tisch legst und anspielst. Wenn du Den Schlauch lang genug machst könntest du ermitteln wie lang er sein darf indem Du einfach an unerschiedlichen Positionen ein Gewicht auflegst und immer wieder testest.

  • Die Idee, das über eine Hydraulik zu lösen finde ich gut! Ich frage mich nur, wie Du das System dicht bekommen möchtest, bzw. wie Du den Drucksensor/Piezo integrieren würdest. Das stelle ich mir schwierig vor. Sobald Du eine kleine Druckveränderung hast, funktioniert das nicht mehr zuverlässig, und Du müsstest nachregeln.

  • Zitat

    Sobald Du eine kleine Druckveränderung hast, funktioniert das nicht mehr zuverlässig, und Du müsstest nachregeln.

    Wenn die kleinen Druckänderungen langsam im Vergleich zu Triggersignal stattfinden, kann man das softwaremäßig ausgleichen. Hab' ich in meiner Software schon drin.


    tonsel

  • Ich denke auch, dass das schwierig werden könnte, wenn man zu bestehenden Systemen kompatibel sein will. Ich versuche trotzdem, das erst an meinem TD-20 zum laufen zu bringen. Ggf. muss man halt auf eigene Software ausweichen (Tonsel, Megadrum oder ich programmiere mir was).

    E-Drums DIY
    Herkunft der Informationen: 1% Kopf, 99% Internet
    Outsourcing ist modern.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!